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Gesamtausgabe in 24 Bänden

Band 15: Goethe. Deutschlands innere Wandlung. Das Problem der historischen Zeit. Rembrandt
Buch | Hardcover
678 Seiten
2003
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-57965-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gesamtausgabe in 24 Bänden - Georg Simmel
CHF 54,90 inkl. MwSt

Dieser Band vereinigt die beiden berühmten Monographien Goethe von 1912 und Rembrandt von 1916, ergänzt um die einst separat erschienenen Vorträge »Deutschlands innere Wandlung« von 1914 und »Das Problem der historischen Zeit« von 1916. Die beiden Schriften Goethe und Rembrandt stießen bei ihrem Erscheinen auf starke Resonanz und große Beachtung in der Literatur- und Kunstwissenschaft und gehören bis heute fraglos zu den bekanntesten und einflußreichsten Studien Simmels. Dies ist um so erstaunlicher, da es keineswegs Simmels Anliegen war, in fachdisziplinäre Diskussionen einzugreifen. Simmel hatte die Studien im Rahmen seiner kunstphilosophischen Überlegungen geschrieben und dabei besonderes Gewicht auf die beiden Künstlerpersönlichkeiten gelegt, mit denen er ein Leben lang vertraut war. An Rodin und Michelangelo entwickelte er seine Theorie eines »individuellen Gesetzes«, die er nun im Zusammenhang seiner Lebensphilosophie und in Hinblick auf das Prinzip der Ethik an zentraler Stelle zu plazieren gedachte - und die er dann auch später in seine Lebensanschauungen (1918) einfügte. Die Beschäftigung mit Goethe und Rembrandt galt ihm als Entfaltung dieses Gedankens. Sein früher Tod verhinderte die geplante Fortführung in Monographien zu Shakespeare und Beethoven.

Georg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern des Fabrikanten Edward Simmel und dessen Frau Flora (geb. Bodenstein) geboren und starb am 26. September 1918 in Straßburg. Die Familie ist jüdischer Herkunft, beide Elternteile traten jedoch schon früh zum christlichen Glauben über. Georg Simmel wurde evangelisch getauft. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Völkerpsychologie und Philosophie. Seine erste Promotionsschrift Psychologisch-ethnologische Studien über die Anfänge der Musik wurde von dem Philosophiehistoriker Zeller und dem Physiker Helmholtz wegen formaler Fehler und »zu gewagter« Thesen abgelehnt. Als Dissertation wird jedoch die prämierte Abhandlung Darstellung und Beurteilungen von Kants verschiedenen Ansichten über das Wesen der Materie akzeptiert. Nach Überwindung weiterer Hindernisse wurde er 1885 mit der Schrift Kantische Studien im Fach Philosophie habilitiert und an der Berliner Universität zum Privatdozenten ernannt. Mit der öffentlichen Antrittsvorlesung »Über das Verhältnis des ethischen Ideals zu dem logischen und dem ästhetischen« begann er seine sehr erfolgreichen Veranstaltungen, die auch gesellschaftlich große Resonanz fanden. Trotz seines akademischen Erfolgs wurde Simmel mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert. So wurde 1898 sein erster Antrag auf Erteilung eines Extraordinariats vom Kultusministerium abgelehnt. 1908 scheiterte seine Berufung auf die zweite Professur für Philosophie in Heidelberg trotz der Empfehlungen von Max Weber und Eberhard Gothein am antisemitischen Gutachten des im Alldeutschen Verband engagierten Berliner Historikers Dietrich Schäfer (1845-1929). Heute gilt Simmel als einer der wichtigsten und faszinierendsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts, der entscheidend zur Formierung dieser Disziplin als eigenständiger Wissenschaft beigetragen hat.

Otthein Rammstedt ist Professor em. der Universität Bielefeld und ist Herausgeber der Georg Simmel Gesamtausgabe.

Aus dem Inhalt:
Goethe / Deutschlands innere Wandlung / Das Problem der historischen Zeit / Rembrandt

»Als das Jahrhundert schon fast in den Weltkrieg zog, konzentrierte sich der Philosoph Georg Simmel, 1912, auf das 'Urphänomen Goethe'. ... Die Rede zum Kriegsbeginn, 1914, zeigt den Lebensphilosophen dann wie benommen vom Warten auf den neuen Menschen, von der 'mysteriösen Innenseite' des Krieges - bis 1916 die methodische Frage entsteht, was das Verstehen von Geschichte heiße.« Elisabeth von Thadden DIE ZEIT 20030828

»Als das Jahrhundert schon fast in den Weltkrieg zog, konzentrierte sich der Philosoph Georg Simmel, 1912, auf das ›Urphänomen Goethe‹. ... Die Rede zum Kriegsbeginn, 1914, zeigt den Lebensphilosophen dann wie benommen vom Warten auf den neuen Menschen, von der ›mysteriösen Innenseite‹ des Krieges – bis 1916 die methodische Frage entsteht, was das Verstehen von Geschichte heiße.«

Erscheint lt. Verlag 28.7.2003
Reihe/Serie Gesamtausgabe ; 15
Zusatzinfo Mit Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 133 x 203 mm
Gewicht 680 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Goethe • Goethe Johann W. von • Goethe, Johann W. von • G. Simmel • HC/Geisteswissenschaften allgemein • HC/Soziologie/Soziologische Theorien • Johann W. von • Kunstphilosophie • Rembrandt • Rembrandt (G. Simmel)
ISBN-10 3-518-57965-7 / 3518579657
ISBN-13 978-3-518-57965-7 / 9783518579657
Zustand Neuware
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