Gnade - Die Kraft des Evangeliums (eBook)
224 Seiten
Grace today Verlag
978-3-95933-269-9 (ISBN)
Andrew Wommack, Autor und Bibellehrer, wurde 1968 in den Dienst berufen. Er erreicht Millionen von Menschen auf der ganzen Welt durch die täglichen »Gospel Truth«-Sendungen und durch das international vertretene Charis Bible College, mit Hauptsitz in Woodland Park, Colorado.
KAPITEL 2
Ohne Entschuldigung
Das Wort »Errettung« ist zu einem religiösen Klischee geworden, das viele Leute mit dem Erlebnis der Wiedergeburt assoziieren.
Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen. — Römer 1,16 SLT
Diejenigen, die mit dem evangelikalen Christentum in Berührung gekommen sind, glauben oft, dass die Errettung eine Erfahrung ist – ein einmaliges Ereignis, bei dem uns unsere vergangenen Sünden vergeben werden. Die Auswirkungen dieser Erfahrung sind unendlich und wir wachsen darin. Es gibt jedoch einen definitiven Anfangspunkt – eine Erfahrung, bei der wir vom Tod zum Leben übergehen. Obwohl das stimmt, ist dieses Verständnis dennoch unvollständig. Biblische Errettung beschränkt sich nicht nur auf diese erste Erfahrung der Wiedergeburt, bei der uns die Sünden vergeben werden.
Das ganze Paket
Errettung umfasst alles, was Jesus durch die Wiedergutmachung am Kreuz für uns erkauft hat. Das griechische Wort sozo, das im Neuen Testament in den allermeisten Fällen mit »Rettung« oder »Errettung« übersetzt wird, bedeutet mehr als bloße Sündenvergebung. Es bedeutet auch Heilung, Befreiung und Wohlergehen.5 Sozo, Rettung, ist ein allumfassender Begriff, der all das miteinschließt, was Christus durch seinen Tod, seine Grablegung und seine Auferstehung für uns zur Verfügung gestellt hat.
Im Neuen Testament bezieht sich sozo auch einige Male auf Heilung. So illustriert beispielsweise Jakobus 5,14 – 15 lebhaft, dass Errettung sowohl Heilung als auch Sündenvergebung umfasst:
Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten [sozo], und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.
Errettung kommt als Paket. Es handelt sich dabei nicht bloß um Sündenvergebung – auch Heilung, Befreiung und Wohlergehen sind mit inbegriffen. Wenn die Bibel sagt, dass das Evangelium Gottes Kraft zur Rettung ist, dann spricht sie nicht nur davon, dass wir wiedergeboren und unsere Sünden vergeben werden. Es bedeutet auch, dass das Evangelium – die Gnade Gottes – die Kraft Gottes zur Heilung, zur Befreiung und zum Wohlergehen ist, also zu allem, was uns als Ergebnis der Wiedergeburt widerfährt. Hier ist von unserer Beziehung zu Gott die Rede.
Brauchst du Heilung? Die Kraft zur Heilung liegt im Evangelium. Brauchst du finanzielle Stabilität? Die Kraft für finanzielles Wohlergehen ist im Evangelium enthalten. Brauchst du Befreiung von der Macht dämonischer Einflüsse, von Depression, von Ichbezogenheit oder irgendetwas anderem? Die Kraft zur Befreiung ist im Evangelium!
Satans stärkste Waffe
Du denkst vielleicht: Aber ich habe das Evangelium ja schon gehört und brauche nach wie vor körperliche Heilung! Ich glaube nicht, dass wir das Evangelium wirklich verstanden haben. Dazu gehört mehr als nur die Tatsache zu verstehen, dass Jesus auf die Erde kam, um uns freizusetzen. Wir müssen auch begreifen, wie Gott uns durch Jesu Kommen freigesetzt hat. Es geht darum, wie wir unsere Beziehung zu Gott auf der Grundlage der Gnade (das, was Jesus getan hat) und nicht der Leistung (das, was wir tun) leben.
Gott ist jenseits davon, auf irgendeine Weise angezweifelt zu werden. Er ist vollkommen und treu. Alle seine Verheißungen sind wahr.
Satan will uns dazu bringen, uns die Dinge Gottes zu verdienen, uns selbst zu unserem Retter zu machen, auf das zu vertrauen, was wir getan haben, anstatt auf den Glauben an Christus als unser einziges Mittel, um von Gott zu empfangen. Das ist seine mächtigste Waffe gegen uns!
Der Teufel kann Gott nicht wirksam in Verruf bringen. Jeder, der eine Begegnung mit dem Herrn hatte und auch nur einen Funken Verstand besitzt, weiß, dass Gott in keiner Weise angezweifelt werden kann. Er ist vollkommen und treu. Alle seine Verheißungen sind wahr. Das steht überhaupt nicht zur Debatte.
Anstatt den Menschen also plump und direkt zu erklären, dass Gott heutzutage nicht mehr heilt (Wohlergehen schenkt, befreit), verleitet Satan sie zu dem Gedanken, sie müssten etwas tun, um Gottes Versorgung zu verdienen. Damit bringt er sie dazu, an der Bereitwilligkeit des Herrn zu zweifeln, seine Fähigkeiten für sie einzusetzen. Anstatt in einer Beziehung zu Gott zu leben, die auf seiner Gnade, Güte und Barmherzigkeit gründet, und auf eben dieser Grundlage von ihm zu empfangen, versuchen sie dann, Gottes Gaben durch menschliche Anstrengung zu verdienen. Kannst du erkennen, wie sehr diese Lüge im Widerspruch zum Evangelium steht?
