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Glaube = Risiko -  Friedhelm Holthuis

Glaube = Risiko (eBook)

Erlebe, dass du Gott vertrauen kannst
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27117-1 (ISBN)
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Für die Nachfolge von Jesus gibt es keine Versicherung, keine Absicherung. Ganz im Gegenteil: Erst, wenn wir bereit sind, alles loszulassen, fängt das Leben im Glauben an! Friedhelm Holthuis motiviert in seinem Buch dazu, als Nachfolger von Jesus wieder risikofreudig zu werden. Er beleuchtet einige der zentralen Glaubensmomente aus der Bibel, teilt persönliche Glaubensschritt-Momente und er ruft uns in Erinnerung, wie vertrauenswürdig unser Gott ist: Der, an den wir glauben, ist tatsächlich allmächtig!

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No risk, no faith


39 Jahre meines Lebens habe ich in Norddeutschland verbracht, ich bin Ostfriese. Jetzt lebe ich in Wuppertal. Als Ostfriese trage ich mein Herz auf der Zunge und bin manchmal nicht so politisch korrekt. Wenn du also etwas in diesem Buch findest, das dich erst mal irritiert, dann versteh es mit dem Herz-auf-der-Zunge-Verstand, okay? Manchmal kann ich nicht anders – wenn ich dich damit verletze, bitte ich um Vergebung.

Das Wichtigste ist mir allerdings, dass mehr Menschen ein Date mit Jesus Christus vereinbaren können. Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Es wäre herrlich, wenn Kirchen wie Leuchttürme werden. Das passiert nicht durch mehr Angestellte, Ehrenamtler oder Mitglieder. Die Sichtbarkeit der Kirche äußert sich in der Kraft, in der jeder einzelne Nachfolger unterwegs ist. Es geht um dich und mich. Darum, wie wir das Licht leuchten lassen, das wir in uns tragen. Dafür müssen wir einen Lebensstil wählen, der Risiko selbstverständlich integriert – das Risiko, nur einen Schritt auf Glauben hin zu gehen. Kein Risiko, kein Glaube. No risk, no faith.

Ich hatte immer wieder Menschen in meinem Umfeld, die absolute Hammerevangelisten waren. Sie waren wie geistliche Atomreaktoren. So bin ich nicht, ich wusste, das werde ich niemals so hinbekommen. Einer von ihnen war ein echter Freak. Der hat sich ein Beerdigungsauto gekauft. Ein seltsamer Geschmack, so gar nicht meins, aber dieses Auto war sein Missionstool. Es war ein »Glaubensauto«. Dementsprechend oft war es in der Werkstatt. Dort hat er dann allen Menschen von Jesus erzählt, fast bis zur Schmerzgrenze. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: Der Mechaniker fährt sein Auto auf die Grube, geht unter das Auto mit dem Ziel, dem Evangelisten nicht mehr zuhören zu müssen, und um herauszufinden, was zu reparieren ist. Als er hochblickt, sieht er einen Aufkleber: »Gott sieht dich!« Auf so eine Idee muss man erst mal kommen!

Krasse Story. Aber wenn nur das mit »No risk, no faith« gemeint ist, dann steige ich lieber aus. Dafür bin ich nicht gemacht. Sicher hat auch jede Zeit ihre Wege und Methoden … Worauf es aber ankommt, ist: Jesus sagt: »Geht in die ganze Welt!« Das heißt auch: »Geh in deine Welt und verkünde das Evangelium – die gute Nachricht – allen Menschen.« Diesen Auftrag nehme auch ich als einfacher Ostfriese sehr gerne an. Aber was bedeutet dieses »Geh!« konkret?

