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Ein ferner Freund aus der nahen Zukunft (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 4. Auflage
188 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-8910-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein ferner Freund aus der nahen Zukunft -  Thomas Sára
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Zwei Studenten der Philosophie, darunter der Autor, unterhalten sich regelmäßig über die größten Fragen unserer Menschheitsgeschichte und den wichtigsten Herausforderungen unserer nahen Zukunft. Der mysteriöse Freund trägt seine visionären Prophezeiungen vor und historische Größen werden mit ihren Ansichten und Äußerungen hinzugezogen. Die spannende Handlung im Hintergrund nimmt stetig zu und verbirgt noch eine unerwartete Überraschung.

Thomas Sára ist ein unorthodoxer Autor mit einer Vorliebe für Philosophie und Naturwissenschaften. Geboren in Forchheim und aufgewachsen in Erlangen, begann er früh, seine Umwelt aufmerksam zu analysieren. Diese Eigenart machte ihn zu einem eigenständigen Beobachter, der die Welt durch seine eigene Linse erforscht, wie ein Wissenschaftler, trotz eines Bildungswegs, der von persönlichen Herausforderungen geprägt war und so nicht den akademischen Grad erreichte. In seinem mathematischen Werk 'Sapientia ex Ordine' behauptet er, die Primzahlen aufgelöst zu haben, und präsentiert weitere eigene mathematische Experimente. Wir dürfen uns auf kommende Projekte dieses faszinierenden Freigeistes freuen, der stets auf der Suche nach geistiger Vervollständigung ist, und seine Gedanken mit uns teilt.

Thomas Sára geboren in Forchheim am 5. Juli 1987

Der Träumer

 

