Die Wahrheit im Menschen (eBook)
X, 326 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-14028-1 (ISBN)
?Gibt es eine Wahrheit, die es verdient, als objektive Wahrheit bezeichnet zu werden? Heute wird das oft bestritten. Müssen wir uns also mit einem grenzenlosen Zweifel abfinden - ohne Hoffnung, unser Leben an der Wahrheit ausrichten zu können? Andererseits erscheint es uns oft so, dass wir die ganze Wahrheit zu besitzen glauben, und dann mit restloser Gewissheit und uneingeschränktem Anspruch meinen, über sie verfügen zu können. Wir sind im Alltag also entweder Skeptiker - oder Dogmatiker.
Der Herausgeber
Christoph Böhr ist Professor für Philosophie an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.
Der AutorRocco Buttiglione, Philosoph und Politiker, war Minister für Europäische Angelegenheiten sowie Kulturminister Italiens und ist seit 2014 Direktor des Johannes-Paul-II.-Lehrstuhls an der Lateran Universität in Rom.Der HerausgeberChristoph Böhr ist Professor für Philosophie an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.
Vorwort des Herausgebers 6
Vorwort des Verfassers an die deutschen Leser 8
Inhalt 10
Einleitung. Erste Darstellung des Problems 12
Man sagt: Der Zweifel sei demokratisch, die – religiöse – Gewissheit sei intolerant 12
Es stimmt: Manchmal waren die Religionen intolerant, aber … 13
… nach dem Triumph des laizistischen Staates setzt sich die Intoleranz fort 14
Die Intoleranz der Aufklärung – Relativismus 15
Vielleicht ist die Demokratie sowohl mit dem Dogmatismus als auch mit dem Skeptizismus unvereinbar? 16
Eine implizite Voraussetzung 17
Kann das demokratische Prinzip gerechtfertigt werden? 18
Zwei – oder eher verschiedene – Typen von Wahrheit und Gewissheit 20
Poppers Kritik des szientifischen Rationalismus 22
Bobbio kritisiert den politischen Dogmatismus 26
Die relative Wahrheit des Relativismus und die Kritik von Aristoteles an Platon 28
Eine kulturelle Operation, die über Bobbio und Popper hinausgeht 30
Die Dekonstruktion der Vernunft die Befreiung des Instinkts 30
Noch einmal: Religion und Gewalt 31
Die Gewissheiten der Politik 33
Demokratie und Liberaldemokratie 35
Unsere Auseinandersetzung mit René Descartes – oder: von Descartes bis Giambattista Vico 38
Beginnt die Moderne mit Descartes? Ja, aber … 38
… Descartes antwortet auf die Krise, die ihm vorangeht 39
Der kartesische Zweifel und das Cogito 41
Zwei Lesarten des Cogito: die eine legitimiert das Urvertrauen auf die Erfahrung neu … 43
… die andere möchte nur die unzweifelhaften Aussagen als wahr annehmen 44
Die moralischen Gewissheiten und … 45
… die apodiktischen Wahrheiten 46
Die Realität ist reicher an Bestimmungen als die Naturwissenschaft 47
Zwei mögliche Fortsetzungen von Descartes: Spinoza und Pascal 48
Descartes setzt eine Theologie nach Luis de Molina voraus 49
Pascal setzt eine protorealistische, jansenistische Theologie voraus 50
Die Verteidigung der Offenbarung bringt Pascal dazu, die Rechte der Empirie und der Geschichte wiederzuentdecken 51
Noch einmal zu den beiden Lesarten des Cogito 52
Es fehlt das weibliche Element 53
Vico ist der andere große Kritiker beziehungsweise Nachfolger von Descartes 54
Gott hat eine vollkommene und unzweifelhafte Erkenntnis, der Mensch nicht 55
Der Mensch erkennt vom Inneren her nur das, was er selbst erschafft 56
Vico gibt uns die Methode der Humanwissenschaften vor 58
Die Philologie 59
Die ideale und ewige Geschichte 61
Das Gewisse und das Wahre 62
