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Die 101 wichtigsten Fragen: Buddhismus (eBook)

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2019 | 1. Auflage
159 Seiten
Verlag C.H.Beck
978-3-406-74184-5 (ISBN)
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Wollte der Buddha eine neue Religion gründen? Was ist das buddhistische «Nichts»? Wie gehen Buddhisten mit negativen Emotionen wie Wut und Hass um? Was bedeutet der Satz «Es atmet mich»? Und hat der Buddhismus eine Antwort auf die sozialen, politischen und ökologischen Probleme heute?
Diese und andere Fragen beantwortet der Religionswissenschaftler und Zen-Lehrer Michael von Brück knapp, kenntnisreich und für jeden verständlich. Das Buch enthält ganz einfache Fragen, die teilweise gar nicht so leicht zu beantworten sind, aber auch schwierige Fragen mit überraschend einfachen Antworten. Insgesamt bieten die Fragen und Antworten eine ebenso umfassende wie kurzweilige Einführung in die wichtigsten Aspekte des Buddhismus.

Michael von Brück ist Professor em. für Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Ausbildung zum Yoga- und Zenlehrer erhielt er in Indien und Japan.

Cover 1
Titel 3
Zum Buch 2
Über den Autor 2
Impressum 4
Inhalt 5
Vorwort 11
Ursprungsgeschichte 13
1. Wann hat der Buddha gelebt? 13
2. Warum verließ Siddhartha sein Elternhaus? 13
3. Wie erreichte Siddhartha die Erleuchtung? 14
4. Hat der Buddha Yoga praktiziert? 15
5. Wollte der Buddha eine neue Religion gründen? 16
6. Wollte der Buddha die sozialen Verhältnisse in Indien verändern? 17
7. Ist der Buddhismus aus dem Hinduismus entstanden? 18
Ausbreitung des Buddhismus 20
8. Warum ist der Buddhismus in seinem Ursprungsland Indien fast vollständig verschwunden? 20
9. Was bedeuten das «große» und das «kleine Fahrzeug»? 21
10. Wie sind die verschiedenen Richtungen des Buddhismus entstanden? 23
11. Wie haben sich Buddhisten, die sich in anderen Ländern ansiedelten, gegenüber den Religionen verhalten, die dort bereits existierten? 24
12. Warum gibt es im tibetischen Buddhismus so viele Götter? 27
13. Ist der Dalai Lama der «Papst der Buddhisten»? 27
14. Kann der Dalai Lama selbst bestimmen, ob und wie er wiedergeboren wird? 28
15. Hat sich der Buddhismus im Westen verändert? 30
16. In welchen Ländern leben die meisten Buddhisten? 32
Quellen und Texte 33
17. Hat der Buddha Schriften hinterlassen? 33
18. Gibt es Schriften, die für alle Buddhisten verbindlich sind? 36
19. Werden die Texte als Offenbarungen betrachtet? 37
20. Gibt es noch andere Dokumente? 38
Theoretische Grundlagen 40
21. Ist der Buddhismus Religion oder Philosophie? 40
22. Was bedeutet es, Zuflucht zum Buddha zu nehmen? 41
23. Gibt es Grundannahmen (Axiome), die für alle Buddhisten verbindlich sind? 42
24. Lehrt der Buddha «Karma»? 45
25. Was ist das buddhistische «Nichts»? 46
26. Woher kommt Hoffnung, wenn alles «Nichts» ist? 47
27. Was bedeutet der Satz «Formlose Form wird zur Form»? 49
28. Was ist das «Nirvana» , und lebt der Buddha im Nirvana weiter? 50
29. Was ist der Unterschied zwischen einem Buddha und einem Bodhisattva? 52
30. Glauben Buddhisten an Gott? 53
Das Bild vom Menschen 56
31. Gibt es einen Person-Begriff ? 56
32. Was sind die Besonderheiten der buddhistischen Psychologie? 58
33. Was besagt die Lehre von den Skandhas? 59
34. Gibt es Entsprechungen zum individuellen und kollektiven Unbewussten? 61
35. Gibt es Sünde, Schuld und Vergebung der Sünden? 63
36. Wie steht der Buddhismus zu Sexualität und körperlicher Liebe? 63
37. Haben Frauen auf dem spirituellen Weg die gleichen Chancen wie Männer? 68
Eschatologische Aspekte 70
38. Gibt es die Vorstellung einer vollkommenen Erlösung aller Lebewesen als Ziel der Welt? 70
39. Was ist der Sinn des Lebens? 70
40. Gibt es Gnade oder die Vorstellung des Eingreifens einer über-weltlichen Macht? 71
41. Schließen Nirvana und das Leben in der Welt einander aus? 72
42. Was versteht man unter Wiedergeburt (Reinkarnation)? 73
43. Der Buddha soll sich nach seinem Erwachen an frühere Inkarnationen erinnert haben. Ist das möglich? 75
