Buddhadharma
Der Buddhismus - auch Buddhadharma genannt - hat viele Spielarten. Sangharakshita beschäftigt sich in diesem ersten Band mit der grundlegenden, transzendenten Einheit des Buddhismus, die er mit leidenschaftlicher Sympathie und doch kritisch-objektiv beschreibt. An den Anfang dieser Darstellung stellt er die Frage der angemessenen Herangehensweise ans Thema. Dann setzt er den Rahmen, der universelle und kosmische Dimensionen hat. Den Buddha, auch den historischen, kann man in diesem Zusammenhang nicht als historische Persönlichkeit betrachten, sondern muss seine überzeitliche Herkunft anerkennen, was zur Frage des Wesens von Erleuchtung, der Frage nach Nirwana führt. Aus verschiedener Sicht behandelt der Autor diese Themen. Die buddhistischen Schriften weisen negative wie positive Formulierungen auf. Beides stellt er dar, führt es zusammen und kommt zur Kernlehre des Buddhismus, der Lehre vom Bedingten Entstehen. Im Anschluss daran behandelt er weitere wesentliche L ehrformulierungen, wie die Vier Edlen Wahrheiten, sowie wesentliche Themenkomplexe, wie Moral und Meditation. Abschließend geht er auf die Entstehung der frühen Schulen des Buddhismus ein. Kein Buch, das einen leichten ersten Zugang gewährt, aber eins, das die Tiefen des Buddhismus auslotet, ohne dabei nüchtern wissenschaftlich zu sein. Denn all diese Erläuterungen basieren auf eigener Erfahrung mit der buddhistischen Lehre und ihrem gründlichem Studium. Insofern ein herausragendes Werk auf dem deutschen Buddhismus-Buchmarkt.
Urgyen Sangharakshita – bürgerlich Dennis Lingwood – wurde 1925 in London geboren und lebt jetzt in Adhisthana in Herefordshire, Großbritannien (siehe www.adhisthana.org). Als junger Mann übte und studierte in Indien über zwanzig Jahre den Buddhismus unter Lehrern verschiedener Traditionen (Theravåda, Mahåyåna und Vajrayåna). 1967 kehrte er nach England zurück und gründete die Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens (FWBO). Inzwischen entstand daraus eine internationale Bewegung mit Zentren in der ganzen Welt. 2010 wurde die Gemeinschaft umbenannt und heißt heute Buddhistische Gemeinschaft Triratna. Heute zählt Sangharakshita zu den wichtigsten Lehrern des Buddhismus im Westen und ist als Autor zahlreicher Bücher bekannt. Er versteht sich vor allem als „Übersetzer“ – zwischen Ost und West, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Prinzipien und Methoden. Seine Bücher würden bisher in 30 Sprachen übersetzt.Buddhis
Einführung (40 S.)
Das Tor zum Buddhismus
Den Dharma studieren: Mittel und Methoden
Der universelle Kontext des Buddhismus
Die kosmologische Tragweite des Dharma
Die Abstammung des Erleuchteten
Gautama, der Buddha: Seine Größe und Bedeutung
Die historische Einzigartigkeit des Dharma
Unfassbares Nirvana
Der Nihilismusvorwurf
Die positive Betrachtungsweise von Nirvana
Das Wesen der Erleuchtung
Die wahre Natur aller Dharmas
Bedingtes Entstehen: Die zwölf Kettenglieder
Samsara und Nirvana
Die Vier Edlen Wahrheiten
Der Dreifältige Pfad – Der Mittlere Weg – Moral
Meditation
Weisheit und das Arhant-Ideal
Die Begründung des Buddhismus: Frühe Schulen
Anmerkungen und Literaturangaben
Verwendete Literatur
Namen- und Sachregister
