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Konsul Albert Schwarz - Guido Ettlich

Konsul Albert Schwarz

Bankier, Bürger & Bahá'í in Stuttgart und Bad Mergentheim

(Autor)

Buch | Softcover
424 Seiten
2019 | 2. Zweite, verbesserte Auflage
Der Erzählverlag
978-3-947831-03-6 (ISBN)
CHF 27,85 inkl. MwSt
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Konsul Albert Schwarz (1871-1931) war ein außergewöhnlicher Mensch. In eine wohlhabende Unternehmerfamilie in Stuttgart hineingeboren war er - wie viele andere - ganz Kind seiner Zeit: großbürgerlich, karrierebewusst und strebsam an den Gepflogenheiten des württembergischen Adels orientiert. Zwischen Militär und Mäzenatentum pflegte er als norwegischer Konsul und württembergischer Kommerzienrat Verbindungen zu höchsten Kreisen. Das Kurbad Mergentheim wäre ohne sein Engagement, nicht das, was es heute darstellt.

Und dann war Albert Schwarz seiner Zeit weit voraus. Zusammen mit seiner Frau Alice nahm er vor dem Ersten Weltkrieg den Glauben Bahá'ú'lláhs (1817-1892) an. Als Vorsitzender der jungen deutschen Bahá'í-Gemeinde trug er mit seinem Wissen und Können maßgeblich zur Etablierung der Bahá'í-Religion in Deutschland bei. Albert Schwarz erschloss sich eine neue Welt. Orientalische Bahá'í waren vielfach zu Gast im Hause Schwarz genauso wie US-amerikanische Gläubige. Höhepunkt war der Besuch 'Abdu'l-Bahás (1844-1921), Sohn des Stifters und Oberhaupt der Gemeinde, in Stuttgart und Umgebung.

Guido Ettlich stellt in diesem Buch ausführlich das Leben dieses fast vergessenen Jahrhundertmenschen dar. Nebenbei entwirft der Autor detailgetreu und sachgerecht ein breites Bild der Sozial- und Kulturgeschichte des Landes Württemberg von Reichsgründung bis zum Auftreten des Nationalsozialismus. Anhand Albert Schwarz' Engagement für Wirtschafts- und Kulturförderung taucht der Leser in eine Welt ein, die von großer Unruhe wie von einem neuen Streben nach weltweiter Verständigung und Humanität gekennzeichnet war.

Guido Ettlich arbeitet seit über 25 Jahren im genossenschaftlichen Bankwesen, seine private Leidenschaft gilt der Geschichte sowie geistigen Themen. Als Mitglied der Bahá'í-Gemeinde in Deutschland bekam er Zugang zu Zeitzeugen und privaten Archiven, die eine bislang unerzählte Geschichte über einen fast vergessenen Jahrhundertmenschen offenlegten. Mit seiner Familie lebt er in Kronberg im Taunus.

