Dein Leben im Flow (eBook)
148 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-1773-3 (ISBN)
Marian Sommer ist Autor mehrerer Börsenbücher und hat das erste Selbstverbesserungsbuch herausgegeben. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre startete er in einer Investmentbank und wechselte später in das Portfoliomanagement einer Kapitalverwaltungsgesellschaft in Frankfurt am Main. Gleichzeitig beschäftigt er sich mit Verhaltenspsychologie. Das wendet er an der Börse und bei der Selbstverbesserung an.
Der Blick in und auf unseren Kopf
Wenn wir Flow auslösen wollen, müssen wir unter anderem verstehen, was in unserem Gehirn passiert. Später werden wir dieses Wissen auch verwenden, um unser Unterbewusstsein besser nutzen zu können, ein Booster für mehr Erfolg im Leben. Dafür sollten wir zunächst einmal wissen, was Gehirnwellen sind.
Unser Gehirn besteht aus Nervenzellen, die in Form von elektronischen Impulsen kommunizieren, die fortlaufend produziert werden. Diese Impulse sind Gehirnwellen, die in unterschiedlicher Intensität beziehungsweise verschiedenen Frequenzen auftreten.
Die Aktivität unseres Gehirns kann somit mittels Gehirnwellen gemessen werden. Die Maßeinheit dafür ist Hertz und drückt eine Frequenz aus. Die Frequenzregionen sind unterteilt in Theta, Delta, Alpha, Beta und Gamma. Wer diese Regionen und deren Macht nicht kennt, dem stelle ich sie gerne vor.
Mein erster Gamechanger in meinem Leben war kein Buch, sondern ein 4-tägiges Seminar mit dem Namen „Scanreading“. Ziel war es, ein komplettes Buch innerhalb weniger Minuten mental, also unterbewusst lesen zu können. Unabhängig von dem Seminarzweck habe ich viel über richtiges Lernen und Gehirnwellen gelernt. Bevor ich dieses Seminar besucht habe, hatte ich 3 Jahre lang erfolglos studiert und war durch fast alle Prüfungen gefallen. Nach dem Seminar habe ich das Studium der Volkswirtschaftslehre begonnen, bin durch keine einzige Prüfung mehr gefallen und war sogar ein Semester schneller fertig, als die Regelstudienzeit es vorgab. Was genau in dem Seminar zum Gamechanger wurde, löse ich später noch auf. Die Gehirnwellen, soviel sei vorab verraten, spielten aber eine entscheidende Rolle.
Die einzelnen Gehirnwellen
Delta
Delta ist die niedrigste Frequenz und der Zustand des traumlosen Tiefschlafes. Hier erholt sich der Körper. In diesen Zustand gelangen wir häufig erst 1,5 Stunden nach dem Einschlafen. Wer permanent in der Nacht wach wird oder beispielsweise von einem Baby geweckt wird, erlebt diese Phase gar nicht und fühlt sich am nächsten Tag schlapp, selbst wenn er in Summe genügend Stunden geschlafen hat.
Deltawellen können aber auch im wachen Zustand am Tag auftreten – immer dann, wenn ein Instinkt in uns aufkommt, wenn wir beispielsweise spüren, dass uns jemand beobachtet, oder ahnen, was eine andere Person gleich sagen wird. Auch wenn wir den Schmerz eines anderen Menschen spüren, kann das durch Deltawellen ausgelöst worden sein.
Theta
Unser Unterbewusstsein und unsere Träume finden im Thetazustand statt. Hier befinden wir uns schnell nach dem Einschlafen und häufig auch vor dem natürlichen Aufwachen. Schlaf läuft in Zyklen ab, und wir wechseln in der Nacht mehrfach von Theta zu Delta. Wenn Babys einen Zyklus abschließen, sind sie oft wach, weshalb sie sich zum Leidwesen der Eltern mehrfach in der Nacht melden. Lernen die Babys, Ende und Anfang eines neuen Zyklus zu überwinden, schlafen sie durch.
Träume sind wichtig, um den Tag zu verarbeiten und Dinge aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis wandern zu lassen.
Übrigens
Alkoholgenuss oder Stress führen dazu, dass wir beim Einschlafen im Thetamodus bleiben. Wir träumen viel, aber erholen uns nicht, denn dazu brauchen wir Delta.
Wenn uns am Tage wie aus dem Nichts eine Idee oder Erkenntnis kommt, hat sich eine Th etawelle ins Bewusstsein hervorgeschoben. Es kann auch ein unerklärliches Gefühl von Angst sein. Die Th etawelle schiebt etwas aus dem Unterbewussten ins Bewusste. Wenn wir eine starke Verbindung zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein erleben wollen, so brauchen wir dazu die Gehirnwellen, die in uns eine Brücke schlagen – die Alphawellen.
Alpha
Der Alphazustand ist die Grenze von Unterbewusstsein und Bewusstsein und wird mindestens zweimal am Tag erlebt: beim Einschlafen und beim Aufwachen, also beim Wechsel zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.
Wenn du dich kurz nach dem Aufwachen noch an einen Traum aus der Nacht erinnerst, befindest du dich im Alphazustand. Ist die Erinnerung weg, bist du aus dem Alpha heraus. Außer du hältst an dem Gedanken fest und sprichst ihn laut aus. Was du laut aussprichst, kannst du dir länger merken.
Wenn du abends kurz vor dem Einschlafen bist, kann es passieren, dass du dich an den Traum vom Vorabend erinnern kannst, und zwar in voller Länge. Noch bevor du dir darüber jedoch wirklich weiter Gedanken machen kannst, wirst du einschlafen.
