Phaidros (eBook)
159 Seiten
Reclam Verlag
978-3-15-962018-3 (ISBN)
Platon (um 428 v. Chr. Athen - um 347 v. Chr. Athen) legte mit der Begründung der philosophischen Akademie in Athen einen Grundstein der systematischen abendländischen Philosophie. In seinen Schriften lässt Platon seinen Lehrer Sokrates zu Wort kommen. Die hierbei entstandenen, sehr charakteristischen Zwiegespräche sind als »Sokratische Dialoge« bekannt und behandeln jeweils ein Thema. Berühmt ist beispielsweise »Phaidon« mit Argumenten für die Unsterblichkeit der Seele. Sein »Symposion« dreht sich in Gestalt einer berühmt besetzten Denkrunde um Liebe und Schönheit. Platons Themen sind heute noch Anknüpfungspunkte für die philosophische Diskussion: So befasst sich seine Ideenlehre im Kern mit dem Vorhandensein von gesichertem Wissen. In »Politeia« erdenkt er sich einen Idealstaat zur Schaffung von Gerechtigkeit.
Platon (um 428 v. Chr. Athen – um 347 v. Chr. Athen) legte mit der Begründung der philosophischen Akademie in Athen einen Grundstein der systematischen abendländischen Philosophie. In seinen Schriften lässt Platon seinen Lehrer Sokrates zu Wort kommen. Die hierbei entstandenen, sehr charakteristischen Zwiegespräche sind als »Sokratische Dialoge« bekannt und behandeln jeweils ein Thema. Berühmt ist beispielsweise »Phaidon« mit Argumenten für die Unsterblichkeit der Seele. Sein »Symposion« dreht sich in Gestalt einer berühmt besetzten Denkrunde um Liebe und Schönheit. Platons Themen sind heute noch Anknüpfungspunkte für die philosophische Diskussion: So befasst sich seine Ideenlehre im Kern mit dem Vorhandensein von gesichertem Wissen. In »Politeia« erdenkt er sich einen Idealstaat zur Schaffung von Gerechtigkeit.
Phaidros
Anhang
Zu dieser Ausgabe
Anmerkungen
Historische Personen
Literaturhinweise
Nachwort
[128]Historische Personen
AKUMENOS um 480/470 – nach 415 v. Chr.; Arzt; Vater des Eryximachos; Gesprächspartner im Symposion (vgl. dort 185c–189a und Xen. mem. 3,13,2).
ANAKREON (aus Teos) um 570 – 495 v. Chr.; Verfasser lyrischer, iambischer und elegischer Gedichte, von denen nur wenige vollständig erhalten geblieben sind; sie handeln von den Freuden der Liebe und der Gastmähler.
ANAXAGORAS (aus Klazomenai) um 500 – um 428 v. Chr.; der erste Philosoph, der zwischen 480 und 430 in Athen lebte, wo er Freund und Ratgeber des Perikles wurde; sein in Prosa verfasstes Werk Peri physeos, von dem einige größere Fragmente in Zitaten erhalten sind, ist der ionischen Naturphilosophie zuzurechnen.
DAREIOS (I.) 522–486 v. Chr.; König von Persien nach Kambyses; nachdem er nach dessen Tod die innere Ordnung wiederhergestellt hatte, fiel er 514 nach Europa ein, marschierte nach Thrakien und schlug den Aufstand der unter seine Herrschaft gebrachten ionischen Städte Kleinasiens 499 gewaltsam nieder; die Griechen des Festlandes kamen seiner Aufforderung, sich ihm zu unterwerfen, nicht nach und konnten sein Heer 490 in der Schlacht bei Marathon besiegen; vgl. zum positiven Dareios-Bild epist. 7,332a–b; Aischyl. Pers. 652–656; 759 ff.; 852 ff.
EPIKRATES vermutlich der auch in Aristoph. eccl. 71 genannte Politiker, der wegen Bestechlichkeit 391 v. Chr. in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde; vgl. noch 268a; 269a; symp. 176b; 198a; 214b; Prot. 315c; Xen. mem. 3,13,2.
EUENOS Dichter und sophistischer Rhetor, von dem die Nachwelt wenig weiß; vgl. noch Phaid. 60b 2 – 61b 7 und apol. 20b; dass er ein Erfinder von Argumentationstypen war und aus mnemotechnischen Gründen das Material versifizierte (267a 4–5), ist sonst nicht überliefert.
EURIPIDES 480–407/406 v. Chr.; Tragödiendichter; bildete mit Aischylos und Sophokles das Dreigestirn der klassischen attischen Tragödie; den Athenern und Athenerinnen galten sie als ihr moralisches Gewissen.
[129]ERYXIMACHOS spätes 5. / frühes 4. Jh. v. Chr.; Sohn des Akumenos; Arzt in Athen.