Kosmologie 77
44. Welche Modelle der Weltentstehung gibt es? 77
45. Kennt der Buddhismus einen Schöpfungsmythos? 78
Spirituelle Aspekte 79
46. Was bedeutet Leiden? 79
47. Hat Leiden auch positive Seiten? 80
48. Gibt es stellvertretendes Leiden? 80
49. Bedeutet «Gleichmut» ein Frei-Sein von Gefühlen? 81
50. Wie gehen Buddhisten mit negativen Emotionen wie Wut und Hass um? 82
51. Wie begegnet man Menschen, die töten oder andere missbrauchen? 83
Meditationspraxis 87
52. Sind Kontemplation und Meditation dasselbe? 87
53. Welche Bedeutung hat der Meister bzw. Lehrer, und wie erkennt man Scharlatane? 88
54. Warum ist Mitgefühl bei manchen Meditierenden nicht stark entwickelt? 90
55. Gibt es eine einheitliche Grundlage für die vielen Formen der Meditationspraxis? 91
56. Was bedeutet der Satz «Es atmet mich»? 91
57. Ist die Gesunderhaltung des Körpers wichtig für die spirituelle Entwicklung? 92
58. Was bedeuten die Begriffe Erwachen und Erleuchtung? 93
59. Wie können negative Gedanken und Gefühle während der Meditation positiv umgelenkt werden? 98
60. Gibt es Meditationstechniken zur Überwindung von Angst? 99
61. Hat sexuelle Enthaltsamkeit Einfluss auf die spirituelle Entwicklung? 100
62. Gibt es in der tantrischen Tradition Rituale, die auch heute wertvoll sein können?« 100
63. Welche Bedeutung hat die paradoxe und bildhafte Redeweise im Zen? 101
64. Welche Bedeutung hat das Dokusan im Zen? 103
65. Ist regelmäßiges Meditieren für den spirituellen Entwicklungsprozess notwendig, oder genügt eine achtsame Lebensführung? 104
66. Werden in der Meditation Hirnareale aktiv, die eine veränderte Raum-Zeit-Wahrnehmung ermöglichen? 104
Sozialstruktur und Lebensalltag 106
67. Wie wird man Buddhist? 106
68. Welche Pflichten gibt es für den Lebensalltag? 107
69. Wie werden Kinder erzogen? 108
70. Schätzt man im Buddhismus den Humor? 109
71. Warum pilgern Buddhisten zu Tempeln, wo sie doch die Leere anstreben? 111
72. Sind Buddhisten Vegetarier? 113
73. Gibt es «heilige» Speisen? 115
74. Wer entscheidet im Kloster bei Streitigkeiten? 115
75. Gibt es eine Ordination für Nonnen? 118
76. Haben Mönche und Nonnen im sozialen Leben eine andere Stellung als Laien? 120
77. Können Mönche/Nonnen und Laien ihre Mahlzeiten gemeinsam einnehmen? 121
78. Dürfen Mönche heiraten? 121
79. Gibt es einen buddhistischen Feminismus? 122
Ethische Einzelfragen 124
80. Gibt es eine buddhistische Umweltethik? 124
81. Wie steht der Buddhismus zur Gewaltausübung? 128
82. Wie steht der Buddhismus zur Abtreibung? 130
83. Wie steht der Buddhismus zum Suizid? 131
84. Wie werden Sterbehilfe und Organtransplantation bewertet? 132
Bedeutung für die Gesellschaft 134
85. Wie verhalten sich Religion und Politik zueinander? 134
86. Kann, wer nach Gleichmut strebt, gleichzeitig für Gerechtigkeit und Menschenwürde kämpfen? 137
87. Hat der Buddhismus die Psychotherapie und Psychoanalyse beeinflusst? 139
88. Warum wenden sich viele Naturwissenschaftler dem Buddhismus zu? 139
89. Hat der Buddhismus eine Antwort auf die sozialen, politischen und ökologischen Probleme von heute? 140
90. Ist der Buddhismus die friedlichste aller Weltreligionen? 141
91. Kann die weltweite Verbreitung des Buddhismus zu einem friedlichen Miteinander der Religionen beitragen? 142
Verhältnis zu anderen Religionen 143
92. Wie verhält sich der Buddhismus zum Hinduismus? 143
93. Wie verhält sich der Buddhismus zum Islam? 145
94. Wie verhält sich der Buddhismus zum Christentum? 149
95. Gibt es die Zehn Gebote auch im Buddhismus? 150
96. Gibt es einen Unterschied zwischen christlicher Nächstenliebe und buddhistischem Mitgefühl? 151
97. Unterscheiden sich Seele (Christentum) und Bewusstsein (Buddhismus) voneinander? 152
98. Was ist der Unterschied zwischen «Buddha-Natur» und «Christus-Bewusstsein»? 152
99. Meister Eckhart gilt vielen als «Brücke» zwischen Christentum und Zen. Wie ist das zu verstehen? 153
100. Ist «Erlösung» im Buddhismus etwas anderes als im Christentum? 154
101. Können Christen auch Buddhisten sein und umgekehrt? 154
Literaturhinweise 157

