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Das Königreich, das die Welt auf den Kopf stellte. -  David Bercot

Das Königreich, das die Welt auf den Kopf stellte. (eBook)

(Autor)

Michael Eichhorn (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
386 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-6502-4 (ISBN)
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Wenn Sie jemand fragen würde, was das Thema der Predigt Jesu war, was würden Sie antworten? Das Bedürfnis des Menschen nach Erlösung? Die Liebe Gottes zu den Menschen? Die Wiedergeburt? Zweifellos hat Jesus über all diese Dinge gesprochen. Und sie sind alle wesentliche Wahrheiten. Aber keines von ihnen war das Thema Seiner Lehre. Das Thema der Botschaft Jesu war das Königreich Gottes. Wo immer Er hinging, predigte Jesus über das Königreich. Die Ironie ist, dass in dem Evangelium, das heute gepredigt wird, die Botschaft vom Königreich fast völlig fehlt. Das hat zur Folge, dass viele Christen nicht erkennen, dass das Königreich Gottes eine gegenwärtige Realität auf der Erde ist. In der Tat wissen sie nicht einmal, was das Königreich Gottes ist. Folglich gehen sie nie die Verpflichtung gegenüber dem Königreich ein, die Christus verlangt. In Das Königreich, das die Welt auf den Kopf stellte führt David Bercot den Leser zurück zu den Lehren Jesu über das Königreich. Lehren, die allzu oft vergessen wurden. Bercot beschreibt die radikal neuen Gesetze des Königreiches und seine auf den Kopf gestellten Werte. Im Königreich Christi ist kein Platz für ein oberflächliches Christentum, denn dies ist ein Königreich, das historisch die Welt auf den Kopf stellte.

Der pensionierte Rechtsanwalt David Bercot hat das Studium der frühen Christen und des historischen christlichen Glaubens zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Er schreibt und spricht über die frühen Christen und den ursprünglichen, historischen Glauben seit über dreißig Jahren. Seine Bücher haben sich über eine Viertelmillion Mal verkauft und wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt. Doch Davids Interesse am historischen Glauben ist nicht in erster Linie akademisch. Er schreibt und spricht darüber aus einem leidenschaftlichen Interesse heraus, um die heutigen Christen zur Originalbotschaft vom Königreich Gottes zurückzurufen. David und seine Frau Deborah leben im zentralen Süden von Pennsylvania. Gott hat sie mit drei erwachsenen Kindern - Andre, Heather und Isaiah - und drei Enkelkindern gesegnet.

1. Heiliger Krieg?


Es war Freitag, der 8. Juli 1099. Die heiße Wüstensonne brannte auf eine zerlumpte Prozession von Klerikern in Roben herab, die große Kreuze und Reliquien von Heiligen trugen während sie um die äußeren Mauern Jerusalems marschierten. Den Klerikern folgten 1.200 ausgemergelte, barfüßige Kreuzritter und etwa 11.000 halbverhungerte, durstige Soldaten, Seemänner und Handwerker. Die muslimischen Verteidiger der Stadt lachten höhnisch über diese Prozession und verspotteten die da marschierten. Die Muslime entweihten sogar Kreuze auf verschiedenste Weisen und hängten sie an die Stadtmauern, um dieses Gesindel von halbverrückten Christen weiter zu beleidigen.

Allen Beleidigungen und Verhöhnungen zum Trotz setzten die Kreuzfahrer ihren Barfußmarsch bis zum Ölberg fort, wo sie anhielten. Dort ermahnte sie einer der Bischöfe: „Wir befinden uns jetzt an dem Ort, von wo der Herr in den Himmel aufgefahren ist. Mehr können wir nicht tun, um uns zu reinigen. Ein jeder von uns vergebe seinem Bruder, den er verletzt hat, damit der Herr uns vergebe“1. Dann erinnerte er sie an seine Prophezeiung, dass Jerusalem ihnen am nächsten Freitag ausgeliefert würde, wenn sie sich weiterhin demütigten und reinigten.

Wenn irgendwelche Muslime die Rede des Bischofs gehört hätten, wären sie nicht besonders beunruhigt gewesen. Die Einnahme der Stadt Jerusalem in sieben Tagen? Unwahrscheinlich. Schließlich hatte Iftikhar, der muslimische Herrscher Jerusalems, alle Brunnen außerhalb der Stadtmauern verstopft oder vergiftet, bevor die Kreuzfahrer überhaupt die Nähe Jerusalems erreicht hatten. Die Kreuzfahrer hatten nur eine einzige Quelle, die nur sporadisch sprudelte, und viele der Kreuzfahrer waren ernsthaft dehydriert. Außerdem hatte Iftikhar alle Haustiere innerhalb der Stadtmauern gebracht, so dass die Stadt reichlich mit Nahrungsmitteln versorgt war. Im Gegensatz dazu waren die Kreuzfahrer vor Hunger ausgezehrt. Jerusalem konnte einer langen Belagerung standhalten. Um ihre Lebensmittelvorräte zu schonen und sie vor Verrat zu schützen, hatte Iftikhar alle Christen aus der Stadt vertrieben. Auch die meisten Juden hatten die Stadt verlassen.

Also hatten Iftikhar und seine Soldaten keine schlaflosen Nächte wegen der Kreuzfahrer. Sie wussten, dass sie reichlich Wasser hatten, Lebensmittel im Überfluss, bessere Waffen und die scheinbar uneinnehmbaren Stadtmauern zu ihrem Schutz. Und sie hatten 60.000 bewaffnete Männer, um diese Mauern zu verteidigen! Darüberhinaus war ein Entsatzheer ägyptischer Soldaten auf dem Weg, um die Belagerung aufzuheben. Und was hatten die Kreuzfahrer all dem entgegenzusetzen? Rund 1.200 Ritter waren alles – unterstützt von einer schlecht ausgerüsteten, zerlumpten Truppe von 11.000 Soldaten, Seemännern und Handwerkern. Insgesamt hatten die Kreuzfahrer also weniger als 13.000 Mann gegen 60.000 bewaffnete Muslime. Außerdem kämpften die Kreuzfahrer in einem unbekannten Land und waren an die Wüstenhitze nicht gewöhnt, die so anders war als in ihrer Heimat Frankreich. Ja, man konnte über sie nur lachen.

Doch das Lachen verstummte fünf Tage später, als die Kreuzfahrer zur Überraschung der Muslime mehrere riesige hölzerne Belagerungstürme in Richtung der Mauern von Jerusalem rollten. Die Kreuzfahrer hatten diese gewaltigen Konstruktionen im Geheimen aus geborgenem Holz errichtet. Jeder Turm war mit praktisch allem ausgestattet, was eine mittelalterliche Armee brauchte: einem Katapult, einem Rammbock, einer Zugbrücke und einem erhöhten Türmchen, von dem aus die Kreuzfahrer Pfeile auf die Verteidiger der Stadt abschießen konnten. Darüber hinaus befand sich in jedem Belagerungsturm eine kleine Armee fränkischer Kreuzritter, die darauf wartete, in die Stadt einzudringen, sobald die Mauern durchbrochen worden waren.

Als die muslimischen Verteidiger die gefürchteten Belagerungstürme sahen, begannen sie, ihre Verteidigungsanlagen an den Teilen der Mauer verstärken, die sich gegenüber den Türmen befanden. In der Nacht vor dem Angriff bauten die Kreuzfahrer jedoch stillheimlich einige der Türme ab und verlegten sie fast eine Meile weiter weg, zu weniger befestigten Teilen der Stadtmauer Jerusalems. Das war ein unglaubliches Unterfangen, schon unter normalen Umständen. Aber in ihrem geschwächten Zustand war es eine schier übermenschliche Leistung. Als am Donnerstagmorgen, dem 14. Juli, das Morgenlicht die Landschaft Jerusalems sanft erhellte, waren die muslimischen Verteidiger starr vor Fassungslosigkeit. Sie konnten nicht glauben, dass einige der Türme in der Nacht versetzt worden waren.

Da sie die ganze Nacht gearbeitet hatten, waren viele der Angreifer bereits erschöpft. Dennoch beteten sie an diesem Morgen und vertrauten darauf, dass Gott ihren müden Körpern die nötige Kraft geben würde. Nach dem Gebet begannen die Kreuzfahrer ihren Angriff auf Jerusalem. Unter lauten Lobgesängen zu Gott schoben die Kreuzfahrer die wuchtigen Belagerungstürme langsam auf die Stadtmauern Jerusalems zu. Während die Türme zentimeterweise vorrückten, schleuderten die Kreuzfahrer mit den Katapulten riesige Felsbrocken auf die Stadtmauern und die dahinter liegenden Häuser. Als einige der Belagerungstürme die Stadtmauern erreichten, begannen ihre schweren Rammböcke die alten Mauern Jerusalems zu rammen. Von den Spitzen ihrer Belagerungstürme schleuderten die Kreuzfahrer brennende Holzgeschoße, die in Teer, Wachs und Schwefel getaucht worden waren. Diese Geschoße setzten die hölzernen Befestigungen auf der Innenseite der Mauern in Brand.

