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WalHeimat (eBook)

Ein Svalbard-Erlebnis
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
320 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-09664-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Wer träumt nicht davon, im Sommer auf Spitzbergen zu sein? Nun - Jugendliche meistens nicht! Was findet man dort? Und wen? Nichts ist los dort in der Arktis - oder? Jacob und seine Schwester Merle müssen in diesem Sommer zwangsläufig dorthin. Gemeinsam mit ihrem Vater entdecken sie eine ganz neue Welt und treffen die merkwürdigsten Typen. Wer hätte gedacht, dass man schon nach so kurzer Zeit einen völlig anderen Blick auf die Welt haben kann? Dabei gibt es auch echte Ekelpakete, Angeber, nervige Touristen - ja, selbst hier! Und natürlich einen viel zu beschäftigten Papa. Zum Glück! Sonst hätten sie niemals diese irrsinnige Geschichte erlebt. So cool - so verrückt - und faszinierend zugleich. Wer keine Angst vor Eisbären, Walfängern und abgedreht-leuchtenden Flaschen hat, der muss jetzt einfach weiterlesen ...

Manuela Brocksieper, geboren 1964 in Lüdenscheid, Sauerland - im Herzen der Wälder. Lebt jetzt in Ritterhude, nördlich von Bremen. Master of Geosciences der Universität Bremen und Kommunikations-Profi seit 1988. Ihre Neugier und Begeisterung für Kinder hat ihr das Schreiben eingebracht. Das Buch WalHeimat entstand im Rahmen der Timeless-Arctic-Expedition 2022. Polarbegeisterung begleitet sie schon seit Jugendjahren. Abenteurer-Literatur und Polarforschende wurden verschlungen. Sie war im Projekt-Management für Veranstaltungen tätig, in der Geschäftsleitung für die Medienkommunikation und hat spät nochmal - als Mutter von zwei kleinen Kindern - studiert. Das Beste aus beiden Welten - der Geowissenschaft und der Kommunikation - bündelt sie nun für die Wissenschaftskommunikation. Wer Kindern Zusammenhänge erklären kann - der erreicht auch Erwachsene ist ihr Credo. Neben ihrer selbständigen Arbeit leitet sie ein StadtteilCafé in dem viele Concerte, Ausstellungen, Events und Talkshows stattfinden. Sie begeistert sich für Reisen, Begegnungen und andere Kulturen. Als Netzwerkerin und SozialDiakonin ist sie lebensnah und begeistert im Austausch. Sie entspannt sich bei Motorradfahrten, Steinbildhauerei, Musik oder beim Bergwandern. Ständig lernt sie neue Sprachen, Fertigkeiten oder probiert sich aus. Grenzen verschieben ist ihre Leidenschaft.

Manuela Brocksieper, geboren 1964 in Lüdenscheid, Sauerland – im Herzen der Wälder. Lebt jetzt in Ritterhude, nördlich von Bremen. Master of Geosciences der Universität Bremen und Kommunikations-Profi seit 1988. Ihre Neugier und Begeisterung für Kinder hat ihr das Schreiben eingebracht. Das Buch WalHeimat entstand im Rahmen der Timeless-Arctic-Expedition 2022. Polarbegeisterung begleitet sie schon seit Jugendjahren. Abenteurer-Literatur und Polarforschende wurden verschlungen. Sie war im Projekt-Management für Veranstaltungen tätig, in der Geschäftsleitung für die Medienkommunikation und hat spät nochmal - als Mutter von zwei kleinen Kindern - studiert. Das Beste aus beiden Welten - der Geowissenschaft und der Kommunikation - bündelt sie nun für die Wissenschaftskommunikation. Wer Kindern Zusammenhänge erklären kann - der erreicht auch Erwachsene ist ihr Credo. Neben ihrer selbständigen Arbeit leitet sie ein StadtteilCafé in dem viele Concerte, Ausstellungen, Events und Talkshows stattfinden. Sie begeistert sich für Reisen, Begegnungen und andere Kulturen. Als Netzwerkerin und SozialDiakonin ist sie lebensnah und begeistert im Austausch. Sie entspannt sich bei Motorradfahrten, Steinbildhauerei, Musik oder beim Bergwandern. Ständig lernt sie neue Sprachen, Fertigkeiten oder probiert sich aus. Grenzen verschieben ist ihre Leidenschaft.

