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Das depressive und das Burnout-Lebensmuster: Unterschiede zwischen Depression und Burnout im Erleben und Verhalten (eBook)

Belastende Lebensmuster mit wirksamen Selbsthilfestrategien auflösen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
244 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-29809-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das depressive und das Burnout-Lebensmuster: Unterschiede zwischen Depression und Burnout im Erleben und Verhalten -  Karl Oberhauser
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Menschen mit einem Burnout oder einer Depression zeigen ähnliche Symptome, so dass beide miteinander verwechselt werden können. Hinzu kommt, dass Menschen mit einem Burnout am Ende oft in eine Depression abgleiten, was den Unterschied zwischen einem Burnout und einer Depression zusätzlich erschwert. Trotz ihrer ähnlichen Symptome zeigen Menschen mit einem Burnout oder einer Depression ein unterschiedliches innerpsychisches Erleben und Verhalten. Das Leitmotiv einer Depression ist die Anpassung und das Leitmotiv eines Burnouts ist die Kontrolle. Die Grundlage für die Entstehung eines Burnouts oder einer Depression sind emotionale Verletzungen in der Kindheit, aus denen ein Kind entweder ein depressives oder ein Burnout-Lebensmuster entwickeln kann. Unter bestimmten Voraussetzungen entsteht aus dem depressiven Lebensmuster eine Depression und aus dem Burnout-Lebensmuster ein Burnout. Die Grundlage für die Entstehung eines Burnouts oder einer Depression sind emotionale Verletzungen in der Kindheit, aus denen ein Kind entweder ein depressives oder ein Burnout-Lebensmuster entwickeln kann. Unter bestimmten Voraussetzungen entsteht aus dem depressiven Lebensmuster eine Depression und aus dem Burnout-Lebensmuster ein Burnout. In diesem Buch erkläre ich, wie ein depressives bzw. ein Burnout-Lebensmuster entsteht, worin sich die beiden unterscheiden und wie daraus eine Depression oder ein Burnout entstehen kann. Im zweiten Teil des Buches stelle ich dir verschiedene Selbsthilfestrategien und Übungen vor, die dir einen Weg aus deinem belastenden Lebensmuster bzw. aus deinem Burnout oder deiner Depression ermöglichen. Dabei spielt Selbstfürsorge eine wesentliche Rolle.

Psychologe & Hypnosetherapeut. Über 10 Jahre tätig als Geschäftsführer und Therapeut in Suchteinrichtungen. Über 10 Jahre tätig als Geschäftsführer von Alters- und Pflegezentren. Seit 2018 in eigener Praxis tätig als Psychologe und Hypnosetherapeut. Arbeitsschwerpunkte: Ängste, Depressionen, Schmerzen, Burnout. Vorträge und Kurse zu verschiedenen Themen. Zusammen mit Silvia Scherzinger Mitentwickler des 'Seelencodes', einer hypnotherapeutischen Behandlungsmethode.

Psychologe & Hypnosetherapeut. Über 10 Jahre tätig als Geschäftsführer und Therapeut in Suchteinrichtungen. Über 10 Jahre tätig als Geschäftsführer von Alters- und Pflegezentren. Seit 2018 in eigener Praxis tätig als Psychologe und Hypnosetherapeut. Arbeitsschwerpunkte: Ängste, Depressionen, Schmerzen, Burnout. Vorträge und Kurse zu verschiedenen Themen. Zusammen mit Silvia Scherzinger Mitentwickler des "Seelencodes", einer hypnotherapeutischen Behandlungsmethode.