Den Namen Immanuel und seine Bedeutung habe ich mir in der letzten Zeit neu vor Augen geführt. Gott ist mit uns, Gott ist bei uns. Er ist für uns. Theologisch gesprochen ist Jesus, der Immanuel, inkarniert aus seiner himmlischen Welt in unsere Realität. Das passierte in einem Stall, nicht in einem Palast. Jesus als Mensch hatte eher arme Eltern, lebte in einer Zeit, die voller Herausforderungen war. Doch eins wurde durch seine Geburt sonnenklar: Jesus war dort, wo die Menschen waren. Er hat sich nicht in ein Kloster zurückgezogen, hat sich nicht von der Außenwelt abgeschottet – er war mittendrin statt nur dabei! Das sollte uns ein Vorbild sein für unsere Kirche. Wir müssen die Liebe Gottes in die Gesellschaft einbringen, indem wir mitmischen und präsent sind. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir Christen das Weltgeschehen lieber aus einem gewissen Sicherheitsabstand kommentieren. Wir lassen uns für das eigentliche Spiel nicht aufstellen, um Teil der Mannschaft zu sein. Warum ist das so? Was hält uns vom Gehen zurück?

Alaskakälte aus Angst


Eine Herausforderung ist: Der ganz normale Mensch hier in Deutschland fragt nicht nach Gott, denn wir leben in einer postchristlichen Welt. Man tritt hierzulande eher aus der Kirche aus, als dass man Gott sucht. Die Kirchenskandale der letzten Jahre beschleunigen das noch. Diese Menschen wollen wir für Jesus erreichen: Leute, die noch kein Date mit Jesus hatten!

Dann beobachte ich noch eine Tendenz, die das Losgehen eher schwer macht: In Deutschland existiert das Phänomen »Phobie vor Sekten«. Beide Landeskirchen haben deshalb Sektenbeauftragte angestellt. Ihr Auftrag ist es, religiöse Strömungen, die anders und eventuell komisch oder vielleicht auch gut sind, zu beurteilen. Die potenzielle Gefahr einzuschätzen, die von religiösen Gruppen ausgehen könnte. Es könnte ja ein Risiko bestehen …

In Deutschland ist diese Angst vor Sekten real. Selbst ich als Pastor einer Freikirche möchte nicht, dass meine Kinder zu einer Sekte gehören. Wer möchte schon einer manipulativen Gehirnwäsche unterzogen werden oder zu einer obskuren, nicht auf der Bibel basierten Glaubensgemeinschaft gehören?

Kennt ihr diese Memes auf Social Media? Sie machen mir diese Phobie sehr deutlich. Da steht dann einer auf der Bühne und predigt, und in der Menge sieht man Gestalten mit Sprechblasen: »Du willst mich in deine Sekte bringen!« Und der Letzte in der Ecke hat so eine Gedankenwolke: »Du kriegst mich nie in deine Sekte!« Für mich ist das sehr eindrücklich. Denn ich bin oft der Typ, der auf einer Bühne steht und von Jesus erzählt. Und ich will Menschen gewinnen. Die Angst, manipuliert zu werden, findet gleichzeitig in den Köpfen statt, während ich über Jesus spreche. Sobald ich merke, dass es Menschen um mich herum so ergeht, erübrigen sich alle Glaubensgespräche.

Jesus setzt immer eine Kante. Wenn Menschen zum Beispiel über Achtsamkeit oder Buddha sprechen, wenn die Fühl-dich-wohl-Gurus das Wort ergreifen und über den Wert der Seelenkuscheldecke philosophieren, ist alles unter einer wohlig warmen Decke verborgen. Wenn einer anfängt und sagt: »Ich glaube an Jesus!«, dann kommt schnell dieses »Alaskagefühl« auf. Es scheint, als hätte sich der Raum mit Eiswürfeln gefüllt. Die vorher so angenehme Atmosphäre wird eiskalt. Aber genau diese Menschen, die sich nach dieser scheinbaren »Wärme« sehen, sind die, die wir für Jesus gewinnen wollen! Diese Situationen sind die Orte, an denen wir Licht sein können. Das meint das »Geh!« von Jesus.

Eine weitere Angst, die ich in Deutschland erlebe, basiert darauf, dass man besser nicht über Geld spricht und niemand Einsicht in die eigene Haushaltskasse haben darf. Man kann am Stammtisch über alles reden, auch über so intime Dinge wie Sex. Aber sobald einer fragt, was ein anderer verdient, zieht wieder die »Alaskakälte« auf. Die häufige, meist ruppige Antwort auf diese Frage lautet: »Das geht dich nichts an!« Erwartungsdruck bei Spenden oder die Kirchensteuer – also Geld – sind nach den Kirchenskandalen die häufigsten Gründe, warum Menschen aus der Landeskirche austreten. Dahinter steckt die Angst, dass die Kirche nur ans eigene Geld will.