LYR – warum nicht HH?

Jacob

Und dann war es soweit: die Wolkendecke zog erst in Teilen frei und gab dann einen – zugegeben – echt spektakulären Blick auf Spitzbergen frei. Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Berge, die steil aus dem Meer aufragen. Gletscherbedeckte Spitzen. Sahen fast gestreift aus durch die vereisten Rinnen. Und sie ragten direkt aus einer Wolkendecke, die ihm eben noch komplett die Sicht genommen hatte. Jetzt war der Himmel darüber knallblau. Das machte es ja schon mal nett, dachte Jacob. Wenigstens etwas Farbe. Unter ihnen alles erdbraun und ein wenig grün im Gletscher. Die bunte Welt schien hier ʹne Pause zu machen. Es wirkte sehr merkwürdig. Da gab es wieder ein Wolkenfeld, und Jacob versuchte angestrengt, weiter zu sehen.

Wahrhaftig tauchte eine kurvenreiche, langgestreckte Straße auf, die irgendwie vom Plateau der Berge in Serpentinen hinunterführte zu einer Art Delta. Und dann tauchten Häuser auf. Winzig. Alles wirkte vollkommen chaotisch. Aber zugleich irgendwie unbewohnt, wie auf dem Mars. Winzige, kleine Schachtelansammlung. Sollte das etwa Longyearbyen sein? Ein paar Holzschuppen? Und das war es schon???? Na, wenigstens waren diese Schachteln total farbenfroh. Und so komische Bälle auf dem Plateau neben dem Ort. Seltsam. Voll spacig. Echt krass, fand Jacob.

Die Schiffe vor Ort am Hafen, das sah dagegen eher gemütlich aus. Erinnerte aber auch wieder an Hamburg. An die Hafenstadt, die sie ja leider gerade zurückgelassen hatten. Nur eben in Mini hier. Kein Vergleich mit der Heimat.

Fast hielt er die Luft an, ob sie auch wirklich wieder zum Stehen kommen würden, bevor es ins Meer ging. Da drehte die Kiste, und ein paar bekloppte Amerikaner versuchten sogar zu klatschen. Die waren sich für nix zu schade. Egal. Sie waren angekommen und konnten sich nun endlich wieder freier bewegen. Jacob war schon ganz steif vom vielen Sitzen. Das hielt er auch in der Schule nicht gut aus für länger – aber da gab es wenigstens Pausen. Hier dagegen schien ein endlos langer Tag mit Umsteigen, Einchecken, Kontrollen und vor allem mit Sitzen zu vergehen. Das war überhaupt gar nicht sein Ding.

Erst jetzt erzählte Papa ihnen: „Ach ja, der gehörte übrigens zu den zehn gefährlichsten Landeplätzen der Welt! Hatte ich ganz vergessen, euch zu erzählen!“ und schmunzelte.

Ach, ja? Jacob atmete tief und genervt ein. Sah auf seinen Rucksack auf dem Gepäckanhänger und erkannte die Abkürzung LYR. Warum konnte da nicht schon HH stehen? Wieviel lieber wäre er jetzt zu Hause. In gewohnter Umgebung mit seinen Leuten. Einfach chillen, vor sich hinbrüten, neue Aktionen planen für’s Klima. Oh Mist – seine CO2-Bilanz war durch diese Flüge eh wieder unterirdisch. Ökologischer Fußabdruck für’n Ar***. Aber was willste machen: Wenn du fremdbestimmt bist, haste eben keine Chance, wusste Jacob. Alles rempelte sich zum Aussteigen bereit, und auch Jacob kramte seine Ear Buds, den Rucksack und die Wasserflasche zusammen. Merle war immer noch voll aufgeregt mit schon hochroten Wangen. Bestimmt ärgerte sie das, weil dann alle fanden, dass sie so niedlich aussah. Jacob konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Stimmte ja auch. Aber wehe, man sagte ihr das dann. Er schielte unter einem Haarbüschel zu seinem Vater, der nun doch auch ein wenig angespannter wirkte. „Geht jetzt los, was, Papa?“, meinte er gutmütig.