Übrigens
Vokabeln oder Gedichte lernt man am besten abends im Bett, kurz vor dem Schlafengehen, denn dann sind die Chancen am höchsten, dass der Alphazustand sie ins Theta transferiert. Wenn das passiert, landen sie im Langzeitgedächtnis. Dann wachst du am nächsten Morgen auf und kannst das auswendig, was dir kurz vor dem Einschlafen noch nicht in den Kopf gehen wollte.
Der Alphazustand lässt sich auch durch meditative Techniken bewusst erreichen. Oft ist hier ein gewisses Training notwendig, aber es kann gelernt werden. Mentaltraining, Hypnose, Selbstheilung – all diese Techniken arbeiten mit Alpha.
Beta
Unser Bewusstsein befindet sich tagsüber zumeist im Betazustand. Hier konzentrieren wir uns und erleben Dinge, an die wir uns in einem späteren Betazustand leicht erinnern können. Unruhe, Angst und Stress halten uns im Betazustand. Deshalb können wir in diesen Situationen auch schlecht einschlafen. Wir schaffen es nicht in den Alphazustand.
Gamma
Die absolute Höchstleistung unseres Gehirns erleben wir im Gammazustand. Auch wenn Höchstleistung sich sehr gut anhört, ist das nicht Flow. Es ist vielmehr eine volle Konzentration infolge von Überlebensangst oder das Lösen einer sehr schwierigen Aufgabe. Evolutionstechnisch müssen wir hier vor dem Tiger fliehen. Das Ergebnis (oder der Output) eines Gammazustands kann das Gleiche sein wie beim Flow. Das Gefühl danach ist ein Erleichterungsgefühl, es geschafft oder überlebt zu haben, jedoch kein Glücksgefühl über die Freude des Handelns an sich, wie beim Flow.
Der Übergang von Alpha zu Theta
Eine kurze Anekdote an dieser Stelle: Edison, der Erfinder der Glühbirne, soll sich in einen bequemen Sessel gesetzt und dabei eine Kugel in der Hand gehalten haben. Fiel er in den Schlaf, entspannte sich alles und die Kugel fiel herunter. Dabei wurde er sofort wach und konnte sich noch daran erinnern, was er kurz vor dem Einschlafen gedacht hat.
Er provozierte den Alphazustand, und der Bereich, in dem das Gehirn am kreativsten ist, ging in den Thetazustand über und wurde durch den Fall der Kugel sofort rausgerissen. Er wanderte zwischen dem Bewusstsein (Alpha) und dem Unterbewusstsein (Theta) und holte aus seinem Gehirn das Maximum heraus.
Wer nicht nur das Bewusstsein, sondern das Unterbewusstsein kontrollieren kann, dem liegt die Welt zu Füßen, der kann einen großen Flow erleben.
Menschen versuchen mithilfe von Hypnose und Autosuggestion in ihr Unterbewusstsein vorzudringen und ihm zu vermitteln, dass Zigaretten doof oder sie selbstbewusste Menschen sind. Gelingt das, können sie mühelos schwierige Dinge im Leben meistern, denn das Unterbewusstsein wird sie unterstützen.
Übrigens
Die Unterbewusstseinsprogrammierung ist der Kern unzähliger Bücher, Videos oder Seminare. Für den Flow ist die Selbstprogrammierung unterstützend, aber nicht zwingend notwendig. Wer den kleinen Flow erlebt, hat selten im Vorfeld sein Unterbewusstsein dafür geschärft.
Mütter, die nachts aufwachen, wenn ihr Baby schreit, programmieren automatisch ihr Unterbewusstsein. Kurz bevor sie einschlafen, haben sie meistens das Baby in ihren Gedanken und formen in diesem Alphazustand ihre Alarmbereitschaft.
Wer weiß, dass er am nächsten Morgen nicht verschlafen darf, und vor dem Schlafengehen darüber nachdenkt, programmiert häufig einen inneren Wecker. Dieser meldet sich nicht selten von allein, und der eigentliche Weckeralarm wird gar nicht benötigt.
Edison hätte es gar nicht so kompliziert machen müssen. Er hätte nur Flow kennen und auslösen müssen.
Beim kleinen Flow befinden wir uns in einem Alphazustand mit Ausflügen ins Theta, nur mit dem angenehmen Effekt, dass wir nicht einschlafen und dieser Zustand sehr lange dauert. Wir zapfen dabei auch unser Unterbewusstsein an, weshalb uns spontan die tollsten Einfälle kommen. Wir können uns mit etwas Übung auch selbst in den Alpha-Zustand versetzen. Das wird beim Meditieren gemacht. Damit können Erlebnisse des Tages verarbeitet werden.
Typische Flow-Auslöser wie Wandern, Gartenarbeit oder handwerkliche Hobbies können uns helfen, ein unangenehmes Ereignis zu verarbeiten und schlechte Laune verschwinden lassen, weil wir uns dabei im Alphazustand befinden.
Es lohnt sich also, sich die Leistungen des Gehirns einmal näher anzuschauen.
Wer im Gamma ist, hat zwar die Konzentration, die man auch im Flow hat – es entsteht jedoch kein Glücksgefühl dabei und erst recht kein Bedürfnis, diesen Zustand möglichst lange...
Erscheint lt. Verlag | 9.7.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Geisteswissenschaften ► Psychologie | |
Schlagworte | Adrenalin • Alphazustand • Cortisol • Dopamin • Dopaminspiegel • Erfolg • flow • Flowerlebnis • Fokussierung • Motivation & Erfolg • Persönlichkeit • Positives Denken • Routinen • Selbstbestimmung • Selbstbewusstsein |
ISBN-10 | 3-7597-1773-X / 375971773X |
ISBN-13 | 978-3-7597-1773-3 / 9783759717733 |
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