Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Menschen ohne Geschichte sind Staub - Anna Hájková

Menschen ohne Geschichte sind Staub

Homophobie und Holocaust

(Autor)

Buch | Softcover
59 Seiten
2021
Wallstein (Verlag)
978-3-8353-3769-5 (ISBN)
CHF 13,85 inkl. MwSt
zur Neuauflage
  • Titel erscheint in neuer Auflage
  • Artikel merken
Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
Eine Untersuchung, die für das Erinnern an queere jüdische Opfer während des Holocausts und für ein Ende der Stigmatisierung eintritt.Queere Geschichte des Holocaust, also die Frage nach gleichgeschlechtlichem Verlangen unter den Holocaustopfern, ist bis in die heutigen Tage eine Leerstelle geblieben. Dies liegt an einer weitreichenden Homophobie der Häftlingsgesellschaft in KZs und Ghettos, was dazu führte, dass die Stimmen dieser Menschen weitgehend aus den Archiven getilgt sind. Anna Hájkovás Text baut auf bestehender Forschung zu Homophobie auf und macht den Versuch, die Geschichte dieser ausradierten Menschen zu schreiben. Die Untersuchung ist dabei gleichzeitig eine Geschichte der Sexualität des Holocaust und nimmt in Augenschein, dass die Beziehungen im Lager mitunter ausbeuterisch und gewaltsam waren, wobei die Übergänge fließend waren. Hájková setzt sich mit einigen besonderen Fällen von Jugendlichen (unter anderem Anne Frank) und Erwachsenen auseinander, es geht um romantische, erzwungene und abhängige Beziehungen, um romantische Sexualität und sexuellen Tauschhandel. Sie zeigt die Gleichzeitigkeit von queerer und Hetero-Sexualität und argumentiert, dass wir von einem ausschließlichen Konzept der sexueller Identität Abschied nehmen und von Akten und Praktiken sprechen müssen, um das Verhalten der Opfer verstehen zu können.

Dr. Anna Hájková, geb. 1978, ist Associate Professor an der University of Warwick. Sie studierte an der Humboldt-Universität Berlin und promovierte an der University of Toronto, Kanada. Veröffentlichungen u.a.: The Last Ghetto: An Everyday History of Theresienstadt (erscheint 2020); Medicine in Theresienstadt, in: Social History of Medicine, 33,1 (2020); Die letzten Berliner Veit Simons: Holocaust, Geschlecht und das Ende des deutsch-jüdischen Bürgertums (Co-Autorin, 2019). Auszeichnungen: Catharine Stimpson Prize for Outstanding Feminist Scholarship 2013.

»Das Buch von Hájková bietet (...) einen spannenden Einblick in die queere Geschichte des Holocaust, die immer mehr Resonanz bekommt.« (Hannah Geiger, antifa - Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur, November/Dezember 2022)

»Das Buch von Hájková bietet (...) einen spannenden Einblick in die queere Geschichte des Holocaust, die immer mehr Resonanz bekommt.«
(Hannah Geiger, antifa – Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur, November/Dezember 2022)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Hirschfeld-Lectures ; 14
Sprache deutsch
Maße 120 x 200 mm
Gewicht 91 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Schlagworte 20. Jahrhundert • Anne Frank • Beziehungen • Gender Studies • Geschichte • Geschlecht • Ghetto • ghettos • Holocaust • Homophobie • Identität • Jüdische Geschichte • Konzentrationslager • KZ • Nationalsozialismus • Nazi Deutschland • queere Geschichte • Queer Studies • Sexualität • Sexuelle Identität
ISBN-10 3-8353-3769-6 / 3835337696
ISBN-13 978-3-8353-3769-5 / 9783835337695
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
die große Flucht der Literatur

von Uwe Wittstock

Buch | Hardcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 36,40
Mythos „Stauffenberg-Attentat“ – wie der 20. Juli 1944 verklärt und …

von Ruth Hoffmann

Buch | Hardcover (2024)
Goldmann (Verlag)
CHF 33,55