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Gute – Böse Lebensmittelindustrie (eBook)

Ein Diskurs der Ernährungsakteure
eBook Download: PDF
2019 | 1. Aufl. 2020
VIII, 150 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-26458-1 (ISBN)

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Gute – Böse Lebensmittelindustrie -
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Es ist nahezu zu einer Selbstverständlichkeit geronnen, die Lebensmittelbranche negativ zu bewerten: Convenience, Zusatzstoffe, Konsumententäuschung. Wie berechtigt oder unberechtigt  diese kritische Sicht sein mag, sie greift zu kurz. Natürlich ist die Überflussgesellschaft eine Voraussetzung für die Verbreitung von Adipositas. Natürlich ist die Ernährungskompetenz zurückgegangen, weil nicht wie noch im 19. Jahrhundert über 80% der Deutschen Bauern sind, sondern nur noch maximal 5%. Aber wir haben heute vollkommen vergessen, wie entscheidend die Produktion von und die Versorgung mit Lebensmitteln ist: wir leben gesünder, wir werden viel älter, und wir werden viel gesünder älter. Wenn wir anerkennen, dass wir im Schlaraffenland leben, dann haben wir fundierte Koordinaten für einen kritischen Dialog mit der Lebensmittelindustrie. Dieser Band versammelt deshalb alle Beteiligten rund um das Thema Lebensmittel in Deutschland, um einen vielfältigen Diskurs über Ernährung zu führen.


Prof. Dr. habil. Christoph Klotter, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Professur für Ernährungspsychologie und Gesundheitsförderung am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda, wissenschaftliche Schwerpunkte: Ernährungspsychologie, Essstörungen, Gesundheitsförderung, Ernährungsberatung, kulturwissenschaftliche Analysen.

Eva-Maria Endres ist Ernährungswissenschaftlerin (B.Sc. Oecotrophologie und M.Sc. Public Health Nutrition) und Expertin für Food-Trends, Digitalisierung und Esskultur. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin des Diderot Berlin, einem Veranstaltungs- und Begegnungsort für die Lebensmittelbranche, Food-Professionals und Ess-Interessierte und setzt sich für einen branchenübergreifenden Ernährungsdiskurs ein. Derzeit promoviert sie zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ernährungskommunikation.

