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Jesus oder Paulus

Der Ursprung des Christentums im Konflikt

(Autor)

Buch | Hardcover
200 Seiten
2021
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-76406-6 (ISBN)
CHF 34,90 inkl. MwSt
Was wir über das frühe Christentum zu wissen meinen, ist bis heute stark von Glaubenstraditionen geprägt. Der preisgekrönte Historiker Johannes Fried befragt die biblischen und außerbiblischen Quellen neu und setzt sie zu einem neuen, kohärenten Bild zusammen: Demnach gab es im entstehenden Christentum einen Grundkonflikt zwischen Anhängern Jesu, die die Worte ihres Meisters und Rabbis im frühesten Kern des Thomas-Evangeliums festhielten, und dem Apostel Paulus, der die Botschaft vom Kreuzestod des Gottessohnes in der heidnischen Welt verkündete. Die Lehre des Paulus setzte sich durch, während die Überlieferung der Jesus-Anhänger verketzert und vergessen wurde. Johannes Fried folgt ihren Spuren und zeigt, dass alles ganz anders gewesen sein könnte, als wir glauben.

»Jesus lebt!« Diese frohe Botschaft konnte nach Jesu Kreuzigung ganz unterschiedlich verstanden werden. Sein engstes Umfeld in Jerusalem wusste, dass er das Kreuz überlebt hatte, und bewahrte die Worte des geflohenen Meisters. Der Apostel Paulus dagegen, der dem Christus Jesus nur in einer Vision begegnet war, verkündete die wundersame Auferstehung des Gottessohnes von den Toten und hatte wenig Interesse am Leben des jüdischen Lehrers. Johannes Fried rekonstruiert den Konflikt auf der Grundlage der verfügbaren biblischen und außerbiblischen Quellen und zeigt, wie die Lehre des Apostels Paulus von Kreuzestod und Auferstehung die kanonischen Evangelien prägte und sich im Römischen Reich durchsetzte, während die Überlieferung der Jesus-Anhänger – festgehalten etwa im Thomas-Evangelium – in Gebiete außerhalb des Römischen Imperiums abgedrängt, verketzert und schließlich vergessen wurde. Johannes Fried folgt den wenigen erhaltenen Spuren mit dem Werkzeug des Historikers und zeigt, dass alles ganz anders gewesen sein könnte, als wir glauben.

Johannes Fried ist Professor em. für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt am Main und Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Er war Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Historikerpreis (1995) und dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa (2006).

Vorwort 7
1. Hätte die Kirche ohne Auferstehungsglauben
entstehen können? 9
2. Wie alles begann 27
3. Ein Augenzeugnis ohne theologisches Konstrukt 45
4. Damals und heute: Quellenkritik 63
5. Nach dem Grab 75
6. Paulus 87
7. Die Spaltung der Jesus-Bewegung 97
8. Auf dem Weg zu den Evangelien 111
9. Das Evangelium des Thomas 123
10. Gegen die Gnosis 133
11. Bewahrung der Erinnerung 141
12. Vielfalt der Überlieferung 157
Schluss 173
Karten 182
Abkürzungen 185
Anmerkungen 187
Literatur 195
Personenregister 199

»Johannes Fried ist einer unserer wortmächtigsten Historiker.«
Gustav Seibt

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 2 Kt.
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 139 x 217 mm
Gewicht 389 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Vor- und Frühgeschichte / Antike
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Religionsgeschichte
Religion / Theologie Christentum Bibelausgaben / Bibelkommentare
Schlagworte Apostel • Auferstehung • Bibel • Christentum • Geschichte • Gottessohn • Heiden • Israel • Jerusalem • Jesus • Juden • Kreuzestod • Kreuzigung • Mission • Paulus • Sühnetod • Überlieferung
ISBN-10 3-406-76406-1 / 3406764061
ISBN-13 978-3-406-76406-6 / 9783406764066
Zustand Neuware
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