Laufen trifft Psychologie (eBook)
152 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-39995-3 (ISBN)
Run Forest, Run! – Effekte des Laufens
Hast du alle guten Gründe fürs Laufen auf dem Schirm? Sicherlich hast du deine eigenen individuellen Gründe, mit dem Laufen anfangen zu wollen beziehungsweise dieses auszuweiten. Viele Menschen laufen vor allem, um ihre physische oder mentale Gesundheit zu stärken. Laufen hält uns fit, hält unsere Zellen jung, macht uns glücklich und verringert unser Stresslevel. Das Vorbeugen chronischer Erkrankungen sowie die Verbesserung des aktuellen Gesundheits- und Fitnesszustands sind heutzutage wohl allseits bekannt.
Mit körperlicher Aktivität, in deinem Fall mit Laufen, kannst du positive Effekte auf drei verschiedenen Ebenen erfahren: auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene. Wie die Effekte mit deinen eigenen Lebensumständen zusammenhängen, ist natürlich wieder ganz individuell. In diesem Kapitel werden wir dir zunächst kurz die wichtigsten übergeordneten Effekte des Laufens vorstellen.
KÖRPERLICHE EFFEKTE
Die Gefahren einer Couch-Potato sind nicht zu unterschätzen. Viele Menschen, die lange sitzende Tätigkeiten ausüben, beispielsweise im Büro oder zuhause, haben ein stark erhöhtes Risiko für sogenannte „nicht vererbbare degenerative Erkrankungen“. Zu dieser Gruppe zählen vor allem Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz. In der Medizin nennt man diese Erkrankungen „kardiovaskuläre Erkrankungen“. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Erkrankungen, die den Bewegungsapparat (Muskeln, Knochen) betreffen, wie Arthrose und Osteoporose, werden durch lange sitzende Tätigkeiten und einen inaktiven Lebensstil begünstigt. Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar die häufigste globale Todesursache dar.1 Die oben beschriebenen Erkrankungen entstehen zu einem großen Anteil durch verschiedene Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Stress, eine falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Vor allem Bewegungsmangel wird als Risikofaktor bei der Entstehung dieser Erkrankungen häufig stark unterschätzt. Dabei können wir diesem in vielen Situationen mit kleinen Bewegungseinheiten sehr gut entgegenwirken.
Genau hier kommt das Laufen ins Spiel! Denn durch Laufen (und Bewegung im Allgemeinen) werden Stoffwechselprozesse im Körper aktiviert und sogar verbessert. Dies trägt beispielsweise zu einer Gewichtsreduktion oder einer Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems bei. Auch andere Organfunktionen werden so nachhaltig verbessert, wodurch der gesamte Organismus gesünder und stärker wird.
Aber:
Auch als gemütliche Couch-Potato ist es nicht zu spät für dich! Wer liegt nicht zwischendurch gerne auch mal auf der Couch?! Wir kennen es alle: Nur mal eben kurz auf das Sofa nach der Arbeit gesetzt und schon hat man ein schlechtes Gewissen: Da war doch noch die heutige Laufeinheit…
Wichtig:
Auch wir sind überzeugt: viel hilft nicht immer viel. Und wir sind ebenfalls Fans, auch mal auf dem Sofa zu sitzen und nichts zu tun. Bewegung und Pausen einzubauen kann beides eine gleich große Herausforderung sein. Da du hier aber ein Buch über das Laufen liest, werden wir uns natürlich darauf konzentrieren dich zu unterstützen, von der Couch wegzukommen und ins Laufen zu kommen.
ÜBUNG 1
MEINE WÖCHENTLICHE AKTIVITÄTSDAUER
Laut der WHO2 sollten wir uns wöchentlich mindestens 150 Minuten moderat körperlich betätigen (hierzu zählt alles ab einem Spaziergang). Überlege einmal, wie aktiv du derzeit ungefähr in der Woche bist.
SO AKTIV BIN ICH MOMENTAN IM DURCHSCHNITT PRO WOCHE
GEMEINSCHAFT UND SELBSTVERWIRKLICHUNG
Vielleicht denkst du beim Laufen eher an den „einsam Laufenden“ oder siehst dich selbst intuitiv allein laufen. Das Schöne dabei ist: Laufen kann auch anders sein. Soziale Interaktionen, wie Gespräche beim Laufen und gemeinsame Aktivitäten, tun uns gut. Laufen ist ein soziales Medium und verbindet Menschen seit vielen Jahrzehnten. Davon kannst auch du ganz einfach profitieren. Durch Laufen mit anderen Menschen, beispielsweise in Laufgruppen oder im Sportverein, stärkst du nicht nur dein soziales Netzwerk! Wenn du mit anderen Menschen läufst, ob im Lauftreff oder bei Laufevents, erhöhst du dein soziales Zugehörigkeitsgefühl und kannst dadurch deine mentale Stärke und Gesundheit stärken. Nicht zu vergessen ist ein verstärktes Sicherheitsgefühl beim gemeinsamen Laufen. Ob es um neue unbekannte Strecken geht oder mögliche Unterstützung, die du zwischendurch brauchst. Soziale Kontakte sind wichtig für uns, denn soziale Bindung sowie Sicherheit gehören zu den menschlichen Grundbedürfnissen (vgl. die Bedürfnispyramide nach Maslow).3
Als Menschen profitieren wir schon immer davon, nicht allein unterwegs zu sein, auf Unterstützung zählen zu können und im Miteinander zu leben. Wären wir allein, der einzige Mensch weit und breit, würde dies mit diversen Nachteilen in den verschiedenen Lebensbereichen einhergehen. Mit dem Laufen in der Gemeinschaft schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du kommst nicht nur deinen Laufzielen näher, sondern kannst auch dieses Grundbedürfnis füllen.