Ursprungsgeschichte


1. Wann hat der Buddha gelebt?  Dass der Buddha tatsächlich gelebt hat, wird heute in der Forschung nicht mehr angezweifelt. Seine Lebenszeit lässt sich jedoch nur indirekt erschließen, wobei die wenigen Angaben und Indizien in singhalesischen und nordindischen Quellen voneinander abweichen oder einander sogar widersprechen. Darum wird die Regierungszeit des Kaisers Ashoka als Ausgangspunkt genommen, die in griechischen historischen Darstellungen recht glaubwürdig auf die Zeit von 268 bis 239 v. Chr. datiert wird. Zusammen mit Datierungen in buddhistischen Texten ergibt sich eine Lebenszeit des Buddha von ca. 560 bis 480 v. Chr. oder von 450 bis 370 v. Chr., je nachdem wie man die Quellentexte bewertet und kombiniert.

2. Warum verließ Siddhartha sein Elternhaus?  Siddhartha Gautama Shakyamuni wurde in eine Adelsfamilie der Shakya-Republik von Kapilavastu geboren, die dem Reich des Königs von Kosala angegliedert war. Sein Vater Shuddhodana war der gewählte Regent dieser Republik. Seine Mutter Maya soll ihren Sohn auf einer Reise nach Lumbini geboren haben und kurz nach der Geburt gestorben sein. Siddhartha Gautama wuchs in sicheren materiellen und sozialen Verhältnissen auf, die später entstandenen Berichte von ungeheurem Reichtum sind aber wohl stark übertrieben. Er wurde vor allem in Körpererziehung und Kampfkünsten ausgebildet, wie dies für ein Mitglied der Kshatriya-Kaste üblich war. Welche Ereignisse Siddhartha letztlich dazu bewegt haben, seine wohlbehüteten Verhältnisse zu verlassen und das Leben eines Wanderasketen zu führen, lässt sich historisch nicht feststellen. Die spätere Erzählung beschreibt dieses Ereignis mit dramatischen Details. Diese «Legende der vier Ausfahrten» hat die gesamte Geschichte des Buddhismus entscheidend geprägt und ist neben der Erleuchtung und dem Beginn des Lehrens wichtigstes Element aller literarischen und bildlichen Beschreibungen vom Leben des Buddha geworden.

