Genealogie als Mittel der Herrschaftslegitimation?
Historiographie des Hauses Habsburg von Leopold I. bis Karl VI. (1658-1740)
Seiten
2020
|
1. Erstauflage
wvb Wissenschaftlicher Verlag Berlin
978-3-96138-249-1 (ISBN)
wvb Wissenschaftlicher Verlag Berlin
978-3-96138-249-1 (ISBN)
Die Genealogie durchlebte im Verlauf der Frühen Neuzeit unzählige Veränderungen. Von einem Grundkonzept historischen Denkens in der höfischen Gesellschaft des Absolutismus erlangte sie um 1700 sukzessive jene systematischen Züge, die heute gemeinhin mit ihr assoziiert werden. Im 17. Jahrhundert existierten keine scharfen Trennlinien zwischen fürstlicher Ahnenforschung, Hofhistoriographie und Literatur, sodass sie alle letztlich im Sinne der historischen Herrschaftslegitimation fungieren konnten.
So rühmte sich das Haus Habsburg im Laufe seiner Geschichte zahlreicher Ursprungsmythen. Sowohl die intendierte Ansippung an den römischen Adel als auch der Versuch, verwandtschaftliche Beziehungen zu den Merowingern und Karolingern zu konstruieren, dominierten über Jahrhunderte hinweg die habsburgischen Genealogien. Im Zeitalter Karls VI. wurde die auf den ‚Acta Murensia‘ basierende etichonisch-elsässische Theorie präferiert. Sie besagte, dass die Habsburger und Lothringer Seitenlinien des Hauses Elsass seien. All diesen Ideen ist der Gedanke gemein, die politischen Begehren des Erzhauses historisch rechtfertigen zu wollen. Die Ambitionen auf die Kaiserwürde wurden in gleichem Maße genealogisch begründet wie das Gottesgnadentum. Die vorliegende Publikation will dies anhand qualitativ-vergleichender Analysen hofhistoriographischer Texte von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Erlöschen des Hauses Habsburg im Mannesstamm (1740) aufzeigen.
So rühmte sich das Haus Habsburg im Laufe seiner Geschichte zahlreicher Ursprungsmythen. Sowohl die intendierte Ansippung an den römischen Adel als auch der Versuch, verwandtschaftliche Beziehungen zu den Merowingern und Karolingern zu konstruieren, dominierten über Jahrhunderte hinweg die habsburgischen Genealogien. Im Zeitalter Karls VI. wurde die auf den ‚Acta Murensia‘ basierende etichonisch-elsässische Theorie präferiert. Sie besagte, dass die Habsburger und Lothringer Seitenlinien des Hauses Elsass seien. All diesen Ideen ist der Gedanke gemein, die politischen Begehren des Erzhauses historisch rechtfertigen zu wollen. Die Ambitionen auf die Kaiserwürde wurden in gleichem Maße genealogisch begründet wie das Gottesgnadentum. Die vorliegende Publikation will dies anhand qualitativ-vergleichender Analysen hofhistoriographischer Texte von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Erlöschen des Hauses Habsburg im Mannesstamm (1740) aufzeigen.
Erscheinungsdatum | 16.12.2020 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 230 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Neuzeit (bis 1918) |
Geschichte ► Hilfswissenschaften ► Genealogie | |
Schlagworte | Ansippung • Dynastiegeschichte • Geschichtsbewusstsein • Hofhistographie • Höfische Gesellschaft • Legitimation durch Abstammung |
ISBN-10 | 3-96138-249-2 / 3961382492 |
ISBN-13 | 978-3-96138-249-1 / 9783961382491 |
Zustand | Neuware |
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