Im Gegenteil, die massenhaft genehmigten Anträge schienen die angespannte Lage im Land weiter zu befeuern. Die verschiedenen Maßnahmen, die darauf abzielten Antragssteller zur Rücknahme zu bewegen, muss man ebenfalls als erfolglos bezeichnen. Die Zahlen stiegen weiter an, während Rücknahmezahlen sanken. Ab November 1988 erhöhten sich dann die Chancen auf Ausreise durch rechtliche Änderungen. Die SED-Führung befand sich in einem Dilemma: Wenn man ausreisewillige Bürger zwingt, im Land zu bleiben, muss man damit rechnen, dass die Opposition wächst und die Lage im Land irgendwann zuspitzt. Hinzu kam der Druck von Außen, eingegangene Verträge und Vereinbarungen zu Menschenrechten einzuhalten und umzusetzen. Auf der anderen Seite musste man bei der massenhaften Genehmigung von Ausreiseanträgen, wofür man sich 1984 entschied, mit einem Sogeffekt und verstärkten Verbindungen der verbliebenen DDR-Bürger in den Westen rechnen.
Erscheint lt. Verlag | 18.9.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Abwanderung • Ausreise • Ausreiseantrag • Ausreisewelle • BRD • CDU • Christlich-liberale Koalition • DDR • DDR Geschichte • Deutschlandpolitik • Dissidentenbewegung • Einheit • Erich Honecker • Erich Mielke • FDP • Flüchtlinge • Franz-Josef Strauß • Frühjahr 1984 • Hans-Dietrich Genscher • Heinrich Windelen • Helmut Kohl • Helsinki • KSZE • MfS • Migration • Ministerium für Staatssicherheit • Ostdeutschland • SED • Stasi • Überwachungsapparat • Westdeutschland • Zwangsmigration |
ISBN-10 | 3-346-94065-9 / 3346940659 |
ISBN-13 | 978-3-346-94065-0 / 9783346940650 |
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Größe: 531 KB
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