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Einmal Hamburg - Mainz und zurück. Mein Leben mit der Archäologie - Detert Zylmann

Einmal Hamburg - Mainz und zurück. Mein Leben mit der Archäologie

(Autor)

Buch | Softcover
116 Seiten
2022
Diplomica Verlag
978-3-96146-899-7 (ISBN)
CHF 48,30 inkl. MwSt
Es ist der zweite Teil meiner Biografie, der sich mit meiner Arbeit als Archäologe beschäftigt. Anhand von Auszügen aus Publikationen des Verfassers soll über interessante Grabungen und Fundmeldungen berichtet werden. Gleichzeitig soll versucht werden, ein eng begrenztes Thema in einen größeren historischen Zusammenhang zu stellen, immer im Blick den interessierten Laien, in der Hoffnung, damit ein gewisses Interesse für die Archäologie zu wecken.

Der Archäologe Detert Zylmann wurde 1944 geboren. Nach dem Studium der Vor- und Frühgeschichte, Ethnologie und Anthropologie in Hamburg und Mainz promovierte er 1980 in Mainz. Nach zweijähriger Tätigkeit am Institut für Denkmalpflege in Hannover, Dezernat Inventarisation, übernahm er 1983 die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters bei der Archäologischen Denkmalpflege in Mainz. 2009 erfolgte der Ruhestand. Er hat zwei erwachsene Kinder.

Textprobe:Kapitel Grabhügel und Flachgräber:Die meisten ur- und frühgeschichtlichen Grabanlagen sind heute an der Oberfläche nicht mehr zu erkennen. Die Archäologie unterscheidet nach der äußeren Form Grabhügel und Flachgräber. Die Hügel von runder, ovaler oder langgestreckter Form liegen bisweilen allein, zumeist jedoch in Gruppen zusammen auf Hochflächen, an Hängen oder in der Nähe von Quellen und Wasserläufen oder am Rande alter Wege. Für den Laien sind Grabhügel häufig nicht von natürlich entstandenen Hügeln (z.B. Dünen) zu unterscheiden.Das Material des Hügels kann aus Heideplaggen, Grassoden oder aus angeschüttetem Sand bestehen. Eine Sonderstellung nehmen in Südniedersachsen die überwiegend flachen Hügel ein, die aus Steinen aufgeschüttet sind. Der Hügelfuß kann durch Steineinfriedungen in Form von Steinkränzen, Mauern aus Findlingen oder durch Grabenanlagen mit und ohne Pfostensetzungen sowie durch aufgeschichtete Plaggen markiert sein. An einigen Steinkränzen konnten Anbauten freigelegt werden, die auf weitere Bestattungen hinweisen oder in Zusammenhang mit Totenfeierlichkeiten gesehen werden müssen. Eine ähnliche Erklärung dürfte es auch für die häufig angetroffenen Brandflächen im Hügel ("Totenfeuer") geben. Gräben, die ursprünglich den Hügel umgaben, sind heute noch durch das andersfarbige, eingeschwemmte Erdmaterial deutlich zu erkennen. Eine Variante dieser teilweise kreisförmigen Anlagen ist die schlüssellochförmige Grabumgrenzung, die - soweit eine zeitliche Ansprache möglich ist - nur allgemein in die jüngere Bronzezeit (um etwa 800 v. Chr.) verwiesen werden kann. Jede dieser Grabanlagen war ursprünglich nur für die Aufnahme eines Toten bestimmt. Außer diesem Hauptgrab sind in nachfolgenden Zeiten häufig weitere Gräber (Nachbestattungen) angelegt worden, oftmals durch erneute Erhöhungen oder seitliche Anschüttungen des Hügels. Höhen über 3 Meter und Durchmesser von mehr als 30 Meter sind deshalb keine Seltenheit.Allgemein sind Grabhügel von der Jungsteinzeit (ab 3. Jahrtausend v.Chr.) bis ins Mittelalter aus den verschiedenen ur- und frühgeschichtlichen Epochen nachweisbar, wobei die Hügel aus der Jungsteinzeit, der Bronze- und der Eisenzeit zahlenmäßig überwiegen.Heute als Flachgräber aufgefundene Bestattungen können ursprünglich von Grabhügeln bedeckt gewesen sein, die inzwischen jedoch u.a. bei neuzeitlichen Kultivierungsmaßnahmen eingeebnet worden sind. Aber auch bei Gräbern, die als flache Bestattungen angelegt worden waren, muss man davon ausgehen, dass diese einstmals obertägige Markierungen trugen. Gelegentlich lässt sich nämlich beobachten, dass bei Anlage späterer Gräber auf ältere Rücksicht genommen worden ist. Nur vereinzelt ist auch heute noch eine oberirdische Kennzeichnung des Grabes sichtbar. Charakteristisches Merkmal vieler frühmittelalterlicher Friedhöfe ist die reihenweise Anordnung der Grabanlagen. Gerade bei diesen Reihengräberfriedhöfen darf man davon ausgehen, dass deren Bestattungen oberirdisch kenntlich gemacht waren. Die meisten Flachgräber besitzen eine einfache Grube ohne sichtbare Einbauten. Einige sind mit Steinsetzungen und Steinplasterungen ausgekleidet. Flachgräber kennen wir allgemein seit den frühesten Bestattungen aus der mittleren Altsteinzeit (ca. 90 000 - 36 000 v.Chr.).Unabhängig vom heutigen äußeren Erscheinungsbild der Gräber weist die eigentliche Bestattungsart vielfältige Formen auf. Grundsätzlich können wir in Grabhügeln und Flachgräbern zwischen Körper- und Brandbestattungen unterscheiden.In Körpergräbern erfolgt die Niederlegung des Toten entweder in gestreckter Haltung oder in Hockerstellung. Lage und Orientierung der Verstorbenen können in den verschiedenen Kulturen recht unterschiedlich sein. Der Tote in gestreckter Lage (Bauch- oder Rückenlage) wird in einfachen Erdgräbern, Bretter- oder Baumsärgen bestattet, die zusätzlich mit einer Packung aus Steinen geschützt sein können. Da das Holz in den meisten Fällen vergangen ist, lässt sich vielfach nur

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 28 Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 197 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Allgemeines / Lexika
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte Archäologe • Ausbildung • Biografie • Fundmeldung • Grabung • Tätigkeit eines Archäologen
ISBN-10 3-96146-899-0 / 3961468990
ISBN-13 978-3-96146-899-7 / 9783961468997
Zustand Neuware
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