Assistierter Suizid (eBook)
XVI, 380 Seiten
Springer Berlin Heidelberg (Verlag)
978-3-662-64347-1 (ISBN)
Die Legalisierung der Beihilfe zum Suizid bringt tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Das bisherige Selbstverständnis von Medizin und Pflege wird in Frage gestellt und es wird eine neue Auseinandersetzung mit dem Leid am Lebensende erfordern.
Das Buch bietet einen Überblick über die ethischen Aspekte und die internationalen Entwicklungen der Suizidassistenz sowie über die Spannungsfelder, die sich durch die Legalisierung der Beihilfe zum Suizid aus der Sicht von Palliative Care ergeben. Die Entwicklungen in anderen Ländern, in denen Suizidassistenz schon länger legal ist, geben Anlass zur Sorge. Es wird entscheidend sein, wie gut es gelingt, Rahmenbedingungen festzulegen, die gewährleisten, dass der Entschluss für einen assistierten Suizid frei von Druck getroffen wird. Das Buch richtet sich an alle Berufsgruppen, die Patienten am Lebensende behandeln oder betreuen und schwierige Entscheidungen treffen müssen, sowie an ethischen Themen Interessierte.Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 8
Herausgeber- und Autorenverzeichnis 11
Teil I Assistierter Suizid: Allgemeine Darstellung, Grundlagen, Motive 15
1 Der Wunsch zu sterben 16
1.1Prävalenz von Sterbewünschen 17
1.2Mögliche Hintergründe von Sterbewünschen 17
1.3Formen von Sterbewünschen 19
1.3.1Sterbewunsch als Notausgang und Ausstiegsplan 19
1.3.2Sterbewunsch als Ausdruck der Verzweiflung 19
1.3.3Sterbewunsch als Ausdruck der Bewältigung 20
1.4Unterscheidungen 20
1.5Umgang mit Sterbewünschen 21
Literatur 22
2 Das Sterbeverfügungsgesetz: Der Ministerialentwurf 24
2.1Vorbemerkung 24
2.2Der Anlass: Aufhebung des Verbots der Suizidassistenz durch den VfGH 24
2.3Der Entwurf des Sterbeverfügungsgesetzes (StVfG) 26
2.3.1Allgemeines 26
2.3.2Die Adressaten des StVfG 27
2.3.3Die Sterbeverfügung 27
2.3.4Die Aufklärung (§ 7) 28
2.3.5Die Errichtung der Sterbeverfügung (§ 8) 29
2.3.6Dokumentation und Sterbeverfügungsregister (§ 9) 29
2.3.7Das Präparat (§ 11) 29
2.3.8Freiwilligkeit der Teilnahme und das Verbot von Werbung und wirtschaftlicher Vorteilsnahme 30
2.3.9Beibehaltung der Strafbarkeit der Beihilfe zur Selbsttötung außerhalb der Sterbeverfügung 30
2.3.10Widerrufbarkeit, Unwirksamkeit (§ 10) 30
2.4Rechtliche Würdigung 30
Literatur 31
3 Willensfreiheit und Entscheidungsfähigkeit 32
3.1Begrifflichkeiten 32
3.1.1Entscheidungsfähigkeit 32
3.1.2Willensfreiheit 33
3.2Entscheidungsfindung 34
3.2.1Naturwissenschaftliche Belege und ihre Deutung 34
3.2.2Belege aus der Entscheidungspsychologie 34
3.3Grenzen klinischer und objektiver Feststellung der Selbstbestimmungsfähigkeit und eines freien Willens 35
3.3.1Wer stellt die Entscheidungskapazität fest? 36
3.3.2Die Entscheidungskapazität bei terminal Kranken 36
3.3.3Die Entscheidungskapazität bei psychiatrischen Erkrankungen 37
3.3.4Entscheidungskapazität bei psychisch Erkrankten, die assistierten Suizid anstreben 37
3.3.5Freier Wille und Entscheidungskapazität beim Wunsch nach Beihilfe zum Suizid 38
3.4Fazit 39
Literatur 39
4 Menschenwürde 41
4.1Menschenwürde und Menschenrechte 41
4.2Autonomie und Fürsorge 42
4.3Menschenwürde am Lebensende 43
4.4Was heißt gutes Sterben? 45
4.5Es lebe der Tod 47
Literatur 48
5 Psychosoziale Ursachen des Suizids 49
5.1Suizide in Österreich 50
5.2Definition von Suizid 50
