Die Philosophie der Bio-Robotik
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-4431-4 (ISBN)
Die Autorinnen und Autoren erörtern die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Formen der Bio-Robotik sowie deren verantwortungsvollen Einsatz in natürlichen, technologischen und gesellschaftlichen Kontexten. Darüber hinaus werden zentrale Forschungsfragen diskutiert, etwa bezüglich der Beziehung zwischen biotechnisch hergestellten Artefakten und natürlichen Organismen, der Rolle und den Grenzen der KI in der Roboterentwicklung, den rechtlichen und ethischen Implikationen der Bio-Robotik und der Integration von bioinspirierten Robotern in die menschliche Gesellschaft.
Der Band »Philosophie der Bio-Robotik« strebt folglich an, den Wert und die Grenzen der Bio-Robotik bei der Neudefinition der Beziehungen zwischen Natur, Technik und Gesellschaft zu beleuchten.
Marco Tamborini lehrt und forscht in den Bereichen Wissenschaftstheorie, Technikphilosophie und -geschichte am philosophischen Institut der Technischen Universität Darmstadt. Er ist Mitglied der »Jungen Akademie Mainz« sowie der »Johanna Quandt Young Academy«. Er war Pre-Doc am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Visiting Fellow am Clare Hall College (Cambridge University) sowie Gastwissenschaftler an der Scuola Normale Superiore (Pisa) und am BioRobotics Institute (Sant'Anna School of Advanced Studies). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschichte und Philosophie der Evolutionsbiologie, der Morphologie, der Robotik, der Bionik, der bioinspirierten Architektur, der KI und der Paläontologie sowie der Geschichte und Philosophie der Technowissenschaften. Sein letztes Buch, The Architecture of Evolution: The Science of Form in Twentieth-Century Evolutionary Biology, wurde von der University of Pittsburgh Press veröffentlicht.
CoverU1
Inhaltsverzeichnis5
Marco Tamborini: Einleitung – Die Formen der Biorobotik7
Danksagung14
Michael Vogrin u.a.: Biohybride Technologien zur Unterstützung von Natur und Mensch15
Technologie zur Naturbeobachtung17
Modellierung des Bienenverhaltens20
Roboter zur Verhaltensmodulation25
Modelle zum ökologischen Verständnis28
Nachhaltige grüne Architektur31
Vom Insektenstaat zur Gesellschaft33
Ausblick35
Lukas Geiszler: Automatenbau zwischen Illusion und Imitation. Zur Debatte um den Modellcharakter von (Körper-)Automaten37
1. Braucht es Epochengrenzziehungen des synthetischen Modellierens?37
2. Verdichtete Pluralität des Automatenbaus: Wolfgang von Kempelen39
3. Automatenbau und der Druck, es zu einer Wissenschaft zu bringen42
4. Automatenbau und die epistemologische Kippfigur »Körpermaschine«47
5. Mechanische Automaten als »working models«? – Repräsentieren und Simulieren53
Fiorella Battaglia: Technoanthropologie. Was heißt die Verschmelzung von Mensch und Maschine für die menschliche Natur?56
Einführung56
1. Die Ersetzbarkeit des Menschen in der Science-Fiction59
2. Moralische Verantwortung65
3. Abstufungen des moralischen Begriffs der Verantwortung67
4. Der rechtliche Begriff von Verantwortung68
5. Von der Haftungsfrage zu einer Risikomanagement-Strategie69
6. Zusammenfassung71
Ruth Stock-Homburg: Androide Roboter. Menschliche Assoziationen und ethische Aspekte der Gestaltung73
1. Einleitung73
2. Menschenähnlichkeit, Anthropomorphisierung und Einsatzgebiete sozialer Roboter76
2.1 Menschenähnlichkeit sozialer Roboter76
2.2 Anthropomorphisierung sozialer Roboter77
2.3 Ausgewählte Einsatzgebiete sozialer Roboter79
3. Menschliche Bindungen an soziale Roboter80
3.1 Ebenen der Mensch-Roboter-Bindung80
3.2 Arten von Mensch-Roboter-Bindungen82
4. Ethische Implikationen für den Einsatz sozialer Roboter84
