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Die Philosophie der Aufklärung

(Autor)

Birgit Recki (Herausgeber)

Buch | Hardcover
XVI, 416 Seiten
2003 | 1. Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1415-7 (ISBN)
CHF 119,95 inkl. MwSt
Ernst Cassirers Darstellung der Philosophie der Aufklärung, die er ursprünglich 'Ideengeschichte der Aufklärungszeit' nennen wollte, zählt zu den herausragenden Standardwerken zur Bestimmung der Leitgedanken der Epoche. Er verfasste diese 1932 erschienene Monographie für die von Fritz Medicus u. a. herausgegebene Reihe »Grundriß der philosophischen Wissenschaften«, wollte aber mehr und anderes leisten als eine rein historisch ausgerichtete Epochendarstellung: »Die eigentliche 'Philosophie' der Aufklärung ist und bleibt etwas anderes als der Inbegriff dessen, was ihre führenden Denker, was Voltaire und Montesquieu, was Hume oder Condillac, was d'Alembert oder Diderot, Wolff oder Lambert gedacht und gelehrt haben. Sie ist in der Summe dieser Lehrmeinungen und in ihrer bloßen zeitlichen Abfolge nicht sichtbar zu machen, denn sie besteht überhaupt weniger in bestimmten einzelnen Sätzen als in der Form und Art der gedanklichen Auseinandersetzung selbst.«

Entsprechend sah Cassirer das auszeichnende Merkmal seiner historischen Rekonstruktion der Epoche darin, nicht die Geschichte der einzelnen Denker und ihrer Lehren, sondern eine Geschichte der Ideen der Aufklärungszeit zu schreiben und diese Ideen nicht nur in ihrer abstrakt-theoretischen Fassung, sondern in ihrer unmittelbaren Wirksamkeit, ihren »gestaltenden Kräften« aufzuzeigen: Aufklärung über den »Sinn« der Aufklärung zu geben.

Inhalt: Die Denkform des Zeitalters der Aufklärung · Natur und Naturerkenntnis im Denken der Aufklärungsphilosophie · Psychologie und Erkenntnislehre · Die Idee der Religion · Die Eroberung der geschichtlichen Welt · Recht, Staat und Gesellschaft · Die Grundprobleme der Ästhetik.

Ernst Cassirer wird 1874 in Breslau geboren. Er studiert Jura, Literatur und Philosophie in Berlin, wechselt aber dann nach Marburg und schließt sich der Marburger Schule des Neukantianismus an. 1899 erfolgt die Promotion mit einer Schrift über Descartes bei Paul Natorp. Nach seiner Habilitation 1906 hält Cassirer als Privatdozent Lehrveranstaltungen in Berlin und folgt dann 1919 einem Ruf an die neugegründete Universität in Hamburg. Hier kommt es zu einer außerordentlich fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg, in der der Grundstein für die Entwicklung seines Hauptwerkes Die Philosophie der symbolischen Formen gelegt wird. In diesem dreibändigen Werk (1923-29) wird der Entwurf einer systematischen Philosophie der Kultur unternommen. Dem Begriff der symbolischen Formen, in denen sich menschliches Erleben mit Hilfe z. B. von Sprache, Kunst, Mythen oder Wissenschaft ausdrückt, kommt dabei die Funktion zu, einen geistigen Bedeutungsgehalt mit einem sinnlichen Zeichen zu verknüpfen. Kultur ist in diesem Zusammenhang die Sinnschöpfung des Menschen durch Symbole, was dem Umstand Rechnung trägt, daß es auch primitivere Formen der Welterkenntnis gibt.1933 emigriert Ernst Cassirer über England nach Schweden und nimmt die schwedische Staatsbürgerschaft an. Acht Jahre später übersiedelt er mit seiner Frau und drei Kindern nach Amerika, wo er bis zu seinem Tod 1945 verschiedene Lehrtätigkeiten ausübt.

Birgit Recki (geb. 1954) ist Professorin für Philosophie an der Universität Hamburg, Arbeitsschwerpunkte: Ethik, Ästhetik, Philosophische Anthropologie/Kulturphilosophie; aktuelles Forschungsprojekt zur Freiheitstheorie – Technik als Form der Freiheit

»Wenn man mehr über die mit unserer Erkenntnisleistung verknüpfte und tief in die europäische Geistesgeschichte eingelassene Aufklärung erfahren möchte, gibt es, trotz mancher Neuerscheinung, bis heute kein besseres Buch als Ernst Cassirers umfassende Studie 'Die Philosophie der Aufklärung'.«
Merkur (Nov. 2007)

»Es ist erstaunlich, wie genau Cassirer die Texte kennt und sie gedankengenealogisch zu entfalten vermag. Dazu findet sich heute kein vergleichbarer Autor.«
Prof. Dr. Bernhard Taureck

»Aus den zahlreiche Darstellungen zur Philosophiegeschichte des 18. Jahrhunderts ragt das Buch Cassirers - obwohl inzwischen über siebzig Jahre alt - als ein 'Klassiker' heraus. Es überzeugt nicht durch die Detailliertheit seiner Untersuchungen, sondern durch den souveränen Zugriff auf das historische Material und die Fähigkeit, große Entwicklungslinien herauszupräparieren. Besonders hervorzuheben ist dabei der konsequent problemgeschichtliche Ansatz: Cassirer begnügt sich nicht mit dem Referat von Thesen und 'Ergebnissen' des Denkens, sondern rekonstruiert die Fragestellungen, die ihm zugrundeliegen.«
Prof. Dr. Kurt Bayertz

»… ist Cassirers Ideengeschichte der Aufklärungszeit … Sichtbarmachung, Erhellung, Ans-Licht-Bringen des verborgenen Sinns der Aufklärungsphilosophie, wie Gerald Hartung in der Einleitung zutreffend schreibt. Es geht darum, daß Reflexionspotential des Menschen zu aktivieren, um ihn auf die eigenen Beine stellen zu helfen, damit er nach vorn zu gehen vermag. … Alles in allem: eine Bereicherung der Studienliteratur, wie man sie nun nicht mehr missen möchte.«
Prof. Dr. Hermann Klenner

»Eine editorisch ganz ausgezeichnete Ausgabe eines Standardwerks zur Aufklärung, das zugleich und nicht zuletzt auch in Cassirers historische Denken und seine Methodologie einführt.«
Prof. Dr. Jörg Jantzen

Erscheint lt. Verlag 1.1.2003
Reihe/Serie Ernst Cassirer, Gesammelte Werke. Hamburger Ausgabe ; 15
Mitarbeit Anpassung von: Claus Rosenkranz
Sprache deutsch
Maße 160 x 237 mm
Gewicht 805 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Aufklärung • Cassirer, Ernst • Descartes • Diderot • Hardcover, Softcover / Philosophie/Renaissance, Aufklärung • HC/Philosophie/Renaissance, Aufklärung • Naturerkenntnis • Psychologie • Rationalismus
ISBN-10 3-7873-1415-6 / 3787314156
ISBN-13 978-3-7873-1415-7 / 9783787314157
Zustand Neuware
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