5.3Risikofaktoren für suizidales Verhalten 51
5.3.1Hoffnungslosigkeit – „Es gibt keinerlei Aussicht auf Besserung“ 52
5.3.2Soziale Isolation und Einsamkeit – „Niemand versteht mich und ist für mich da“ 52
5.3.3Impulsivität – „Ich entscheide jetzt aus dem Bauch heraus“ 53
5.3.4Geringe Problemlösefertigkeiten – „Es gibt doch nur gut oder schlecht“ 54
5.3.5Traumatische Bindungserfahrungen in Kindheit und Jugend 54
5.3.6Soziales Umfeld 55
5.4Schutzfaktoren oder was Menschen am Leben hält 55
5.5(Assistierter) Suizid – eine Frage der Ausgewogenheit von Risiko- und Schutzfaktoren oder ein Ausdruck von Autonomie und Selbstbestimmung? 55
Literatur 58
6 Alterssuizid und seine Grundlagen 59
6.1Einleitung 59
6.2Definitionen und Abstufungen 59
6.3Hypothesen zur Suizidalität 60
6.4Häufigkeit der Suizide im Alter 60
6.5Risikogruppen im Alter 60
6.6Depression im Alter 60
6.7Diagnostik 61
6.8Behandlung und Therapie 61
6.9Besondere Aspekte 62
6.9.1Suizid bei Demenz 62
6.9.2Versteckter Suizid 62
6.9.3Der erweiterte Suizid – Homizid und Suizid 62
6.9.4Psychodynamik suizidalen Geschehens 62
6.10Abschließende Gedanken 63
Literatur 63
7 Assistierter Suizid unter spirituellen Aspekten 64
7.1Existenziell-spirituelle Dimensionen 64
7.2Möglichkeiten und Wirkung von Seelsorge 67
Literatur 69
8 Grundlegende Konzepte in der psychologischen Betreuung in Hinblick auf assistierten Suizid 70
8.1Grundlegende psychosoziale Faktoren in Hinblick auf palliative Suizidalität 70
8.1.1Bindung – ein Schutzfaktor im Umgang mit Unsicherheiten von der Geburt bis zum Tod? 71
8.1.2Stressmodelle 72
8.1.3Kritische Lebensereignisse 72
8.1.4Selbstwirksamkeit 73
8.1.5Kohärenzgefühl 73
8.1.6Integrität versus Verzweiflung 74
8.1.7Entscheidungen – wie kommen wir eigentlich auf einen grünen Zweig? 74
8.1.8Die neue Psychologie der Zeit 76
8.1.9Wirkfaktor Beziehung 76
8.1.10Gesprächsführung 77
8.1.11Professionelle Arbeitshaltung 77
8.1.12Würde in der medizinischen Versorgung: Das ABCD von Chochinov 78
8.1.13Differenzialdiagnose Demoralisierung und Depression 79
8.1.14Sterbewunsch – Sterbewille – Lebenswunsch 79
8.2Einblicke in psychologische Betreuung 80
8.2.1Notfallpsychologische Akutbetreuung 80
8.2.2Klinisch-psychologische Beratung und Behandlung 81
8.2.3Palliative Begleitung 81
8.2.4Dignity Therapy – Würdezentrierte Therapie 82
8.3Abschließende Betrachtungen 83
Literatur 85
Teil II Assistierter Suizid aus verschiedenen Perspektiven 87
9 Vom Unbehagen an der Moderne zu manifesten Krankheitssymptomen der modernen Gesellschaft 88
9.1Zur Rolle des assistierten Suizids in der Gegenwart 88
9.2Die „traditionelle“ Vereinfachung: Dogmatismus 89
9.3Die „moderne“ Vereinfachung: Skeptische Neutralisierung 89
9.4Das Unbehagen an der Moderne 90
9.5Eine politische Kritik der Vorstellungen 91
9.6Von der beschleunigten zur balancierten Moderne: Umorientierungen einüben 92
9.7Man muss den Dammbruch nicht befürchten – die Gesellschaft rutscht schon längst als ganze 94
9.8Zusammenfassung 95
Literatur 96
10 Beihilfe zur Selbsttötung aus ärztlicher Sicht 97
10.1Sterbewunsch 98
10.2„Sterbefasten“ 100
10.3Pentobarbital 100
10.4Palliative Sedierungstherapie 101
10.5An- und Zugehörige 101
10.6Arzt als Sterbehelfer 101
10.7Autonomie versus Ökonomie 101
Literatur 102
11 Selbstbestimmtes Sterben ohne selbstbestimmtes Leben? 103
11.1Inklusion in allen Phasen des Lebens als Menschenrecht 103
