Frühneuzeitliche Dimensionen steppennomadischer Gewalt
Tataren, Mangiten und Nogaier als grenzüberschreitende Gewaltakteure im Krimkhanat und im Osmanischen Reich, 1538-1637
Seiten
2023
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-074926-7 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-074926-7 (ISBN)
Die Reihe SSGKT wurde 1980 vom ungarischen Turkologen György Hazai im Klaus Schwarz Verlag gegründet und widmet sich der Sprache, Kultur und Geschichte der Turkvölker. Geographisch nehmen die einzelnen Bände sowohl Zentral-, Nord-, West- und Ostasien als auch Teile Europas in den Blick. Dabei wird der zeitliche Bogen von den ersten Zeugnissen im 6. Jahrhundert bis in Moderne und Gegenwart gespannt.
Die Überfälle der Tataren des nördlichen Schwarzmeerraums im 16. und 17. Jahrhundert nehmen im historischen Bewusstsein der davon betroffenen Gesellschaften des östlichen Europa einen nicht unerheblichen Raum ein. Mit ihrem Fokus auf die Zerstörung und deren Folgen fand die Forschung lange Zeit aber nur unzureichende und häufig politisch gefärbte Erklärungen für die Raubüberfälle. Kaum gefragt wurde, welche komplexe soziale Funktion die Raubzüge für das Krimkhanat und die tatarischen Gemeinschaften des Osmanischen Reichs hatten. Diese Forschungslücke versucht diese Arbeit zu schließen. Es wird dabei in den Blick genommen, welche diplomatischen, administrativen und ökonomischen Praktiken sich stabilisierend auf das Gewalthandeln ausübten. Besonderes Augenmerk wird auf die Einbettung der Raubzüge in politische Netzwerke gelenkt, die u.a. von Bağçasaray nach Isfahan und Iași nach Istanbul reichten. Nicht zuletzt wird die Bedeutung gemeinschaftlicher Ausübung von Gewalt und die Polarisierung der krimtatarischen Eliten durch Angst vor Gewalt als ein die Raubzüge beeinflussender Faktor besprochen. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser in den letzten Jahren in den Fokus gerückten, aber immer noch relativ schlecht erforschten europäischen Geschichtsregion.
Die Überfälle der Tataren des nördlichen Schwarzmeerraums im 16. und 17. Jahrhundert nehmen im historischen Bewusstsein der davon betroffenen Gesellschaften des östlichen Europa einen nicht unerheblichen Raum ein. Mit ihrem Fokus auf die Zerstörung und deren Folgen fand die Forschung lange Zeit aber nur unzureichende und häufig politisch gefärbte Erklärungen für die Raubüberfälle. Kaum gefragt wurde, welche komplexe soziale Funktion die Raubzüge für das Krimkhanat und die tatarischen Gemeinschaften des Osmanischen Reichs hatten. Diese Forschungslücke versucht diese Arbeit zu schließen. Es wird dabei in den Blick genommen, welche diplomatischen, administrativen und ökonomischen Praktiken sich stabilisierend auf das Gewalthandeln ausübten. Besonderes Augenmerk wird auf die Einbettung der Raubzüge in politische Netzwerke gelenkt, die u.a. von Bağçasaray nach Isfahan und Iași nach Istanbul reichten. Nicht zuletzt wird die Bedeutung gemeinschaftlicher Ausübung von Gewalt und die Polarisierung der krimtatarischen Eliten durch Angst vor Gewalt als ein die Raubzüge beeinflussender Faktor besprochen. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser in den letzten Jahren in den Fokus gerückten, aber immer noch relativ schlecht erforschten europäischen Geschichtsregion.
Arkadiusz Christoph Blaszczyk, Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland.
Erscheinungsdatum | 10.05.2022 |
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Reihe/Serie | Studien zur Sprache, Geschichte und Kultur der Turkvölker ; 34 |
Zusatzinfo | 2 b/w and 6 col. ill. |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 967 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie | |
Schlagworte | Crimean Tatars • Gewalt • Krimtataren • Osmanisches Reich • Ottoman Empire • Poland-Lithuania • Polen-Litauen • Violence |
ISBN-10 | 3-11-074926-2 / 3110749262 |
ISBN-13 | 978-3-11-074926-7 / 9783110749267 |
Zustand | Neuware |
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