Paris als Exil
Die russische Diaspora 1920 bis 1940
Seiten
2024
ARCO (Verlag)
978-3-96587-056-7 (ISBN)
ARCO (Verlag)
978-3-96587-056-7 (ISBN)
Paris ist als Tummelplatz der künstlerischen Moderne aus aller Welt legendär, von Rilke bis Gertrude Stein. Doch unvergleichlich ist die Zuwanderung von Künstlern, Dichtern und Philosophen aus Rußland in die französische Metropole. Aus der Seine wurde zwischen den Weltkriegen kurzerhand die »Kleine Newa« und das Viertel der Bohème zum Russkij Montparnasse.
Umso erstaunlicher, daß sich bisher keine Gesamtdarstellung diesem faszinierenden Kosmos gewidmet hat, der die russische Heimat in sich bewahrte und nur selten den Anschluß an die französische, westliche Kulturwelt suchte – eine Parallelgesellschaft wie zuvor schon in Berlin.
Felix Philipp Ingold läßt diesen Kosmos mit all seinen Facetten und Widersprüchen noch einmal aufleben: geistige Höhenflüge und Existenznöte, künstlerische Kooperation oder Konkurrenz, erbitterte Feindschaften und Verbrüderungen. Das russische Paris entpuppt sich als ein Gesamtkunstwerk, in dem die Trennlinien zwischen den intellektuellen und künstlerischen Disziplinen wie auch den sozialen Sphären nicht präzise zu ziehen sind. Das schlug sich im Schaffen einzelner Künstler wie Wassilij Kandinskij, Ilja Sdanewitsch (Iliazd) oder Serge Charchoune nieder, die nicht nur Maler, sondern auch Schreibende waren. In der Lyrik konkurrierte die neoklassische »Pariser Note« mit den jungen Avantgardisten um Boris Poplawskij. Und auch die Stimmen von Schriftstellerinnen wie Marina Zwetajewa, Teffi, Nina Berberova oder Sinaida Hippius waren unüberhörbar. Die russische Diaspora in Paris löste sich allmählich auf, wobei manche den Weg zurück in die Sowjetunion antraten. Doch dort erwartete viele von ihnen neue Verfolgung, oft sogar der Tod.
Felix Philipp Ingold erweist sich als umsichtiger Experte, entmystifiziert aber auch einige Vorurteile und Legenden. Dabei greift er auch auf Tagebücher, Briefe und zumeist auf Deutsch nicht verfügbare Quellen zurück, die Einblicke in private und künstlerische Zusammenhänge geben, die bisher kaum bekannt waren – in 13 parallelbiographischen Kapiteln, welche Ähnlichkeiten wie auch Unterschiede klar zutagebringen – wie beim Ehepaar Sinaida Gippius und Dmitrij Mereshkowskij, oder solchen, die sich in herzlicher Abneigung zugetan waren, wie Vladimir Nabokov und Iwan Bunin.
Umso erstaunlicher, daß sich bisher keine Gesamtdarstellung diesem faszinierenden Kosmos gewidmet hat, der die russische Heimat in sich bewahrte und nur selten den Anschluß an die französische, westliche Kulturwelt suchte – eine Parallelgesellschaft wie zuvor schon in Berlin.
Felix Philipp Ingold läßt diesen Kosmos mit all seinen Facetten und Widersprüchen noch einmal aufleben: geistige Höhenflüge und Existenznöte, künstlerische Kooperation oder Konkurrenz, erbitterte Feindschaften und Verbrüderungen. Das russische Paris entpuppt sich als ein Gesamtkunstwerk, in dem die Trennlinien zwischen den intellektuellen und künstlerischen Disziplinen wie auch den sozialen Sphären nicht präzise zu ziehen sind. Das schlug sich im Schaffen einzelner Künstler wie Wassilij Kandinskij, Ilja Sdanewitsch (Iliazd) oder Serge Charchoune nieder, die nicht nur Maler, sondern auch Schreibende waren. In der Lyrik konkurrierte die neoklassische »Pariser Note« mit den jungen Avantgardisten um Boris Poplawskij. Und auch die Stimmen von Schriftstellerinnen wie Marina Zwetajewa, Teffi, Nina Berberova oder Sinaida Hippius waren unüberhörbar. Die russische Diaspora in Paris löste sich allmählich auf, wobei manche den Weg zurück in die Sowjetunion antraten. Doch dort erwartete viele von ihnen neue Verfolgung, oft sogar der Tod.
Felix Philipp Ingold erweist sich als umsichtiger Experte, entmystifiziert aber auch einige Vorurteile und Legenden. Dabei greift er auch auf Tagebücher, Briefe und zumeist auf Deutsch nicht verfügbare Quellen zurück, die Einblicke in private und künstlerische Zusammenhänge geben, die bisher kaum bekannt waren – in 13 parallelbiographischen Kapiteln, welche Ähnlichkeiten wie auch Unterschiede klar zutagebringen – wie beim Ehepaar Sinaida Gippius und Dmitrij Mereshkowskij, oder solchen, die sich in herzlicher Abneigung zugetan waren, wie Vladimir Nabokov und Iwan Bunin.
Felix Philipp Ingold arbeitet als freier Autor, Publizist und Übersetzer in Zürich. Zu seinen Rußlandstudien gehören die Bände »Dostojewskij und das Judentum«, »Russische Wege«, »Die Faszination des Fremden«, »Der große Bruch: Das Epochenjahr 1913«, »Das russische Duell«. Jüngste Übersetzungen: Wassilij Rosanow, »Die Welt am Ende«, Marina Zwetajewa, »Ausgesuchte Gedichte«, Serge Charchoune (Scharschun), »Reglose Meute«; im Arco Verlag: »EinZweiDreizeiler« (Minimalistische Dichtung aus Russland). Literarische Werke: Die Zeitinsel (Roman); bei Arco: »Märzember« (Sprüche und Gedichte).
Erscheinungsdatum | 27.05.2024 |
---|---|
Verlagsort | Wuppertal |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik |
Schlagworte | Boris Pasternak • Boris Sawinkow • Iliazd • Ivan Bunin • Marc Chagall • Marina Zwetajewa • Nestor Machno • Russische Avantgarde • Serge Charchoune • Sinaida Hippius • Teffi • Vladimir Nabokov • Wassilij Kandinskij • Wladimir Majakowskij |
ISBN-10 | 3-96587-056-4 / 3965870564 |
ISBN-13 | 978-3-96587-056-7 / 9783965870567 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Faszination und Feindschaft
Buch | Hardcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 41,85