11.1.1Umfassende Barrierefreiheit und Teilhabe am Leben 104
11.1.2Persönliche Assistenz sowie Palliativ- und Hospizangebote für ein selbstbestimmtes Leben 104
11.2Psychosoziale Rahmenbedingungen des Lebens von Menschen mit Behinderungen in Österreich 105
11.2.1Angst vor Hilflosigkeit und Erfahrungen in der COVID-Krise in Österreich 105
11.2.2Informationsdefizite über Rechtsinstitute zur Selbstbestimmung in Österreich 106
11.2.3Armutsgefährdung von Menschen mit Behinderungen oder mit chronischen Erkrankungen in Österreich 107
11.2.4Mehrfachdiskriminierung von Frauen bedroht deren Selbstbestimmung 108
11.3Der Wunsch nach einem anderen Leben … 108
Literatur 109
12 Die zweite Seite der Medaille – affektive Resonanzen professionell Betreuender in Bezug auf assistierten Suizid 111
12.1Die Klärung der eigenen Haltung – ein fortwährender Prozess 112
12.1.1Facettenreiche Kontroversen zwischen Pro und Contra 113
12.1.2Ansichten der österreichischen Bevölkerung zum assistierten Suizid 114
12.1.3Suizidassistenz aus Sicht der Palliative Care 115
12.2Emotionale Auswirkungen auf professionell Betreuende – Suizidbeihilfe als verhängnisvolles Unterfangen? 117
12.2.1Zufriedenheit durch gefühlt richtiges Handeln 117
12.2.2Suizid und Unsicherheit als tiefgreifend miteinander verwobenes Geflecht 118
12.2.3Rollenambiguität als Dilemma im Umgang mit assistiertem Suizid 119
12.2.4Verantwortungsempfinden und Trauer im Rahmen des assistierten Suizids 120
12.2.5Unterschiede in den Auswirkungen, abhängig von der Todesursache 121
12.3Organisationale Bedingungen – vom Einfluss der Umgebungsfaktoren 121
12.3.1Das Team als fachliche und soziale Ressource 122
12.3.2(In)Formelle Kommunikationskultur als Notwendigkeit im organisationalen Umgang 122
12.4Der Einfluss von Moderatorvariablen – schützende und gefährdende Faktoren bei potenziell belastenden Ereignissen 124
12.5Fazit: Mensch sein in der professionellen Rolle – ein Plädoyer für gedeihliche Voraussetzungen durch die Wahrnehmung der organisationalen Verantwortung 125
Literatur 126
13 Entscheid des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes vom 11.12.2020 zum assistierten Suizid – Perspektive der Geriatrie und Gerontologie 128
13.1Assistierter Suizid: Die Rechtslage 128
13.2Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie & Gerontologie (ÖGGG) zum assistierten Suizid bei älteren Menschen
13.3Einleitung 129
13.4Suizid im Alter 129
13.5Todeswunsch im Alter 130
13.6Aufgabe der Geriatrie am Lebensende 131
13.7Geriatrie und Palliative Care 132
13.8Frailty und Palliative Care 133
13.9Demenz und Palliative Care 133
13.10Demenz und Schmerz 134
13.11Kooperation Geriatrie und Palliativmedizin 134
Literatur 134
14 Suizidberatung heißt Lebensberatung – Eine Standortbestimmung zum assistierten Suizid für die Soziale Arbeit 136
14.1Assistierter Suizid – (k)eine Aufgabe für die Soziale Arbeit? 136
14.2Im Spannungsfeld von Selbstbestimmung versus Fürsorge 137
14.3Die Expertise der Sozialen Arbeit als Entscheidungshilfe bei assistiertem Suizid 139
14.4Leitlinien für den assistierten Suizid unter Einbeziehung der Sozialen Arbeit 140
14.4.1Aufbau von Beratungs- und Betreuungsangeboten in spezialisierten Clearingstellen 140
14.4.2Prozessbegleitung basierend auf einem biopsychosozialen Menschenbild 140
14.4.3Durchführung von Erhebungen und Erstellung eines sozial-ökonomischen Berichts 141
14.4.4Soziale Diagnose als Entscheidungshilfe und Instrument der Beurteilung 141