GORGIAS (aus Leontinoi) um 483 – um 385 v. Chr.; einer der einflussreichsten griechischen Sophisten und ein Meister in der Ausübung und Lehre der Rhetorik; seine 427 v. Chr. in Athen gehaltenen Reden überwältigten die Athener durch die Brillanz und Neuheit ihres Stils; seine überlieferten Reden Lob der Helena und Verteidigung des Palamedes zeugen von einem Vertrauen darauf, dass der geschulte Redner Argumente zur Unterstützung jeder beliebigen Sache finden kann, sowie von einem bemerkenswerten Prosastil, der sich durch kurze, symmetrisch gebaute Sätze, rhythmisch ausbalancierte Antithesen und Wortspiele auszeichnet; erhalten sind ferner ein Teil einer Begräbnisrede und ein Fragment über das paradoxe Thema »Es existiert nichts«; Gorgias reiste durch Griechenland und hielt Vorträge; er starb hochbetagt in Larisa (Thessalien); vgl. die weiteren Hinweise auf Gorgias als Lehrer Menons in 71c 5 – d; 73c 7; 76b 1; c 4; 79e 6; 95c 1–4; 96d 7; Gorgias tritt in einigen Dialogen Platons auf, wo er mit Hochachtung behandelt wird; vgl. neben dem nach Gorgias selbst benannten Dialog noch apol. 19e.
HERODIKOS (aus Megara) 5. Jh. v. Chr.; Arzt und Gymnastiklehrer; wurde Bürger der megarischen Gründung Selymbria; berüchtigt waren seine strengen ärztlichen Anordnungen und Gewaltkuren (vgl. rep. 3,406a–b); Hippokrates soll sein Schüler gewesen sein (Suda, s. v. Ἱπποκράτης, II, S. 662, Z. 12 Adler).
HIPPIAS (aus Elis) zweite Hälfte des 5. Jh.s. v. Chr. (also mehr oder weniger ein Zeitgenosse des Sokrates); Sophist; ein lebendiges Bild des für die breitgefächerte Bildung des berühmten Mannes zeichnen der Dialog Hippias minor und der nicht mit Sicherheit platonische Hippias maior; auch im Protagoras ist Hippias Gesprächspartner des Sokrates.
HIPPOKRATES (von Kos) um 460 – um 370 v. Chr.; der wohl berühmteste Arzt der Antike.
HOMER der Überlieferung nach der älteste und größte Dichter des Abendlandes. Mitunter werden dieser historisch nicht fassbaren Gestalt neben den beiden Großepen Ilias und Odyssee, den neben [130]den biblischen Schriften sicherlich bis heute wirkmächtigsten, aber nicht von einem einzigen Schöpfer stammenden Dichtungen der Weltliteratur, auch der Epische Kyklos, eine nur sehr fragmentarisch erhaltenen Sammlung von epischer Dichtung rund um den Trojanischen Krieg, und die sogenannten Homerischen Hymnen zugeschrieben.
IBYKOS (aus Rhegion) 6. Jh. v. Chr.; griechischer Lyriker, der am Hofe des Tyrannen Polykrates dichtete; nach den erhaltenen Fragmenten zu schließen, schrieb er offenbar vorwiegend Chorlyrik im Stil des Stesichoros.
ISOKRATES 436–338 v. Chr.; der einflussreichste Rhetoriklehrer; Schulgründer und Redenschreiber; er verstand sich selbst als Philosoph und war auch ein durchaus erfolgreicher Konkurrent Platons, der ihn achtete; Isokrates bezieht sich verschiedentlich kritisch auf Platon (or. 13 und 10; vgl. Eucken 1983, S. 45–52) und setzte sich mit den Sokratikern in seiner Schrift Gegen die Sophisten (zwischen 395 und 390 verfasst) und zunehmend auch mit Platon auseinander, wobei sich manche Schriften Platons, zum Beispiel der Menexenos, wie eine Antwort auf Werke des Isokrates lesen lassen; s. Wareh 2012, bes. S. 55–75 et passim; Meyer 2004, S. 211–216, 221–231 und Moore 2020, S. 231–238.
KEPHALOS (aus Syrakus) 5. Jh. v. Chr.; steinreicher Metöke, der auf Einladung des Perikles in Athen ansässig wurde (vgl. Lys. or. 12,4); im Haus seines Sohnes Polemarchos fand das Gespräch der platonischen Politeia statt, an dem er am Anfang auch selbst teilgenommen hat (rep. 1,328c–331d).
LIKYMNIOS (von Chios) 5. Jh. v. Chr.; nach Aristot. rhet. III,13,1414b 17 Verfasser eines rhetorischen Handbuchs und nach Dion. Hal. Lys. 3,3–4 zusammen mit Polos zum Umfeld des Gorgias gehörig.