Geschichtswissenschaft versus Überlieferung: (I) Der universelle Kontext des Buddhismus Kein Phänomen tritt ohne Ursache auf und die Dinge existieren nicht isoliert voneinander, sondern in Verbindung mit allen anderen Dingen im Universum, so dass ein jedes Einfluss und Wirkung auf alle anderen und diese ihrerseits Einfluss und Wirkung auf jedes haben – dies ist, wie wir später sehen werden, das grundlegende Prinzip des Buddhismus. Als historisches Phänomen, als Ereignis, das an einem bestimmten Punkt in Raum und Zeit geschah, ist der Ursprung des Buddhismus und insbesondere der Lebenslauf seines Begründers (oder Wiederentdeckers, wie es richtiger heißen müsste) eine Veranschaulichung des Gesetzes der wechselseitigen Abhängigkeit und Verbundenheit aller Dinge. Seinem Wesen nach ist der Dharma zwar ohne Ende und ewig – er transzendiert die Kategorien von Raum und Zeit; als Erscheinung jedoch, als welche er Göttern und Menschen mitgeteilt wurde, sollte man ihn nicht isoliert, sondern vor dem klar umrissenen Hintergrund historischer Ereignisse und geographischer Umstände betrachten. Unser Bild des Dharma darf nicht einer scharf konturierten Silhouette gleichen, die von ihrem Gegenstand nur die aus einer einzigen Richtung wahrgenommenen Umrisse preisgibt, sondern einem Kunstwerk, das sich der ganzen Farbenskala bedient (Farbe ist eine Empfindung, die durch das Auftreffen des von einem Gegenstand ausgehenden Lichts auf die Netzhaut entsteht – ein weiteres Beispiel für wechselseitige Verbundenheit). Es soll seinen Gegenstand in all seinen Bezügen zeigen – mit der Gegenwart, die von allen Seiten auf ihn eindringt, der Vergangenheit, die sich weit hinter ihm zurückerstreckt, und der Zukunft, die ihm zu Füßen liegt. Man muss bei der Betrachtung des Buddhismus sowohl seinen Kontext als auch seine Tragweite berücksichtigen. Das alles wird man zweifellos für selbstverständlich halten, denn vermutlich wird niemand im Ernst behaupten wollen, man müsse den Buddhismus ganz losgelöst von anderen Ereignissen betrachten. Beginnen wir aber erst einmal, Umfang und Ausdehnung dieses Kontextes und dieser Tragweite zu erforschen, dann werden rasch wichtige Unterschiede zwischen den Anschauungen der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung einerseits und der "unwissenschaftlichen" Überlieferung andererseits offenbar. Die Geschichtswissenschaften zeichnen den Aufstieg von Zivilisationen und Kulturen, zu denen sie auch den Buddhismus zählen, von Jahrhundert zu Jahrhundert nach; was länger als zehntausend Jahre zurückliegt, wird in die Zuständigkeit der Schwesterwissenschaften Astronomie und Geologie verwiesen. Nach Aussagen der Anthropologie gibt es zwar zahllose Lebensformen, die niedriger stehen als die des Menschen, aber keine, die ihn überragt; der Mensch gilt ihr als "Gipfel und Krone der Schöpfung". Die "übernatürlichen" Wesen, die überall auf der Welt in Religion, Mythologie, Überlieferung und anderen Formen der Tradition eine so wichtige Rolle spielen, werden als Erzeugnisse primitiven "Aberglaubens" abgetan, die es schlicht und einfach nicht gebe. Demgegenüber behauptet die buddhistische Überlieferung, wie sie in jenen Schriften niedergelegt worden ist, die für uns das Wort des Meisters bewahren, dass es in diesem Universum und dieser Welt, wie auch in den zahllosen früheren Universen und Welten, nicht nur empfindende, sondern auch vernunftbegabte Lebensformen gibt, und dies nicht etwa erst seit ein paar hunderttausend Jahren, sondern seit ungeheuer langer Zeit, die man nur mithilfe von Größenordnungen ermessen könne, die hunderte Millionen von Jahren umfassen. ...
Reihe/Serie | Buddhadharma ; 1 |
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Übersetzer | Dhammaloka Jñanacandra |
Vorwort | Dhammaloka Jñanacandra |
Sprache | deutsch |
Maße | 142 x 214 mm |
Gewicht | 510 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Buddhismus |
Schlagworte | Bedingtes Entstehen • Buddhismus • HC/Religion/Theologie/Weitere Religionen • Kosmologie |
ISBN-10 | 3-929447-10-X / 392944710X |
ISBN-13 | 978-3-929447-10-1 / 9783929447101 |
Zustand | Neuware |
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