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Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua

Eine Untersuchung zur Begriffsgeschichte im Rahmen einer sozio- und varietäten-linguistischen Verortung: Die sprachtheoretische Debatte zur Antike von Leonardo Bruni und Flavio Biondo bis Celso Cittadini (1435-1601)

(Autor)

Buch | Hardcover
758 Seiten
2022 | 1. Auflage
Narr Francke Attempto (Verlag)
978-3-8233-8540-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua - Roger Schöntag
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Die sprachliche Verwandtschaft zwischen Latein und Italienisch war im Mittelalter nur vage bekannt. Dies ändert sich mit einer Diskussion im Jahr 1435 zwischen maßgeblichen Humanisten, die sich fragen, welche Sprache, d.h. welche Art von Latein, die Römer einst gesprochen haben. Hieraus entspinnt sich eine Debatte zwischen Lateinhumanisten und Vulgärhumanisten, an deren Ende sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sich das Italienische aus dem gesprochenen Latein der Antike, dem Vulgärlatein, herleitet. Die Aufarbeitung dieser Debatte im Rahmen der italienischen Sprachenfrage ist Gegenstand dieses Werks.
Die sprachliche Verwandtschaft zwischen Latein und Italienisch waren im Mittelalter nur vage bekannt. Dies ändert sich mit einer Diskussion im Jahre 1435, an der maßgebliche Humanisten wie Leonardo Bruni und Flavio Biondo beteiligt sind, die sich im Geiste der Rückbesinnung auf die Antike fragen, welche Sprache, d.h. welche Art von Latein, die Römer einst gesprochen haben mögen. Hieraus entspinnt sich nun eine Debatte (bis 1601) zwischen Lateinhumanisten und Vulgärhumanisten, an deren Ende sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sich das Italienische (und andere romanische Sprachen) aus dem gesprochenen Latein der Antike, dem Vulgärlatein, herleitet. Die sprachwissenschaftliche Aufarbeitung dieser Debatte im Rahmen der italienischen Sprachenfrage (questione della lingua) ist Ziel und Gegenstand vorliegender Abhandlung.

Dr. habil. Roger Schöntag lehrt romanische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen.

1. EINLEITUNG: THEMATISCHE ABGRENZUNG UND UNTERSUCHUNGSZIEL
1.1 THEMATIK
1.2 KORPUS UND ZEITLICHER RAHMEN
1.3 UNTERSUCHUNGSEBENEN
1.4 UNTERSUCHUNGSMETHODE UND UNTERSUCHUNGSZIEL
2. FORSCHUNGSSTAND
3. METHODIK: ZWEI EBENEN DER UNTERSUCHUNGSPERSPEKTIVE
3.1 DIE ANWENDUNG MODERNER VARIETÄTENLINGUISTISCHER UND SOZIOLINGUISTISCHER MODELLE
3.1.1 Varietätenlinguistische Perspektive
3.1.2 Soziolinguistische Perspektive
3.1.3 Entwurf eines Beschreibungsrahmens des Varietätenraums
3.2 DIE REKONTEXTUALISIERUNG: KLASSISCHE HERMENEUTIK UND HISTORISCHE VERORTUNG
4. DIE ARCHITEKTUR DES LATEINS
4.1 LINGUA VIVA: LATEIN IN DER ANTIKE
4.1.1 Die Periodisierung
4.1.1.1 Frühlatein
4.1.1.2 Altlatein
4.1.1.3 Klassisches und Nachklassisches Latein
4.1.1.4 Spätlatein
4.1.2 Der Varietätenraum
4.1.2.1 Die diatopische Ebene
4.1.2.2 Die diastratische Ebene
4.1.2.3 Die diaphasische Ebene
4.2 LINGUA MORTA (VIVA): LATEIN VOM MITTELALTER BIS ZUR FRÜHEN NEUZEIT
4.3 DIE DARSTELLUNG DES LATEINS UND SEINER ENTWICKLUNG IN EINEM VARIETÄTENLINGUISTISCHEN MODELL
5. EIN KURZER ABRIß ZUR BEGRIFFSGESCHICHTE DES VULGÄRLATEINS SEIT HUGO SCHUCHARDT
6. DER BEGINN FÜR DAS VERSTÄNDNIS DER ARCHITEKTUR DES LATEINISCHEN DER ANTIKE IN DER FRÜHEN NEUZEIT
6.1 DIE RAHMENBEDINGUNG: LA QUESTIONE DELLA LINGUA
6.1.1 Die questione vor dem Hintergrund von Renaissance und Humanismus
6.1.2 Kurzcharakteristik der questione della lingua: Fragestellungen und Periodisierung
6.1.3 Die "Barbarenthese" im Kontext von generatio, alteratio und corruptio
6.1.4 Das Verständnis von Sprache: lingua morta vs. lingua viva
6.1.5 Die Sprachauffassung im Mittelalter
6.2 DIE EINZELNEN POSITIONEN IN DER TRAKTATSLITERATUR VON DANTE BIS CITTADINI
6.2.1 Methodische Präliminarien
6.2.2 Der unverzichtbare Vorläufer: Dante Alighieri
6.2.3 Der Beginn der Diskussion zur antiken Sprachkonstellation (1435)
6.2.3.1 Leonardo Bruni (Leonardus Aretinus)
6.2.3.2 Flavio Biondo (Flavius Blondus)
6.2.3.3 Resümee des Initialdisputs
6.2.4 Leon Battista Alberti (Leo Baptista Alberti)
6.2.5 Guarino Veronese (Guarinus Veronensis)
6.2.6 Poggio Bracciolini (Poggius Florentinus)
6.2.7 Francesco Filelfo (Franciscus Philelphus)
6.2.8 Lorenzo Valla (Laurentius Vallensis)
6.2.9 Weitere Humanisten des 15. Jh. und die Tradierung der Debatte ins 16. Jh.
6.2.10 Zwischenfazit: Die prima generazione
6.2.11 Pietro Bembo (Petrus Bembus)
6.2.12 Baldassare Castiglione (Balthassaris Castillionis)
6.2.13 Claudio Tolomei (Claudius Ptolemaeus)
6.2.14 Lodovico Castelvetro (Ludovicus Castelvetrus)
6.2.15 Benedetto Varchi (Benedictus Varchius)
6.2.16 Celso Cittadini (Celsus Cittadinus)
6.2.17 Weitere Humanisten des 16. Jahrhunderts
6.2.18 Zwischenfazit: Die seconda generazione
7. ERGEBNIS UND FAZIT: DIE ENTWICKLUNG DER DEBATTE UND IHRE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE
LITERATUR

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Tübinger Beiträge zur Linguistik ; 581
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Gewicht 1242 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Antike • Balthassaris • Barbarenthese • Battist • Begriffsgeschichte • Biondo • Bracciolini • Bruni • Castelvetro • Castillionis • cittadini • Dante • Dante Alighieri • Ebene • Filelfo • Florentinus • Forschungsstand • Franciscus • Hermeneutik • Humanismus • Italische Sprachen • Korpus • Latein • Leon Battista Alberti • Periodisierung • Philelphus • Poggius • Rekontextualisierung • Renaissance • Romanische Sprachen • Römer • Sprachwissenschaft, Linguistik • Verwandtschaft
ISBN-10 3-8233-8540-2 / 3823385402
ISBN-13 978-3-8233-8540-0 / 9783823385400
Zustand Neuware
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