Ich habe einen sehr eigenartigen Menschen kennengelernt, mit solch merkwürdigen Ansichten, dass ich unbedingt über ihn Schreiben muss. Es könnte eine wahre Geschichte sein die ich als fiktiv darstelle, um weiteren Fragen über seiner Person aus dem Weg zu gehen, vielleicht ist er aber genau so lebendig, wie der Leser dieser Zeilen oder dessen Autor, also meine Wenigkeit. Es wird wohl keine Rolle spielen ob dieses Wesen existiert oder nicht, entscheidend sind die wahnsinnigen Theorien und Vorstellungen, beinahe Visionen diese mir Benjamin Arndt, ohne Rücksicht auf Konsequenzen, unverfroren offenbarte. Sein Name klingt vielleicht frei Erfunden, da ich diesen Verändert habe oder, weil er eben nur eine Märchengestalt ist. Ich kann Ihnen bloß Versichern, dass Sie es nicht Bereuen werden, diese Anekdoten Gelesen zu haben, denn mir gaben seine Worte sehr zum Nachdenken auf, manchmal trieben sie mich sogar zu schlaflosen Nächten. Ich hoffe, meine Auslese seiner Erzählungen, erspart Ihnen solche Anstrengungen. Ich würde mir die Arbeit dieses Schriftstücks nicht antun wollen, hätte Benjamin mich nicht derart fasziniert und gleichsam Aufgewühlt mit seiner ungewöhnlichen Art zu Denken. So sagte er einmal zu mir, als wir auf den Bus warteten, dass die Fahrzeugdächer anderweitig genutzt werden sollten, da sie grob geschätzt, ein Drittel der Landesfläche bedecken. Man könnte Fahrzeugdächer sicherlich so Konstruieren, dass sie Begrünt werden könnten und einigen Insekten eine Nahrungsquelle bieten und die Luftverschmutzung reduzieren könnten. Die Form des teilweise geöffneten Doppeldaches hatte er mit den Händen in die Luft Gestikuliert, als ich nach der Aerodynamik fragte. Benjamin wusste auf alles eine Antwort, bis ich ihm nicht mehr widersprechen wagte. So sagte ich zu ihm, das wäre ein gewaltiger Aufwand, man müsste diese Dächer auch Instandhalten, die Pflanzen Bewässern u.s.w. Er nannte mir die Möglichkeiten von pflegeleichten Unkraut oder Moos, oder die natürliche Vegetation die größtenteils ausreichen würde, oder die Eigens dieser Verwendung gezüchteten Herbarien, und natürlich sei dies bloß eine Frage der Umsetzung, denn man kann für jedes Problem, mehr als eine angemessene Lösung finden, denn es sei zumindest physikalisch Möglich, auch wenn die Motivation von Investoren bei der Verwirklichung das größere Problem sei, so könnte man dennoch die Fahrzeuge  sicherlich um diese Funktion erweitern. Abschließend nannte er mir noch Ideen für diverse Modelle und warf mit Zahlen um sich, wie viele Tonnen Kräuter man wohl Anbauen könnte. Er sprach sogar von Minitomaten, Solarzellen, Insektenhotels, und sagte immer wieder was für eine Verschwendung die ungenutzten Fahrzeugdächer sind, dann fuhr der Bus in die Haltestelle ein, aber nicht ohne, dass ich direkt auf die Flächengröße des Busdaches geachtet hätte. Das war ein typischer Benjamin Arndt, so ist sein Charakter, ein Träumer, ein Visionär, der zum Trotz die Argumente durchgeht, selbst wenn er sie nicht mehr weiterverfolgen möchte. Ich weiß nicht, ob ihm diese Idee in der Bushaltestelle kam oder ob er sie Vorbereitet hatte, denn ich habe ihn nie gefragt, aber rückblickend scheint es mir, als hätte ich seine Gedanken beim Rechnen erwischt, als würde ich einem Künstler dabei zusehen, wie er Improvisiert, als wüsste er selber nicht, was er als nächstes Sagen würde. Ben ist auch hoch politisch interessiert, er spricht über die Zivilisation von Morgen, als wäre er vor Ort gewesen. Es ist oft unheimlich, wie viele Details er mir nennt. So sagte er mir einmal, als wir das Auditorium verließen, Maschinen werden alle unangenehmen Arbeiten verrichten und so, wie die Arbeit von Personen auch, Steuern entrichten und Lohn erhalten, doch da es nur Maschinen sind, werden sie das verdiente Geld stellvertretend für echte Menschen Erwirtschaften, diese wiederum die freie Wahl haben können was sie mit Ihrer Freizeit anstellen wollen. Also eine automatisierte Wirtschaft, jene das Geld verdient und die Arbeit verrichtet zum Wohlstand und der Freiheit aller Menschen. Bevor ich eines der aufkommenden Fragen stellen konnte sprach er weiter, als würde er aus einem Buch vorlesen. Roboter wären effektiver, genauer, Leistungsfähiger, produktiver, als es Menschen jemals werden könnten, die Vorteile waren schier offensichtlich und Vielseitig. Man müsste lediglich diese Maschinen Instandhalten, doch selbst dafür gäbe es weitere Maschinen, bis es letztlich nur noch wenige Handgriffe echter Menschen Bedarf, um diese Industrie am Laufen zu halten, und diese Ehrenbürger ließen sich schon finden. Ich wünschte ich hätte mir die Einzelheiten notiert, denn er führte einen fassettenreichen Monolog davon. Mit sokratischer Ironie, also mit der Methode des Geburtshelfers, fragte er mich zwischendurch was ich davon halten würde, beispielsweise, wenn