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Die Physiker - Lektürehilfe und Interpretationshilfe. Interpretationen und Vorbereitungen für den Deutschunterricht. -  Friedel Schardt,  Friedrich Dürrenmatt

Die Physiker - Lektürehilfe und Interpretationshilfe. Interpretationen und Vorbereitungen für den Deutschunterricht. (eBook)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
80 Seiten
Hallenberger Media Verlag
978-3-95764-030-7 (ISBN)
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Diese Interpretationshilfe für Friedrich Dürrenmatts "Die Physiker" unterstützt Sie bei der Lektüre und der Vorbereitung auf den Unterricht und die Klausur.
Zunächst erfolgt eine übersichtliche Inhaltsangabe, bevor dann die einzelnen Szenen im Detail betrachtet werden. Zu jeder Szene dabei ausführlich der Inhalt beschrieben und die Deutung im Detail erörtert.
In einem weiteren Kapitel werden die Figuren im Detail analysiert.
Dem Thema "König Salomo" ist ein eigenes Kapitel gewidmet, da dieses in dem Werk eine besondere Rolle spielt. Es unterstützt Sie daher bei der Interpretation.
Ein weiteres Kapitel ist der Verantwortung der Naturwissenschaft und der Naturwissenschaftler gewidmet, welches Ihnen eine umfassende Grundlage zum Texthintergrund gibt.
Abschließend folgt ein Beispiel für eine Klausur mit einer ausführlichen Musterlösung.
Mit dieser Lektürehilfe gehen Sie gut vorbereitet in den Unterricht und die Klausur und nutzen Ihre Zeit optimal!


Friedel Schardt machte an einem altsprachlichen Gymnasium sein Abitur, studierte in München und Mainz Philosophie, Theologie und Germanistik, unterrichtete lange Jahre an einem altsprachlichen Gymnasium die Fächer Deutsch und Religion. Im Fach Deutsch bildete er als Fachleiter im Studienseminar über 35 Jahre Referendare aus. Als Autor bediente er eine breite Palette von Themen, Sachbereichen und Textsorten. Er war an der Formulierung von zwei Lehrplänen des Landes Reinland-Pfalz beteiligt, verfasste zusammen mit einer Autorengruppe Sprachbücher für Gymnasium und Realschule, war längere Zeit Herausgeber eine Reihe, die Unterrichtsmodelle für das Fach Deutsch veröffentlichte. Dabei lieferte einen wesentlichen Teil der Modelle selbst. Friedel Schardt ist immer offen für die Probleme der Schüler und verarbeitet seine Erfahrungen in Texten und Büchern, die Schüler anleiten, selbständig zu arbeiten, zu lernen und Zugänge zur Literatur zu finden.

Kapitel 2: Handlungsaufbau


Vorbemerkung


Dürrenmatt unterteilt sein Stück in zwei Akte. Wir gehen einen Schritt weiter und gliedern nach Auftritten. Diese sind vom Autor zwar nicht ausdrücklich vorgesehen, lassen sich aber ohne Probleme fixieren. Es können folgende Auftritte festgestellt werden:

 

I. Akt:

1.Auftritt: S. 15 - 18

2.Auftritt: S. 18 - 24

3.Auftritt: S. 24 - 30

4.Auftritt: S. 31 - 43

5.Auftritt: S. 43 - 53

 

II. Akt:

1.Auftritt: S.54 - 61

2.Auftritt: S.61 - 66

3.Auftritt: S.66 - 77

4.Auftritt: S.78 - 85

5.Auftritt: S.85 - 87

Szenenanweisung: Inhalt


Dürrenmatt schaltet eine ausführliche Regieanweisung vor, d.h., ehe die Handlung beginnt, wird sehr ausführlich der weitere Rahmen geschildert, innerhalb dessen der Handlungsort selbst liegt. Die Handlung spielt auf engstem Raum im Foyer eines Sanatoriums. Auf dieses Foyer laufen drei Zimmer zu, in welchen drei Patienten untergebracht sind. Bei dem Sanatorium handelt es sich um eine etwas verlotterte Villa, die einmal deutlich bessere Zeiten gesehen hat. Sie war einst der Hauptwohnsitz der Familie von Zahnd, deren letzter Spross, Fräulein Doktor von Zahnd, die gegenwärtige Leiterin des Sanatoriums ist. Die Villa ist eingebettet in eine idyllische Landschaft. Die Idylle Schweiz wird sozusagen verkleinert gespiegelt. Im Hintergrund blaue Berge, bescheidene Universitätsstadt, alles in allem: Ruhe, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit.