Inhaltsverzeichnis 5
Herausgeber? und Autorenverzeichnis 7
1 Gute – böse Lebensmittelindustrie – eine Einführung 9
1.1Einleitung 9
1.2Der Diskurs über Zucker zum Beispiel im „Spiegel“ 12
1.3Dichotomes Denken 14
1.4Schuld vermeiden 15
1.5Industrialisierung der Lebensmittelproduktion und Gesundheit 16
1.6Das System, in dem wir leben – eine eher von Affekten durchdrungene Kritik an ihm 19
1.7Rationale Kritikfiguren 23
1.7.1Eine andere kritische Argumentation 24
1.7.2Kritik am kapitalistischen Geiz 24
1.8Der europäische zivilisatorische Wert der Mäßigung 25
1.9Kulturelle Strömungen gegen Industrie 26
1.9.1Romantik 27
1.9.2Gnosis 27
1.9.3Lebensreformbewegung 28
Literatur 29
2 Slow Food 33
2.1Einleitung 33
2.2Historische Entwicklung 34
2.2.1Industrialisierung 34
2.2.2Agrarwirtschaft 36
2.3Status Quo 37
2.3.1Arm bis adipös: weltweit 37
2.3.2Agrarstrukturen 38
2.4Unser Lebensmittelsystem und seine Fallstricke 39
2.5Slow Food ‚Kriterien‘ 43
2.5.1Begriffsdefinition Lebensmittel 43
2.5.2Inhaltsstoffe 43
2.5.3Fazit 45
2.6Ausblick 46
Literatur 48
3 Die Wahrnehmung der Lebensmittelbranche in der Öffentlichkeit 52
3.1Die Rolle der NGOs 55
3.2Verbraucherleitbild in den Medien 55
3.3Was die Oma noch wusste 56
3.4Sichere Lebensmittel garantiert durch dreistufiges Kontrollsystem 57
3.5Genuss bleibt auf der Strecke 58
3.6Das „dicke“ Problem 59
3.7Ein bisschen Licht ins Lebensmittelparanoiadickicht 62
3.8Studienrealität 63
3.9Zum Schluss nochmal einen drauf 64
Literatur 65
4 „Einfach gut!“ – Geliebte Narrative der Lebensmittelbranche in der modernen Konsumkultur 67
4.1Wohlgeschmack – eine sinnliche Kulturtechnik 69
4.2Strukturelle Funktionen der Lebensmittelindustrie in der Ernährungskultur 71
4.3„Tränen der Rührung netzen meine alten, grauen Wangen“ 74
4.4Fazit 79
Literatur 81
5 gut | ESSEN | böse – oder – „Warum Bio nicht Bobo ist und wie Essen die Welt verändern kann“ 83
Literatur 96
6 Die Aufhebung der Lebensmittelindustrie 98
6.1Einleitung 98
6.2Wie das Feindbild „böse Lebensmittelindustrie“ entstanden ist 98
6.3Das klare Welt- und Feindbild löst sich langsam auf 99
6.4Goliath schluckt David – oder von den Weltverbesserern lernen 100
6.5Share Foods – Ein Lehrstück für die Lebensmittelindustrie 102
6.6Die Lebensmittelindustrie greift nach den Start-ups 103
6.7Die Millennials – Fluch und Segen für die Lebensmittelindustrie 104
6.8Ist eine ökologische Agrarwende ohne die Lebensmittelwirtschaft realisierbar? 106
6.9Auf dem Weg zur guten Lebensmittelindustrie 107
6.10Ein notweniger Nachtrag zu Beginn des Jahres 2019 109
Literatur 110
7 Wer hat Angst vor der Lebensmittelindustrie? 112
7.1Perfektion und Realität 113
7.2Distanz und Nähe 115
7.3Bürger, Konsumenten, Giganten 117
7.4In den kurzen Wegen liegt die Würze 118
7.5Gute Vorsätze 121
7.6Die echte Revolution 123
Literatur 123
8 Gute-Böse Lebensmittelindustrie? 125
8.1Bringt uns die Frage weiter? 126
8.2„Aus großer Macht/Kraft wächst große Verantwortung“ 127
8.3Sind wir (Verbraucher) nicht alle ein bisschen schizo? 128
8.4Wechselspiel Verbraucher – Industrie 130
8.5Fazit und Ausblick 132
8.6Thesen und Denkanstöße zum Schluss 134
8.6.1… an die Industrie 134
8.6.2… an die Verbraucher 135
Literatur 135
9 Negativbeschreibungen der Ernährungsindustrie zwischen Ideologisierung und chiffrierter Kulturkritik 138
9.1Ideologisierung und Kulturkritik 139
9.2Relevanz der Fragestellung 139
9.3Die Metapher und der demokratische Diskurs 142
9.4Schuldzuweisung, Stigmawort oder bildliche Rationalität? 144
9.5Von der Organik zur Kriegs-Metaphorik 146
9.6Linke Kulturkritik 147
9.7Müll, Ausbeutung, Sinnlichkeits-Verlust und Öko-Helden 149
9.8Fazit 150
Literatur 152

Erscheint lt. Verlag 4.11.2019
Zusatzinfo VIII, 150 S. 1 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Kultur und Essen • Lebensmittelhandwerk • Lebensmittelindustrie • Lebensmittelkompetenz • Nachhaltige Ernährung • regionales Essen • Slow Food • Überflussgesellschaft • Zukunft des Essens
ISBN-10 3-658-26458-6 / 3658264586
ISBN-13 978-3-658-26458-1 / 9783658264581
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