mindestens die Sozialhilfeleistungsausgaben durch dieses System Eingespart werden könnten, denn so arbeitet eine Maschine, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, stellvertretend für einen Leistungsempfänger, und so wären das wenige Stunden Arbeit pro Maschine, der restliche Gewinn, fließt zu den Steuereinnahmen und bleibt bei den Unternehmen etc. Ich war verwirrt, sein Gehirn arbeitete auf zauberhafter Weise, so fesselten mich sein Gedanken, wie Illusionen, während meine eigenen versuchten die Fehler zu finden, doch sprach er indes weiter. Diese Zivilisation wird zunehmend intelligenter, was zwangsweise dazu führt, erforderliche, aber unangenehme Arbeiten meiden zu wollen um sich den wertvollen  Lebensaufgaben zu widmen, jene den Geist und den Körper weder Unter- noch Überfordern. Geld wird zukünftig nur noch eine Metapher werden, eine Art Leitfaden, doch haben die Menschen wirkliche Werte gefunden nachdem ihr altes System zu Zerbrechen begann. Irgendwann werden die Menschen die allgemeinen Lebensweisheiten Begreifen, und nicht nur Gehört haben, sondern diese auch Leben. Das Bildungssystem wird  größtenteils anders gegliedert werden, die Völker erhalten mehr Lebenszeit und werden aufhören damit, sie der unverhältnismäßigen Wirtschaft zu Opfern, diese zu einem erheblichen Teil angetrieben wird von unethischen Egoismen. So wird zwar alles seine Ordnung beibehalten, doch werden die Begrenzungen dynamischer. So bleibt es den Schülern Frei überlassen, welche Fächer sie intensiver lernen wollen, und wann sie es wollen. So wird ein kleiner “Beethoven“ viel Zeit im Musikunterricht verbringen wollen, vielleicht bekommt er dennoch ein großes Interesse zur Mathematik, jedenfalls hat er sich auf sein eigenes Schicksal bestens Vorbereiten können, denn, wozu benötigt dieser Schüler ein ausgeprägtes politisches oder religiöses Wissen, wenn er ganz bestimmt als Komponist, Dirigent oder in einem Orchester seinen Lohn verdienen wird, aber es ihm versagt wäre, in seine berufliche Heimat einzuziehen, wenn die vorausgesetzten schulischen Leistungen zu diesen Berufen, durch andere Fächerbenotungen verhindert würden. Der kleine “Ludwig wäre trotz seines Talentes behindert worden, diese Fähigkeit in sich zu Entdecken, noch dazu wurde er gezwungen, jede Menge Bildung zu Erlernen, was ihn nicht interessiert hatte, demnach erzielte er schlechte Bewertungsnoten, einen schlechten Schulabschluss und sein Talent und Potenzial litten auch noch darunter. Abgesehen davon, wird man sowieso im Lebensweg mit allen möglichen Themen konfrontiert, und falls der zukünftige “Beethoven“ oder “Chopin“ dennoch seine Passion für die Politik finden sollte, wird ihn wohl Niemand davon Abhalten können, sich damit zu Bekümmern, außer ein statisches System, welches ihn, in seiner natürlichen Entwicklung, zu Umerziehen versucht. Der Mensch ist nun einmal so Beschaffen, was ihn nicht interessiert, fällt ihm schwer zu erlernen und oft weigert er sich dann auch, das zu tun, denn, gerade das ist ein Zeichen von natürlicher Intelligenz. Die Gesellschaft muss grundsätzlich mit der Natur Zusammenarbeiten und nicht gegen sie, ist der Mensch doch ebenfalls aus der Natur und nicht diese von Menschen erschaffen worden. >>Ben, ich komme nicht mehr mit!<< Er sprang von einem Thema in das Nächste über, und mein Kopf begann sich schwer Anzufühlen. Er sah die Zusammenhänge fächerübergreifend, ob Wirtschaft, Politik oder Psychologie, sein Weltbild schien komplett Ausgearbeitet zu sein. Am nächsten Tag war ich Müde, denn das war eines dieser Nächte wo ich nicht aufhören konnte das zu Verarbeiten, was Benjamin mir versuchte zu Vermitteln. So fragte ich mich noch zu später Stunde, was bedeutet Geld und Wirtschaft überhaupt? Wozu gehen die Menschen geschätzte 70% ihrer vitalen Lebensphase, also 8 Stunden täglich, 5 von 7 Wochentagen, bis zum Eintritt in die Rente arbeiten, wenn die bequemen Unternehmensspitzen den Großteil der Umsätze und der Lebenszeit der Arbeiter einbehalten? Es fühlt sich so unnatürlich an, wenn Menschen, wie Maschinen funktionieren sollen. Zudem sitzen die bereits wohlhabenden Unternehmer auf ihren hohen Gewinnen und wissen nichts damit Anzufangen, außer Dekadenz und Luxus und natürlich Reinvestitionen um nochmals mehr Gewinne zu erwirtschaften, dabei hat man die Dekadenz und den Luxus bereits. Somit hat es gar keinen wirklichen Nutzen mehr, aber eine Wirkung der sozialen Ungerechtigkeit. Da empfinde ich Benjamins Idee mit den Robotern...

Erscheint lt. Verlag 18.3.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Schlagworte Ewigkeit • ferner Freund • Ideologie • Obergrenze für den Wohlstand • Philosophie • Politik • Religion
ISBN-10 3-7584-8910-5 / 3758489105
ISBN-13 978-3-7584-8910-5 / 9783758489105
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