Was ist eine Depression

Menschen mit einer Depression zeigen eine gedrückte Stimmung, die sich in Niedergeschlagenheit, negativen Gedanken und quälendem Grübeln äussert. Sie verlieren das Interesse an Dingen, die ihnen früher Freude bereitet haben, geben Hobbies auf und ziehen sich aus sozialen Kontakten zurück. Sie verlieren ihren inneren Antrieb und ihre Motivation, sie fühlen sich energielos und müde, die Belastbarkeit nimmt ab und die Bewältigung des Alltags fällt ihnen immer schwerer. Viele leiden unter Schlafstörungen und einem verminderten Appetit. Das Selbstwertgefühl nimmt ab und starke Selbstzweifel treten auf. Sie leiden unter Gefühlen der Wertlosigkeit und der Schuld, weil sie glauben, anderen zur Last zu fallen oder andere enttäuscht zu haben. Die Konzentration und Aufmerksamkeit ist beeinträchtigt, die kognitive Leistungsfähigkeit nimmt ab und es fällt ihnen immer schwerer, Alltagsentscheidungen zu treffen. Die Überzeugung, dass sich an ihrem Zustand nichts ändern wird und sie selbst daran nichts ändern können, führt zu einer negativen Zukunftsperspektive, zu Hilflosigkeit und Verzweiflung. Sie kommen sich selbst fremd vor und geraten schliesslich in einen Zustand der Hoffnungslosigkeit, was das Leitsymptom einer Depression ist. Oft ist eine Depression von der Angst begleitet, keine Existenzberechtigung zu haben, von anderen verlassen zu sein, alleine zu sein, versagt zu haben und abgelehnt zu sein. Bei einer schweren Depression kommt es zu einer Gefühlslosigkeit, einer grossen inneren Leere und es können Suizidgedanken auftreten. Der Antrieb kann so stark gehemmt sein, dass die leichtesten Alltagsaufgaben nicht mehr bewältigt werden können. Bei manchen Menschen kommt es zu einer völligen körperlichen, emotionalen und mentalen Erstarrung bei einer gleichzeitig grossen inneren Unruhe und Anspannung.

2.1 Die Kriterien für die Diagnose einer Depression

Es gibt für Ärzte und Therapeuten ein Diagnosehandbuch, in dem alle körperlichen und psychischen Erkrankungen aufgelistet sind. Für jede Krankheit sind die Symptome und Kriterien beschrieben, die erfüllt sein müssen, damit die entsprechende Erkrankung diagnostiziert werden darf. Dieses Diagnosehandbuch heisst ICD (International Classification of Disease = Internationale Klassifikation von Krankheiten) und wird von der Weltgesundheitsorganisation herausgegeben. In der Regel erscheint alle 20 Jahre eine überarbeitete Version. Im Januar 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation die 11. Version dieses Diagnosehandbuchs (ICD-11), das im Moment aber nur auf Englisch vorliegt. Für den deutschsprachigen Raum gilt daher zur Diagnostik psychischer Erkrankungen immer noch die ICD-10 (10. Version). Gemäss der ICD-10 gilt eine Depression als eine psychische Erkrankung und es müssen drei Kriterien erfüllt sein, um eine Depression zu diagnostizieren. Es müssen Haupt- und Zusatzsymptome auftreten und die Symptome müssen seit mindestens 14 Tagen bestehen (Abb. 1).

Kriterium 1

Es müssen mindestens zwei der folgenden drei Hauptsymptome vorliegen:

Kriterium 2

Es müssen zusätzlich mindestens zwei der folgenden sieben Zusatzsymptome auftreten:

Kriterium 3

Die Haupt- und Zusatzsymptome müssen mindestens während den letzten 14 Tagen bestehen.

Je nach Anzahl der Symptome, die während den letzten 14 Tagen aufgetreten sind, lässt sich zwischen einer leichten, mittelgradigen und schweren Depression unterscheiden.

Bei einer leichten Depression müssen mindestens zwei Haupt- und zwei Zusatzsymptome während mindestens 14 Tagen bestehen.

Bei einer mittelgradigen Depression müssen mindestens zwei Haupt- und drei Zusatzsymptome während mindestens 14 Tagen vorliegen.

Bei einer schweren Depression müssen mindestens drei Haupt- und mindestens 4 Zusatzsymptome während mindestens 14 Tagen auftreten.

Abbildung 1: Kriterien zur Diagnose einer Depression (nach ICD-10).

Eine leichte oder eine mittelgradige Depression kann mit oder ohne körperliche Symptome auftreten. Eine leichte oder mittelgradige Depression mit körperlichen Symptomen liegt dann vor, wenn zusätzlich mindestens vier der folgenden körperlichen Symptome auftreten:

Eine schwere Depression kann mit oder ohne psychotische Symptome auftreten. Eine schwere Depression mit psychotischen Symptomen liegt vor, wenn zusätzlich mindestens eines der folgenden Symptome auftritt:

Wahnideen sind eine Fehlbeurteilung der Realität, in der Regel bezogen auf ein spezifisches Thema. Bei Wahnideen sind die Betroffenen sich nicht bewusst, dass der Wahn nicht mit der Realität übereinstimmt. So können sie bei einer schweren Depression beispielsweise unter einem Verschuldungswahn (Überzeugung, sich finanziell zu ruinieren) oder einem Verkleinerungswahn (Überzeugung, immer kleiner zu werden oder sich im Nichts aufzulösen) oder unter einem Versündigungs- und Schuldwahn (Überzeugung, sich versündigt zu haben und Schuld zu tragen) leiden.