Demnach hatte Shuddhodana vor der Geburt seines Sohnes vom heiligen Asita eine Weissagung empfangen, dass der Knabe entweder ein bedeutender Asket oder ein Weltenherrscher werden würde. Da sich der Vater für ihn eine glänzende Karriere als König wünschte, ließ er ihn von allen Einflüssen außerhalb der luxuriösen Welt des väterlichen Palastes abschirmen. Der junge Prinz aber wollte die Welt kennenlernen und fuhr mit seiner Kutsche entgegen dem väterlichen Verbot in die Stadt. Auf vier Ausfahrten begegnete er der Hinfälligkeit im Alter, der Krankheit, dem Tode und schließlich einem Asketen, welcher der Welt entsagt hatte, um herauszufinden, ob jenseits des leidvollen, vergänglichen Daseins eine andere Ebene der Wahrheit zu entdecken sei. Angesichts dieser Erfahrung zweifelte er an seinem Lebensstil und verließ Familie und Besitz, Bequemlichkeit und Karriere, um als Wandermönch der Welt zu entsagen und herauszufinden, «was die Welt im Innersten zusammenhält». Er schloss sich, wie damals üblich, anderen Asketen an, fastete, meditierte und studierte die philosophischen Antworten der Weisen seiner Zeit.

3. Wie erreichte Siddhartha die Erleuchtung?  Die frühen Buddhisten sprechen nicht von Erleuchtung, sondern vom «Erwachen», der Ehrentitel «Buddha» bedeutet «der Erwachte». Dieser feine Unterschied ist nicht unwichtig. Denn Erwachen kommt von innen, nicht von außen. Es ist ein Geisteszustand, bei dem das Bewusstsein in bestimmter Weise aktiv und eben wach ist, anders als im Schlaf. Es ist ein Zustand, der dem Menschen natürlich ist und den jeder erreichen kann. Und wie das Erwachen aus dem Schlaf oder aus dem Traumschlaf spontan geschieht, so kann auch das geistige Erwachen spontan eintreten, meist ist allerdings beharrliche Übung die Voraussetzung zur Vorbereitung des Bewusstseins. Siddhartha war mit den Antworten der Philosophen nicht zufrieden, weil sie alle in Widersprüche führten. Er übte zunächst strengste Askese: rigoroses Fasten, Schlafentzug, radikale Einsamkeit und völliges Schweigen. Er soll sich im Eifer beinahe zu Tode gefastet haben. Schon bald aber erkannte er, dass ihn diese Form der Askese nicht zum Ziel führen würde, nämlich zu erkennen, warum es Leiden gibt und wie man es überwinden kann. Er entdeckte für sich den «mittleren Weg» der Mäßigung zwischen Abtötung der körperlichen Bedürfnisse (vor allem nach Nahrung) und der Völlerei, nahm wieder etwas Speise zu sich und gelobte, so lange unter einem Pipalbaum (ficus religiosa) zu meditieren, bis er zur Erkenntnis gekommen sei. Welche «Methode» genau er dabei angewandt hat, wissen wir nicht. Regulierung des Atems, unablässige Konzentration auf seine Grundfrage und Kontrolle der Emotionen dürften aber eine Rolle gespielt haben. Entscheidend ist wohl der Entschluss, zum Erwachen gelangen zu wollen. Diese selbstbestimmte und in Freiheit gewählte Ausrichtung des Geistes auf ein einziges Ziel, eben das des Erwachens, ist Voraussetzung für die Aktivierung aller Geisteskräfte.

Siddhartha Gautama soll schon als Jugendlicher ein besonderes geistiges Erlebnis gehabt haben: Während er dem Vater beim Pflügen zuschaute, sei er in einen tieferen meditativen Geisteszustand eingetaucht und habe eine gelassene Ruhe und Heiterkeit erlebt wie nie zuvor. Da es nicht zu den Aufgaben des Vaters gehörte, landwirtschaftliche Tätigkeiten auszuüben, muss es sich um ein Ritual gehandelt haben, bei dem Könige oder hohe Regenten symbolisch einen Fruchtbarkeitsritus zelebrierten, mit dem Rezitationen von Mantras und andere bewusstseinsintensive Praktiken verbunden waren.