Das ist ein regelrechter Temperaturschock! Denn als Nachfolger von Jesus gibt es diese Tabuthemen nicht. Wir klammern die Themen nicht aus, weil Jesus es auch nicht getan hat. Wir fallen in keine Alaskastarre, sobald ein vermeintlich privates Thema auf den Tisch kommt. Warum? Weil Jesus sagt: »Habt keine Angst! Ich bin der Gott mit euch

In der Credo Kirche, die ich leite, sprechen wir über Geld, auch öffentlich. Wir sind nicht individualistisch, sondern haben Kleingruppen, Hauskreise und Teams, in denen man sich persönlich trifft, sein Herz für andere öffnet, nahbar wird. Wir rücken eng zusammen und wollen zusammenhalten. Das ist sehr komplex. Gerade für Menschen, die durch die deutsche Kultur geprägt sind. Ich beobachte, dass Menschen sich lieber während eines Gottesdienstes in einer Kirche für Jesus entscheiden. Es ist leichter, »nur« in die Kirche zu gehen, als in eine Kleingruppe, in der man persönlich vor Ort ist und persönlich gesehen wird. Als Neuling in einem Wohnzimmer zu sein mit weiteren fünf Personen, das kann anstrengend sein. Besonders, wenn Transparenz in dieser Gruppe normal ist. Für jemanden, der keinen Bezug zum Glauben hat und die angstfreie Kultur nicht kennt, die Jesus möglich macht, ist es schwer zu sehen, wie wir uns gegenseitig unsere Schwächen und Kämpfe bekennen. Der Neuling fragt sich natürlich: »Was wollen die jetzt von mir?« Wenn wir ihm dann sagen: »Jesus liebt dich und deshalb musst du ihm auch mit deinem ganzen Leben vertrauen«, dann fordern wir sie sehr heraus. Das stellt das gesamte Weltbild infrage, es kommt unangenehm nah, es wird richtig persönlich! Natürlich werden da alle Manipulationsalarmleuchten direkt aufschreien.

Wer macht das denn freiwillig, denke ich oft, nur noch Fokus auf Jesus? Das ist doch eine unmögliche Botschaft, das eigene Leben jemandem anzuvertrauen, den man nicht sehen kann, der nicht bewiesen werden kann, oder? Ist doch kein Wunder, dass es mit den Kirchen nicht mehr funktioniert. Aber nicht meine Gedanken sind für diesen Punkt wichtig. Gott versichert in seinem Wort, dass das seit 2 000 Jahren funktioniert: »Denn ich habe euch nicht allein gelassen, ich habe euch den Heiligen Geist gegeben.«1 Allein aus diesem Grund vertrauen Menschen ihr Leben Jesus Christus an: weil der Heilige Geist in der Lage ist, ihr Herz zu berühren. Das ist meine Hoffnung für alle Menschen – auch für uns!

Salz und Licht


Wir »Almans« haben neben diesen Ängsten noch eine weitere Neigung: Regelwerke. Manchmal erinnern mich Deutsche an die Pharisäer, die die Überzeugung fast schon stur vor sich hertragen: »Das ist die Regel. Auch wenn sie gerade keinen Sinn ergibt – sie muss eingehalten werden!« Warum eine Regel eingeführt wurde und was sie bezwecken soll, gerät da schnell mal in den Hintergrund. Eine Regel wird von Deutschen gern einfach eingehalten, ohne sie zu hinterfragen. Was ich...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2024
Verlagsort Witten
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Credo • Glaubensbooster • Glaubensschritte • Gott vertrauen • Josua • Kühn • Motivation • Nachfolge • Petrus • Risikofreudig leben • Schritt aufs Wasser • Sicherheitsbedürfnis
ISBN-10 3-417-27117-7 / 3417271177
ISBN-13 978-3-417-27117-1 / 9783417271171
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