Jüdische Schicksale in und aus Baden
Ein Lesebuch der Edition Schoáh & Judaica
Seiten
2022
|
2022
Hartung-Gorre (Verlag)
978-3-86628-741-9 (ISBN)
Hartung-Gorre (Verlag)
978-3-86628-741-9 (ISBN)
Großherzog Friedrich I. von Baden (1826-1907) regierte von 1852 bis zu seinem Tod 1907; er galt und gilt als judenfreundlich, die Juden Badens erhielten anno 1862 als erste in Deutschland ihre uneingeschränkte bürgerliche Gleichberechtigung, und im liberalen Großherzogtum Baden amtierte mit Moritz Ellstätter in Karlsruhe erstmals ein Jude als Finanzminister. Dr. Theodor (Binjamin Ze'ev) Herzl (1860–1904, damals 38 Jahre) führte am 2. September 1898 auf der Insel Mainau ein Gespräch mit Großherzog Friedrich I. von Baden (damals 72), um ihn zu überzeugen, dass er Kaiser Wilhelm II. (1859–1941, damals 39, Kaiser 1888–1918) überzeuge, dass dieser den türkischen Sultan Abdülhamid II. (1842–1918, damals 56) überzeuge, unter deutschem Protektorat die Gründung einer jüdischen Heimstätte im damals türkischen Palästina zu gestatten.
Zwischen Anfang der 1860er Jahre bis in die 1920er Jahre entwickelte sich das jüdische Leben in Baden rasant, wobei das Landjudentum eine eigene Rolle spielte: Juden durften zum Beispiel seit Anfang bzw. Mitte des 17. Jahrhunderts in der Nähe der Stadt Konstanz ansässig werden, nämlich auf der Höri am Hochrhein, in Gailingen, Randegg, Wangen und Worblingen, zunächst als Kaufleute, später als Bauern, wo sie gegen beträchtliche "Schutzgelder" ihre sogenannten "Schutzbriefe" erwerben und damit halbwegs abgesichert auskommen konnten. Im Jahre 1825 lebten im "Judendorf" Gailingen immerhin 48% Juden, 50 Jahre später waren es knapp 70%, und von 1870 bis 1884 amtierte sogar ein gewählter jüdischer Bürgermeister, Leopold Guggenheim, in diesem südbadischen, deutsch-jüdischen "Schtetl", dessen einstiges jüdisches Leben heute kondensiert im Jüdischen Museum Gailingen zu besichtigen ist.
Die hier gesammelten 32 Beiträge von 21 Autorinnen und Autoren über Jüdische Schicksale in und aus Baden und die Publikationen, auf die sie verweisen, können zwar nicht repräsentativ sein, zeigen aber doch typisches Leben und Leiden in diesem Land. Baden in der Edition Schoáh & Judaica enthält weitere Publikationen, die hier nicht berücksichtigt sind.
Zwischen Anfang der 1860er Jahre bis in die 1920er Jahre entwickelte sich das jüdische Leben in Baden rasant, wobei das Landjudentum eine eigene Rolle spielte: Juden durften zum Beispiel seit Anfang bzw. Mitte des 17. Jahrhunderts in der Nähe der Stadt Konstanz ansässig werden, nämlich auf der Höri am Hochrhein, in Gailingen, Randegg, Wangen und Worblingen, zunächst als Kaufleute, später als Bauern, wo sie gegen beträchtliche "Schutzgelder" ihre sogenannten "Schutzbriefe" erwerben und damit halbwegs abgesichert auskommen konnten. Im Jahre 1825 lebten im "Judendorf" Gailingen immerhin 48% Juden, 50 Jahre später waren es knapp 70%, und von 1870 bis 1884 amtierte sogar ein gewählter jüdischer Bürgermeister, Leopold Guggenheim, in diesem südbadischen, deutsch-jüdischen "Schtetl", dessen einstiges jüdisches Leben heute kondensiert im Jüdischen Museum Gailingen zu besichtigen ist.
Die hier gesammelten 32 Beiträge von 21 Autorinnen und Autoren über Jüdische Schicksale in und aus Baden und die Publikationen, auf die sie verweisen, können zwar nicht repräsentativ sein, zeigen aber doch typisches Leben und Leiden in diesem Land. Baden in der Edition Schoáh & Judaica enthält weitere Publikationen, die hier nicht berücksichtigt sind.
Erscheinungsdatum | 06.01.2022 |
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Verlagsort | Konstanz |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 250 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Antisemitismus • Holocaust • Judenfeindschaft • Nationalsozialismus |
ISBN-10 | 3-86628-741-0 / 3866287410 |
ISBN-13 | 978-3-86628-741-9 / 9783866287419 |
Zustand | Neuware |
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