Ulf – das war ein Freund von Papa, ein netter Däne und inzwischen Museumsdirektor in Longyearbyen – wollte sie hier abholen am Flughafen. Sie verließen die Maschine der skandinavischen Fluggesellschaft SAS und gingen ein paar Meter über das Rollfeld in die Ankunftshalle. Alles sehr übersichtlich – mehr hätte ihn auch echt gewundert. Mitten im Zentrum des Gepäckbands stand ein ausgestopfter Eisbär. Widerlich, fand Jacob. Merle juchzte in den höchsten Tönen und bekam gleich eine viel höhere Stimme. Mädchen eben. Leicht zu begeistern, dachte Jacob verächtlich. Er wollte einfach angenervt sein und vergrub sich mit Leidenschaft in seine Anti-Haltung.

VELKOMMEN. Dickes Banner, viele schöne Katalogfotos an den Wänden. Ein Idealbild von Spitzbergen, das aber auch überhaupt gar nichts mit der Realität zu tun hat, dumpfte Jacob vor sich hin. Da fiel ihm doch der Titel „Monotonie“ ein – eigentlich kannte er nur das Cover von den „Beatsteaks“ – aber letztlich hatte er sogar mal die Originalversion bei Papa im Schrank gefunden. Von „Ideal“ 1982 – noch als Platte natürlich. Mit Annette Humpe. Die hatte eigentlich auch eine geile Stimme, sinnierte Jacob so vor sich hin und merkte überhaupt nicht, dass auch schon ihre Gepäckstücke auf dem Band auftauchten. Na ja – von Südsee und 30 Grad waren sie hier ja auch echt weit, weit weg. 78 Grad nördlicher Breite – jawoll! Noch nördlicher ging‘s ja wohl kaum. Also: aus der Traum von Reggaeklängen, Karibik und Swag. Lässig und cool kam vielleicht im nächsten Jahr wieder. Oder auch nie. Er war da nicht zu optimistisch. Nicht im Moment.

Angekommen im Hier und Jetzt. Reiß dich mal zusammen, Jacob!, dachte er – und schon knallte ihm Papa seine große Reisetasche vor die Füße.

„Träum nicht, Junge!“, sagte er und angelte sich gleich darauf den kleinen, rosa Rollkoffer von Merle. Das hier hätte er sich eh nie erträumt. Monotonie … in der Grönland-See … und in den Farben … ja, und im ganzen Leben. Mimimi.

Jacob mochte seinen Gedanken schon selbst nicht mehr zuhören. Dauerschleife im Rumgeheule. Gut, dass Gedanken nicht für alle sichtbar waren. Oder als Blasen über den Köpfen schwebten. Hatte er da nicht mal so ʹnen bekloppten Film gesehen?

Merle

Puhh – was für eine Stimmung. Wie gut, dass der Flug nun endlich vorbei war. Irgendwie war mit Jacob ja auch überhaupt nichts los. Trübe-Tassen-Stimmung. Die konnte Merle auch mit den besten Fragen nicht aufhellen. Wie anstrengend. Große Brüder und traurige Väter voller Geokram in den Gedanken waren echt schwierig auszuhalten. Dabei ging es ihr selbst ja auch nicht gerade Bombe. Wie auch. Alles total verfahren und ätzend. Aber Merle hatte tief innen das Gefühl, dass sie die bestmögliche Person war, die beiden Kerle jetzt zu trösten und so irgendwie ein bisschen die Familie zusammenzuhalten.