Die meisten Menschen glauben, dass Gott in ihrem Leben proportional zu ihrer Leistung aktiv wird.
Viele Menschen, für die ich bete, haben mich schon gefragt: »Warum bin ich nicht geheilt worden? Ich habe doch gefastet, gebetet und das Wort studiert. Ich gebe meinen Zehnten und gehe zur Kirche. Ich gebe wirklich mein Bestes! Was verlangt Gott denn noch von mir?« Solche Worte verraten mir, warum jemand nicht geheilt wird. Dieser Mensch weist nicht darauf hin, was Jesus für ihn getan hat, sondern darauf, was er schon für Jesus getan hat. Die meisten Menschen glauben, dass Gott in ihrem Leben proportional zu ihrer Leistung aktiv wird. Das ist einfach nicht wahr.
Genau gegen diese Einstellung predigte Paulus. Er schrieb den Römerbrief an eine Gruppe von Menschen, die unter dem Einfluss jüdischen Gedankenguts standen. Diese jüdische Denkweise basierte auf dem Konzept, dass man das Gesetz halten und alle möglichen Dinge tun musste und nur dann von Gott akzeptiert wurde, wenn man heilig genug war. Hier lag mit anderen Worten ein religiöses System vor, das predigte: »Gott ist Gott, und du bist ein Sünder. Er ist zornig auf dich. Wenn du nicht Buße tust, gibt es für dich kein Erbarmen!« Es handelte sich um ein religiöses Denkschema, das die Predigt über Gottes Zorn benutzte, um Menschen durch Angst vor Strafe von Sünde abzubringen.
Der Herr liebt uns ungeachtet dessen, wer wir sind und was wir getan haben.
Dann erschien Paulus auf der Bildfläche und verkündete: »Ich schäme mich des Evangeliums nicht.« Das Wort »Evangelium« ist zu einem solchen religiösen Klischee geworden, dass viele der Menschen, die es heute benutzen, nicht einmal mehr wissen, was es wirklich bedeutet. Aber zu Paulus’ Zeiten wusste man ganz genau, was er damit meinte. Er sprach hier zu Personen, die den Teufel buchstäblich durch Angst vor Zorn und Strafe aus den Menschen zu vertreiben versuchten. Das war ihre grundsätzliche Einstellung Gott gegenüber. In dieses Denkschema drang der Apostel der Gnade mit der Aussage ein: »Ich schäme mich nicht, Menschen von der Güte, Gnade und Barmherzigkeit Gottes zu erzählen. Der Herr liebt uns ungeachtet dessen, wer wir sind und was wir getan haben.« So sieht eine gute Nachricht aus!
Intuitives Wissen
Natürlich war diese Aussage für Paulus’ religiöse Zeitgenossen schrecklich. Sie ereiferten sich: »Was er predigt, ist Gotteslästerung! Die Menschen müssen erkennen, wie erbärmlich sie sind, und das muss Grundlage ihrer Beziehung zu Gott sein. In seinen Augen sind wir sowieso nur Würmer – kein bisschen gut!« Die Denkweise: Gott ist zornig auf mich. Ich muss besser werden und alles Erdenkliche tun, ist in Wirklichkeit eine Täuschung und von Grund auf falsch! Bei oberflächlicher Betrachtung scheint es, als würden Menschen, die so denken, sich tatsächlich von ihrem Ego abwenden. In Wirklichkeit machen sie jedoch ihre Beziehung zu Gott von ihnen selbst abhängig – wie viel sie für den Herrn getan haben, wie heilig sie sind, wie sehr sie sich selbst verleugnet haben und wie gut sie sind. Tatsächlich ist das Ganze eine ausgesprochen ichbezogene und unabhängige Art und Weise, sich Gott zu nähern.
Paulus ging nun hin und redete über Gottes Güte und Gnade. Er sprach davon, allein durch Gnade zu empfangen. Es ist die Güte Gottes, die uns zur Buße leitet (Röm 2,4). Wir können uns nur auf die Weise von unserer Eigenständigkeit abkehren, indem wir unser ganzes Vertrauen und unsere Hoffnung auf Gottes Güte, Barmherzigkeit und Gnade setzen und uns von ihm abhängig machen.
Im Evangelium liegt die Kraft. Unsere Heiligkeit und unser Leistungsstreben werden uns nicht von Schuld und Verdammnis befreien. Wir müssen uns demütigen und sagen: »Vater, ich kann es nicht tun. Ich brauche einen Retter. Ich komme zu dir und verlasse mich völlig auf deine Güte, Barmherzigkeit und Gnade.« Das bricht die Herrschaft der Sünde über uns.
Da die meisten Menschen ihre Beziehung zu Gott auf Angst anstatt auf Liebe gründen, werden Paulus’ Adressaten zweifellos unmittelbar so reagiert haben: »Aber das kann man doch nicht machen! Die Menschen müssen doch wissen, wie gottlos sie sind. Wie sollen sie sich denn von ihrer Sünde abkehren, wenn sie Gottes Zorn nicht verstehen? Paulus beantwortete diese Frage durch die Feststellung:
Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat....
Erscheint lt. Verlag | 8.6.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie |
ISBN-10 | 3-95933-269-6 / 3959332696 |
ISBN-13 | 978-3-95933-269-9 / 9783959332699 |
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