Halluzinationen sind Sinnestäuschungen, wobei sich die Betroffenen bewusst sind, dass die Sinnestäuschungen nicht der Realität entsprechen. Bei depressiven Menschen mit psychotischen Symptomen treten in der Regel akustische Halluzinationen in Form von Stimmen auf. Ein depressiver Stupor zeigt sich in einer starken Hemmung des Antriebs und in Gefühlen der Resignation. Die Betroffenen wirken körperlich und emotional wie erstarrt, reagieren oft nicht mehr auf äussere Reize, wirken ausdruckslos und sind gleichzeitig innerlich sehr angespannt. Bevor die Diagnose einer Depression gestellt werden kann, muss ausgeschlossen sein, dass die depressiven Symptome die Folge einer körperlichen oder einer anderen psychischen Erkrankung sind. Es gibt körperliche Erkrankungen, die als Begleiterscheinung depressive Symptome aufweisen. Dazu gehören z.B.

Diese körperlichen Erkrankungen können depressive Symptome wie Verstimmung, Erschöpfung, Müdigkeit, Interessensverlust, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, Morgentief, Appetitlosigkeit, Energielosigkeit und Abgeschlagenheit zur Folge haben. In diesem Fall darf keine Depression diagnostiziert werden, sondern es muss die zugrundeliegende körperliche Erkrankung erkannt und behandelt werden.

Es gibt verschiedene psychische Erkrankungen, bei denen depressive Symptome als Begleiterscheinung auftreten. In diesen Fällen darf eine Depression nur als Zweitdiagnose gestellt werden. Dazu gehören beispielsweise:

Eine Anpassungsstörung tritt oft nach kritischen Lebensveränderungen oder belastenden Lebensereignissen (Trauerfall, Trennung, Emigration) auf und führt zu depressiven Symptomen. Eine posttraumatische Belastungsstörung tritt verzögert nach ausserordentlich belastenden Ereignissen (z.B. Krieg, Gewalt, Missbrauchserfahrungen) auf. Symptomatisch zeigt sich eine tiefe Verzweiflung, das wiederholte Erleben des Traumas (Flashbacks), eine emotionale Stumpfheit und ein Gefühl des betäubt sein sowie Ängste, Schlafstörungen, Suizidgedanken, Freudlosigkeit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit. Bei somatoformen Störungen handelt es sich um körperliche Beschwerden ohne erkennbare Ursachen, wobei die depressive Verstimmung fehlt. Oft wird in diesem Zusammenhang auch von einer larvierten oder versteckten Depression gesprochen.

Bevor die Diagnose einer Depression gestellt werden kann, müssen also körperliche Ursachen oder andere psychische Störungen ausgeschlossen sein.

2.2 Die Diagnose Depression und das depressive Lebensmuster

Die Diagnose einer Depression basiert auf einer bestimmten Anzahl von Symptomen, die während mindestens 14 Tagen bestehen müssen. Symptome sind Beschreibungen oder Anzeichen, die du wahrnimmst oder die der Arzt/Therapeut in deinem Verhalten erkennt. Aufgrund der Anzahl der erkannten Symptome stellt der Arzt/Therapeut die Diagnose einer leichten, mittelgradigen oder schweren Depression. Die Tatsache, dass du mit zwei Haupt- und zwei Zusatzsymptomen eine leichte Depression und mit zwei Haupt- und drei Zusatzsymptomen eine mittelgradige Depression diagnostiziert erhältst, basiert nicht auf wissenschaftlichen Fakten, sondern ist eine willkürliche Festlegung der Weltgesundheitsorganisation. Für die Diagnose einer leichten Depression gibt es 63...

Erscheint lt. Verlag 19.7.2024
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Persönlichkeitsstörungen
Schlagworte Burnout • Burnout-Lebensmuster • Depression • depressives Lebensmuster • Schema • Schematheorie • Schematherapie • Selbsthilfe • Selbsthilfestrategien
ISBN-10 3-384-29809-8 / 3384298098
ISBN-13 978-3-384-29809-6 / 9783384298096
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