Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues. Band II, Lieferung 6
Die Dichte an unediertem Material steigt im vorliegenden Faszikel rasant an. Große Aktenhandschriften setzten ein und dokumentieren Ereignisse, Korrespondenzen und Verhandlungen in einer für spätmittelalterliche Verhältnisse selten erreichten Breite und Tiefenschärfe. Wie immer, wenn geistliche und weltliche Mächte in Streit geraten, erscheinen die Kirchenstrafen Bann und Interdikt in konkreter Aktion, ebenso die üblichen Gegenmaßnahmen. Cusanus selbst erlebte diese Phase des permanenten Ausnahmezustands seiner Bischofsherrschaft im selbstgewählten Exil, auf der entlegenen Burg Buchenstein (St. Raphaelsburg). Der sich bald zur europäischen Affäre auswachsende Streit mit dem Herzog von Österreich-Tirol liefert reichhaltiges Material zum grundsätzlichen Verständnis einer spätmittelalterlichen geistlichen Landesherrschaft. Mit dem Erscheinen von Band II 6 ist die Dokumentation der Brixner Jahre des Nikolaus von Kues beinahe vollendet. Der hier erschlossene Zeitraum vom Juni 1457 bis zur Abreise des Kardinals nach Rom im September 1458 markiert den dramatischen Höhepunkt seiner Bischofsherrschaft in Brixen. Zwei Schlüsselereignisse und ihre kontroversen Deutungsversuche prägen den Band: erstens die bis scharf an die Schwelle physischer Gewalt getriebenen Angriffe auf den Bischof während seiner Reise zur herzoglichen Residenz nach Innsbruck im Juni/Juli 1457, zweitens die als ‚Schlacht im Enneberg‘ berühmt gewordene Niederlage einer Söldnertruppe des Klosters Sonnenburg gegen bischofstreue Bauern im April 1458.
Die Dichte an unediertem Material steigt im vorliegenden Faszikel rasant an. Große Aktenhandschriften setzten ein und dokumentieren Ereignisse, Korrespondenzen und Verhandlungen in einer für spätmittelalterliche Verhältnisse selten erreichten Breite und Tiefenschärfe. Wie immer, wenn geistliche und weltliche Mächte in Streit geraten, erscheinen die Kirchenstrafen Bann und Interdikt in konkreter Aktion, ebenso die üblichen Gegenmaßnahmen. Cusanus selbst erlebte diese Phase des permanenten Ausnahmezustands seiner Bischofsherrschaft im selbstgewählten Exil, auf der entlegenen Burg Buchenstein (St. Raphaelsburg). Der sich bald zur europäischen Affäre auswachsende Streit mit dem Herzog von Österreich-Tirol liefert reichhaltiges Material zum grundsätzlichen Verständnis einer spätmittelalterlichen geistlichen Landesherrschaft.
Prof. Dr. Johannes Helmrath, geb. 1953, studierte Geschichte, Philosophie und Lateinische Philologie in Aachen, Toulouse, Paris, Bonn und Köln. Er wurde 1984 in Köln mit einer Arbeit über das Basler Konzil (1431-1449) promoviert. Die Habilitation folgte ebendort 1995 mit einer Arbeit über "Reichstag und Rhetorik. Die Reden des Enea Silvio Piccolomini auf Reichstagen 1454/55". 1988-1997 war er als Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Köln am Editionsunternehmen "Deutsche Reichstagsakten" tätig. Im Wintersemester 1995/96 übernahm er eine Lehrstuhlvertretung an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1996/97 an der Universität zu Köln. Seit April 1997 ist er Professor für mittelalterliche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des Spätmittelalters an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2000 ist er Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes, seit 2004 Vorsitzender des Mittelalter-Komitees der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Mitglied des Akademischen Senats der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des Pontificio Comitato di Scienze Storiche am Vatikan (Città del Vaticano). Er ist Mitherausgeber der "Acta Cusana", der "Zeitschrift für Kirchengeschichte" (Kohlhammer, Stuttgart) und der Reihen "Spätmittelalter, Humanismus und Reformation" (Siebeck, Tübingen) und "Transformation der Antike" (de Gruyter, Berlin). Seit Mai 2011 ist er zudem Sprecher des SFB 644 "Transformationen der Antike" und Teilprojektleiter des Projekts A04 "Historiographie des Humanismus: Soziale Praxis, Narrativität und historische Semantik" und Mitglied der Mittelalter-Kommission der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Dr. Thomas Woelki, geb. 1977, studierte nach dem Abitur 1996 Rechtswissenschaft, Geschichte und Romanistik in Berlin und Caen. Er legte 2005 das 1. Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. Nach einer Tätigkeit als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II der Humboldt-Universität (2004-2006) war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II (2006-2010). Er wurde 2010 mit einer Arbeit über den italienischen Juristen Lodovico Pontano (ca. 1409-1439) promoviert und bearbeitet seit Oktober 2010 die Acta Cusana am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II. Das 2. Staatsexamen legte er 2014 ab. Seine Forschungsinteressen jenseits der Acta Cusana liegen vor allem im Bereich der mittelalterlichen Rechtsgeschichte und der Kirchengeschichte.
Erscheinungsdatum | 31.05.2020 |
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Reihe/Serie | Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues ; II,6 |
Sprache | deutsch; lateinisch |
Maße | 225 x 285 mm |
Gewicht | 1338 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie des Mittelalters | |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum | |
Schlagworte | Kirchengeschichte • Philosophie der Renaissance • Quellensammlung |
ISBN-10 | 3-7873-3850-0 / 3787338500 |
ISBN-13 | 978-3-7873-3850-4 / 9783787338504 |
Zustand | Neuware |
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