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Auf der Suche nach der Wahrheit (eBook)

Eine lebenslange Odyssee
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
100 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-34209-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Auf der Suche nach der Wahrheit -  Norbert W. Schätzlein
Systemvoraussetzungen
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Dieses Buch ist eine Odyssee auf der Suche nach der Wahrheit. In einem fiktiven Dialog zwischen einem Mentee und seinem Mentor werden die faszinierenden Aspekte der Wahrheit beleuchtet. Durch ihre Gespräche werden unterschiedliche Perspektiven und Einsichten zur Wahrheit erforscht und hinterfragt. Der Leser wird auf eine intellektuelle Reise mitgenommen, die sowohl inspirierend als auch zum Nachdenken anregend ist.

Norbert W. Schätzlein, geb. 1963, stammt aus Franken und lebt seit mehreren Jahrzehnten in Oberschwaben. Als geschäftsführender Gesellschafter der SIRIS® Systeme GmbH & Co. KG und Senior-Partner der ANTARIS Unternehmensentwicklung GmbH & Co. KG in Ravensburg analysiert und entwickelt er Unternehmen anhand ihres Potenzials. Seine Expertise in der strategischen Unternehmensentwicklung teilt er in zahlreichen Fachartikeln, Vorträgen und als Dozent.

Norbert W. Schätzlein, geb. 1963, stammt aus Franken und lebt seit mehreren Jahrzehnten in Oberschwaben. Als geschäftsführender Gesellschafter der SIRIS® Systeme GmbH & Co. KG und Senior-Partner der ANTARIS Unternehmensentwicklung GmbH & Co. KG in Ravensburg analysiert und entwickelt er Unternehmen anhand ihres Potenzials. Seine Expertise in der strategischen Unternehmensentwicklung teilt er in zahlreichen Fachartikeln, Vorträgen und als Dozent.

… so lasset uns nun beginnen …

Mentee:

Wer bist du?

Mentor:

Ich bin, der ich bin.

Mentee:

Ist diese Analogie an 2. Mose (Exodus) 3,14 nicht etwas anmaßend?

Mentor:

Minimalistisch gedacht, ist es die größte Komplexitätsreduzierung meines Wesens.

Mentee:

Und hast du auch einen Namen?

Mentor:

Mein Name sei Gantenbein.

Mentee:

Gut, ich sehe schon, mit Max Frisch hast du es erneut mit Analogien.

Mentor:

Namen sind Schall und Rauch, oder wie Shakespeare – oder war es doch eher Edward de Vere, 17. Earl of Oxford, Francis Bacon oder gar Christopher Marlowe – es so schön in Romeo und Julia auf den Punkt brachte: „What's in a name? That which we call a rose/By any other name would smell as sweet.“

Was wissen wir schon?

Wir suchen und suchen, und bei jeder Antwort entstehen zwei neue Fragen. Stellen wir überhaupt die richtigen Fragen? Mit den falschen Fragen sind die Antworten bedeutungslos. Wohin also schauen, um (wirklich) zu sehen?

Mentee:

Angenommen ein Wissenschaftler stellt sich vor die Kamera und präsentiert uns eine Aufnahme von einem sogenannten Schwarzen Loch. Ein weiterer Wissenschaftler spricht vom Urknall, ohne sich dabei auf die Herkunft dieses Weltbildes zu beziehen, dem belgischen Priester und Astronom Georges Lemaître. Und, – last but not least – ein weiterer Wissenschaftler mit Doktor- oder besser Professorentitel stellt sich vor die laufende Kamera und behauptet in Anlehnung an Charles und dessen Großvater Erasmus Darwin, dass der Mensch vom Affen abstammt. Muss ich das glauben, weil es die – vielleicht einzig mögliche – Wahrheit ist? Beweise werden keine vorgelegt. Es sind nur Aussagen, mehr noch Behauptungen, die nicht falsifiziert werden können. – Was nützt ein Doktorhut, wenn man eigentlich doch gar nichts weiß? – Sorry, eine hier rein rhetorische Frage.

Mentor:

Wissenschaft ist die Verwaltung und der Status quo des aktuellen Irrtums. – Demut wäre ein schöner Charakterzug bei Wissenschaftlern. Das würde eine gehörige Portion Reflexion voraussetzen. – Es hilft nichts, wir müssen uns die Gretchenfrage stellen: Was ist Wahrheit?

Mentee:

Wird das eine Reise mit ungewissem Ausgang?

Mentor:

Die Erfahrung lehrt, dass es sich lohnt, immer mit einer Definition zu starten. Was ist also Wahrheit? Wir wollen uns mit nichts weniger als einer zentralen philosophischen Herausforderung beschäftigen.

Die Korrespondenztheorie der Wahrheit besagt, dass Wahrheit das ist, was mit der Realität übereinstimmt. Ein Satz oder eine Aussage ist wahr, wenn er mit den Tatsachen der Welt korrespondiert.

Beispiel: Die Aussage „Der Himmel ist blau“ ist wahr, wenn der Himmel tatsächlich blau ist. Diese Theorie setzt voraus, dass wir die Realität objektiv wahrnehmen können. Aber unsere Wahrnehmungen können durch Fehlinterpretationen, Voreingenommenheit und falsche Prämissen verfälscht sein. Wahrnehmungsverzerrungen begegnen uns so häufig im Leben. Darüber zu reden würde sich unbedingt lohnen, verdient es aber als eigenständiges Thema besprochen zu werden.

