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Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik

Historisch-kritische Edition
Buch | Hardcover
CLXXII, 289 Seiten
2022
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3958-7 (ISBN)
CHF 124,60 inkl. MwSt
Die 1766 erschienenen »Träume eines Geistersehers« nehmen eine Schlüsselstellung in Kants Werk ein. Anlässlich der Auseinandersetzung mit der Geisterseherei Emmanuel Swedenborgs prüft Kant die Erkenntnisansprüche der rationalen Psychologie und weist sie als haltlos zurück. Diese Kritik weitet sich zu einer Ablehnung der gesamten herkömmlichen Metaphysik aus, deren Scheitern Kant zum Anlass nimmt, nach der angemessenen Methode in der Philosophie zu fragen. Als solche empfiehlt er die Hinwendung zu erfahrungswissenschaftlichen Verfahren. Damit hat Kant bereits wesentliche Momente seiner späteren Vernunftkritik erarbeitet. Aber auch die praktische Philosophie profitiert von der im Geist des Skeptizismus und im Tonfall ironischsarkastischer Redeweise durchgeführten Untersuchung. Es zeigt sich, dass die Grundzüge von Kants Moralphilosophie bereits 1766 gefunden sind. Kants Abhandlung bedeutet somit in mehrfacher Hinsicht das Ende seiner vorkritischen Phase und markiert die eigentliche Geburtsstunde des Kritizismus. Die Ausgabe präsentiert Kants Text erstmals in historisch-kritischer Gestalt und mit deutschen Übersetzungen der Stellen aus den »Arcana Coelestia« Swedenborgs, auf die sich Kant bezieht. Die umfänglichen Erläuterungen decken die Anknüpfungen an die zeitgenössische Philosophie auf und stellen die Verbindung der Abhandlung mit Kants vorkritischen wie kritischen Werken her.

Immanuel Kant wird 1724 in Königsberg geboren. Mit 16 Jahren beginnt er das Studium der Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften an der Königsberger Universität. Jedoch erst im Alter von 46 Jahren erhält er eine ordentliche Professur für Logik und Metaphysik in Königsberg. Als wirkungsmächtigster deutscher Philosoph neben Hegel erlangt Kant schon zu Lebzeiten einen legendären Ruf. Er verbringt sein Leben alleinstehend und einem strengen selbstauferlegten Tagesablauf folgend, der Anlaß zu zahlreichen überlieferten Anekdoten bietet. Kant stirbt in hohem Alter von 80 Jahren 1804 in Königsberg.

Lothar Kreimendahl, 1995 bis 2017 Ordinarius für Philosophie an der Universität Mannheim, Leiter der dortigen Arbeitsstellen »Kant-Index« sowie »Lambert-Edition«. Forschungsschwerpunkt: Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Philosophie der europäischen Aufklärung, dem britischen Empirismus, insbesondere zu Hume, der kontinentaleuropäischen rationalistischen Tradition, zu Spinoza, Bayle, Wolff, Baumgarten, Kant, Mozart; kommentierte Editionen und Übersetzungen von Werken Humes, Condillacs, Wolffs, Bayles, Baumgartens; Indices zu Kants vorkritischen Schriften.

"[...] es ist nicht zuletzt der ungewohnt ironisch-spottende Ton, den Kant hier anschlägt, der die Divergenzen der Lesarten befördert. Man bewundert den literarischen Schliff und weiß dabei oft nicht so recht, wie es der von den Herausgebern zitierte Ernst Cassirer einmal formulierte, "was war hier das wahre Gesicht des Autors, was die Maske, die er vorgenommen hatte?".[...] In den ausführlichen Erläuterungen der neuen Edition werden die Stellen aus den "Arcana" übersetzt, auf die Kant Bezug nimmt, hinzu kommt ein stattlicher Anhang mit relevanten Äußerungen Kants in Briefen und Werken sowie ausgewählten Äußerungen von Zeitgenossen zu den "Träumen"." (Helmut Mayer, FAZ 02.09.2022)

»[...] es ist nicht zuletzt der ungewohnt ironisch-spottende Ton, den Kant hier anschlägt, der die Divergenzen der Lesarten befördert. Man bewundert den literarischen Schliff und weiß dabei oft nicht so recht, wie es der von den Herausgebern zitierte Ernst Cassirer einmal formulierte, „was war hier das wahre Gesicht des Autors, was die Maske, die er vorgenommen hatte?“.[...] In den ausführlichen Erläuterungen der neuen Edition werden die Stellen aus den „Arcana“ übersetzt, auf die Kant Bezug nimmt, hinzu kommt ein stattlicher Anhang mit relevanten Äußerungen Kants in Briefen und Werken sowie ausgewählten Äußerungen von Zeitgenossen zu den „Träumen“.«
Helmut Mayer, FAZ 02.09.2022

»Insgesamt lässt sich (…) festhalten, dass alle Teile dieser historisch-kritischen Arbeit überaus gewichtige Informationen und essenzielle Instrumente liefern, um einen derart schwierigen Text besser zu verstehen. Daher sollte die exzellente Arbeit von Kreimendahl und Oberhausen in vielerlei Hinsichten als mustergültig für ähnliche Neueditionen der Werke Kants gelten.«
Giuseppe Motta, in: Aufklärung, Bd. 35

Insgesamt lässt sich (…) festhalten, dass alle Teile dieser historisch-kritischen Arbeit überaus gewichtige Informationen und essenzielle Instrumente liefern, um einen derart schwierigen Text besser zu verstehen. Daher sollte die exzellente Arbeit von Kreimendahl und Oberhausen in vielerlei Hinsichten als mustergültig für ähnliche Neueditionen der Werke Kants gelten.
Giuseppe Motta, in: Aufklärung, Bd. 35

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 747
Vorwort Lothar Kreimendahl, Michael Oberhausen
Sprache deutsch
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 1 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Metaphysik / Ontologie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Kant, Immanuel • Metaphysik • Philosophie der Aufklärung • Psychologie • Rationalismus
ISBN-10 3-7873-3958-2 / 3787339582
ISBN-13 978-3-7873-3958-7 / 9783787339587
Zustand Neuware
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