Hypnosystemische Top-10-Tools (eBook)
256 Seiten
Schattauer (Verlag)
978-3-608-12220-6 (ISBN)
Ina Hullmann ist Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin HeilprG, Mitglied der Föderation Schweizer Psychologen (FSP), Mitglied der Gesellschaft für Klinische Hypnose Schweiz (GHYPS), Inhaberin des Hypnosystemik-Instituts IHC in der Zentralschweiz. Sie ist Dozentin für Hypnosystemik an der ZHAW (Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften) und hat den neuen CAS Masterstudiengang 'Hypnosystemisches Coaching' konzipiert. Sie beschäftigt sich seit etwa drei Jahrzehnten mit Hypnotherapie, Neuroforschung und modernen psychologischen Modellen und integriert auch ihr Wissen über antike Psychologie , wie Buddhismus, Philosophie der Yogi und westliche Ansätze.
Ina Hullmann ist Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin HeilprG, Mitglied der Föderation Schweizer Psychologen (FSP), Mitglied der Gesellschaft für Klinische Hypnose Schweiz (GHYPS), Inhaberin des Hypnosystemik-Instituts IHC in der Zentralschweiz. Sie ist Dozentin für Hypnosystemik an der ZHAW (Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften) und hat den neuen CAS Masterstudiengang "Hypnosystemisches Coaching" konzipiert. Sie beschäftigt sich seit etwa drei Jahrzehnten mit Hypnotherapie, Neuroforschung und modernen psychologischen Modellen und integriert auch ihr Wissen über antike Psychologie , wie Buddhismus, Philosophie der Yogi und westliche Ansätze.
Geleitwort von Dr. Gunther Schmidt
In vielen meiner Weiterbildungs-Curricula (und auch in anderen Kontexten) erlebe ich immer wieder recht viele Kolleg:innen, die zunächst vor allem darauf aus sind, Tools zu lernen, also vorwiegend an Interventionstechniken interessiert sind, mit denen Coaches möglichst schnell Probleme von Klient:innen quasi »wegmachen« können. Das ändert sich zwar schnell, wenn ich ihnen meine Haltung dazu vermitteln kann, aber ich stelle doch ziemlich häufig eine deutliche einseitige Techniken-Gläubigkeit fest, ohne dass die dafür nötige Haltung als entscheidende Basis aller Angebote fundiert reflektiert wird. Dann werden, um eine Wortprägung meines Freundes Matthias Ohler zu nutzen, die Leute schnell zu »Tooligans« und die entscheidende Basis fehlt dann in ihrer Arbeit.
Das vorliegende Buch von Ina Hullmann bietet da eine sehr erfreuliche Alternative. Es schenkt uns in differenzierter Weise eine sehr ausgewogene Balance zwischen systematisch sehr gut beschriebenen Interventionstechniken einerseits und einer überzeugend kongruenten Haltung andererseits, mit der sie den Menschen, mit denen sie in ihren Beratungen arbeitet, mitfühlend und gleichzeitig würdigend als in ihrer Autonomie konsequent geachtete, gleichwertige und kompetente Kooperationspartner:innen begegnet (nicht etwa sie »behandelt«). Diese Haltung ist praktisch fast in jeder Zeile des Buches deutlich zu spüren. Ich weiß aus sehr vielen Erlebnissen, dass genau das keineswegs im Feld der Psychotherapie, der Beratungen und des Coachings selbstverständlich ist. Voraussetzung für solch eine so wünschenswerte Haltung ist allerdings, dass sich jemand sehr offen, auch kritisch, ja mutig mit seinen eigenen inneren und interaktionellen Prozessen beschäftigt und mit denen genau in der Weise umgeht, wie die Autorin dies in hervorragend systematischer Art für die Arbeit mit Klient:innen beschreibt. Man kann im Buch auch gut nachvollziehen, dass Ina Hullmann sich dieser so wichtigen Aufgabe konsequent gestellt hat und sich eben nicht hinter Techniken versteckt. Für alle potenziellen Klient:innen von ihr wirkt das ganz sicher als eine wunderbare, Sicherheit gebende Rahmenbedingung, welche die Ergebnisse der Kooperation sehr konstruktiv unterstützt. Und für ihre Weiterbildungsteilnehmer:innen wirkt sie damit als optimales Modell, so ebenfalls in Beziehung zu anderen Menschen zu treten.