ÜBUNG 2
FINDE DEINEN LAUFBUDDY
Sicherlich gab es bei dir schon einmal Situationen, in denen du wenig motiviert warst und dich jemand aufgemuntert und überredet hat, etwas zu tun. So ist es auch mit dem Laufen. Wenn wir mit einer anderen Person gemeinsam laufen, kann die Erfüllung unseres sozialen Bedürfnisses eine positive Motivation sein und uns Freude bereiten. Zudem gehen wir im gemeinsamen Laufen eine soziale Verpflichtung ein.4-7
Du kannst hier deine Laufbuddies festhalten:
1. LAUFBUDDY: | 2. LAUFBUDDY: |
Soziale Verpflichtungen, wie sie durch Verabredungen entstehen, sind ein gutes Medium, sich gemeinsam mit einer anderen Person oder Gruppe zu motivieren. Psychologisch gesehen fällt es uns schwer, dem Laufbuddy abzusagen, wenn wir nicht motiviert sind und keine Lust haben. Wir begeben uns nämlich ungern in eine Situation, in der wir schwächer dastehen und möglicherweise ein schlechteres Bild hinsichtlich der Motivation und eigenen Erwartungen abgeben. Wir wollen den anderen auch nicht enttäuschen. Zusammen führt dies dazu, dass wir durch das „soziale Laufen“ länger „am Ball bleiben“ können und so unsere Ziele auch langfristig erreichen. Gleichzeitig können uns andere Menschen beim Erreichen unserer Ziele helfen, indem sie uns mitziehen, aufbauen und stärken. Vor allem wenn dein Laufbuddy ähnliche oder sogar dieselben Ziele und Motive hat, ergeben sich hier enorme Synergieeffekte, welche nicht nur dir helfen, sondern euch beiden. So könnt ihr euch gegenseitig motivieren, wenn es mal nicht so gut läuft! Vielleicht fällt dir spontan jemand ein, der dich beim Erreichen deines Laufziels unterstützen kann und mit dir gemeinsam laufen möchte.
LAUFEN IN GRUPPEN
Falls dir spontan keine Person als potenzielle Laufpartnerin oder Laufpartner eingefallen ist, brauchst du dir dennoch keine Sorgen zu machen. In größeren Städten oder kleinen Ortschaften bilden sich seit den letzten drei Jahrzehnten immer mehr Laufgruppen und offene Lauftreffs. Seit den 2000ern erlebt der Laufsport einen richtigen Boom und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In Laufgruppen lernst du andere Menschen mit gleichen oder ähnlichen Motiven und Zielen kennen. Mit anderen Menschen, die deine Interessen teilen, kannst du dich austauschen und gemeinsam deine gesteckten Ziele einfacher erreichen. Zudem kannst du neue Kontakte knüpfen, was – wie oben beschrieben – unsere mentale Gesundheit auch außerhalb des Laufens im alltäglichen Leben stärkt. Öffne jetzt direkt Google und suche dir 3 Vereine oder Laufgruppen in deiner Nähe (max. 5 Km Entfernung) raus:
1. VEREIN / LAUFGRUPPE:
2. VEREIN / LAUFGRUPPE:
3. VEREIN / LAUFGRUPPE:
LAUFEVENTS ALS MOTIVATIONS-BOOSTER!
Die Teilnahme an verschiedenen Laufveranstaltungen wie Stadtläufen, Halb- oder Marathon-Events ist nicht nur ein absolutes Erlebnis, sondern im Allgemeinen gut für unsere Gesundheit. Wir fühlen uns integriert, sozial eingebunden und werden zudem von allen Seiten gefeiert, angefeuert und motiviert – die gesamte Stimmung, wenn man mit tausenden Menschen eine gemeinsame Strecke absolviert, egal, ob schnell oder langsam, ist einfach ein Erlebnis für sich. Was ist das bitte...
Erscheint lt. Verlag | 28.10.2024 |
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Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Schlagworte | Abnehmen • Gewicht verlieren • Laufsport • Lauftraining • Mentaltraining • psychologische Strategien • Running • Sportcoaching • Sportpsychologie |
ISBN-10 | 3-384-39995-1 / 3384399951 |
ISBN-13 | 978-3-384-39995-3 / 9783384399953 |
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Größe: 14,5 MB
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