14.4.5Ausbau von Suizidpräventionsstellen 141
14.4.6Einbeziehung der Sozialen Arbeit in eine außerklinische Ethikkommission 142
14.5Gesellschaftliche Diskurse und sozialpolitische Dimensionen zur Suizidbeihilfe 142
14.5.1Sozioökonomischer Nutzen versus Sorgefähigkeit 143
14.5.2Was es braucht … 144
Literatur 145
15 Implikationen des assistierten Suizids für die professionelle Pflege 147
15.1Einleitung 147
15.2Hintergrund 148
15.3Professionell Pflegende als Ansprechpartner für den Wunsch nach Sterben 148
15.4Rolle(n) der Pflege und Ambivalenzen 149
15.5Pflege im interprofessionellen Team 151
15.6Das Polarisierungspotenzial für die Berufsgruppe 151
15.7Der gesellschaftspolitische Kontext pflegerelevanter Folgen 152
15.8Schluss – Ausblick 153
Literatur 153
16 Die Rolle der niederländischen Pflegepersonen bei assistiertem Suizid 155
16.1Die Rolle der Medizin bei Entstehung des Gesetzes 156
16.2Rechtliche Grundlagen 158
16.3Richtlinie betreffend Zusammenarbeit von Ärzten und Pflegepersonen bei Euthanasie 159
16.4Rolle der Pflege bei assistiertem Suizid bzw. Euthanasie 161
16.4.1Anfrage um Euthanasie bzw. um assistierten Suizid 162
16.4.2Entscheidungsprozess 163
16.4.3Vorbereitung 163
16.4.4Durchführung 164
16.4.5Betreuung von Angehörigen nach assistiertem Suizid bzw. Euthanasie 164
16.4.6Nachsorge 164
16.5Emotionen und Konflikte 165
16.5.1Studie von LEVV und NIVEL 166
16.6Diskussion 166
Literatur 167
17 Sterbewunsch bei Demenz 169
17.1Demenz 169
17.2Demenz: Prognose 170
17.3Stadien der Demenz 171
17.4Sterben an Demenz 172
17.5Urteilsfähigkeit bei Demenz 172
17.6Vorausverfügungen 173
17.7Sterbewünsche bei Demenz 174
17.8Assistierter Suizid bei Demenz 175
17.9Gutes Leben mit Demenz 176
Literatur 176
18 Das ärztlich assistierte Sterben von Personen in Haft. Ethische Überlegungen vor dem Hintergrund erster Erfahrungen in Belgien und der Schweiz 178
18.1Erste Erfahrungen 178
18.2Gesetzliche Rahmenbedingungen in Belgien und in der Schweiz 179
18.3Zugangsbedingungen zum assistierten Sterben für Personen in Haft 181
18.3.1Selbstbestimmung und Urteilsfähigkeit 182
18.3.2Hoffnungslose Situation und unerträgliches Leiden 183
18.3.3Vereinbarkeit von Strafvollzug und assistiertem Sterben 185
18.4Einschätzung aus ethischer Sicht 186
18.5Fazit 187
Literatur 188
19 Suizidbeihilfe – die Sicht der Suizidprävention 190
19.1Die Bedeutung von Suizidgedanken und Suizidwünschen 190
19.2Entstehung und Behandlung von Suizidalität vor dem Hintergrund von Beziehungen 190
19.3Entwicklung von Suizidalität 191
19.4Häufigkeit von Suiziden 191
19.5Risikogruppen und Risikofaktoren 192
19.6Suizid und Suizidbeihilfe 193
19.7Stellungnahme und Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS) 194
Literatur 195
20 Assistierter Suizid aus Sicht der Patientenanwaltschaft 197
20.1Das Recht auf Selbstbestimmung bei medizinischen Behandlungen 197
20.2Ein defensives Patientenrecht im Spannungsfeld zwischen Unterlassen und Tun 198
20.3Die Grenze der Selbstbestimmung - der assistierte Suizid als Ultima Ratio 199
Literatur 200
21 Der assistierte Suizid und Human Rights 201
21.1Persönlicher Anfang 201
21.2Ausgangslage 201
21.3Ethische, moralische, gesellschaftliche Wertvorstellungen und juristische Interpretation 202
21.4Das Gewicht der Selbstbestimmung 203
21.5Wesentliche Weichenstellungen 204
21.6Fragestellungen der rechtlichen Ausgestaltung der Sterbehilfe 204