Einige Schlussbetrachtungen 63
Über das Wesen der Wahrheit 66
Was ist Wahrheit? 66
Es gibt eine grundlegende Struktur der Sprache 67
Das Wort ‚Hund‘ ist ein empirischer Begriff 68
Platon und Aristoteles 68
Der Mensch trägt in sich selbst die Schönheit und Wahrheit der Welt 69
Die Theorie der Adaequatio 70
Die Wahrheit ist in Gott 70
Die Wahrheit ist in den Dingen und im menschlichen Intellekt 71
Die Wahrheit ist nicht auf die gleiche Weise im göttlichen und im menschlichen Verstand 71
Für Averroes – und für Hegel – ist das Subjekt der Erkenntnis nicht der Mensch als Individuum 73
Für den Hl. Thomas ist das konkrete Individuum das Subjekt der Erkenntnis 73
Søren Kierkegaard hat den Standpunkt des Individuums zurückgeholt 75
Für Hegel gibt es Völker ohne Schicksal 77
Jeder Mensch entscheidet bei der Entscheidung über sich selber auch über das Heil der Welt 77
Eine Philosophie der Endlichkeit 79
Einige Unterschiede zwischen Aristoteles und Thomas 80
Die eigentlich menschliche Art und Weise der Erkenntnis bei Platon und Aristoteles … 81
… und bei Vico und Thomas von Aquin 83
Die Erkenntnis a priori der mathematischen Wahrheiten 83
… und der moralischen Wahrheiten nach Immanuel Kant 84
Genügt für die Konstruktion einer Ethik ein formales a priori? 86
Die Phänomenologie und das materielle a priori 87
Eine rein formale Ethik ist zu starr und läuft Gefahr, durch eine Rebellion der Leidenschaften zerstört zu werden 90
Die Einheit der Philosophie und der Pluralismus der Philosophien 91
Der Zweifel Bacons – oder Gewissheit und Zeugnis 93
Der Zweifel Descartes’ und der Zweifel Bacons 93
Der Zweifel Bacons ist gar nicht so weit von der klassischen Tradition entfernt 94
Das Unterfangen der Erkenntnis lässt eine kritische Sichtung der Tradition zu 95
Wir leben in einem System der Vermutung von Vertrauenswürdigkeiten 97
Tradition und Kritik 98
Die kritische Prüfung der Tradition 99
Formales a priori … 100
… und materiales a priori 100
Die Forderung nach Anerkennung 101
Die moderne Wissenschaft und die Konstruktion einer Welt reiner Gegenstände 102
Lebenswelt und kritische Theorie der Gesellschaft 103
Wissenschaft und Weisheit 104
Kant und Husserl 105
Die empirische Erkenntnis und der Hund von Cecilia 107
Die Erkenntnis des Begriffs vervollkommnet sich mit der Zeit 109
Zweifel und Gewissheit sind zwei Seiten der Erfahrung 111
Die ontologische Gesamtheit und … 112
… die philosophische Bedeutung des Revolutionsgedankens 113
Der methodologische Gebrauch des Gedankens der Totalität 113
Die Erkenntnis als moralische Handlung 117
Wahrheit als Leidenschaft 117
Das philosophische Drama Nietzsches 117
Die Reintegration von Subjektivität und Objektivität in die Lebenswelt 119
Der Tod des Sokrates 121
Eine vorherbestimmte Harmonie? 122
Die Vision Dantes 123
Dante und Vico 125
Das Thema der Freude 126
Ludwig Feuerbach als Theologe 127
Ein Schritt über die Pascalsche Wette hinaus 127
Die reinen Vollkommenheiten 128
Probleme der Interpretation Kants 129
Zwei Einwände gegen die Ethik Kants 131
Der Eudämonismus 132
Das Gute für den Menschen … 133
… und der Wert 134
Aristoteles, die Leidenschaften des Körpers und der Wert 135
Aristoteles und Scheler 137
Die reine Liebe: die Diotima des Sokrates … 138
… die Mutter vor König Salomo … 138
Wagners Senta 139
Jenseits des Gegensatzes zwischen Gut und Wert 141
Der Besitz und das Geschenk 142
Die uneigennützige Seite der Erkenntnis 143
Wissenschaft, Technik und Technologie 144