Die muslimischen Verteidiger schleuderten jedoch ihre eigenen feurigen Raketen auf die Türme zurück, und versuchten sie so in Brand zu setzen. Die Verteidiger bearbeiteten die Türme den ganzen Tag lang mit Steinen, die sie mit Katapulten auf sie schleuderten. Die Geschoße und Pfeile regneten den ganzen Tag lang hin und her. Die Kreuzfahrer kämpften tapfer, konnten aber keinen Fuß fassen. Einige ihrer Belagerungstürme waren zertrümmert worden. Einer brannte komplett nieder. Als die Nacht hereinbrach, stellten beide Seiten die Kämpfe ein.

Am Freitagmorgen, dem 15. Juli, griffen die Kreuzfahrer erneut an. Dies war der Tag, an dem der Bischof prophezeit hatte, dass sie die Stadt einnehmen würden. Doch es sah nicht danach aus. Sie waren alle ermattet von den schlaflosen Nächten und den Kämpfen des Vortages. Gegen Mittag waren die Kreuzfahrer völlig fertig. Sie waren übermüdet und schienen keine Fortschritte zu machen. Sie waren zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen, und die Mauern von Jerusalem schienen uneinnehmbar.

Schließlich brachen sie ihre Manöver ab und hielten Rat. Etwa die Hälfte von ihnen war bereit, die vergebliche Belagerung abzubrechen und den Bischof, der die falschen Prophezeiungen gemacht hatte, zu hängen. Doch während sie noch diskutierten, winkte plötzlich ein Ritter auf dem Ölberg den anderen mit seinem Schild, um ihnen zu signalisieren, dass sie vorrücken sollten. Auf dieses Signal hin fassten die Männer Mut und griffen erneut an. Die Rammböcke machten sich wieder an die Arbeit, und einige der Kreuzfahrer begannen, mit Leitern und Seilen die Mauern zu erklimmen.

Die Verteidiger der Stadt hatten hinter den Stadtmauern einen regelrechten Berg aus Heu- und Baumwollballen als zusätzlichen Schutz aufgeschichtet. Einigen Bogenschützen unter dem Kommando von Gottfried von Bouillon gelang es jedoch, diese Ballen mit ihren brennenden Pfeilen in Brand zu stecken. Als der Wind drehte, raubten riesige Rauchwolken den muslimischen Verteidigern die Sicht und den Atem. Der Regen aus Feuer und Rauch trieb sie von den Mauern.

Gottfried nutzte die Gunst der Stunde und ließ rasch die lange Zugbrücke von seinem Turm herab und seine Männer strömten wacker über die Mauern. Binnen Minuten hatten die Kreuzfahrer jenen Mauerabschnitt gesichert, was ihren Waffenbrüdern ermöglichte, sämtliche Mauern mit Leitern und Seilen zu erklimmen. Einige Eindringlinge erreichten eines der Stadttore und konnten es öffnen. Eine Flut von Kreuzrittern strömte nun durch das geöffnete Tor.

Obwohl die Muslime immer noch gegenüber den Kreuzfahrern stark in der Überzahl waren, wichen sie doch fassungslos und verwirrt zurück. Noch vor wenigen Stunden sah es so aus, als wären die Kreuzfahrer geschlagen. Doch nun schwärmten sie in die Stadt. In einem wilden Durcheinander flohen die bestürzten Verteidiger vor den Kreuzfahrern. Plötzlich brach in der ganzen Stadt eine Massenpanik aus, als jeder versuchte den Angreifern zu entkommen. Frauen kreischten und Kinder weinten als die Kreuzfahrer jeden abschlachteten, den sie trafen.2

Die Kreuzfahrer sahen sich selbst als das mittelalterliche Pendant zu Jehu und seiner Armee, der seinerzeit die Baalsanbeter abschlachtete3. Ein Kreuzfahrer hinterließ uns einen Augenzeugenbericht über das schreckliche Massaker in Jerusalem:

„Haufen von Köpfen, Händen und Füßen waren in den Straßen der Stadt zu sehen. Man musste...

Erscheint lt. Verlag 14.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Kirchengeschichte • königreich gottes • Pazifismus • Reich Gottes • Wehrlosigkeit
ISBN-10 3-7597-6502-5 / 3759765025
ISBN-13 978-3-7597-6502-4 / 9783759765024
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