21.7Persönliches Ende 205
Literatur 205
22 „Das Leiden muss ein Ende haben!“ Existenzielles Leiden und der Wunsch nach einem raschen Tod – ein belastendes Spannungsfeld für Palliativpatienten, Angehörige und Betreuungspersonen 206
22.1Einleitung 207
22.2Leiden und Sinnfindung 207
22.2.1Leid und Leiden 207
22.2.2Existenzielles Leiden (aus dem Verständnis der Existenzanalyse) 208
22.2.3Sinnfindung im Leben und im Leiden – drei Wertekategorien 208
22.2.4Facetten existenziellen Leidens 209
22.2.5Vier Grundbedingungen (Dimensionen) erfüllter Existenz und die Entstehung von Leiden 209
22.3Todeswünsche 211
22.3.1Definitionen 211
22.3.2Häufigkeit des Todeswunsches bei Patienten mit nicht heilbaren Krebserkrankungen 211
22.3.3Gespräche über den Todeswunsch 212
22.4Existenzielles Leiden und Depression – Auslöser des Todeswunsches 212
22.5Depression und existenzielle Verzweiflung: dasselbe? 214
22.6Die zentrale Trias der existenziellen Verzweiflung 214
22.7Therapie von Leiden und existenzieller Verzweiflung – eine kritische Betrachtung 216
22.8Existenzielles Leid und Begleitung durch Betreuungspersonen 217
Literatur 218
23 Gesellschaftliche Aspekte der Selbstbestimmung beim assistierten Suizid 220
23.1Das Wirksamwerden der Autonomieidee im Humanismus der Renaissance 221
23.2Naturalistische Autonomiekonzepte 222
23.2.1Liberale Autonomie: Freiheit als informierte Wahlfreiheit 222
23.2.2Relationale Autonomie: Freiheit durch Entscheidungskompetenz 223
23.3Idealistische Autonomiekonzepte 224
23.3.1Sittliche Autonomie: Freiheit durch Selbstbindung 224
23.3.2Religiöse Autonomie: Freiheit durch Glaubenstreue 224
23.4Die Rolle der Selbstbestimmung beim assistierten Suizid 225
23.5Gesellschaftliche Folgen einer Institutionalisierung des assistierten Suizids 226
23.6Fazit: Ist heute eine neue Selbstbestimmung oder ein neues Todesverständnis notwendig? 226
Literatur 227
24 Suizid, Fehlschlag und die Rolle der Retter – rechtliche und ethische Aspekte 229
24.1Suizid: Juristische Einordnung 229
24.2Regelung zum Suizid alt versus neu – was wird 2022 kommen? 229
24.2.1Aktuelle Gebote und Verbote am Lebensende 230
24.2.2Korrekte Verwendung von Begrifflichkeiten 230
24.2.3Entscheidung des VfGH über die §§ 77 und 78 StGB 230
24.2.4 Was war 2021 los? 231
24.3Grundrechtsschutz bei Suizidenten im Spannungsfeld Freiheit/Sicherheit 232
24.3.1Recht auf Leben 232
24.3.2Recht auf Selbstbestimmung 232
24.3.3Spannungsfeld bei Suizidenten 233
24.3.4Schutzpflichten für nicht entscheidungsfähige Suizidenten 234
24.4Suizidalität als Einsatzgrund im Rettungsdienst 234
24.5Fehlgeschlagener Suizid: Retter zwischen Behandlungspflicht und Gewährenlassen? 235
24.5.1Gewährenlassen oder Behandlungspflicht? 235
24.5.2Spannungsfeld bei Suizidenten 236
24.6Schlussbemerkung 237
Literatur 237
25 Sedierung als eine Alternative zur Selbsttötung? 239
25.1Kennzeichen und Häufigkeit der Sedierung und assistierte Selbsttötung 240
25.2Assistierte Selbsttötung und Sedierung – medizinethische Bewertungen 241
25.3Indikationsstellung, gezielte Sedierung und (ärztlich) assistierte Selbsttötung 243
25.4Ist gezielte Sedierung eine Alternative zur assistierten Selbsttötung? 244
Literatur 245
26 Palliative Care und assistierter Suizid 246
26.1Beispiele für Gemeinsamkeiten und Unterschiede 247
26.1.1Werte 247
26.1.2Selbstbestimmung 247
26.1.3Würde 248
26.1.4Linderung von Leid 248
