Amphiaraus
Ritual und Schwelle in Statius’ ›Thebais‹
Seiten
In der 1968 gegründeten Reihe erscheinen Monographien aus den Gebieten der Griechischen und Lateinischen Philologie sowie der Alten Geschichte. Die Bände weisen eine große Vielzahl von Themen auf: neben sprachlichen, textkritischen oder gattungsgeschichtlichen philologischen Untersuchungen stehen sozial-, politik-, finanz- und kulturgeschichtliche Arbeiten aus der Klassischen Antike und der Spätantike. Entscheidend für die Aufnahme ist die Qualität einer Arbeit; besonderen Wert legen die Herausgeber auf eine umfassende Heranziehung der einschlägigen Texte und Quellen und deren sorgfältige kritische Auswertung.
Immer wieder wird in der Forschung darauf hingewiesen, dass Raumkonzeption und Grenzziehung von hoher Bedeutung für Statius' >Thebais< seien. Auch das große Interesse des Textes an Religion und Ritual wird öfters hervorgehoben. Beide Aspekte wurden allerdings bisher nur im Ansatz diskutiert und selten für die Deutung des Werkes fruchtbar gemacht. Die Aspekte von Ritual und Grenzraum verbinden sich bei Statius paradigmatisch in der Figur des Amphiaraus. In einem close reading der beiden umfangreichsten Amphiaraus-Episoden zeigt Nils Jäger, wie Statius Amphiaraus vom Seher auf dem Gipfel des Bergs Aphesas zum Sehergott der Erdspalte auf dem Schlachtfeld vor Theben werden lässt. Der Autor knüpft ein komplexes motivisches Netzwerk um diese Figur, welches die jähe Einfahrt des Sehers in die Unterwelt bespiegelt, mit weiterer Bedeutung auflädt und so zur zentralen Grenzüberschreitung der >Thebais< werden lässt. Die Vogelschau des Amphiaraus und Melampus (Theb. 3) sowie das Gebet des Thiodamas (Theb. 8) erweisen sich als „Knotenpunkte“ in diesem motivischen Netzwerk.
Immer wieder wird in der Forschung darauf hingewiesen, dass Raumkonzeption und Grenzziehung von hoher Bedeutung für Statius' >Thebais< seien. Auch das große Interesse des Textes an Religion und Ritual wird öfters hervorgehoben. Beide Aspekte wurden allerdings bisher nur im Ansatz diskutiert und selten für die Deutung des Werkes fruchtbar gemacht. Die Aspekte von Ritual und Grenzraum verbinden sich bei Statius paradigmatisch in der Figur des Amphiaraus. In einem close reading der beiden umfangreichsten Amphiaraus-Episoden zeigt Nils Jäger, wie Statius Amphiaraus vom Seher auf dem Gipfel des Bergs Aphesas zum Sehergott der Erdspalte auf dem Schlachtfeld vor Theben werden lässt. Der Autor knüpft ein komplexes motivisches Netzwerk um diese Figur, welches die jähe Einfahrt des Sehers in die Unterwelt bespiegelt, mit weiterer Bedeutung auflädt und so zur zentralen Grenzüberschreitung der >Thebais< werden lässt. Die Vogelschau des Amphiaraus und Melampus (Theb. 3) sowie das Gebet des Thiodamas (Theb. 8) erweisen sich als „Knotenpunkte“ in diesem motivischen Netzwerk.
Nils Jäger , Universität Osnabrück.
Erscheinungsdatum | 10.09.2020 |
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Reihe/Serie | Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte ; 145 |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 527 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Latein / Altgriechisch |
Schlagworte | Latein / Dichtung • Latein / Epik • Lateinische Dichtung • lateinische Epik • Latin Epic Poetry • Latin Poetry • Latin poetry, Latin epic poetry, liminality • Liminalität • Liminalität / Literatur • Liminality |
ISBN-10 | 3-11-070094-8 / 3110700948 |
ISBN-13 | 978-3-11-070094-7 / 9783110700947 |
Zustand | Neuware |
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