 

Auch die wichtigsten Beteiligten werden in dieser Einführung schon vorgestellt. So lernen wir die Gründerin und Leiterin des Sanatoriums, Fräulein von Zahnd kennen, eine berühmte Psychiaterin von Weltruf. Die drei Patienten, die die Villa bevölkern, werden gleichfalls vorgeführt als Physiker, deren jeder „eingesponnen in seine eingebildete Welt“ ist. Auch ein Teil der Ereignisse, die der Handlung des Stückes voraus liegen, wird knapp vorgestellt, vor allem der Mord an einer Krankenschwester vor drei Monaten. Erst nach längeren Ausführungen wendet sich der Text dem konkreten Bühnenraum und der konkreten Spielsituation zu.

Szenenaweisung: Deutung


Diese ausführlich gehaltene Szenenbeschreibung hat eigentlich wenig mit dem konkreten Ort der Aufführung selbst zu tun. Allerdings geht es wohl darum, den weiteren Hintergrund zu umreißen, vor dem die konkrete Handlung zu sehen ist.

Da die Szenenanweisung keine konkrete Stelle des Stückes direkt betrifft, müssen wir davon ausgehen, dass Dürrenmatt hier so etwas wie Atmosphäre schaffen will, die das Bewusstsein der Rezipienten bestimmen könnte. Dürrenmatt legt offenkundig besonderen Wert auf den idyllischen Charakter, der sich nun allerdings paart mit einer gewissen morbiden Dekadenz, die das etwas verlotterte Irrenhaus auszeichnet.

Die idyllische Ruhe wird sich als trügerisch herausstellen. Sie erlaubt es aber Dürrenmatt, die Absurdität der konkreten Geschehnisse umso schärfer zu profilieren.

Szene I,1: Inhalt


Die Handlung setzt ein im Salon (wir werden diesen Raum während des gesamten Stückes nicht verlassen). Auf diesen Salon laufen die drei Räume der drei Physiker zu. Gegenwärtig wirkt der Raum etwas „überbevölkert“. Es hat offensichtlich ein Kampf stattgefunden, der die Anordnung der Möbel in Mitleidenschaft gezogen hat. Eine Krankenschwester liegt tot am Boden, die Polizei nimmt Spuren auf. Inspektor Voss versucht die Umstände des Todes der Schwester zu klären. Es wird schnell klar, dass sie von Einstein, dem sie als Betreuerin zugeordnet war, getötet wurde. Der Inspektor vernimmt die Oberschwester Boll. Er muss sich immer wieder korrigieren lassen mit dem Hinweis, es handle sich nicht um Mörder sondern um Patienten. Die Oberschwester Boll hat Mitleid besonders mit dem Patienten, der sich nun beruhigen muss und nicht befragt werden darf. Zur Beruhigung spielt er auf der Geige. Auch die Leiterin des Sanatoriums ist nicht zu sprechen, da sie Einstein auf dem Klavier begleiten muss, während dieser Geige spielt.

Szene I,1: Deutung


Die morbide Gesamtsituation führt konsequent zu Inspektor Voss, der verunsichert beobachten muss, wie sich seine Maßstäbe auflösen und nicht mehr greifen. Die Umkehrung des Üblichen zeigt sich unmittelbar darin, dass er den Täter nicht als Mörder bezeichnen darf. Sie wird aber auch deutlich in kleinen Nebensächlichkeiten, wie zum Beispiel, dass er nicht rauchen darf, während die Patienten rauchen. Der Inspektor kann letztlich nur feststellen: „man kommt ganz durcheinander“.

Szene I,2: Inhalt


Während Inspektor Voss noch auf Fräulein von Zahnd wartet, betritt der zweite Physiker, Herbert Georg Beutler, der sich als Newton bezeichnet, den Salon. Er erfährt, dass Einstein seine Krankenschwester erdrosselt hat, und ist erstaunt, dass so etwas passieren kann. Der Inspektor hält dem entgegen, dass auch er, Newton, seine Krankenschwester vor zwei Monaten erdrosselt habe. Daraufhin erklärt Newton dem Inspektor, dass das etwas ganz anderes gewesen sei. Schließlich habe sich seine Krankenschwester in ihn verliebt und er habe diese Liebe erwidert. So seien sie beide in ein Dilemma geraten, und dieses Dilemma konnte nur mit einer Vorhangkordel gelöst werden. Schließlich vertraut Newton dem Inspektor noch an, dass er gar nicht verrückt sei, sondern nur so tue, damit Ernesti nicht verwirrt werde. In Wirklichkeit sei dieser Ernesti Newton und er selbst sei Einstein.