26.1.5Übertherapie 249
26.1.6Angehörige 249
26.2Vorstellungen von einem „guten“ Sterben 249
26.2.1Bedeutung des Sterbeprozesses 250
26.3Auswirkungen der Legalisierung von Suizidassistenz auf Palliative Care und Hospizarbeit 250
26.4Überschneidungen und Abstimmungen 252
Literatur 253
27 Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit – eine Alternative zum assistierten Suizid? 254
27.1FVNF – ein Suizid? 255
27.2Verlauf beim FVNF 255
27.3FVNF – eine Alternative zum assistierten Suizid? 256
27.4Unterschiedliche Motivationslage 257
27.5Der FVNF – keine Alternative für alle Suizidwilligen 258
Literatur 259
Teil III Internationale Entwicklungen/Praxis 261
28 Assistierter Suizid in der Schweiz 262
28.1Suizidhilfe-Organisationen und Vereine 262
28.2Anspruchsberechtige 264
28.3Rolle der Ärzt*innen und Pflegefachpersonen 264
28.4Beurteilung der Entscheidungsfähigkeit/Willensfreiheit 265
28.5Wo findet der assistierte Suizid statt? 265
28.6Durchführung des assistierten Suizids 266
28.7Komplikationen 266
28.8Kontrollmöglichkeiten 266
28.9Missbrauch 266
Literatur 267
29 Suizidassistenz in Deutschland 268
29.1Das Urteil vom 26. Februar 2020 268
29.2Chronologie der Debatte um die gesetzliche Regelung des § 217 StGB 269
29.3Schlussgedanken 271
Literatur 272
30 Assistierter Suizid und Tötung auf Verlangen in Belgien 274
30.1Voraussetzungen für die Zulassung zum Erhalt von Euthanasie 274
30.2Feststellung der Entscheidungsfähigkeit/Willensfreiheit 277
30.3Die Durchführung von assistiertem Suizid und Tötung auf Verlangen 277
30.4Kontrolle und Verhinderung von Missbrauch 278
30.5Kooperation von Euthanasie durchführenden Institutionen mit Palliative Care 280
30.6Abschließende Bemerkungen 281
Literatur 282
31 Assistierter Suizid und Tötung auf Verlangen (EAS) in den Niederlanden 283
31.1Voraussetzungen für die Zulassung zu EAS (Euthanasie und Assistierter Suizid) 285
31.1.1Minderjährige 285
31.1.2Demenz 286
31.1.3Leiden am Leben und Completed Life 286
31.2„Lastwillpill“ 287
31.3Expertisezentrum Euthanasie 287
31.4SCEN-Programm (Steun en Consultatie bij Euthanasie in Nederland) 288
31.5Sorgfaltskriterien für die Durchführung von Suizidassistenz und Tötung auf Verlangen (EAS) 288
31.6Feststellung der Entscheidungsfähigkeit/Willensfreiheit 289
31.7Doppel-EAS bei Paaren und Ehepaaren 290
31.8Rolle der Ärzt*innen und Pflegepersonen 290
31.8.1Ärzt*innen 290
31.8.2Pflegepersonen 291
31.9Durchführung von Suizidassistenz und Tötung auf Verlangen 291
31.10Euthanasie und Organ- und Gewebespende 292
31.11Kontrolle und Verhinderung von Missbrauch 292
31.12Kooperation von Palliativ-/Hospiz-Organisationen bei EAS 294
Literatur 294
32 Die aktuelle Lage der aktiven Sterbehilfe und des assistierten Suizides in Portugal – ein Land in Warteposition 296
32.1Einleitung 296
32.2Hintergründe und Geschichte der aktiven Sterbehilfe und des assistierten Suizids in Portugal 296
32.3Palliative Care in Portugal 298
32.4Ausblick und Zukunft für schwerkranke Menschen in Portugal 299
Literatur 299
33 Die Regelung der „Hilfeleistung zum Sterben“ in Spanien 301
33.1Einleitung und Vorgeschichte 301
33.2Parlamentarischer Prozess bei der Entstehung des Gesetzes 302
33.3Gesetzliche Regelung 303
33.4Versuch der subjektiven Einordnung der bisherigen Entwicklungen 306
33.5Zusammenfassung 307
Literatur 308
34 Assistierter Suizid in Australien – VAD (Voluntary Assisted Dying) 310
