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Wink und Wandlung

Komposition und Poetik in Rilkes "Sonette an Orpheus"
Buch | Hardcover
VI, 319 Seiten
1996 | 1. Reprint 2013
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-18140-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wink und Wandlung - Annette Gerok-Reiter
CHF 140,00 inkl. MwSt
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Fragestellungen, bietet sie ein traditionsreiches Forum für innovative literaturwissenschaftliche Forschung.
Rilkes "Sonette an Orpheus" haben jahrzehntelang in erster Linie durch ihre Kantabilität, ihren Klangreichtum, ihre musikalische Leichtigkeit bezaubert. Doch die Kantabilität eines Werks schließt keineswegs poetische Raffinesse, poetologische Originalität und theoretisches Kalkül aus. Dies macht die vorliegende Arbeit in einer umsichtigen und detaillierten Textanalyse deutlich. Rilkes eigener Anspruch setzt dabei den Maßstab. Wenige Monate vor der Entstehung der "Sonette an Orpheus" schreibt er, jeder Dichter müsse sich dazu "erzogen haben, die Feder als das zu gebrauchen, was sie vor allem ist: als ein redliches, genau beherrschtes und verantwortetes Werkzeug". Der Erkenntnisgehalt der Form ist somit ernst zu nehmen. Erst von den klanglichen, rhythmischen, lexikalischen und bildlichen Sprachvaleurs aus lassen sich die vielumstrittenen Fragen nach der Einheit des Zyklus, nach Rilkes manipulativem Umgang mit der Sonettform oder nach dem morphologischen 'Keimzellenprinzip' seiner poetischen Verfahrensweise präzise beantworten. Und ebenso kann erst von hier aus Rilkes Beitrag zur modernen Subjekt-Diskussion, zu einem progressiven Werk-Begriff, zum Grenzgang zwischen Abstraktion und Mimesis, zu einer neuen Temporalitätsauffassung oder zur Umdeutung der Orpheusfigur jenseits von Spekulationen gewürdigt werden. Auf Grund der Ergebnisse erfahren zahlreiche festgeschriebene Topoi der Rilke-Interpretation eine entschiedene Revision. Gleichzeitig wird die brisante literarhistorische Schwellenposition des schmalen Zyklus offenbar: Er tradiert nicht nur die Kategorien der symbolistischen 'klassischen' Moderne, sondern enthält auch eine Bewegung, die diese Kategorien aufbricht in Hinblick auf eine Dimension des Sagens, die erst die Lyrik nach dem Zweiten Weltkrieg einlösen wird.
Erscheint lt. Verlag 17.9.1996
Reihe/Serie Studien zur deutschen Literatur ; 140
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 455 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 20th century • Analyse • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Die Sonette an Orpheus (Rilke) • European • Föllinger • Frühe Neuzeit • Gegenwart • German • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • History • Literary criticism • Literary Studies • Literatur • Literaturwissenschaft • Lyrik • Moderne • MRTAT • OP • optimale • Poetics • Rainer Maria: Sonette an Orpheus • Regelung • Rilke • Rilke, Rainer M. • Rilke, Rainer Maria • Rilke, Rainer Maria: Sonette an Orpheus • Sonett • Steuerung • Textanalyse • Topics in Literary Studies
ISBN-10 3-484-18140-0 / 3484181400
ISBN-13 978-3-484-18140-3 / 9783484181403
Zustand Neuware
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