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Musica naturalis

Tradition und Kontinuität spekulativ-metaphysischer Musiktheorie in der Poetik des französischen Spätmittelalters
Buch | Softcover
504 Seiten
2008
Franz Steiner Verlag
978-3-515-09219-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Musica naturalis - Philipp Jeserich
CHF 125,95 inkl. MwSt
Prominente dichtungstheoretische Texte des französischen Spätmittelalters verstehen Versdichtung als eine Form von Musik: Jean Molinets Art de rhetorique (ca. 1490) definiert sie als une espece de musique appellee richemique, Eustache Deschamps' Art de dictier (1392) unterscheidet metrisch gebundene Rede als musique naturele von der musique artificiele des gesungenen Intervalls. Beide Texte schließen an die mittelalterliche Musiktheorie an, die hier erstmals systematisch aus literaturwissenschaftlicher Perspektive erschlossen wird. Die Analyse der Versdichtung als musica zeigt dabei eine von Augustinus und Boethius bis ins ausgehende 15. Jahrhundert reichende Kontinuität spekulativer Musikmetaphysik neupythagoreisch-neuplatonischer Prägung. Die Studie widmet sich der Rekonstruktion des im Kontext dieser Musikmetaphysik entwickelten und tradierten Dichtungsbegriffs, arbeitet seine philosophisch-theologischen Prämissen und Implikate heraus und belegt seine Aktualität und Rezeptibilität zwischen ca. 400 und ca. 1500. Sie mündet in eine relecture des Art de dictier Eustache Deschamps' und schließt mit einem Ausblick auf die Poetik der Grands rhétoriqueurs.

Prominente dichtungstheoretische Texte des französischen Spätmittelalters verstehen Versdichtung als eine Form von Musik: Jean Molinets i Art de rhetorique/i (ca. 1490) definiert sie als i une espece de musique appellee richemique/i , Eustache Deschamps i Art de dictier/i (1392) unterscheidet metrisch gebundene Rede als i musique naturele/i von der i musique artificiele/i des gesungenen Intervalls. Beide Texte schließen an die mittelalterliche Musiktheorie an, die hier erstmals systematisch aus literaturwissenschaftlicher Perspektive erschlossen wird. Die Analyse der Versdichtung als i musica/i zeigt dabei eine von Augustinus und Boethius bis ins ausgehende 15. Jahrhundert reichende Kontinuität spekulativer Musikmetaphysik neupythagoreisch-neuplatonischer Prägung. Die Studie widmet sich der Rekonstruktion des im Kontext dieser Musikmetaphysik entwickelten und tradierten Dichtungsbegriffs, arbeitet seine philosophisch-theologischen Prämissen und Implikate heraus und belegt seine Aktualität und Rezeptibilität zwischen ca. 400 und ca. 1500. Sie mündet in eine i relecture/i des i Art de dictier/i Eustache Deschamps und schließt mit einem Ausblick auf die Poetik der i Grands rhétoriqueurs/i .

"Die Klarheit, mit der Jeserich diese und andere Zusammenhänge dem Leser vor Augen führt, kann nicht genug gerühmt werden. Deshalb wünsche ich dem Buch eine breite Leserschaft." Christian Berger Die Musikforschung 63, 2010/2

Erscheint lt. Verlag 16.6.2008
Reihe/Serie Text und Kontext
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 840 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Schlagworte Frankreich, Literatur; Lyrik • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Literaturwissenschaft • Musiktheorie • Neuphilologie • Poetik • Romanistik • Spätmittelalter (Einzelne Länder); Frankreich • Spätmittelalter (Einz. Länder); Frankreich • Spätmittelalter, Literatur; Lyrik • Sprachwissenschaft
ISBN-10 3-515-09219-6 / 3515092196
ISBN-13 978-3-515-09219-7 / 9783515092197
Zustand Neuware
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