LYSIAS um 445 – nach 380 v. Chr.; Redner; siedelte im Alter von 15 Jahren zusammen mit seinem älteren Bruder Polemarchos aus Athen in die panhellenische Kolonie Thurioi über; von dort, wo er angeblich Rhetorik bei Teisias gelernt hatte, nach Athen zurückgekehrt, betätigte er sich vielleicht als Redelehrer (so nach Cic. Brut. 48) und vielleicht auch schon als Logograph; auch [131]rhetorische Fachschriften soll er verfasst haben (Plut. dec. or. 836b; Walz, Bd. 4, S. 352, Z. 7–9 [Marcellini scholia ad Hermogenis status]); als demokratisch gesinnte und überdies sehr begüterte Metöken wurden Lysias und sein Bruder Opfer der sog. Dreißig Tyrannen; Polemarchos wurde ermordet, Lysias konnte nach Megara entkommen; mit dem wenigen Geretteten unterstützte Lysias die sich im boiotischen Exil formierende demokratische Opposition; nach der Wiedererrichtung der Demokratie sollte er als Dank dafür das Bürgerrecht bekommen, was allerdings ein Paranomie-Einspruch des Archinos verhinderte; Lysias betätigte sich fortan als Redenschreiber und trat selbst als Redner auf; die letzte datierbare Rede (fr. 78 Thalheim) führt ans Ende der 380er Jahre; das Todesjahr ist unbekannt; von den 425 Reden, die ihm in der Antike zugeschrieben wurden, sind 172 Titel und zahlreiche Fragmente überliefert; nahezu vollständig erhalten sind 31 Reden; dazu kommen Anfangspartien dreier weiterer, die Dion. Hal. Lys. 17 zitiert, sowie der sog. Erotikos (or. 35), die im vorliegenden Dialog vorgetragene und kritisierte sophistische Schulrede (230e 6 – 234c 5; s. Anm. 35), die freilich von einem Teil der Fachwelt Platon selbst zugeschrieben wird; zu Leben und Werk des Lysias s. Schirren 2019, S. 185–188; zu Platons Kritik an Lysias im Phaidros s. dort S. 188 f.
MORYCHOS 5. Jh. v. Chr.; Arzt des Phaidros.
PERIKLES 495–429 v. Chr.; der bedeutendste athenische Staatsmann in der Mitte und in der zweiten Hälfte des 5. Jh.s v. Chr.; er ließ die Akropolis prächtig ausbauen und machte Athen zu einem intellektuellen Zentrum der griechischen Welt, lud bedeutende Philosophen wie etwa Anaxagoras und Protagoras dorthin ein und verkehrte mit den größten Künstlern und Denkern seiner Zeit wie Phidias, Anaxagoras, Sophokles und Herodot.
PHAIDROS um 450 – vor 393 v. Chr.; philosophisch interessierter Athener, der zum Freundeskreis um Sokrates zählte; er wurde um 415 beschuldigt, an der Profanierung der eleusinischen Mysterien und der Verstümmelung der Hermen beteiligt gewesen zu sein, und begab sich im selben Jahr in die Verbannung; spätestens 404 kehrte er nach Athen zurück; danach heiratete er eine Cousine (Lys. or. 19,15); er ist Teilnehmer der Zusammenkunft in Platons [132]Protagoras (315c),...
Erscheint lt. Verlag | 13.5.2022 |
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Reihe/Serie | Reclams Universal-Bibliothek | Reclams Universal-Bibliothek |
Mitarbeit |
Kommentare: Gernot Krapinger |
Nachwort | Gernot Krapinger |
Übersetzer | Gernot Krapinger |
Verlagsort | Ditzingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Geschichte der Philosophie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie Altertum / Antike | |
Schlagworte | Analyse • Antike Philosophie • Antike Philosophie Homoerotik • Antike Philosophie Ilissos • Antike Philosophie Knabenliebe • Antike Philosophie Liebhaber • Antike Philosophie Lysias • Antike Philosophie Päderastie • Auszüge • Bücher Philosophie • Erläuterung • Ethik • Ethik-Unterricht • Geisteswissenschaft • gelb • Grundlagen • Ideengeschichte • Lektüre • Philosophie • philosophie texte • Philosophie-Unterricht • philosophische Bücher • Platon Episteme • Platon Epistemologie • Platon Erkenntnistheorie • Platon Homoerotik • Platon Ilissos • Platon Knabenliebe • Platon Liebhaber • Platon Lysias • Platon Päderastie • Platon Philosophie • Platon Sokrates • Platon Vom Schönen • Reclam Hefte • Sokrates Dialog mit Phaidros • Sokratischer Dialog • Sokratisches Gespräch • Textanalyse • Textsammlung • Wissen • Wissenschaft • Wissenschaftstheorie |
ISBN-10 | 3-15-962018-2 / 3159620182 |
ISBN-13 | 978-3-15-962018-3 / 9783159620183 |
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