Die apriorischen Bedingungen der Entdeckung des Ackerbaus 145
Die ontologische und die axiologische Ordnung stimmen überein 146
Die – menschliche – Wahrheit ist perspektivisch 147
Die Suche nach der Wahrheit wird von einem Interesse geleitet 148
In welchem Sinne kann man sagen, dass eine Person ‚wahr‘ ist? 148
Wer spricht, wenn ich spreche? 149
Jeder Mensch ist – in gewisser Weise – ein Schauspieler 151
Die soziale Rolle 152
Falls die soziale Rolle dann spricht, wenn ich spreche, wann spreche dann ich? 153
Die Herausforderung Nietzsches … 155
… und die Antwort Freuds 156
Das Unbehagen in der Kultur 158
Für Marx ist der Mensch die Gesamtheit seiner sozialen Rollen 159
Der Dekonstruktivismus und die Befreiung des Triebes 159
Hegel: der Knecht und der Herr 161
Entäußerung … 162
… und Entfremdung 162
Gaston Fessard und ein weiterer Ausgangspunkt – oder auch zwei 164
Am Anfang der menschlichen Gesellschaft steht ein Gewebe von Umständen und Ursachen 165
Das Verlangen ist jedoch unendlich 166
Ist wahre Liebe möglich? 168
Subjektiver Geist, objektiver Geist und absoluter Geist 169
Die natürliche Sehnsucht, Gott zu sehen 171
Fragen wir noch einmal: Wer spricht, wenn ich spreche? 172
Bisweilen spricht das unterdrückte Verlangen 173
Die zwei Formen des Eros 175
Es ist möglich, dass tatsächlich Ich es bin, der spricht, wenn ich spreche 177
Schlussfolgerung 179
Die Wahrheit der Sache und die Wahrheit des Begriffs 181
Über die objektive Wahrheit 181
Die Wahrheit ist in der Sprache: Johannes Roscelin von Compiègne 183
Evokatorischer Wert, Assonanz und Polysemie 184
Die Wahrheit ist im Objekt: Wilhelm von Champeaux 185
Subjektivität und Subjektivismus 187
Es stimmt – aber nur in einem gewissen Sinne, dass der Mensch sich selber schafft 188
Der Raum der subjektiven Freiheit 190
Sein und Pflicht oder der naturalistische Fehlschluss 192
Existentialismus, Positivismus und … 194
… Psychoanalyse 195
Die Annahme des Seins als Geschenk 196
Hölderlin und Diotima 197
Das Subjekt erschafft seine innere Welt 198
Das, was wir tun, bleibt in uns 199
Wir können uns selbst vor uns selbst objektivieren 200
Die Geschichte des chinesischen Mandarins 203
Eugenio Scalfari und Papst Franziskus 205
Zwei Briefe Scalfaris und die Antwort des Papstes 205
Ist es notwendig, an Gott zu glauben, um ein moralisches Leben zu führen? 205
Auch ein Atheist kann die Erfahrung von Sittlichkeit machen 207
Aber kann der Mensch die moralische Vollkommenheit ohne Gottes Hilfe erreichen? 208
Kann demjenigen vergeben werden, der Fehler begeht, obwohl er seinem eigenen Gewissen folgt? 209
Einige Bemerkungen zur Situationsethik 212
Der unvermeidliche Irrtum entschuldigt. Aber wann ist der Irrtum wirklich unvermeidlich? 212
Der Vorrang des Gewissens hebt die Objektivität der Wahrheit nicht auf 214
Was bedeutet es, den Glauben zu suchen oder nicht zu suchen? 215
Und dennoch besteht Hoffnung für alle 217
Worin bestehen nun das Urteil und die Vergebung? 218
Ist es eine Sünde, nur an relative Wahrheiten zu glauben? 219
Wenn alles endet, verschwindet dann auch Gott? 221
Das, worum es geht, ist die Hoffnung 222
Die Welt der reinen Gegenstände ist nicht die wahre Wirklichkeit 224
Der Satz von der Unvollkommenheit und das Dasein Gottes 226
Überlegungen zum ontologischen Gottesbeweis 227
Die reinen Vollkommenheiten 228
Eine Formulierung des ontologischen Arguments, die ein Element von Option und Dezision miteinschließt 230
Immanentismus und Totalitarismus 231
Der philosophische Glaube des späten Croce 232
