"Hoffnungslose Kriminelle" und "Neigungstäter".
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18699-0 (ISBN)
Die Arbeit widmet sich dem Strafrechtler Friedrich Schaffstein, der über den Großteil des 20. Jahrhunderts das deutsche Jugendstrafrecht prägte. Elementares Forschungsvorhaben Schaffsteins war dabei die Prognostizierbarkeit kriminellen Verhaltens, dem er zunächst während der Zeit des Nationalsozialismus ideologische Parameter zugrunde legte. In der Bonner Republik versuchte Schaffstein Prognosekriterien durch zahlreiche empirische Arbeiten zu ermitteln, sodass er bis in die 1970er Jahre ein Alleinstellungsmerkmal in der westdeutschen Rückfallforschung besaß. In der Arbeit werden Verbindungen zwischen diesen beiden vorgeblich methodisch getrennten, jedoch gleichsam zweckgerichteten Vorhaben beleuchtet. Darüber hinaus wird Schaffsteins biografischer Werdegang dargestellt, um die Entstehung und Entwicklung der für sein wissenschaftliches Wirken essentiellen personellen Verbindungen und kriminologischen Strömungen aufzeigen zu können.
Tim Schütz studied law in Göttingen and Wolverhampton. After the first state examination in 2017, he worked until the beginning of 2020 as a research assistant at the Chair for German Legal History and Civil Law at the University of Göttingen with his doctoral supervisor Prof. Dr. Eva Schumann. He then completed his legal traineeship in the Higher Regional Court of Hamm with stations at the Federal Cartel Office and at an international commercial law firm.
A. Einleitung
B. Friedrich Schaffsteins Werdegang bis 1945
Wissenschaftliche Anfänge — Profilierung und Engagement im Nationalsozialismus — Erste Beiträge zum Jugendstrafrecht — Debatten in der Akademie für Deutsches Recht — Das Reichsjugendgerichtsgesetz von 1943 — Gründungsdekanat in Straßburg und Kriegsende — Würdigung des wissenschaftlichen Wirkens Schaffsteins im Nationalsozialismus
C. Schaffstein und die Jugendkriminologie nach 1945
Flucht in die Dogmatik und Rückkehr an die Universität — »Neue Wege zur Bekämpfung der Jugendkriminalität«? — Legitimierung und Rückgriff als wissenschaftliche Strategie — Erste Erfolge kritischer Empirie: Schaffstein im Spannungsverhältnis von tradierter und reformorientierter Kriminologie — Kriminologische Wertungszentren und ihr Fortwirken bei Schaffstein — Zusammenfassung
D. Fazit
Anhang
Empirische Dissertationen unter Schaffstein — Schriftenverzeichnis Friedrich Schaffstein
Literatur-, Quellen- und Personenverzeichnis
»Der Quellenreichtum dieser Arbeit und die Courage ihres Verfassers sind ein Glück. Diese Sichtung des Werkes von Friedrich Schaffstein ist das Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum 100 Jahre JGG.« Lukas Pieplow, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, 2/2023
»Schütz´ Monographie lässt sich gleichermaßen gewinnbringend als Beitrag zur Geschichte der Kriminologie und des Jugendstrafrechts lesen oder – worauf im Folgenden der Schwerpunkt liegt – als Abhandlung zur Wissenschafts- und Strafrechtsgeschichte. [...] Detailliert stellt Schütz in seiner material- und quellenreichen Studie das zögerliche Abrücken von kriminalbiologischen Ansätzen in den Kontext des jugendstrafrechtlichen Diskurses der Nachkriegszeit und der Positionen Schaffsteins vor 1945.« Prof. Dr. Arnd Koch, in: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft, Literaturbericht. Bd. 136, 2/2024
»Der Quellenreichtum dieser Arbeit und die Courage ihres Verfassers sind ein Glück. Diese Sichtung des Werkes von Friedrich Schaffstein ist das Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum 100 Jahre JGG.« Lukas Pieplow, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, 2/2023
»Alles in allem hat der Verfasser gleichwohl eine informative und anregende, auf eine Vielzahl von Quellen gestützte Dissertation über einen der sowohl bedeutendsten als auch umstrittensten deutschen Strafrechtslehrer des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Vor allem wegen ihrer Aussagen zur Nachwirkung nationalsozialistischer Rechtsvorstellungen in der Bundesrepublik Deutschland sollte sie nicht nur von am Jugendstrafrecht interessierten Personen zur Kenntnis genommen werden, sondern verdient eine möglichst breite rechtshistorische Leserschaft.« Dr. Thomas Krause, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, German. Abt., Bd.140/2023
Erscheinungsdatum | 30.09.2022 |
---|---|
Reihe/Serie | Schriften zur Rechtsgeschichte ; 204 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 400 g |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte |
Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
Recht / Steuern ► Strafrecht ► Besonderes Strafrecht | |
Recht / Steuern ► Strafrecht ► Kriminologie | |
Schlagworte | Jugendstrafrecht • Kriminologie • Rechtsgeschichte |
ISBN-10 | 3-428-18699-0 / 3428186990 |
ISBN-13 | 978-3-428-18699-0 / 9783428186990 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich