Kongo und Tschad
Olms, Georg (Verlag)
978-3-487-13610-3 (ISBN)
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Im Juli 1925 brach der spätere Nobelpreisträger André Gide zusammen mit dem Filmemacher Marc Allégret von Paris nach Afrika auf. Im Zentralafrika der zwanziger Jahre sah sich Gide mit einer brutalen kolonialen Realität konfrontiert. Gides Kongoreisebericht vollzieht den allmählichen Abbau des Mythos von Afrika und artikuliert ein sich herausbildendes politisches Bewusstsein.
„Die Ursache unserer Verspätung war die Begegnung, - eine Stunde nach Sonnenaufgang, - mit einem Trupp Gefangener, die vom Capita eines benachbarten Dorfes begleitet waren. Sie waren ihrer elf, alle untereinander durch einen Strick verbunden, der jedem von ihnen um den Hals lief. (…) Der Aufzug sah so elend aus, daß uns vor Mitleid das Herz wehtat. Jeder trug eine Ladung Maniok auf dem Kopf, die wohl schwer war, für einen gesunden Menschen aber keine übermäßige Last bedeutet hätte; diese hier aber schienen sich selber kaum schleppen zu können. Ein Einziger unter ihnen trug nichts; es war ein Kleiner von zehn oder zwölf Jahren, erschreckend mager, völlig erschöpft vor Elend, Hunger und Müdigkeit (…) Er schien das Lächeln auf ewig verlernt zu haben …“
André Gide (1869-1951) wurde streng puritanisch erzogen und setzte sich später rückhaltlos für die Freiheit des Individuums gegenüber Kirche, Konvention und Moral ein. Das Gesamtwerk des Nobelpreisträgers von 1947 steht neben dem der großen literarischen Innovatoren des 20.Jahrhunderts wie Proust, Musil und Joyce.
"Die Ursache unserer Verspätung war die Begegnung, - eine Stunde nach Sonnenaufgang, - mit einem Trupp Gefangener, die vom Capita eines benachbarten Dorfes begleitet waren. Sie waren ihrer elf, alle untereinander durch einen Strick verbunden, der jedem von ihnen um den Hals lief. (...) Der Aufzug sah so elend aus, daß uns vor Mitleid das Herz wehtat. Jeder trug eine Ladung Maniok auf dem Kopf, die wohl schwer war, für einen gesunden Menschen aber keine übermäßige Last bedeutet hätte; diese hier aber schienen sich selber kaum schleppen zu können. Ein Einziger unter ihnen trug nichts; es war ein Kleiner von zehn oder zwölf Jahren, erschreckend mager, völlig erschöpft vor Elend, Hunger und Müdigkeit (...) Er schien das Lächeln auf ewig verlernt zu haben ..."
Erscheint lt. Verlag | 13.5.2008 |
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Reihe/Serie | Bibliothek Verbrannter Bücher |
Nachwort | Russell West-Pavlov |
Übersetzer | Gertrud Müller |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 190 mm |
Gewicht | 600 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Afrika |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | 20. Jahrhundert • Afrika • André Gide • Frankreich • Hardcover, Softcover / Reiseberichte, Reiseerzählungen/Afrika • HC/Reiseberichte, Reiseerzählungen/Afrika • Klassiker • Kolonie • Kongo • Kongo, Geschichte; Reisebericht/Erlebnisbericht • Kongo, Geschichte; Reise-/Erlebnisber. • Kongo, Geschichte; Reise-/Erlebnisberichte • Literatur • Marc Allégret • Mythos • Nobelpreisträger • politisches Bewusstsein • Reisebericht • Reiseliteratur • Schriftsteller • Tschad, Geschichte; Reisebericht/Erlebnisbericht • Tschad, Geschichte; Reise-/Erlebnisberichte |
ISBN-10 | 3-487-13610-4 / 3487136104 |
ISBN-13 | 978-3-487-13610-3 / 9783487136103 |
Zustand | Neuware |
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