Die Römische Republik (eBook)
95 Seiten
Captivating History (Verlag)
979-8-201-86651-8 (ISBN)
A lot of history books just contain dry facts that will eventually bore the reader. That's why Captivating History was created. Now you can enjoy history books that will mesmerize you. But be careful though, hours can fly by, and before you know it; you're up reading way past bedtime. Get your first history book for free here: http://www.captivatinghistory.com/ebook Make sure to follow us on X: @CaptivHistory, Facebook: www.facebook.com/captivatinghistory and, Youtube so you can get all of our updates!
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Unsere Geschichte der Römischen Republik beginnt mit einer mythischen Erzählung. Der Kaiser Octavian Augustus hatte verschiedene bedeutende Kulturarbeiter beschäftigt, von denen der Wichtigste sicherlich Vergil war, der einen Bericht über den trojanischen Helden Aeneas verfasste und ihn als den Gründer Roms darstellte. Augustus musste einen neuen nationalen Mythos schaffen und eine andere - schönere und sauberere - kulturelle Identität etablieren. Die wichtigste Geschichte, die sich bei den antiken Römern großer Beliebtheit erfreute war aber die folgende.
Es gibt diverse gute Gründe dafür, mit der Geschichte von Romulus und Remus zu beginnen. Erstens haben die Römer selbst diese Erzählung in ihre Geschichte aufgenommen. Sie taten dies nicht, weil sie naiv waren. Tatsächlich standen sie der Vorstellung, dass ein Wolf zwei menschliche Säuglinge gefüttert haben sollte, genauso skeptisch gegenüber wie wir heute. Sie erzählten die Geschichte trotzdem immer wieder, weil sie wichtig war. Sie vermittelt noch heute einen besonderen Eindruck von dem römischen Lebensgefühl. Sie sagt viel darüber aus, wer die Römer waren und wie sie sich selbst wahrnahmen. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass wir uns mit dieser Gründergeschichte beschäftigen müssen. Wir können nicht beweisen, ob die Geschichte wahr oder falsch ist. Alle möglichen archäologischen Zeugnisse wurden in der Antike dank eines ständigen, intensiven Urbanisierungsprozesses vernichtet.
Schließlich umfasst Geschichte im weiteren Sinne das Wissen um Mythen und Legenden. Überraschenderweise scheint es, als hätten die Römer nicht viel über den Ursprung der Welt nachgedacht, da es in ihrem zentralen Mythos nicht um die Erschaffung des Universums geht (abgesehen von der Tendenz, Rom als Zentrum der Welt zu betrachten), sondern um die Gründung der Stadt. Deshalb schauen wir uns diese faszinierende Geschichte genauer an.
Ein Erzählung von Vergewaltigung, Mord und Entführung -Die Legende von Romulus und die Gründung Roms
Mythen sind seltsam. Ein logisch begabter Verstand hilft nicht immer dabei, sie zu verarbeiten. Alle Mythen haben seltsame und absurde Elemente, aber diese ist besonders bizarr. Die Geschichte von Rom ist voller wenig heroischer Geschehnisse - fügen wir der Liste in der Überschrift zunächst das Werfen von Neugeborenen hinzu. Die Protagonisten gehören der untersten Gesellschaftsschicht an, zu Mördern, möglicherweise Prostituierten (Livy[5] weist auf die Ähnlichkeit zwischen dem Wort Wolf und einem umgangssprachlichen Ausdruck für eine Prostituierte hin und fragt sich, ob diese die Kinder gestillt haben solle), Gesetzlose und Ausreißer aus der ganzen Halbinsel und darüber hinaus.
Es gibt viele verschiedene Versionen der Geschichte, und einige davon wurden bereits in der Antike niedergeschrieben. Cicero vermied es, von übernatürlichen Elementen zu schreiben (er erwähnte nur das seltsame Detail des Gottes Mars als Vater der Zwillinge und fuhr dann damit fort, sich auf die geografischen Vorzüge des Ortes, den Romulus für die Stadt ausgewählt hatte, zu konzentrieren). Andere Schriftsteller, wie beispielsweise Ovid, machten sich lustig, indem sie die Art und Weise kritisierten, wie Romulus das Problem der Gründung der ersten römischen Ehen und Familien löste. Der ausführlichste Bericht über das Leben des Romulus und die frühe Geschichte Roms - und der, bei dem wir bleiben werden - ist der von Livy.
Der erste Akt: Göttliche Vergewaltigung und versuchter Kindesmord
So beginnen wir also mit der Geschichte. Es war einmal ein kleines Königreich namens Alba Longa. Sein König Numitor wurde von seinem Bruder Amulius vom Thron geworfen. Um sicherzustellen, dass es keine Thronanwärter aus der Linie seines Bruders geben würde, zwang Amulius Numitors Tochter Rhea Silvia, zu einer jungfräulichen Priesterin zu werden.[6] Leider war die aber keine Jungfrau mehr und es stellte sich heraus, dass Rhea Silvia schwanger war. Es gibt zwei mögliche Erklärungen für diese Schwangerschaft. Rhea Silvia behauptete, dass der Gott Mars sie vergewaltigt hatte. Viele der Schriftgelehrten der Antike glaubten diese Behauptung und schrieben von einem körperlosen, in heilige Flammen gehüllten Phallus. Livius hingegen dachte sich das, was wir uns denken. Der Kriegsgott war nur eine bequeme Erfindung, um eine rein menschliche Problematik auszuschmücken. Wie es auch gewesen sein mag, die Priesterin brachte zwei Jungen zur Welt und Amulius befahl seinen Männern sofort, die Neugeborenen in den Tiber zu werfen. Die Diener konnten sich nicht dazu durchringen, die Aufgabe zu erfüllen, also ließen sie die Babys am Ufer zurück. Eine lupa (entweder eine Wölfin oder, wie Livius vermutete, eine Prostituierte) fand sie und bot ihnen ihre nährenden Brüste an. Schließlich nahm sie ein mitfühlender Hirte auf.
