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Das Fanal von Falkenstein

Eine Studie über die Zersetzung der Kirche durch die Stasi nach der Selbstverbrennung des Pfarrers Rolf Günther

(Autor)

Buch | Softcover
312 Seiten
2008 | 2., erw. Aufl.
Editions La Colombe (Verlag)
978-3-929351-29-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Fanal von Falkenstein - Edmund Käbisch
CHF 31,95 inkl. MwSt
Am 17. September 1978 verbrannte sich der evangelische Pfarrer Rolf Günther während des Sonntagsgottesdienstes in Falkenstein vor den Augen von etwa 300 Gläubigen. Eine Verzweiflungstat in der Kirche, vor dem Altar, vor den Augen der eigenen Gemeinde, anstelle der Predigt – ein Fanal. Die Selbstverbrennung belastete das damals oft beschworene gute Verhältnis von Staat und Kirche in der DDR, so dass beide Seiten – wenn auch aus sehr unterschiedlichen Motiven – daran interessiert waren, den Fall Günther nicht an die Öffentlichkeit zu bringen.
Die vorliegende Studie rekonstruiert diese Episode der sächsischen Kirchengeschichte und ordnet sie in die politische, kirchliche und religiöse Situation der 1978er Jahre ein. Sie beleuchtet zum einen die Gründe für Günthers Verzweiflungstat, die auch mit der besonderen Situation der ev. Kirche in der DDR und den Aktivitäten der charismatischen Bewegung in Falkenstein zusammenhängen.
Ein weiterer Aspekt ist das Verhalten des Staates und der Stasi. Letztere nutzte die Verzweiflungstat, um neue Methoden der Kirchenbearbeitung einzuleiten. Sie drang geheimdienstlich in die Kirche ein und wirkte auf sie ein, um sie im Sinne des Staates langfristig zu verändern. Mit dem Fanal begann eine neue Ära der
konspirativen Kirchenbeeinflussung – besonders für die sächsische Landeskirche. Die Stasi verfolgte das Ziel, die Kirche zu schwächen und in der Bedeutungslosigkeit versinken zu lassen. Die von der Stasi eingeleiteten Maßnahmen haben eine Langzeitwirkung, die nicht zwingend mit dem Untergang des DDR-Regimes aufgehört hat.
Heute scheint die Zeit reif zu sein, die Ereignisse um das Fanal und das schwierige Staat-Kirche-Verhältnis zu rekonstruieren, damit das Fanal von Falkenstein nicht zu dem wird, was die damaligen Machthaber mit ihren konspirativen Aktivitäten beabsichtigten: Das schnelle und folgenlose Vergessen einer Einzeltat.
Der vorliegenden, zweiten Auflage wurden zusätzliche Dokumente hinzugefügt. Dabei fand auch die Diskussion um das Buch selbst Berücksichtigung.

Edmund Käbisch, geb. 1944 in Waldenburg/Schlesien, nach der Vertreibung Kindheit und Jugend in Kamenz, Theologiestudium in Leipzig, 1970 Pfarrer in Quesitz, 1979 Promotion zum Thema Jugend und Gebet, 1981 2. Pfarrer am Dom zu Zwickau, 1999 im Rahmen von Strukturveränderungen und Einsparungen bei der sächsischen Landeskirche in den Ruhestand versetzt, heute Religionslehrer, Patientenfürsprecher, Leiter des Arbeitskreises für die Partnergemeinde Nkwatira in Tanzania, Gründungsmitglied des Vereins D.A.V.I.D. – Mobbing in der evangelischen Kirche.

Erscheint lt. Verlag 1.9.2008
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 470 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte DDR • Evangelische Kirche • HC/Sachbücher/Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989) • Ministerium für Staatssicherheit • Rolf Günther • Selbstverbrennung • Stasi
ISBN-10 3-929351-29-3 / 3929351293
ISBN-13 978-3-929351-29-3 / 9783929351293
Zustand Neuware
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