34.1Assistierter Suizid/Tötung auf Verlangen 310
34.2Anspruchsberechtige 311
34.3Rolle der Ärzt*Innen und Pflegefachpersonen 311
34.4Beurteilung der Entscheidungsfähigkeit/Willensfreiheit 312
34.5Wo findet VAD statt 312
34.6Durchführung von VAD 312
34.7Schutzmaßnahmen 312
34.8Kontrollmöglichkeiten 313
34.9Komplikationen 313
34.10Missbrauch 313
34.11Palliative Care und Voluntary Assisted Dying 313
Literatur 314
35 Death with Dignity Act – Oregon, USA 315
35.1Einleitung und Geschichte 315
35.2Voraussetzungen und Durchführung 316
35.3Patientencharakteristika und Trends seit der Implementierung des DWDA 318
35.4Gesundheitsberufe und PAD 319
35.5Angehörige und PAD 320
35.6Verwendete Medikation 321
35.7Dokumentation und Reporting-System 322
35.8Organisationen im Gesundheitsbereich und PAD 322
Literatur 324
36 Assistierter Suizid – MAiD in Kanada 326
36.1Voraussetzung für MAiD/AS 327
36.2Rolle der Ärzt*innen und Pflegepersonen 327
36.2.1Ärzt*innen 327
36.2.2Pflegepersonen 327
36.3Beratung und Beurteilung durch Telemedizin 328
36.4Wo findet MAiD statt 328
36.5Feststellung der Entscheidungsfähigkeit/Willensfreiheit 329
36.6Durchführung von MAiD 330
36.7Kontrolle und Verhinderung von Missbrauch 330
36.8Kooperation von Palliativ-/Hospiz- und MAiD-Organisationen 331
Literatur 333
Teil IV Praxisbeispiele 334
37 Gestrandete der Medizin – Erfahrungen in der psychotherapeutischen Begleitung einer körperlich schwerst erkrankten Frau durch ihre letzten Jahre bis zu ihrer Entscheidung und Durchführung des assistierten Suizids 335
37.1Ankunft im Krankenhaus 336
37.2Erzählung der Vorgeschichte, die Anamnese 337
37.3Der erste Kontakt 337
37.4Tückisches Schmerzgedächtnis 338
37.5Traumatisierung durch Verhalten medizinisch Behandelnder 339
37.6Verbitterung und Zorn 339
37.7Ein Jahr lang ambulante Psychotherapie 340
37.8Entscheidung zu einem neuerlichen operativen Eingriff 341
37.9Zweiter Aufenthalt auf der Psychotherapiestation – getragen von Vielen 341
37.10Spaltung im Team, die Fronten 342
37.11Mein Ringen und Scheitern auf dem konsensuellen Weg 342
37.12Nach der großen Operation 343
37.13Rückkehr nach Hause 343
37.14Der Körper lässt nach 343
37.15Die letzten Monate 345
37.15.1Mitteilung an die Geschwister 345
37.15.2„Der Karren fährt in den Dreck“ 345
37.16Psychotherapie angesichts des nahenden assistierten Suizids 346
37.17Der assistierte Suizid 347
37.18Abschiedsfeier 347
37.19Eigene Belastung 347
37.20Echos im sozialen Umfeld, posthume Folgen 347
37.21Ausblick 348
38 Wenn Zuhören und Begegnung wirklich gelingen 350
38.1Zum besseren Verständnis 350
38.2Der Bruch in der Normalität 352
38.3Besonders einschneidende Momente – „Was ich nie vergessen werde“ 353
38.4Was wir daraus lernen können 365
Literatur 366
Stichwortverzeichnis 367
Erscheint lt. Verlag | 20.9.2022 |
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Zusatzinfo | XVI, 380 S. 12 Abb., 7 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Ethik |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete | |
Medizin / Pharmazie ► Pflege | |
Schlagworte | Bioethics • Ethik • Leiden • Palliative Betreuung • Palliative Care • Sterben in Würde • Sterbewunsch • Willensfreiheit • Würde |
ISBN-10 | 3-662-64347-2 / 3662643472 |
ISBN-13 | 978-3-662-64347-1 / 9783662643471 |
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Größe: 4,0 MB
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