4.1 Deontologische Implikationen85
4.2 Implikationen des Konsequentialismus87
4.3 Implikationen der Phänomenologie88
5. Abschließende Bemerkungen90
6. Fazit93
Danksagung94
Marco Tamborini: »Im Anfang war die Tat«. Form und Materie der Biorobotik95
Organismen und Technik96
Abkopplung von Intelligenz und Handlungsfähigkeit?97
Morphological Computing100
Die Überwindung des Gegensatzes zwischen Form und Materie103
Zurück zu Goethe?108
Danksagung110
José Antonio Pérez-Escobar: Epistemische Brücken zwischen dem Verständnis von Artefakten und der Biologie. Welche Teleologie brauchen wir?111
1. Einleitung111
2. Gegen Polysemie und für eine logische Struktur der Teleologie113
3. Minimale Teleologie118
4. Minimale logische Teleologie und Schlussbemerkungen120
Danksagung121
Edoardo Datteri: Interaktive humanoide Biorobotik. Vom unruhigen COG zum gähnenden Roboter122
1. Einleitung122
2. Über motorische Resonanz und geteilte Aufmerksamkeit128
3. Was können humanoide Roboter für die Erforschung des menschlichen Verhaltens leisten?131
4. Experimentelle Verfahren und ihre Gültigkeit136
4.1. Vergleichende und nichtvergleichende humanoide Biorobotik136
4.2. Gültigkeitsfragen: Kognition und Emotion138
5. Schlussbemerkungen: Mechanismen und Kognition140
Johanna Seifert, Orsolya Friedrich: Bioroboter. Neue Perspektiven auf das Verhältnis von Leben und Technik145
Überblick über einige zentrale Entwicklungen in der Biorobotik145
Xenobots147
Merkmale des Lebendigen150
Xenobots als hybride Technologien152
Von der Simulation zur Konstruktion153
Fazit157
Danksagung158
Philipp Schmidt: Soziale Erfahrung? Embodiment und Einfühlung in der Mensch-Maschinen-Interaktion159
Einführung159
1. Phänomenologie der Intersubjektivität: Leib, Objektivität und Anderer162
2. Der intersubjektive Sinn von Objektivität163
3. Der Leib als Bedingung der Möglichkeit von Objektivität165
4. Das Paradigma der Berührung: Offenheit für die Welt der Dinge167
5. Das Paradigma der Berührung: Offenheit für Andere168
6. Die konkrete Begegnung mit dem Anderen: [srtn]Einfühlung, »Veranderung« und Reziprozität170
7. Die psychologische und ontologische Dimension sozialer Erfahrung173
8. Soziale Erfahrung im Kontext von MMI174
9. Ausblick: Epistemologie der sozialen Erfahrung179
Danksagung181
Thomas Fuchs: Sophia verstehen? Menschliche Interaktion mit künstlichen Systemen182
1. Einleitung182
2. Die Voraussetzungen für kommunikatives Verstehen185
2.1 Empathisches Verstehen185
2.2 Semantisches Verstehen187
3. Warum Roboter nichts erleben können192
3.1 Konvivialität als Grundlage des sozialen Verstehens193
3.2 Roboterfunktionalismus versus vitale Verkörperung194
3.3 Autopoietisches Leben versus Artificial Life197
4. Gefahren der Simulation200
5. Resümee204
Catrin Misselhorn: Artifizielle Empathie auf dem Weg zur Biorobotik207
1. Artifizielle Empathie und ihre Bedeutung für die soziale Robotik207
2. Was ist Empathie?209
3. Computationale Grundlagen Artifizieller Empathie211
3. Artifizielle Empathie, Funktionalismus und phänomenales Bewusstsein215
4. Biorobotik auf dem Weg zu artifiziellen Organismen219
5. Ausblick223
Autor*innen225
Erscheinungsdatum | 23.01.2024 |
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Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 235 mm |
Gewicht | 1 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Ethik |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Schlagworte | Bioethik • Ethik und Moralphilosophie • Moralphilosophie • Philosophie der Moderne • Technikphilosophie |
ISBN-10 | 3-7873-4431-4 / 3787344314 |
ISBN-13 | 978-3-7873-4431-4 / 9783787344314 |
Zustand | Neuware |
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