Black Spartacus (eBook)
568 Seiten
Verlag C.H.Beck
978-3-406-78459-0 (ISBN)
Sudhir Hazareesingh wurde in Mauritius geboren. Er ist Fellow der British Academy und seit 1990 Fellow und Tutor am Balliol College in Oxford. Alle seine Bücher sind preisgekrönt, darunter zuletzt "How the French think", für das er den Grand Prix du Livre d'Idées erhielt.
1. Lithographie von Nicolas-Eustache Maurin, Frankreich, 1832. Laut dem haitianischen Historiker Joseph Saint-Rémy basiert sie auf einem Originalporträt Toussaints, das Louverture dem französischen Bevollmächtigten Roume schenkte, der es nach Frankreich mitnahm, als er Saint-Domingue verließ.
2. «Carte topographique du Nord de Saint-Domingue, 1760». Abgebildet ist die fruchtbare nördliche Hochebene von Saint-Domingue mit den größten und reichsten Plantagen der Kolonie. Direkt südlich vom Dorf Haut-du-Cap liegt die Bréda-Plantage, wo Toussaint geboren wurde und die ersten fünf Jahrzehnte seines Lebens vor der Revolution verbrachte.
3. Zwei etwas idealisierte Darstellungen des Plantagenlebens auf der Kolonie. Oben: In der Mitte befinden sich die Zuckerrohrpflanzungen, links die Zuckerfabrik und -raffinerie, rechts die Sklavenhütten; die Villa des Plantagenbesitzers liegt hinten rechts. Unten: Die Verarbeitung von Tabak und Maniok durch Sklaven; in der Mitte hinten das Haus des Besitzers.
4. Diese französische Landkarte von Daniel Dervaux vom Beginn des 20. Jahrhunderts basiert auf einem Original aus dem 18. Jahrhundert. Sie stellt vergangene Ereignisse aus dem Blickwinkel der Republikaner dar: Die Landung von Christoph Kolumbus, die Ankunft spanischer und französischer Siedler und die Sklavenemanzipation durch die Französische Revolution (unten Mitte). Unten links findet sich Toussaint Louverture als letzter Kolonialgouverneur von Saint-Domingue.
5. Zwei gegensätzliche Szenen aus den frühen Revolutionsjahren in Saint-Domingue und Frankreich: Der Brand von Cap am 21. Juni 1793 (oben) und eine Darstellung des französischen Parlaments im Februar 1794 (unten) nach dem Dekret vom 16. Pluviose, das die Sklaverei abschaffte; im Vordergrund jubeln emanzipierte schwarze Bürger, die vom Podium aus von einer angeblich über hundert Jahre alten schwarzen Frau beobachtet werden.
6. Toussaints wichtigste Gesprächspartner und Gegner: die französischen Kommissare Léger-Félicité Sonthonax (oben links) und Gabriel Hédouville (oben rechts), die er beide ausbootete; der britische Gesandte Thomas Maitland (unten links), der ihn gegenüber den britischen Behörden unterstützte; und der Kommandeur der französischen Expeditionsarmee, Victoire-Emmanuel Leclerc (unten rechts), der ihn 1802 gefangen nahm und nach Frankreich deportieren ließ.
7. Drei Porträts, ursprünglich aus dem Besitz von Toussaints Nachkommen, zeigen wichtige Mitglieder der Familie Louverture: oben links Toussaints Stiefsohn Placide, oben rechts sein Sohn Isaac, unten links Isaacs Frau Louise Chancy, die Tochter von Toussaints Halbschwester Geneviève. Unten rechts ein Porträt Toussaints von 1877 von dem haitianischen Maler Louis Rigaud.
8. Théodore Géricault: Épisode de la guerre coloniale (1818–19). Géricault war ein geschworener Feind der Sklaverei und malte mehrere bedeutende Bilder von Schwarzen. Dieses Gemälde gilt als Schlachtenszene aus dem Haitianischen Unabhängigkeitskrieg und zeigt die heroische Tapferkeit von Toussaints Soldaten.
9. Reiterporträt von Denis Volozan aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Dargestellt ist Toussaint auf seinem Pferd Bel-Argent in klassischer Kriegerpose; seine Gesichtszüge ähneln dem Porträt von Maurin; kompositorisch sticht die Ähnlichkeit mit Davids berühmtem Reiterporträt Bonapartes bei der Alpenüberquerung ins Auge.
