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Gewalt und Gewaltfreiheit in Judentum, Christentum und Islam (eBook)

Annäherungen an ein ambivalentes Phänomen

(Autor)

Markus Thurau (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2018 | 1. Auflage
256 Seiten
Vandenhoeck und Ruprecht (Verlag)
978-3-647-37082-8 (ISBN)

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Gewalt und Gewaltfreiheit in Judentum, Christentum und Islam -  Markus Thurau
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Religionen werden heute als ein ambivalentes Phänomen wahrgenommen. So wird ihnen die Fähigkeit zugesprochen, in Gewaltkonflikten sowohl verschärfend als auch deeskalierend zu wirken. Während die einen sie als Verursacher von Gewalt kritisieren, betonen andere ihr Friedenspotenzial und ihr Ideal der Gewaltlosigkeit. Durch den Fokus auf diese Ambivalenz soll maximale Offenheit im Umgang mit religiös konnotierter Gewalt ermöglicht werden. Die interdisziplinäre Forschung der vergangenen Jahrzehnte hat das vielschichtige Verhältnis von Religion, Gewalt und Gewaltfreiheit aufgezeigt. Einen interdisziplinären Ansatz verfolgt auch dieser Sammelband. Er will jedoch keine letzten Antworten für ein Problem liefern, das sich in seiner Komplexität einem solchen Ansinnen widersetzt. Vielmehr zeigt er Möglichkeiten auf, mit dem Thema umzugehen. Er bildet damit Suchbewegungen ab, die eine dem Forschungsgegenstand angemessene Verhältnisbestimmung anstreben.

Dr. Markus Thurau ist Katholischer Theologe am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam.

Dr. Markus Thurau ist Katholischer Theologe am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam.

