»Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt«
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42886-3 (ISBN)
»Ich wünsche Dir alles Gute und ein kleines sardonisches Lächeln ab jetzt und immerdar.« (Sarah Kirsch, 12.3.1990)
»Nun leben wir bald wieder in einem Lande, ist das nicht komisch? Jetzt könnte ich leicht weggehen, aber wohin?« (Christa Wolf, 7.4.1990)
»Liebe liebe Christa schön daß Du noch hier geblieben bist auf dem beknackten Planeten!«, schreibt Sarah Kirsch im Herbst 1988 an ihre Freundin, die eben eine lebensgefährliche Krankheit überwunden hat.
Ein Jahrzehnt zuvor konstatiert Christa Wolf nach einem Treffen in West-Berlin, kurz nach Kirschs Ausreise aus der DDR: »Ich bin froh, daß ich bei Dir war und jetzt ganz ruhig an Dich denken kann.«
Zwei Autorinnen von internationalem Rang sind hier fast drei Jahrzehnte lang, von 1962 bis 1990, miteinander im Austausch: über das Schreiben, den Literaturbetrieb im Osten wie im Westen, über die Männer, die Kinder, die Arbeit im Garten und die politischen Systeme, in denen sie leben. Letztere sind es wohl, die diese Freundschaft an ein Ende bringen, nach vielen Jahren des vertrauensvollen Miteinanders.Streng und verspielt, heiter und verzweifelt, schnoddrig und ehrlich – Sarah Kirsch und Christa Wolf beim Schreiben und Leben über die Schulter zu schauen ist ein Geschenk.
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Sarah Kirsch, geboren 1935 in Limlingerrod im Harz, studierte Biologie und Literatur. Sie war als Lyrikerin schon während ihrer DDR-Zeit stark beachtet. Sie lebte in Schleswig-Holstein als freie Schriftstellerin und Malerin. Für ihr Werk wurde sie unter anderem mit dem Heinrich-Heine-, dem Hölderlin- und dem Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur ausgezeichnet. 1996 erhielt sie den Georg-Büchner-Preis, 2005 den Jean-Paul-Preis und 2006 den Johann-Heinrich-Voß-Preis. Sarah Kirsch starb im Mai 2013.
Sabine Wolf leitet das Literaturarchiv in der Berliner Akademie der Künste, das Christa Wolfs literarischen Nachlass beherbergt. Zuletzt edierte sie den Band Kunst und Leben. Georg Kaiser (1878-1945) (2011).
»So demonstriert dieser vorbildlich edierte und kommentierte Briefwechsel zweier großer Schriftstellerinnen eine denkwürdige Dynamik: Das Politische, das am Anfang so dominiert und zeitweise gegenüber Familiärem, Intimem, Deskriptivem in die zweite Reihe rückt, wird schließlich zur Sollbruchstelle.« Richard Kämmerlings DIE WELT 20191207
»So demonstriert dieser vorbildlich edierte und kommentierte Briefwechsel zweier großer Schriftstellerinnen eine denkwürdige Dynamik: Das Politische, das am Anfang so dominiert und zeitweise gegenüber Familiärem, Intimem, Deskriptivem in die zweite Reihe rückt, wird schließlich zur Sollbruchstelle.«
»Ein literarisches Ereignis von ganz besonderer Traurigkeit.«
»Noch nie war man so nah an der Poetik und Ästhetik Christa Wolfs wie hier.«
»Ein bewegendes Dokument deutscher Dichtung und deutscher Teilung.«
»Eine lesenswerte, sehr bewegende Lektion deutsch-deutscher Geschichte.«
»Doch ist die Korrespondenz, welche die Jahre zwischen 1962 und 1992 umfasst und nun in einer sorgfältig edierten und sachkundig kommentierten Ausgabe vorliegt, mehr als das vielschichtige Dokument eines privaten Austauschs in drei Jahrzehnten. Die Briefe sind Zeitdokumente aus einer Distanz.«
»Dieser Briefwechsel ist ein beeindruckendes Zeugnis und scheint sogar auf etwas Allgemeineres zu verweisen. Beide haben auf ihre Weise Recht, aber ihre intensive, bewegende Freundschaft musste zerbrechen.«
» ... Damit endet im Dezember 1990 der Briefwechsel, der hervorragend kommentiert ist und der nicht nur von einer wachsenden und dann scheiternden Freundschaft erzählt, sondern auch DDR-Literaturgeschichte enthält. Die beiden großen Schriftstellerinnen jedenfalls werden bis zu ihrem Tod nicht mehr zueinanderfinden.«
»Die intensive Stärke dieser Briefe liegt nicht zuletzt darin begründet, dass hier wie in einem Brennglas die Tragödie der deutsch-deutschen Teilung gebündelt wird.«
»Wer ob der Allgegenwart des Wende-Themas im Jubiläumsjahr einen Überdruss verspürt, dürfte durch die nicht alltägliche und prominente Perspektive, die dieser Brief-Band bietet, neue Lust an der Beschäftigung mit deutsch-deutscher Geschichte gewinnen.«
Erscheinungsdatum | 06.11.2019 |
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Co-Autor | Heiner Wolf |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 222 mm |
Gewicht | 622 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Akademie der Künste • Akademie der Künste • Alltag • Ästhetik • Ästhetik • Autorinnen • Berlin • Biermann • Braun • BRD • Briefedition • Briefsammlung • DDR • deutsch-deutsch • Ehe • Familie • Freundschaft • Gedichte • Geschichte • ja • Ja unsere Kreise berühren sich • Ja, unsere Kreise berühren sich • Ja, unsere Kreise berühren sich • Kinder • Klatsch • Kunst • Leben • Lebensansichten • Liebe • Literatur • Literaturbetrieb • Literaturgeschichte • Männer • Man steht sehr bequem zwischen allen Fronten • Männer • Nachlass • Ostdeutschland DDR • Osten • Politik • Schreiben • Schriftstellerinnen • SED • Sinsheimer-Literaturpreis 2005 • Streit • Thomas-Mann-Preis 2010 • Thüringen • Thüringen • Tratsch • unsere Kreise berühren sich • Uwe-Johnson-Preis 2010 • Verhältnis • Verhältnis • Volker Braun • Wertvorstellungen • Westdeutschland BRD bis 1990 • Westen • Wolf Biermann |
ISBN-10 | 3-518-42886-1 / 3518428861 |
ISBN-13 | 978-3-518-42886-3 / 9783518428863 |
Zustand | Neuware |
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