10. Guillaume Guillon-Lethière: Schwur auf die Ahnen (1822). Das Gemälde transportiert das haitianische Ideal nationaler Versöhnung nach der Unabhängigkeit durch die Allianz von schwarzen und mixed-race Bürgern, hier vertreten durch die Revolutionsführer Jean-Jacques Dessalines (links) und Alexandre Pétion (rechts).
11. Diese Bilder von Jacob Lawrence (oben, aus seiner Serie The Life of Toussaint L’Ouverture) und von William H. Johnson (links, Toussaint l’Ouverture, 1945) lassen erkennen, dass Toussaint als Symbol charismatischer Führungskraft, der ethnischen Gleichheit und des Widerstands gegen jede imperialistische Besatzung auch Mitte des 20. Jahrhunderts seine Anziehungskraft auf die Vorstellungswelt der Afroamerikaner nicht verloren hatte.
12. Le Général Toussaint Enfumé. Eine bezaubernde Beschwörung des kreolischen, karibischen Toussaint Louverture von dem in Haiti geborenen Künstler Edouard Duval-Carrié und zugleich eine Hommage an die lebendigen politischen und religiösen Traditionen des heutigen Haiti (vor allem Vodou) und ihre tiefen Wurzeln in der spirituellen Kultur Afrikas.
13. Es gibt viele Briefmarken zum Gedenken an Toussaint und die haitianischen Revolutionäre. Oben links: zum 150. Jubiläum der Revolution eine Darstellung von Lamartinière und seiner Frau Marie-Jeanne bei der Schlacht von Crête-à-Pierrot; Mitte: der 200. Todestag Toussaints 2003 und eine Briefmarke aus Dahomey (1963) sowie ein französischer Stempel (1991 neben Charles de Gaulle), die beide Toussaint als Befreier Haitis beschreiben; unten: kubanische Gedenkmarke und Stempel zur Zweihundertjahrfeier der Sklavenrevolte in Saint-Domingue von 1991.
14. Toussaints Konterfei findet sich regelmäßig auf Münzen und Geldscheinen, wie auf dieser haitianischen 10-gourdes-Silbermünze (1968, oben), die auf einem Gemälde von Gustave Alaux basiert, und der 20-gourdes-Note (2001, unten). 2007 wurde im Senegal zum 200. Jahrestag der Verfügung zur Beendigung des Sklavenhandels eine Münze geprägt (Mitte).
15. Toussaint und die haitianische Revolution bilden den Gegenstand von Theaterstücken, Romanen und Filmen in der gesamten Karibik, in Europa und Nord- und Südamerika: Titelbild der englischen Erstausgabe von Alejo Carpentiers Das Reich von dieser Welt (1957), Plakate für eine Aufführung von C. L. R. James’ Stück The Black Jacobins (1986) und für Philippe Niangs Fernsehfilm Toussaint Louverture (2012).
16. Die Legende lebt bis heute weiter. Diese Skulpturen zeigen Toussaint Louverture oben links in Kriegerpose in Allada in Benin (1989), oben rechts ungebrochen in seiner Zelle im Fort Joux, unten links in seine Verfassung von 1801 vertieft in La Rochelle (2014), modelliert vom preisgekrönten Bildhauer Ousmane Sow; und mit entschlossenem Ausdruck in Montreal (2017).
17. Vodou-Zeremonie in Bois-Caïman im August 1791, einer der Gründungsmythen der modernen Nation Haitis, dargestellt von der zeitgenössischen haitianischen Künstlerin Nicole Jean-Louis. Viele der Sklaven tragen Messer für den bevorstehenden Aufstand; die Narben auf...
Erscheint lt. Verlag | 17.3.2022 |
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Übersetzer | Andreas Nohl, Nastasja S. Dresler |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | 18. Jahrhundert • 19. Jahrhundert • Befreiung • Frankreich • Freiheit • Geschichte • Haiti • Imperialismus • Invasionsarmee • Karibik • Kolonialismus • Napoleon • Politik • Postkolonialismus • Rassismus • Revolution • sklavenrevolte • Sklaverei • Toussaint Louverture • Unabhängigkeit • Verfassung |
ISBN-10 | 3-406-78459-3 / 3406784593 |
ISBN-13 | 978-3-406-78459-0 / 9783406784590 |
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