4. Hat der Buddha Yoga praktiziert?  Wir wissen nicht genau, welche Art von Meditation der Buddha praktiziert hat. Vermutlich waren zu jener Zeit die späteren Formen des systematisierten Yoga, wie er etwa in Patanjalis Yoga-Sutras beschrieben wird, noch nicht bekannt. Der Pali-Kanon nennt jedoch einige Namen von Lehrern, die Siddhartha aufgesucht habe. Dazu gehört Alara Kalama, der Achtsamkeitsmeditation lehrte und Siddhartha Gautama in den «Bereich der Nichtsheit» eingeführt haben soll, nämlich ein Erleben geistiger Ruhe, welches das alltägliche Objektbewusstsein übersteigt. Dies sei aber, wie es dem Buddha in den Mund gelegt wird, noch nicht vollkommene «Abkehr, Leidenschaftslosigkeit, Aufhören, Beruhigung, Erkenntnis, Erwachen, Nirvana» gewesen. Als weiterer Lehrer wird Uddaka Ramaputta genannt, der «weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung» gelehrt habe. Spätere buddhistische Systeme haben diese beiden Erfahrungen als die ersten beiden von vier Meditationsstufen (die «Vier Formlosen Trancen») verstanden, also als eine Art Einführung in die tiefere Bewusstseinspraxis. Da auch solche Zustände zeitlich begrenzt sind und man daraus wieder in das unerleuchtete Tagesbewusstsein zurückkehrt, muss vor allem noch Weisheit hinzukommen, die Siddhartha Gautama später selbständig in der Meditation entdeckte.

In einem späteren Text (Majjhima Nikaya, Mahasaccaka-Sutta) wird beschrieben, welcher Praxis sich der zukünftige Buddha unterzogen habe, nämlich erstens extremer Hungeraskese, zweitens Atemübungen mit einem immer längeren Anhalten des Atems, was Ohrensausen, nicht aber die wirkliche Beruhigung des Geistes zur Folge hatte, drittens Konzentrationsübungen wie der Fixierung der Zunge am oberen Gaumen, was zu Schweißausbrüchen, nicht aber zur Konzentration des Geistes und zur Erkenntnis führte. Aus solchen Äußerungen spricht eine gewisse Skepsis gegenüber den Askesetechniken, wie sie zur Zeit des Buddha üblich waren. Solche Techniken dürfen aber nicht mit dem verwechselt werden, was sich später als «Yoga» entwickelt hat. Für den Buddha geht es um Erkenntnis, alles andere ist diesem Ziel untergeordnet.

5. Wollte der Buddha eine neue Religion gründen?  Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wie man Religion definiert. Der Buddha wollte nach anfänglichem Zögern (weil er befürchtete, dass man ihn missverstehen würde) seine Erkenntnis durchaus weitergeben. Die Überlieferungen von der ersten Predigt im Gazellenhain von Sarnath in der Nähe der Stadt Varanasi sind eine Zusammenfassung seiner Lehrtätigkeit. Um seine Praxis zu verbreiten und zu einem neuen Lebensstil anzuleiten, gründete er den samgha, die Gemeinschaft der Mönche – und später auch der Nonnen. Dieser Gemeinschaft gab er eine feste Lebensregel, und wer diese einhielt, gehörte dazu, wer dagegen verstieß, musste sich disziplinierenden Maßnahmen unterziehen oder wurde sogar aus dem Orden ausgeschlossen. Die Gemeinschaft der Mönche (und Nonnen) lebte und lebt bis heute in einer gewissen Distanz zu den Laien, die zwar auch grundlegende Regeln befolgen, aber...

Erscheint lt. Verlag 18.7.2019
Reihe/Serie Beck Paperback
Beck Paperback
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
Schlagworte Asien • Buddhismus • Einführung • Emotion • Kultur • Ökologie • Politik • Religion • Religionswissenschaft • Zen
ISBN-10 3-406-74184-3 / 3406741843
ISBN-13 978-3-406-74184-5 / 9783406741845
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