Newton bringt das durcheinandergeratene Mobiliar wieder in Ordnung. Er liebt die Ordnung und ist gerade um dieser Ordnungsliebe willen Physiker geworden.

Im Gespräch mit Voss kommt es zu einer ersten Andeutung grundlegender Probleme. Sind die Physiker zu verhaften, weil sie Mörder sind oder weil sie die Atombombe ermöglichten? Voss wird immer mehr verwirrt. Die Logik der „Irren“ scheint ihn zu verunsichern.

Szene I,2: Deutung


Die irrsinnige Werteumkehrung durch die „Irren“ wird noch gesteigert, behält aber eine unwiderlegbare Logik bei.

Im Gespräch mit dem Inspektor nähert sich Newton dem Grundproblem des ganzen Stückes, wenn er nach dem Begriff Mörder fragt und nach den Möglichkeiten, die der Inspektor hat, ihn zu verhaften und nach einer möglichen Begründung. Er kommt zu einer bemerkenswerten Unterscheidung: er unterscheidet zwischen Mördern, die verhaftet werden, und Mördern, die gesellschaftliche Anerkennung erlangen. Anhand eines einleuchtenden Beispiels (Lichtschalter - Glühbirne) verdeutlicht Newton das Grundproblem, mit dem es die Wissenschaftler zu tun haben. Sie entwerfen eine Theorie, die Techniker setzen die Theorie in die Praxis um und die „Benutzer“ nutzen das Ganze, ohne die Grundlagen zu kennen oder zu verstehen. Erstmals taucht hier die Frage nach Verantwortung auf. Wer trägt die Verantwortung dafür, dass die Glühbirne leuchtet? Ist es der, der die Grundlagen und Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Elektrizität soweit aufgearbeitet hat dass sie nutzbar werden, oder ist es der, der am Schalter gedreht hat? Mit anderen Worten – und Newton formuliert das zugespitzt – heute vermag jeder Esel eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen oder einer Atombombe zur Explosion. Für Newton ist vorläufig derjenige schuldig, der als Benutzer auftritt. So kann er dem Inspektor nur empfehlen: „sie sollten sich selber verhaften, Richard!“ (23).

Szene I,3: Inhalt


Nun betritt Fräulein von Zahnd die Szene und tritt in die Handlung ein. Sie erläutert kurz ihren familiären Hintergrund und setzt sich dann souverän über die Hausordnung hinweg, indem sie das Rauchen gestattet. Voss versucht, Fräulein von Zahnd zu erläutern, was er gerade über die Identität von Newton bzw. Einstein erfahren hatte. Er muss aber hören, dass jener das jedem erzählt, sich aber am Ende doch für Newton halte. Schließlich, so betont Fräulein von Zahnd, entscheidet sie, wofür sich die einzelnen zu halten haben. Voss eröffnet der Leiterin der Anstalt, dass die Staatsanwaltschaft angeordnet hat, künftig hin seien männliche Pfleger bei der Betreuung der drei Physiker einzusetzen. Nach einigem Zögern stimmt Fräulein von Zahnd zu, gibt aber gleichzeitig ihre Vermutung die Erkrankung der Physiker betreffend zum besten: Beide haben mit nuklearem Material gearbeitet und seien radioaktiven Strahlen ausgesetzt gewesen, das könnte ihr Gehirn verändert haben.

Schließlich wird noch Möbius kurz erwähnt, der demnächst Besuch erhalten wird von seiner früheren Frau und seinen drei Söhnen. Möbius wird als harmloser Fall vorgestellt er hat mit der radioaktiven Strahlung nichts zu tun gehabt.

Szene I,3: Deutung


Fräulein von Zahnd wird vorgestellt als eine ältliche Jungfer, die allerdings gutwillig und kooperativ ist und alles tun möchte, um ihren Pflegebefohlenen zu nützen. Sie wirkt keineswegs unsympathisch. Man nimmt ihr ihre Fürsorge ab, schon um ihrer wissenschaftlichen Reputation willen. Ihre Vermutung hinsichtlich der Schädigung durch Radioaktivität führt die Zuschauer auf eine falsche Fährte. So...

Erscheint lt. Verlag 3.2.2014
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
Schulbuch / Wörterbuch Lektüren / Interpretationen Deutsch
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Abiturthema • Abiturthemen • Abiturvorbereitung • Beispielklausur die Physiker • Deutschunterricht • Interpretation • Interpretation für die Physiker • Interpretationshilfe • Interpretation zu die Physiker • Lektürehilfe • Lektüreschlüssel • Musterklausur die Physiker • Physiker interpretieren
ISBN-10 3-95764-030-X / 395764030X
ISBN-13 978-3-95764-030-7 / 9783957640307
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