Die Kapitolinische Wölfin war seit der Antike eine Ikone Roms. Alter und Herkunft der Figuren sind umstritten. Die Lupa galt lange Zeit als etruskisches Werk aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., wobei die Zwillinge im späten 15. Jahrhundert n. Chr. hinzugefügt worden waren. Radiokarbon- und Thermolumineszenzdatierungen ergaben allerdings Ergebnisse, die zeigen, dass sie möglicherweise im 13 Jahrhundert nach Christus hergestellt wurde.
Der zweite Akt: Familien Wiedervereinigung und Brudermord
Als sie aufwuchsen, trafen die legendären Brüder zufällig auf ihren Großvater Numitor und halfen ihm, den Thron von Alba Longa zurückzuerobern und gingen dann fort, um ihre eigene Stadt zu gründen. Leider konnten sie sich nicht auf den genauen Ort einigen, an dem sie die Stadt gründen sollten. Von den berühmten sieben Hügeln wählte Romulus den Palatin aus, während Remus sich für den Aventin entschied. Romulus schenkte den Wünschen seines Bruders keine Beachtung und begann mit dem Bau der Verteidigungsanlagen, die seinen bevorzugten Standort umschließen sollten. Remus sprang provokativ über sie hinweg, woraufhin Romulus ihn tötete und dann ausrief: „So soll jeder andere umkommen, der versucht, über meine Mauern zu springen.”[7]
Der dritte Akt: Das Asylum
Die Stadt war mit Romulus als alleinigem Herrscher gebaut worden. Es gab nur noch ein Problem – Rom hatte nur sehr wenige Bürger. Aber Romulus hatte eine geniale Idee und erklärte Rom zum Asylgebiet. Er ermutigte die Ausgestoßenen aus dem Rest Italiens, sich ihm anzuschließen. Die Stadt war bald voller verurteilter Krimineller, entlaufener Sklaven und anderer Einwanderer. Aber es gab keine Frauen und ohne Frauen gab es keine Zukunft. Romulus dachte sich einen neuen listigen Plan aus. Er lud die Nachbarvölker zu einem Fest ein. Die Sabiner und Latiner, ganze Familien, kamen in großer Zahl. Mitten im Geschehen gab Romulus seinen Männern ein Zeichen, die jungen Frauen unter den Gästen festzunehmen und sie sich zu Ehefrauen zu nehmen. Es besteht kein Konsens darüber, wie viele Bräute so entführt wurden (die Schätzungen schwanken zwischen 30 und 683), doch die allerersten römischen Ehen begannen mit Massenentführungen und Vergewaltigung.
Ein poetisches Zwischenspiel
„Romulus, du nur verstandest, Belohnung Kriegern zu geben! Gäbst du mir diesen Lohn, würd' ich ein Krieger sogleich.”
—Ovid, Ars Amatoria[8]
Während „professionelle“ römische Denker wie Cicero, Livius und Sallust ihr Bestes versuchten, Romulus’ Entscheidungen zu rechtfertigen und zu verurteilen, klangen weniger professionelle Niederschriften offen ironisch. Der Dichter Publius Ovidius Naso - der heute weithin als Ovid bekannt ist, der Autor der Metamorphosen - hat die berühmte Legende in sein umstrittenstes Werk Ars Amatoria (Die Liebeskunst) aufgenommen. Ovid verweist auf die Vergewaltigung von Sabinerinnen, um darauf hinzuweisen, dass das Theater schon immer ein guter Ort war, um Mädchen zu treffen. Es war Romulus, der „die Sorgen der Liebe erstmals mit öffentlichen Spielen vermischte“. Wir werden nie sicher wissen, ob diese (und viele ähnliche) Zeilen Augustus dazu zwangen, den Dichter aus Rom zu verbannen, oder ob die Ars Amatoria nur eine Ausrede für die Vertreibung war und ein politisches Geheimnis verbarg. Augustus hatte sicherlich viel zu verbergen und Ovids Verbindungen zu den Enkeln des Kaisers brachten dem Dichter Misstrauen ein. Sein Exil wurde erst 2017 n. Chr. aufgehoben.[9] Man kann also sagen, dass die Aufhebung für ihn viel zu spät kam.
Epilog
Die gefangenen Sabinerinnen – in die Rolle von Ehefrauen und Müttern gezwungen - stoppten tapfer den Krieg, der nach ihrer Entführung begonnen hatte. Der Legende nach betraten die jungen Frauen das Schlachtfeld und flehten beide Seiten - ihre sabinischen Väter und römischen Ehemänner - an, den Kampf einzustellen. Sie...
Erscheint lt. Verlag | 2.10.2021 |
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Verlagsort | Sundsvall |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Vor- und Frühgeschichte / Antike |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Vor- und Frühgeschichte | |
Schlagworte | Antikes Rom • Aufstieg und Fall Roms • Cicero und die römische Politik • Julius Caesar und seine Diktatur • Machtkämpfe und Bürgerkriege • Politische Institutionen der Republik • Punische Kriege • Römische Geschichte • Römische Republik • SPQR (Senatus Populusque Romanus) |
ISBN-13 | 979-8-201-86651-8 / 9798201866518 |
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Größe: 318 KB
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