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Arabeske und Klage (eBook)

Aspekte des Ausdrucks bei Else Lasker-Schüler

(Autor)

eBook Download: PDF
2022 | 1. Auflage
375 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-8470-1438-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Arabeske und Klage -  Julia Ingold
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Else Lasker-Schüler zeigt mit ihren Formen, Inhalten, Texten und Bildern performativ die Möglichkeit der Ausdruckslosigkeit auf. Sie schildert grauenvolle Szenen in ostentativ poetischen Bildern. Nebenher kommentiert und zitiert sie ihre eigenen Werke kontinuierlich selbst. Beide Eigentümlichkeiten gehen auf das transmediale Gestaltungsprinzip der Arabeske zurück. Die Arabeske kann nicht nur als schmückender Rahmen dienen, sondern auch als Versteck, das Ausdrucksverbote unterläuft. Julia Ingold weist nach, dass dieses Gestaltungsprinzip von einer bisher unterschätzten Nähe Lasker- Schülers zur jüdischen Schrifttradition Zeugnis ablegt. Lasker-Schüler schreibt ihren Arabesken das Prekäre des Ausdrucks von Leid und Ungerechtigkeit ein - ihr künstlerischer Ausdruck impliziert die Möglichkeit des Schweigens. In her forms, contents, texts and images Else Lasker-Schüler expresses performatively the possibility of the lack of expression. She describes terrible scenes in ostentatiously poetic pictures. On the side she herself comments and quotes constantly her own works. Both peculiarities stem from the same transmedial formal principle of the arabesque. The arabesque can not only serve as decorative frame, but also as hiding place to evade the prohibition of representation. The proof of this formal principle reveals Lasker-Schüler's long underestimated influences of the Jewish scriptural tradition. In her arabesques Lasker-Schüler captures the precarity of the expression of distress and injustice - her artistic expression implies the possibility of silence.

Dr. Julia Ingold studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Französisch und wurde in Kiel promoviert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Dr. Julia Ingold studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Französisch und wurde in Kiel promoviert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 10
Einleitung 10
Ouverture: »Das Lied des schmerzlichen Spiels.« (Nachlass) 10
Ausdruck und phrase-image 17
Skizze 25
1. Arabeske 25
2. Klage 26
3. Satyrspiel 27
1. Teil: Arabeske 30
1. Form und affordances der Arabeske 32
Kleine Genealogie der Lasker-Schüler'schen Arabeske 36
Theorie 36
West-oestlicher Divan und Romanzero 45
Riegls Definition 53
Transmediale Arabeske 56
Résumé 60
2. Jugendstil: Styx (1901/02) 62
»Orgie.« (1902) 62
Vexierbilder 69
3. Avantgarde: Briefe nach Norwegen und Mein Herz (1911/12) 78
Avantgarde 78
Arabeske Ordnung 81
Ein fiktiver Brief an Karl Kraus 85
Versteck und Dunkelheit 92
»Adolf Loos in Verehrung« 98
Résumé 100
4. Kalligraphie 102
Briefe und Illustration 102
Jussuf an Ramsenith 105
Abigail droht seiner unschuldigen Stadt (1914) 110
Abigail Jussufs Krönungsrede über Theben (1914) 115
Résumé 118
5. Exegese I: Autoexegese 120
Peter Hille-Exegese (seit 1906) 122
Das Peter Hille-Buch (1906) 122
Die Figur Peter Hille 125
Ich räume auf! (1925) 131
Eine schriftlich überlieferte Rede 134
»Werkherrschaft« 137
Retrospektive 140
Résumé 144
6. Exegese II: Schriftauslegung in Konzert (1932) & Résumé
Aufbau 148
Grundton – die Stimme in Konzert 155
Kunst-kabbalistische Naturmystik im Berliner Gartenhof 159
»Vielleicht begehe ich eine Indiskretion, da ich das Geheimnis des Menschen und seiner Welt verrate.« 163
»Die Kabbala ist der geistige Garten, etwa der göttliche Plan des Paradieses.« 165
»Inspiration: Platzmachen für Gott!« 168
Exkurs zu »Das Gebet« 170
Klagemauer 172
Résumé 181
2. Teil: Klage 186
7. Benjamins und Scholems ›Theorie‹ der Klage 188
Hinführung: »Das Lied des Gesalbten« (1901) 188
Symphilosophie 192
Ausdruck und Klage 197
Verstummen 201
Poesie 207
Bilderverbot und das Undenkbare 213
Klage und Arabeske – Résumé 217
8. Eingedenken und montages dialectiques in einer Szene aus Arthur Aronymus (1932) 222
Eine weihnachtliche »Schauergeschichte« 222
Montages dialectiques 230
9. »Die stumme Existenz der Dinge (der Tiere)« und »Die weiße Georgine« (1934) 236
»Die weiße Georgine« 236
»geringe Dinge« 241
10. Poetria vates: »Auf der Galiläa nach Palästina.« (Nachlass) 248
Klage und Kunstprophetie 249
David und Jonathan 256
11. Graphische Klagen 264
Prinz Jussuf bittet um Frieden. in der Welt. (1939) 266
Die verscheuchte Dichterin (1933/1942) 268
12. Unlesbare Post & Résumé
3. Teil: Satyrspiel 280
13. Klage und Clown 282
Bachtin und Scholem 283
August 288
14. Klage und Karnevaleske: Die Wupper-Exegese (seit 1909) 294
Drei autoexegetische Herumtreiber 294
»die furchtbaren, verschmerzten Clowns« 300
15. Herumtreiber im Exil: Zürcher ›Tagebücher‹ (Nachlass) 304
Formlose Verse 304
Die Gattung ›Tagebuch‹ 308
Klage 312
16. IchundIch (Nachlass) & Résumé
Mise en abyme 321
Das »Zwillingspaar« 324
›Satyre‹ und Klage 326
Nachspiel 331
Résumé 333
Schluss 338
Literatur- und Quellenverzeichnis 342
Else Lasker-Schüler 342
Kritische Ausgabe mit Siglen 342
Bücher 343
Unselbständige Publikationen 344
Graphiken und Archivalien 348
Sekundärliteratur 350
Sonstiges 358
Sonstige Literatur 358
Sonstige Bilder, Graphiken und Archivalien 372
Abbildungsverzeichnis 374

Erscheint lt. Verlag 8.8.2022
Reihe/Serie Palaestra
Palaestra.
Zusatzinfo mit 25 Abbildungen
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Schlagworte Arabeske • Ausdruck • Deutsch-jüdische Literatur • Else Lasker-Schüler • Exilliteratur • Gershom Scholem • Graphik • Karneval • Klage • Walter Benjamin
ISBN-10 3-8470-1438-2 / 3847014382
ISBN-13 978-3-8470-1438-6 / 9783847014386
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