Ein neuer Ontologismus 234
Ist eine Liebe ohne Wahrheit möglich? 235
Die Wahrheit Scalfaris 236
Schluss: Die Versöhnung zwischen dem immanenten Göttlichen und dem transzendenten Göttlichen – gegen den Totalitarismus einerseits und den Nihilismus andererseits 238
Es gibt keine Wahrheit ohne Freiheit und keine Freiheit ohne Wahrheit 240
Die notwendige Wette 241
Pascal und Monsieur Louis-Isaac Lemaîstre de Saci 241
Epiktet und Montaigne: eine wechselseitige Neutralisierung 242
Die Methode der sympathetischen Lektüre 244
Die Wahrheit Montaignes 245
Die Unvollständigkeit von Descartes … 245
… aber Unvollständigkeit auch bei Pascal 246
Eine Philosophie des Christentums in der Moderne … 246
… oder – vielleicht besser ausgedrückt: eine alternative Philosophie der Moderne 247
Zwei Ebenen der Wette Pascals 248
Es ist wichtig, die Autonomie der ersten Wette zu wahren 250
Auch die Wahrheit kann zur Lüge werden, wenn sie die Freiheit nicht achtet 250
Nur in der Wahrheit ist der Mensch wahrhaft schöpferisch 251
Nachwort des Verfassers. Zur Geschichte dieses Buches 254
Josef Seifert und die Philosophie der objektiven Wahrheit 254
Eine nicht-subjektivistische Philosophie der menschlichen Subjektivität: Karol Wojty?a 255
Del Noce und das Christentum in der Moderne 256
Giussani und das Herz des Menschen 257
Die polemische Kontroverse über die konsequentialistische Ethik 257
Die Konfrontation und der Dialog mit Franz Böckle 258
Die polemischen Debatten zwischen Laizisten und Katholiken in den 70er und 80er Jahren 259
Anhang. Der Auftrag der Universität* 261
In der Antike hatte man herausragende wissenschaftliche und technologische Kenntnisse … 261
… die jedoch größtenteils im Mittelalter verloren gingen … 262
… weil die klassische Antike keine Universität kennt 262
Die apriorischen Wissenschaften 263
Die Naturwissenschaften 263
Szientismus und Physikalismus 264
Die Humanwissenschaften und deren Methode 265
Das epistemologische Hindernis 266
Gott und die Naturwissenschaft: die Lektion von Kant 266
Die naturwissenschaftlichen Gesetze 267
Das ästhetische Urteil und die Formulierung von Forschungshypothesen der Naturwissenschaft 267
Pascal und … 269
… Aristoteles 270
Die Wissenschaften der Interpretation 271
Das Problem des Sinnes 272
Zwei verschiedene Arten, die Vernunft zu gebrauchen 273
Anthropologie und christliche Soziallehre 275
Wozu dient die Universität? 276
Die Entstehung der Universitäten 277
Einige Worte zur universitären Gemeinschaft 279
Nachwort des Herausgebers. Von philosophischer und politischer Denkungsart – In der Nachfolge Platons zur Entscheidung Pascals 281
Philosophische und politische Denkungsart 281
Politik und Anthropologie 284
Wahrheit und Gewissheit 286
Die Pascalsche Wette 290
Buttigliones Schlussfolgerungen 292
Die Wahrheit des Handelns 294
Abkürzungsverzeichnis 297
Bibliographie 299
Personenregister 311
Sachverzeichnis 318
Zum Verfasser 326
Zum Herausgeber 328
Zur Übersetzerin 330
Erscheint lt. Verlag | 30.1.2019 |
---|---|
Reihe/Serie | Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft | Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft |
Zusatzinfo | X, 326 S. 1 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Metaphysik / Ontologie | |
Schlagworte | Anthropologie • Dogmatismus • Personalismus • Skeptizismus • Wahrheit |
ISBN-10 | 3-658-14028-3 / 3658140283 |
ISBN-13 | 978-3-658-14028-1 / 9783658140281 |
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