Der Dialog bei Ramon Llull
Literarische Gestaltung als apologetische Strategie
Seiten
2004
|
1. Reprint 2015
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-52318-0 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-52318-0 (ISBN)
Die Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie zählen zu den renommiertesten Fachpublikationen der Romanistik. Sie pflegen ein gesamtromanisches Profil, das neben den Nationalsprachen auch die weniger im Fokus stehenden romanischen Sprachen mit einschließt. In der Reihe erscheinen ausgewählte Monographien und Sammelbände zur Sprachwissenschaft in ihrer ganzen Breite, zur mediävistischen Literaturwissenschaft und zur Editionsphilologie.
Theoretische Fragen werden im Mittelalter wie schon seit der Antike - in Konkurrenz zum Traktat - in literarischen Dialogen behandelt. Der mittelalterliche Dialog steht dabei häufig noch im Schatten der Forschung zum Renaissancedialog. Hier am Beispiel eines, wenn nicht des wichtigsten Verfassers von Dialogen im (späten) Mittelalter einen Wandel herbeizuführen, ist das Anliegen dieser Arbeit. Die Dialoge Ramon Llulls (1232-1316), die die katalanische Literatur mitbegründen, sollen dabei in die Debatte um das Verhältnis von Wissenschaft und literarischer Form eingebracht werden. Llull, der im deutschsprachigen Raum bislang vornehmlich als Gegenstand der Philosophie und Theologie untersucht wird, stellt die Konkurrenz der Religionen häufig in den Mittelpunkt, so in seinem berühmtesten Religionsdialog, dem »Llibre del Gentil« (dt. »Buch des Heiden und der drei Weisen«). Zentraler Gesichtspunkt der Arbeit ist zunächst das gattungstypische Zusammenspiel von Argumentation und Handlung, durch das ein Verweisgeflecht zugunsten der christlichen Apologie entsteht (»Liber Tartari«). Daneben treten die literarische Ich-Darstellung im Zusammenhang mit der Sünde der ira (»Consolatio Venetorum« und »Desconhort«) sowie die impliziten gattungspoetischen Stellungnahmen für eine der universitären Disputation angenäherten Argumentationstechnik ins Blickfeld (»Disputatio de Fide et Intellectus«). Spätere Dialoge lullistischer Faktur aus Spanien und Portugal zeigen die neben der immensen Rezeption der Ars magna bestehende, literarische Wirkungsmacht Llulls. Im Anhang ist die »Consolatio Venetorum« erstmals ediert. Eine systematische Analyse erschließt das gesamte Dialogkorpus Llulls thematisch und formal.
Theoretische Fragen werden im Mittelalter wie schon seit der Antike - in Konkurrenz zum Traktat - in literarischen Dialogen behandelt. Der mittelalterliche Dialog steht dabei häufig noch im Schatten der Forschung zum Renaissancedialog. Hier am Beispiel eines, wenn nicht des wichtigsten Verfassers von Dialogen im (späten) Mittelalter einen Wandel herbeizuführen, ist das Anliegen dieser Arbeit. Die Dialoge Ramon Llulls (1232-1316), die die katalanische Literatur mitbegründen, sollen dabei in die Debatte um das Verhältnis von Wissenschaft und literarischer Form eingebracht werden. Llull, der im deutschsprachigen Raum bislang vornehmlich als Gegenstand der Philosophie und Theologie untersucht wird, stellt die Konkurrenz der Religionen häufig in den Mittelpunkt, so in seinem berühmtesten Religionsdialog, dem »Llibre del Gentil« (dt. »Buch des Heiden und der drei Weisen«). Zentraler Gesichtspunkt der Arbeit ist zunächst das gattungstypische Zusammenspiel von Argumentation und Handlung, durch das ein Verweisgeflecht zugunsten der christlichen Apologie entsteht (»Liber Tartari«). Daneben treten die literarische Ich-Darstellung im Zusammenhang mit der Sünde der ira (»Consolatio Venetorum« und »Desconhort«) sowie die impliziten gattungspoetischen Stellungnahmen für eine der universitären Disputation angenäherten Argumentationstechnik ins Blickfeld (»Disputatio de Fide et Intellectus«). Spätere Dialoge lullistischer Faktur aus Spanien und Portugal zeigen die neben der immensen Rezeption der Ars magna bestehende, literarische Wirkungsmacht Llulls. Im Anhang ist die »Consolatio Venetorum« erstmals ediert. Eine systematische Analyse erschließt das gesamte Dialogkorpus Llulls thematisch und formal.
Roger Friedlein ist Professor für iberoromanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Aktuelle Forschungsinteressen betreffen Epos und Dialog im iberoromanischen Mittelalter und der Frühen Neuzeit sowie den literarischen Wandel von der Romantik zum Modernismus um die Wende zum 20. Jahrhundert in Spanien, Hispanoamerika und Brasilien.
Erscheint lt. Verlag | 12.2.2004 |
---|---|
Reihe/Serie | Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie ; 318 |
Zusatzinfo | 6 b/w ill., 3 b/w tbl. |
Verlagsort | Tübingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 650 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie des Mittelalters |
Religion / Theologie ► Christentum ► Kirchengeschichte | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Romanistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Schlagworte | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft • BIS • Dialog • Dialog <Literaturgattung¿ • Dialog <Literaturgattung> • Dialogue in literature • discourse • Editionsphilologie • European • Hardcover, Softcover / Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Harder • Harmel • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • LANGUAGE ARTS & DISCIPLINES • Linguistics • Literary criticism • Literatur • Literaturwissenschaft • Llull, Ramon • Llull, Ramon, 1232?-1316 • lullus • Lullus, Raimundus • MG11 • Mittelalter • Mongols • Mongols in literature • Philologie • raimundus • Ro • Romanistik • Spanien • Spanish & Portuguese • Truman |
ISBN-10 | 3-484-52318-2 / 3484523182 |
ISBN-13 | 978-3-484-52318-0 / 9783484523180 |
Zustand | Neuware |
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