Gehen wir einen Schritt weiter und kommen wir zur Kohärenztheorie der Wahrheit. Hier wird darauf abgestellt, dass Aussagen innerhalb eines bestimmten Kontextes oder Systems kohärent und widerspruchsfrei sein müssen. Beispiel: Innerhalb der Mathematik ist die Aussage „2 + 2 = 4“ wahr, weil sie kohärent in das gesamte System der mathematischen Regeln und Annahmen passt. Diese Theorie konfrontiert uns mit der Überlegung, was passiert, wenn in bestimmten Situationen mehrere widerspruchsfreie, aber sich gegenseitig ausschließende Systeme existieren. Auf der Top-Management-Führungsebene würde man dann sagen, dass es hinreichend viel Ambiguitätstoleranz benötigt, um sich mit Doppeldeutigkeiten arrangieren zu können.

Nach der Konsenstheorie der Wahrheit kommt es darauf an, dass sich die Gemeinschaft von Menschen nach Diskussion und Überprüfung der Sachlage einigt. In indigenen Völkern würde man vielleicht sagen, dass so lange im Kreis der Gemeinde palavert wird, bis eine Übereinstimmung erreicht ist, egal wie lange es dauert. Aus berufenem Munde (Max Planck) kommt die Aussage: „Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie die Dinge betrachten, ändern sich die Dinge, die Sie betrachten.“ Das ist ein harter Brocken für alle Wissenschaftler da draußen. Zumal Planck weiter sagt: Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.

Mentee:

„Die Wahrheit triumphiert nie, ihre Gegner sterben nur aus.“ (Max Planck) – Wissenschaft strebt nach Objektivität und Reproduzierbarkeit, doch neue Erkenntnisse setzen sich oft erst dann durch, wenn die alten Generationen, die das Deutungsmonopol besitzen, aussterben.

Mentor:

Tja, wohl wahr, und gleichzeitig knockt Planck sie alle aus mit den Worten: „… denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht.“

Mentee:

Möglicherweise liegt ein tragischer Fehler in unserer aktuellen Wissenschaft, dass man versucht, das Objekt ohne das Subjekt zu denken, als gäbe es einen Denkraum, in dem der Mensch außen vor bliebe.

Mentor:

Dein Gedanke muss weiter gehen, um das Problem unserer Wissenschaft auch nur annähernd zu umreisen. Nehmen wir an, wir hätten eine Formel mit Begrifflichkeiten, Zahlen, was auch immer im Zähler, darunter das Subjekt Mensch. Im Nenner soll in unserem Fall erneut der Mensch stehen. Und was würde dann völlig korrekt nach den Spielregeln der Mathematik passieren?

Mentee:

Wir kürzen die Gleichung um den Faktor Mensch.

Mentor:

Voilà, wenn es sein muss, kommt die Mathematik ohne den Störfaktor Mensch aus.

Mentee:

Gibt es nicht ein wunderschönes, man möchte fast sagen die von Benoît Mandelbrot entdeckte fraktale Geometrie vorwegnehmendes Bild aus dem 13. Jahrhundert, das Gott als Mathematikus zeigt?

Mentor:

Ich entsinne mich, das wunderschöne Bild zeigt „Gott als Mathematiker oder Geometer“, also als Schöpfer, der mit einem Zirkel die Welt gestaltet. Es stellt Gott als den großen Architekten des Universums dar, der mathematische und geometrische Prinzipien anwendet, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Dieses Bild wird oft zitiert und analysiert, weil es die Verbindung zwischen göttlicher Schöpfung und mathematischer Präzision eindrucksvoll darstellt.

Quelle/Bildbeschreibung:

„Gott als Geometer“

Handschrift aus der Bibliothèque nationale de France in Paris, bekannt als die „Bible moralisée“ (Moralized Bible), entstanden zwischen 1220 und 1230; gemeinfrei; Das ursprünglich farbige Bild wurde auf Schwarz-Weiß umgestellt.

Abruf: 01.08.2024

Siehe: https://de.m.wikipedia.org/wiki/

Datei: God-Architect.jpg

Mentee:

Wir sind abgeschweift. Lass uns zurückkommen zu den möglichen Definitionen von Wahrheit.

Mentor:

Nun gut, dann sollten wir noch zur Konsensfindung in der Wissenschaft hinzufügen, dass hier jede Theorie von der Integrität und dem Wissen der Gemeinschaft abhängt. Falscher Konsens kann durch Machtstrukturen oder unvollständige Informationen entstehen. Wissenschaftler, die auf die Einwerbung von Drittmitteln angewiesen sind, geraten rasch in die Kooptationsfalle. Sie sind nicht mehr frei, sondern von anderen abhängig. Und es gilt dann der altbekannte, ins Hochmittelalter zurückreichende Spruch: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Doch gehen wir weiter. Was besagt nun die pragmatische Theorie der Wahrheit?

Mentee:

Vermutlich, dass Wahrheit all das ist, was sich in der Praxis bewährt hat.

Mentor:

Ganz genau, was funktioniert und nützlich ist, entspricht den Anforderungen von Wahrheit. – Und basta! „Die Erde ist rund“ ist wahr, weil sie nützlich ist und in der Praxis (z.B. in der Navigation) funktioniert. Gleichwohl kann diese Theorie dazu führen, dass nützliche, aber falsche Überzeugungen als wahr angesehen werden.

Mentee:

Es kommt eben immer darauf an.

Mentor:

Man könnte auch bei all diesen Überlegungen auf die Idee kommen: nichts ist, wie es scheint. Aber weiter im...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2024
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Authentizität • Erkenntnis • Integrität • Konflikt • Wahrheit
ISBN-10 3-384-34209-7 / 3384342097
ISBN-13 978-3-384-34209-6 / 9783384342096
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