Emissär der jüdischen Sache
Eine politische Biografie Richard Lichtheims
Seiten
2023
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-30211-8 (ISBN)
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-30211-8 (ISBN)
Die Biografie des jüdischen Politikers und Diplomaten Richard Lichtheim (1885–1963)
Jahrzehntelang vertrat der Berliner jüdische Politiker und Diplomat Richard Lichtheim (1885-1963) die Interessen der Zionisten gegenüber den herrschenden Mächten der Zeit. Als Emissär der Zionistischen Organisation bemühte er sich während des Zweiten Weltkriegs vom schweizerischen Genf aus um die Rettung verfolgter Juden und verstand dabei als einer der ersten zeitgenössischen Beobachter, dass es sich bei den nationalsozialistischen Massenmorden an den europäischen Judenheiten um ein Verbrechen ungekannten Ausmaßes handelte: um ihre systematische und totale Vernichtung. Zuvor hatte Lichtheim während des Ersten Weltkriegs im osmanischen Konstantinopel gewirkt, wo es ihm durch geschicktes Verhandeln gelungen war, die Maßnahmen der repressiven jungtürkischen Minderheitenpolitik von der jüdischen Ansiedlung in Palästina abzuwenden. Die sich wandelnde politische Realität in Europa und Palästina brachte Lichtheim immer wieder dazu, auch die eigenen Nationalismusvorstellungen zu überdenken: Verfocht er in der Zwischenkriegszeit noch die Maximalforderungen der Zionisten-Revisionisten, wurde er vor dem Hintergrund des Holocaust schließlich ein Anhänger der linksliberalen Partei Aliya Hadasha. Andrea Kirchner entfaltet Lichtheims von Brüchen und Neuausrichtungen geprägte Biografie und zeigt, wie eng diese mit der komplexen Geschichte der jüdischen Nationalidee verknüpft ist, deren Verwirklichung immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt war.
Jahrzehntelang vertrat der Berliner jüdische Politiker und Diplomat Richard Lichtheim (1885-1963) die Interessen der Zionisten gegenüber den herrschenden Mächten der Zeit. Als Emissär der Zionistischen Organisation bemühte er sich während des Zweiten Weltkriegs vom schweizerischen Genf aus um die Rettung verfolgter Juden und verstand dabei als einer der ersten zeitgenössischen Beobachter, dass es sich bei den nationalsozialistischen Massenmorden an den europäischen Judenheiten um ein Verbrechen ungekannten Ausmaßes handelte: um ihre systematische und totale Vernichtung. Zuvor hatte Lichtheim während des Ersten Weltkriegs im osmanischen Konstantinopel gewirkt, wo es ihm durch geschicktes Verhandeln gelungen war, die Maßnahmen der repressiven jungtürkischen Minderheitenpolitik von der jüdischen Ansiedlung in Palästina abzuwenden. Die sich wandelnde politische Realität in Europa und Palästina brachte Lichtheim immer wieder dazu, auch die eigenen Nationalismusvorstellungen zu überdenken: Verfocht er in der Zwischenkriegszeit noch die Maximalforderungen der Zionisten-Revisionisten, wurde er vor dem Hintergrund des Holocaust schließlich ein Anhänger der linksliberalen Partei Aliya Hadasha. Andrea Kirchner entfaltet Lichtheims von Brüchen und Neuausrichtungen geprägte Biografie und zeigt, wie eng diese mit der komplexen Geschichte der jüdischen Nationalidee verknüpft ist, deren Verwirklichung immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt war.
Andrea Kirchner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main. Sie hat Mittlere und Neuere Geschichte, Soziologie und Psychologie in Leipzig studiert und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer biografischen Studie zu Richard Lichtheim promoviert.
Erscheinungsdatum | 04.08.2023 |
---|---|
Reihe/Serie | Schriften des Dubnow-Instituts ; Band 035 |
Zusatzinfo | mit 12 s/w-Abb. |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 237 mm |
Gewicht | 755 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum | |
Schlagworte | Holocaust • jüdische Diplomatiegeschichte • Jüdische Geschichte • Shoah • Zionismus • Zionismus-Revisionismus |
ISBN-10 | 3-525-30211-8 / 3525302118 |
ISBN-13 | 978-3-525-30211-8 / 9783525302118 |
Zustand | Neuware |
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