Cover 1
Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 8
Vorwort 8
Markus Thurau: Judentum, Christentum und Islam im Spannungsfeld zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit. Zur Einführung 10
1. Annäherungen an ein ambivalentes Phänomen 10
2. Ein ambivalentes Bild 16
3. Zu den Beiträgen 21
Franz-Josef Overbeck: Gewalt und Gewaltfreiheit in den Religionen. Eine historische und gegenwärtige Problemerfassung 24
1. Religion und Staat 24
2. Verzweckung von Religion 26
3. Gewalt und Flucht in Irak und Syrien 27
4. Schluss 29
Erster Teil. Gewalt und Gewaltfreiheit in religiösen Texten 32
Micha Brumlik: Rechtfertigt die Bibel Intoleranz und Gewalt? Zu Jan Assmanns »Mosaischer Unterscheidung« 34
1. Methodisches, Methodologisches 35
a) Glaube und Wahrheit in der Achsenzeit 35
b) Erstes Zwischenergebnis 36
c) Kausalistische Beweislasten 36
2. Atrozitologie – Eine universalhistorischeGrausamkeitslehre 37
a) Megatötungen – Dschingis Khan 38
b) Assyrer 38
c) Ugarit 39
d) Homer 39
e) Die Bhagavadgita 40
f ) Zweites Zwischenergebnis 41
3. Mosaische Tradition und rabbinisches Judentum 41
a) Drittes Zwischenergebnis 42
4. Revision der Hypothese? 43
Thomas R. Elßner: Gewaltbilligende Texte im Alten Testament am Beispiel des Buches Josua 46
1. Das Buch Josua 47
a) Der Name des Buches 48
b) Stellung des Buches Josua im biblischen Kanon 49
2. Aufbau des Buches 50
a) Aufbau des ersten Teils 50
b) Aufbau des zweiten Teils 51
c) Aufbau des dritten Teils 51
3. Eine kurze Zwischenbilanz 52
4. Erklärungsmodelle des historischen Landnahmevorgangs 53
a) Die Invasionshypothese 54
b) Die Infiltrationshypothese 55
c) Die Revolutionshypothese 56
d) Evolutionsmodell 57
5. Ein Fazit 58
Matthias Adrian: Gewalt und Gewaltlosigkeit im Neuen Testament am Beispiel der Feldrede im Lukasevangelium 60
1. Gewalt im Neuen Testament 61
2. Gewaltige Ideale und brutale Wirklichkeit in der lukanischen Feldrede 65
3. Regeln des sozialen Austausches im soziokulturellen Umfeld der Feldrede 69
4. Widerwillige Wohltäter und das brutale Ringen um Ressourcen 72
5. Wohltätigkeit und Geldverleih 75
6. Gewaltverzicht als Übernahme von Oberschichtenidealen 76
7. Durch Leihen nichts verloren geben – was der lukanische Jesus von den Gebern fordert 80
8. Fazit 81
Amir Dziri: »So stiftet Frieden!« (49:9) – Islamisch-theologische Wege zu einem ursachengerechten Umgang mit religiös motivierter Gewalt 84
1. Wie wird die »Religiosität« eines Konflikts gemessen? 84
2. Attributionen von Gewalt im Koran 87
a) Der eine Gott: Bund, Treue und Opferbereitschaft 87
b) Gebot zur Selbstverteidigung 89
c) Gebot der Verhältnismäßigkeit 91
3. Zur Frage der Imperialität von Religion 93
a) Religiöse Gewissheit und religiöse Pluralität 93
b) Imperiale Geschichte 95
4. Muslime im aktuellen Gewaltdiskurs 96
a) Der Gewaltdiskurs in nahöstlich-muslimischen Gesellschaften 96
b) Der Gewaltdiskurs in westlichen Ländern mit muslimischen Minderheiten 98
5. Schlussfolgerungen – Reformpotenzial von Religion 101
Zweiter Teil: Religiös-politische Gewaltkonflikte in Geschichte und Gegenwart 104
Heinz-Günther Stobbe: Gewalt gegen Religion, eine wenig beachtete Realität. Skizzen zu einem neuzeitlichen Phänomen 106
1. Französische Revolution – Eskalation kirchenfeindlicher Gewalt 107
2. Vernichtung der Religion als Ziel kommunistischer Politik in der UdSSR 111
3. Gebremste Vernichtung: Kirchenfeindlichkeit im Dritten Reich 122
4. Schlussbemerkung 128
Corinna Hauswedell: Die politisch-religiöse Ambivalenz der (nord-)irischen Konfliktgeschichte 130
1. Die politischen Wurzeln des Konflikte sseit der Battle of the Boyne 1690 130
2. Politische Emanzipation,Konfessionalisierung und Radikalisierung 133
a) Verhindertes »nation building« in Irland 135
b) Home Rule und Gaelic Revival 137
c) Der Osteraufstand 1916 und die Teilung der Insel 140
3. Der »Protestant State« und der Bürgerkrieg 141
4. Erosion der alten Identitäten 144
Bernd Lemke: Religion als entscheidende Ursache für Gewaltkonflikte? Die Rolle der Selbstmordattentate im Nahen und Mittleren Osten seit 1979 148
Dritter Teil. Sozialwissenschaftliche und friedensethische Positionierungen 160
Johannes Vüllers: Religion als Brandbeschleuniger? Ergebnisse der empirischen Forschung zum Zusammenhang von Religion und Gewalt 162
1. Empirische Erfassung von Religion 163
2. Religion in zwischenstaatlichen Gewaltkonflikten 167
3. Religion in innerstaatlichen Gewaltkonflikten 170
a) Religiöse Identitäten 172
b) Glaubenssysteme 174
c) Religion und Staat 175
d) Dauer und Intensität von innerstaatlichen Gewaltkonflikten 177
4. Religion in lokalen Gewaltkonflikten 179
5. Diskussion und Fazit 184
Walter Homolka: Krieg vermeiden, Frieden suchen – Gewalt und Gewaltfreiheit in der jüdischen Tradition 188
1. Biblische Zeit 189
2. Die rabbinischen Quellen 193
3. Das Judentum und die bürgerliche Emanzipation 195
4. Das Judentum im 20. Jahrhundert 197
5. Gründung des Staates Israel 198
6. Zusammenfassung 201
Friedrich Lohmann: Gewalt und Gewaltverzicht im Christentum. Eine friedensethische Betrachtung 202
1. Gewaltanwendung und ihre (De-)Legitimierung in Kirchen- und Theologiegeschichte 204
2. Jesus oder Paulus? Die strittige neutestamentliche Basis der christlichen Friedensethik 208
3. Fazit 210
Muhammad Sameer Murtaza: Frieden ist kein Geschenk 212
1. Der Mensch und sein Gewaltpotenzial 213
2. Nichtaggression – das islamische Verständnis von Gewaltlosigkeit 217
3. »It’s the economy, stupid« 221
4. Eine Architektur der umma für das 21. Jahrhundert 222
a) Akzeptanz von Einheit in der Vielfalt 222
b) Die Grenzen der innerislamischen Vielfalt 223
c) Islam ist immer Interpretation 223
d) Keine subjektiven Auslegungen 224
e) Wertschätzung der islamischen Tradition und Gelehrsamkeit 224
f ) Kein Traditionalismus 225
g) Umma statt islamische Bewegungen 225
h) Die Notwendigkeit einer islamischen Debattenkultur 225
i) Š?r? oder die Notwendigkeit eines Debattenforums 226
j) Die Lebensrealität der Muslime von heute 227
k) Vergangenheitsbewältigung 228
l) Tischgemeinschaft mit Juden und Christen 229
5. Frieden gibt es nicht umsonst 231
Vierter Teil. Religion und Gewalt – ein Themainnerhalb der Bundeswehr? 232
Kai Rohrschneider: Religion und militärische Gewalt in Einsätzen der Bundeswehr 234
1. Religiöse Dimension und strategisches Kalkül 235
2. Religiöse Dimension und militärische Führung 236
3. Religiöse Dimension und emotionale Mobilisierung 237
4. Schlussbetrachtungen 238
Anja Seiffert: An den Grenzen des Kulturparadigmas. Ein Dialog über die Frage, ob Religion für die Identität von Einsatzsoldaten der Bundeswehr eine Rolle spielt 242
Personenregister 254
Autorinnen und Autoren 257

Erscheint lt. Verlag 3.12.2018
Co-Autor Markus Thurau, Franz-Josef Overbeck, Micha Brumlik, Thomas R. Elßner, Matthias Adrian, Amir Dziri, Heinz-Günther Stobbe, Corinna Hauswedell, Bernd Lemke, Johannes Vüllers, Walter Homolka, Friedrich Lohmann, Muhammad Sameer Murtaza, Kai Rohrschneider, Anja Seiffert
Zusatzinfo mit 1 Abb., 4 Diagrammen und 8 Tab.
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Geschichte der Gewalt • Religionsgeschichte • Religionswissenschaft • Theologie
ISBN-10 3-647-37082-7 / 3647370827
ISBN-13 978-3-647-37082-8 / 9783647370828
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