Die Wiederholung und die Bilder
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1846-9 (ISBN)
Stephan Otto unternimmt eine Analyse der Theoriekontexte, in denen die Frage nach Gedächtnis und Erinnerung entweder beantwortet werden kann oder aus denen sie verschwindet - und warum sie aus ihnen verschwindet. Um diese Kontexte vorzustellen, konfrontiert er Vico mit Hegel, Aristoteles mit Plotin und diesen wiederum mit Augustinus, stellt er die Transzendentalphilosophie Kants der Phänomenologie Husserls, Schelers und Ricoeurs gegenüber, untersucht die Wittgenstein'sche Philosophie der normalen Sprache, den französischen Neostrukturalismus und die deutschsprachige Theorie der Subjektivität im Hinblick auf ihr »Erinnerungsdefizit« und setzt sich mit der Neurowissenschaft, die am »Erinnerungsbewusstsein« an ihre Grenzen stößt, auseinander.
Stephan Otto (* 22. Dezember 1931 in Berlin; † 3. Juni 2010) war ein deutscher Philosoph und Philosophiehistoriker. Er war der Leiter des Instituts für Philosophie und Geistesgeschichte des Humanismus an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Otto begann seine akademische Laufbahn als Theologe. Mit einer Arbeit zum Naturbegriff Tertullians promovierte er 1959 in München; dort habilitierte er sich auch 1962, seine Habilitationsschrift hatte den Bildbegriff und seine Funktion in der Theologie des 12. Jahrhunderts zum Thema. Er wurde außerordentlicher Professor an der Philosophisch-theologischen Hochschule in Bamberg, schied jedoch bereits 1964 aus dem Hochschuldienst aus. Nach seiner Umhabilitation 1966 für das Fach Philosophie und Geistesgeschichte lehrte er ab 1970 an der Universität in München, zunächst als außerplanmäßiger Professor, nach Ernesto Grassis Emeritierung 1973 als Lehrstuhlinhaber und Leiter des dortigen Instituts für Geistesgeschichte des Humanismus. Auch nach seiner Emeritierung 1997 war Otto weiter forschend tätig.
»Mit Stephan Ottos Ausführungen zur Erinnerung liegt ein nicht nur kenntnisreiches, sondern auch thesenstarkes Buch vor, dessen programmatisches Grundanliegen es ist, die nur in kulturwissenschaftlicher und literarischer Hinsicht virulente Erinnerungsthematik ins Zentrum philosophischer Betrachtung zu rücken. ... Über die Frage nach bild- oder nicht-bildhafter Erinnerung, die auf die nach der Anschaulichkeit oder Abstraktion des Denkens überhaupt verweist, wird deutlich, dass es bei memoria um nichts Geringeres geht, als um den Stellenwert der aisthesis, der Wahrnehmung, Sinnlichkeit und Konkretion unseres Weltzugreifens und Selbstbegreifens. Das Bild nun provoziert die Frage, inwiefern dem Denken selbst Sinnlichkeit zukommt, und zwar nicht in Form einer Analogie, sondern in Form einer in Erinnerungsbildern verbürgten Sinnlichkeit des Denkens selbst, die einen Erkenntnisgegenstand von eigener Erkenntniskraft bilden. Sie zieht ihre besondere Relevanz aus der Ausbildung der Person als einer qua Erinnerungsfähigkeit charakteristisch gebildeten Persönlichkeit. Dabei erhellt Otto - und dies ist eine besondere Qualität seiner Darstellung der Erinnerungstheorien - jeweils auch die philosophischen Kontexte und Rahmenbedingungen.«
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Erscheint lt. Verlag | 1.8.2007 |
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Reihe/Serie | Blaue Reihe |
Sprache | deutsch |
Maße | 130 x 210 mm |
Gewicht | 422 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Schlagworte | Anschaulichkeit • Bewusstsein • Bild • Erinnerung • Erinnerungsbewußtsein • Memoria |
ISBN-10 | 3-7873-1846-1 / 3787318461 |
ISBN-13 | 978-3-7873-1846-9 / 9783787318469 |
Zustand | Neuware |
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