Kriegsgefangen
Im September 1870 reist Theodor Fontane nach Frankreich, um für sein Buch über den Deutsch-Französischen Krieg zu recherchieren.
Am 5. Oktober wird er »zu Füßen der Jungfrau«, das heißt am Jeanne-d'Arc-Denkmal in Domrémy, verhaftet.
Die Situation ist gefährlich: Dem Schriftsteller droht standrechtliche Erschießung. Schließlich wird er zwei Monate inhaftiert, zuletzt auf der Atlantikinsel Oléron.
Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 im märkischen Neuruppin geboren. Nach vierjähriger Lehre arbeitete er in verschiedenen Städten als Apothekergehilfe und erwarb 1847 die Zulassung als »Apotheker erster Klasse«. 1849 gab er den Beruf auf, etablierte sich als Journalist und freier Schriftsteller und heiratete 1850 Emilie Rouanet-Kummer. 1855 bis Anfang 1858 hielt er sich in London auf, u. a. als »Presseagent« des preußischen Gesandten. Zwischen 1862 und 1882 kamen die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« heraus. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Kriegsberichterstatter und Reiseschriftsteller war Fontane zwei Jahrzehnte Theaterkritiker der »Vossischen Zeitung«. In seinem 60. Lebensjahr trat er als Romancier an die Öffentlichkeit. Dem ersten Roman »Vor dem Sturm« (1878) folgten in kurzen Abständen seine berühmt gewordenen Romane und Erzählungen sowie die beiden Erinnerungsbücher »Meine Kinderjahre« und »Von Zwanzig bis Dreißig«. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.
Dr. Christine Hehle, geb. 1969, Studium der Germanistischen Mediävistik sowie der Fächer Französisch und Latein; 2000 Promotion über Notker III. von St. Gallen.; lange Zeit wissenschaftliche Mitarbeiterin des Theodor-Fontane-Archivs in Potsdam; editorische Betreuung des „Erzählerischen Werkes“ innerhalb der GBA, Herausgeberin von „Unterm Birnbaum“ (1997), „Effi Briest“ (1998), „Stine“ (2000) und „Unwiederbringlich“ (2003), Mitherausgeberin der „Erinnerungen an Theodor Fontane“ („Erschrecken Sie nicht, ich bin es selbst; 2003). Zuletzt erschien der von ihr edierte Band „Vor dem Sturm“ (2011).
Verhaftet als vermeintlicher preußischer Spion: Fontanes persönlichstes Buch, die Schilderung seiner Gefangenschaft im Deutsch-Französischen Krieg. Hier entsteht, unter dem Eindruck des unmittelbar Erlebten, eines seiner schönsten und persönlichsten Prosawerke. Seine Überzeugung, dass hinterm Berge auch Leute wohnen, kann er selbst in dieser extremen Lage demonstrieren. Mit einem Nachwort von Christine Hehle.
»Theodor Fontane ist der wichtigste deutsche Romancier zwischen Goethe und Thomas Mann.« MARCEL REICH-RANICKI
Erscheinungsdatum | 10.06.2020 |
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Nachwort | Christine Hehle |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 215 mm |
Gewicht | 413 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Neuzeit bis 1918 | |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Neuzeit (bis 1918) | |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte | |
Schlagworte | 1870 • Deutsch-französische Beziehung • Deutsch-französischer Krieg • Deutsch-französische Beziehung • Deutsch-französischer Krieg • Domrémy • Domrémy • Gefängnistagebuch • Gefängnistagebuch • Kriegserlebnisse • Oléron • Oléron |
ISBN-10 | 3-351-03458-X / 335103458X |
ISBN-13 | 978-3-351-03458-0 / 9783351034580 |
Zustand | Neuware |
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