Schon allein mit dem Titel dieses Buchs beweist für mich die Autorin übrigens auch ein sehr kluges Gespür dafür, wie man auch Menschen, die bisher eher technikinteressiert waren, sehr gut ansprechen und quasi »abholen« (Pacing) und dann gewinnen kann dafür, durch die Inhalte dieses ausgezeichneten Fachbuchs zu der darin vertretenen Haltung zu kommen und so ihre bisherigen Perspektiven in sehr bereichernder Weise zu erweitern (»einladen«). So wendet sie auch auf dieser Ebene genau die Strategien an, die sie so lebendig im Buch beschreibt.
Als Begründer des hypnosystemischen Konzepts ist mir natürlich daran gelegen, dass die damit angebotenen Modelle sehr viele Menschen erreichen, professionell im Felde von Therapie und Beratung Arbeitende ohnehin, aber auch alle Menschen sonst. Denn das hypnosystemische Konzept bietet sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten, die jeder Mensch in seinem Alltag dafür nutzen kann, das eigene Erleben in gewünschter Weise selbstwirksam erfolgreich zu gestalten. Je anschaulicher und praktisch nachvollziehbarer das vermittelt wird, desto eher kommt es dann auch an.
Wir wissen heute eindeutig durch die Ergebnisse der modernen Hirnforschung, der Priming-Forschung, auch der Forschungen zum autobiographischen Gedächtnis und verwandter Gebiete, dass menschliches Erleben immer autonom (autopoietisch) von innen heraus erzeugt (konstruiert) wird und dies immer kontextbezogen geschieht.
Dabei spielt sich der größte Teil der Erlebnis-»Produktion« auf unwillkürlicher und zum großen Teil zunächst auch unbewusster Ebene ab. Wenn dann jemand z. B. Probleme, Symptome erleidet, entsteht dies dadurch, dass Bewusst-Willentliches in eine bestimmte gewünschte Richtung strebt, das eigene Unwillkürliche aber in ungewünschte Gegenrichtungen wirkt und sich durchsetzt (Ist-Soll-Diskrepanz). Dann kann es sehr schnell dazu kommen, dass sich jemand als hilfloses Opfer der unwillkürlichen Prozesse erlebt, denn diese sind zunächst immer schneller und stärker als alles Willentliche.
Diese Resultate der Wissenschaft, welche die entscheidende Basis des hypnosystemischen Konzepts sind, zeigen auch, dass Menschen über ein riesiges Feld von Kompetenz-Potenzialen in ihrem unbewussten Erfahrungsrepertoire verfügen, auch wenn sie selbst bewusst nicht mehr daran glauben sollten. Das führt dann aber auch zu der ethischen Verpflichtung, mit Menschen als kompetenten, gleichwertigen Kooperationspartner:innen umzugehen. Dafür, wie dies durch genau dazu passende Kommunikationsformen verwirklicht wird, bietet das Buch auch sehr plastisch viele Beispiele.
Damit gerade dann jemand sogar aus einem zunächst starken Opfer-Erleben wieder kraftvolle Selbstwirksamkeit erleben kann, ist es zentral, auch ein kognitives Verständnis dafür zu erhalten, wie genau solche unwillkürlichen Prozesse in rasender Schnelligkeit innerlich gestaltet werden (eben auch ohne bewusstes Zutun). Und noch wichtiger wird es dann zu verstehen, wie solche ungewünschten Prozesse wieder schnell und erfolgreich in gewünschtes Erleben transformiert werden können. Der hypnosystemische Ansatz bietet eine Vielzahl solcher praktisch direkt umsetzbaren Chancen.