Das hätte Mama nämlich ganz genauso gemacht. Nur war DIE Profi darin. Die konnte das immer voll easy. War irgendwie so eines von ganz vielen Talenten von ihr. Wenn Mama dabei war, war die Stimmung gut, die Welt bunt und laut und witzig. Wo Mama auftauchte, war immer Lachen, Leben und Musik. Sie konnte einen immer aufmuntern, bestärken und einfach das beste Leben bereiten. Immer schien sie einen geheimen Sensor zu haben, der ihr genau sagte, wie es Merle gerade ging, was sie brauchte – und bei allen anderen ganz genauso. „Offenes Haus“ fand Mama cool und wichtig, und so wurde sie über die Jahre immer wieder zu einer super Anlaufstelle für alle möglichen Menschen. In der Nachbarschaft, bei den Kindern, bei Familie und Freunden. Magneten-Superkraft. Egal, woher die Leute kamen und wie sie ihnen so begegnete: Zu Hause war immer noch Platz für einen Teller mehr, einen Kaffee in Ruhe und ein witziges Gespräch. Mama war da schon immer ganz besonders gewesen. Und jetzt hatte sie sie einfach so verlassen. Richtig im Stich gelassen. Und das nur für einen Kerl. Und warum der nicht auf ewig Papa hieß, war ihr ein Rätsel. Es war doch eigentlich alles gut? Sie hatten doch ein tolles Leben?

Und wie Merle das jetzt vermisste! Seitdem war es echt nicht leicht. Obwohl sie fast jeden Tag mehrmals mit Mama sprach. Mal laut, mal in Gedanken. Immer vor dem Schlafengehen. Ach – eigentlich ganz egal, wo sie gerade war. Mama war immer irgendwie dabei. Und manchmal – aber das war ein echt geheimer Gedanke, den sie noch nicht mal ihren besten Freundinnen verriet – manchmal hatte Merle irgendwie das Gefühl, dass manche Tiere, denen sie begegnete, von ihrer Mama geschickt wurden. Die guckten dann immer so ganz speziell. Als wollten sie trösten oder hätten einfach eine liebevolle Nachricht. Wer weiß, vielleicht gab es da ja echt Verbindungen, die Merle noch nicht kannte? Zuzutrauen wäre es Mama auf jeden Fall, dachte Merle, dass sie mit allen Tricks und Kniffen eine besondere Botschaft an ihre Kinder schicken würde. Mit welchen Methoden sie Jacob erreichte, war ihr allerdings schleierhaft. Irgendwie hatte sie da wohl noch eine knifflige Aufgabe zu lösen. Der hatte sich einfach vollkommen eingeigelt. Seit Mama nicht mehr bei ihnen war, war nicht nur die Luft, sondern auch die Farbe raus bei ihm. Nur noch diese grauen und schwarzen Klamotten. Sah aus wie ein Grufti oder Emo … Dabei war er doch ihr Jacob. Immer für Aktionen gut, immer unterwegs und voller Ideen. Der wollte ständig die Welt retten und wusste immer alles ganz genau und meistens besser. Dachte er zumindest. Was...

Erscheint lt. Verlag 15.1.2024
Illustrationen Jakob Näf
Mitarbeit Sonstige Mitarbeit: Susanne Junge
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Wirtschaftsgeschichte
Naturwissenschaften Biologie
Naturwissenschaften Physik / Astronomie
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Arbeit • Arktis • Blick • damals • Eisbären • Engagement • Familie • Forschung • Frigga Kruse • Geschichte • Jagdgeschichte • Jakob Näf • Kinder • Klima • Klimawandel • Longyearbyen • Malerei • Manuela Brocksieper • Meeresleben • Nordsee-Inseln • Ny-Ålesund • Polarforschung • Pomoren • Schifffahrt • Sehnsucht • Spitzbergen • Svalbard • Tierliebe • Trapper • Walfang • Wasser • Welt • Zukunft
ISBN-10 3-384-09664-9 / 3384096649
ISBN-13 978-3-384-09664-7 / 9783384096647
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