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Frühe Texte zum Buddhismus und seiner Philosophie - Sukesaburo Nagao, Shintô Kuroda, Benimadhab Barua

Frühe Texte zum Buddhismus und seiner Philosophie

Buch
176 Seiten
2019
Angkor (Verlag)
978-3-943839-49-4 (ISBN)
CHF 16,80 inkl. MwSt
Dr. Julian Braun hat drei klassische Texte zum Buddhismus übersetzt, die wir hier in einem Band versammeln. 1) Outlines of the Mahayana as taught by Buddha von S. Kuroda aus der Jôdo-Schule (1893); 2) The Outline of Buddhism von Skesaburo Nagao aus der buddhistischen Mission in San Francisco (1900); 3) Prolegomena to a History of Buddhist Philosophy von B. M. Barua, Universität Kalkutta (1918). Wie andere Übersetzungen von Dr. Braun können Sie uns verdeutlichen, wie sich die Vorstellungen über den Buddhismus im Laufe der Zeit änderten.

B. M. Barua: "Die Geschichte des Samgha zeigt, dass es zu Beginn keinerlei fixierte Regeln oder Vorschriften irgendeiner Art gab. Die erste Gruppe seiner Anhänger wurde ohne jegliche Formalitäten rekrutiert. Der überzeugende Ruf „ehi“ („komm!“) war ausreichend, um einen Schüler zu ordinieren. Wenn wir weiter nach vorne schauen, zeigt sich eine merkwürdige Koinzidenz in der Geschichte des Christentums. Aber als die Gemeinschaft zu einer regulären Männergesellschaft heranwuchs, wurde die Frage der Disziplin maßgeblich. Die Regeln, Gesetze, Formalitäten und Konventionen, vor denen er theoretisch zurückgewichen war, folgten eins aufs andere in gleichförmiger Kontinuität, bis ein vollständiger Kodex, der Patimokkha, ins Leben gerufen wurde. Die verschiedenen Interessen des Samgha waren Anlass für so viele Komplikationen, dass er keine andere Wahl hatte, als dem Korpus seiner Regeln, welcher hauptsächlich für den Gebrauch durch und die Führung von Bhiksus und Bhiksunis gedacht war, religiöse Verbannung [d. h. Ausschluss aus der Gemeinschaft] hinzuzufügen. Theoretisch war er nicht bereit dafür, Vorrang aufgrund von Alter (seniority by age) einzugestehen, und tatsächlich sagte er dem Wanderer Sabhiya offen, dass Vorrang nur durch Weisheit zustande kommt. In der Praxis jedoch musste er Vorrang aufgrund von Alter einführen, egal wie unterschiedlich das Ergebnis dadurch ausfiel." S. Kuroda: "Um den Grundsatz des „Vidyamatra“ (alle Dinge sind nichts anderes als Phänomene im Geist) darzulegen, werden die geistigen Phänomene in zwei Arten eingeteilt, nämlich go-shiki [業識] und funbetsu-jishiki [分別事識]. Sie werden auch achtfach unterteilt, nämlich: (1) kakshur-vijnana (mentale Operationen, die auf dem Auge basieren); (2) srota-vijnana (auf dem Ohr basierende Operationen); (3) ghrana-vijnana (auf der Nase basierende Operationen); (4) ghiva-vijnana (auf dem Geschmack basierende Operationen); (5) kaya-vijnana (auf dem Tastsinn beruhende Operationen); (6) mano-vijnana (Denk-Operationen); (7) klishta-mano-vijnana (subtile und endlose Operationen); (8) alaya-vijnana (alle Phänomene stammen von hier und sind hierin enthalten; daher der Name „Speicher-Bewusstsein“). Entsprechend der vorherigen Unterteilung sind die zahlreichen Phänomene, welche als Subjekte und Objekte erscheinen, in zwei Arten unterteilt: die wahrnehmbaren und erkennbaren, und die nicht-wahrnehmbaren und nicht-erkennbaren. Die nicht-wahrnehmbaren und nicht-erkennbaren Phänomene werden go-shiki genannt, während die wahrnehmbaren und erkennbaren Phänomene funbetsu-jishiki genannt werden." Skesaburo Nagao: "Das vierte große buddhistische Konzil wurde unter Kanishka abgehalten, der von Kaschmir bis weit ins nordwestliche Indien im ersten Jahrhundert n. Chr. herrschte. Es wird gesagt, dass das Konzil der Ausgangspunkt der nördlichen Schriften, genannt Mahayana, das „Große Fahrzeug“, sei, welche in Sanskrit verfasst und später ins Tibetische und Chinesische übersetzt wurden. Andere sagen, dass das dritte Konzil der Ausgangspunkt für die Trennung zwischen nördlichem (Mahayana) und südlichen (Hinayana) Buddhismus war. Gemäß den nördlichen Buddhisten gab es drei unterschiedliche Sammlungen des Tripitaka des Buddha; die ersten beiden werden die Bücher des Hinayana genannt, und die dritte von Mangusuri [Manjushri] und Maitreya werden die Bücher des Mahayana genannt. Aber letztere Sammlung ist historisch nicht so klar wie die beiden ersten Sammlungen, und das ist der Grund dafür, dass die westlichen Gelehrten den von Nagarjuna begründeten nördlichen Buddhismus bzw. das Große Fahrzeug kritisieren, und es nur als eine Mischung von buddhistischen und brahmanischen Ideen ansehen. Obwohl das zutrifft, kann dieser Zweifel nicht korrekt sein, denn wie oben angemerkt ist es ungeklärt, ob der Ausgangspunkt für die nördlichen Schriften das dritte Konzil von Patna 251 v. Chr. oder das vierte Konzil im 1. Jh. n. Chr. ist. Zudem wurden, wie wir sehen werden, im zweiten Jahrhundert der buddhistischen Zeitrechnung einige Mahayana-Sutras dem Tripitaka hinzugefügt, und zu dieser Zeit war Nagarjuna, der sogenannte Gründer des Mahayana, in Indien noch gar nicht geboren. Wie kann man dann aber sagen, dass die Mahayana-Sutras nicht das Wort des Buddha sind, sondern von Nagarjuna verkündet wurden?"

Erscheinungsdatum
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
Schlagworte Mahayana • Philosophie • Theravada
ISBN-10 3-943839-49-4 / 3943839494
ISBN-13 978-3-943839-49-4 / 9783943839494
Zustand Neuware
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