Es war mir deshalb immer ein Anliegen, Modelle zu entwickeln, mit denen man diese enorm komplexe Dynamik der Erlebnisgestaltung differenziert beschreiben und daraus systematisch wirksame Interventionen ableiten kann. Dies ist, wie viele tausende Ergebnisrückmeldungen und Evaluationen in den letzten 40 Jahren belegen, sehr gut gelungen. Dies dann aber allgemeinverständlich auch so gut zu vermitteln, dass die enorme Komplexität des Ansatzes sehr gut lernbar und auch praktisch anwendbar wird, stellt eine ganz eigene und sehr anspruchsvolle Aufgabe dar.
Ich höre oft von Menschen, die Videos und Audio-Aufnahmen von mir hören, auch von Teilnehmer:innen meiner Weiterbildungen, Workshops und Vorträge, dass es für sie sehr angenehm, klar einleuchtend und unmittelbar umsetzbar ist, wenn ich die Zusammenhänge des hypnosystemischen Ansatzes verbal im Austausch mit ihnen präsentiere. Viele finden es aber im Vergleich damit eher schwer, die Konzepte so nachzuvollziehen, wenn sie meine schriftlichen Publikationen lesen. Da muss ich bei der Lektüre dieses Buchs hier klar konstatieren, dass es Ina Hullmann in aus meiner Sicht meisterhafter Weise gelingt, das hypnosystemische Modell für die Leser:innen so leicht und einleuchtend zu vermitteln, wie es mir in schriftlicher Form bisher eher selten gelungen ist. Da lerne ich auch selbst wieder sehr viel von ihr und kann mich nur bedanken dafür, dass sie damit dem hypnosystemischen Ansatz in sehr verdienstvoller Weise hilft.
Dabei zeigt sie nicht nur sehr anschaulich, welche gezielten Interventionswege man nutzen kann, sondern bietet gleichzeitig auch sehr differenziert den wissenschaftlichen Forschungshintergrund, der auch kognitiv gut verstehbar macht, welche sinnvollen und belegbaren Zusammenhänge hinter den Interventionsstrategien stehen. Eine weitere Stärke des Buchs sehe ich darin, dass die Kraft der konstruktiven Imagination so deutlich und gut begründet hervorgehoben wird.
Was mir über die ausgezeichnete inhaltliche Präzision ihres Buches hinaus auch besonders gefällt, ist ihr umfassend gestalteter Blick, quasi »weit über den Tellerrand hinaus«, auch weit über das hypnosystemische Modell hinaus. Denn gerade in diesem ist ja eine wichtige Basisannahme, dass niemand sehen kann, wie es »echt wirklich wahr ist«, sondern alles menschliche Erleben Ergebnis von Realitätskonstruktionen ist. Deshalb kann natürlich auch kein Modell die »objektive Wahrheit« abbilden, sondern ist letztlich immer Ausdruck von Hypothesen. So lässt sich die Autorin auch nicht einengen durch tradierte, quasi naturgesetzlich definierte Glaubenshaltungen über die angeblich »richtige« Art des Vorgehens. Erfrischend bringt sie auch überzeugende Belege dafür, dass face-to-face-Arbeit nicht zwingend notwendig ist, ja oft z. B. online-Formate sogar mindestens so hilfreich oder sogar effektiver sein können. Sie zeigt damit...
Erscheint lt. Verlag | 14.10.2023 |
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Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Achtsamkeit • Beratung • Coaching • Fachbuch • Familientherapie • Hypnose • Hypnotherapie • Inneres Kind • Leichtigkeit • mentale Gesundheit • Mentale Stärke • Milton Erickson • Persönlichkeit • Praxisbuch • Psychologie • Resilienz • Ressourcen • Stressbewältigung • Systemische Beratung • Systemische Therapie |
ISBN-10 | 3-608-12220-6 / 3608122206 |
ISBN-13 | 978-3-608-12220-6 / 9783608122206 |
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Größe: 6,3 MB
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