Ein schier endloser Zug begleitet Karl Ludwig Albert Schwarz am Freitagvormittag des 16. Januar 1931 auf seinem Weg zur letzten Ruhestätte. Rings um das offene Grab auf dem Stuttgarter Pragfriedhof liegen über 50 prächtig arrangierte Kränze. Zahlreiche Wegbegleiter ehren den Verstorbenen in kurzen Ansprachen, ehe der Sarg hinabgelassen wird. Ein Männerchor rahmte schon zuvor in der Friedhofskapelle die Trauerfeier mit seinen Gesängen ein. Für das Bankhaus Schwarz sprechen Mitinhaber Karl Spaich sowie jemand für die Mitarbeiterschaft. Ebenso ehrt die Belegschaft der Albert Schwarz Versicherung GmbH ihren verstorbenen Inhaber. Dann sprechen hintereinanderweg Stadtschultheiß a.D. Theodor Klotzbücher für den Aufsichtsrat und den Vorstand der Bad Mergentheim AG, ein Konsulatsbeamter für das norwegische Generalkonsulat in Berlin, Rechtsanwalt Schwab für den Verein für Bad Mergentheim, Geschäftsführer Höllwarth für den Verkehrsverband Württemberg-Hohenzollern, ein Vertreter des Bankiersverbandes und zuletzt Hans Heinrich Ehrler namens der Stadt Bad Mergentheim. Keine Frage: Die Beisetzung von Albert Schwarz ist ein gesellschaftliches Ereignis - was allerdings in dieser Dimension von der Familie eigentlich nicht beabsichtigt war. Den Wünschen des Verstorbenen folgend, sah seine Frau Alice Schwarz eigentlich eine Trauerfeier im Familienkreis vor. Doch ihr Mann Albert stand zu Lebzeiten durch das Bankhaus und seine zahlreichen gesellschaftlichen Ehrenämter im Blickfeld der Stuttgarter Gesellschaft und konnte sich den üblichen gesellschaftlichen Verpflichtungen kaum entziehen. In seinen letzten Lebensjahren war er gesundheitlich stark angeschlagen und zog sich so weit, wie es ging, aus der Öffentlichkeit zurück. Wie aus dem Bericht des Bad Mergentheimer Bürgermeisters Dr. Josef Brönner zu entnehmen ist, hat sich Alice Schwarz „nach reiflichem Drängen bereit erklärt …, nichts gegen die Beteiligung weiterer Kreise und gegen die Niederlegung von Kränzen mit einigen Worten einzuwenden.“ Wer war der Mann, dem so viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die letzte Ehre erwiesen und dessen gesellschaftliches Engagement im Nachruf des Schwäbischen Merkurs wie folgt festgehalten wurde? „Früher war er als angesehener Bankfachmann im wirtschaftlichen und künstlerischen Leben unseres Landes und darüber hinaus eifrig und mit Erfolg tätig. Kommerzienrat Schwarz war bekannt als Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Bad Mergentheim-AG. Er hat die heilkräftigen Quellen Mergentheims der leidenden Menschheit vor allem wieder verfügbar gemacht … Hervorragend beteiligt war Schwarz … an der Entwicklung und dem Ausbau der Elektrizitätswirtschaft in Württemberg. Im Jahre 1909 gründete er mit anderen Banken und öffentlichen Körperschaften das Kraftwerk Alt-Württemberg und gehörte dessen Vorstand an. 1907 hatte er zusammen mit Kommerzienrat Otto die Deutsche Nyanza-Schifffahrts-Ges. ins Leben gerufen, die auf dem Viktoria-Nyanza-See in Deutsch-Ostafrika fünf, wenn auch kleinere Dampfer für den Fracht- und Personen-verkehr laufen hatte. In den späteren Jahren war er u.a. auch an der Gründung der Luftverkehr-Württemberg-AG und eines Deutsch-Norwegischen Wirtschaftsverbandes beteiligt. Der König hatte ihm seine Verdienste mit der Verleihung des Titels eines Kommerzienrates gelohnt, der König von Norwegen ernannte ihn 1906 zum interim. kgl. norwegischen Konsul. Auch auf künstlerischem und kulturellem Gebiet betätigte sich Komm.-Rat Schwarz, der eine bedeutende Privatsammlung alter Meister sein Eigen nennen durfte, als Förderer und Helfer. 1924 hatte er den in Stuttgart tagenden Bahá’í-Kongress geleitet.“

Ein schier endloser Zug begleitet Karl Ludwig Albert Schwarz am Freitagvormittag des 16. Januar 1931 auf seinem Weg zur letzten Ruhestätte. Rings um das offene Grab auf dem Stuttgarter Pragfriedhof liegen über 50 prächtig arrangierte Kränze. Zahlreiche Wegbegleiter ehren den Verstorbenen in kurzen Ansprachen, ehe der Sarg hinabgelassen wird. Ein Männerchor rahmte schon zuvor in der Friedhofskapelle die Trauerfeier mit seinen Gesängen ein. Für das Bankhaus Schwarz sprechen Mitinhaber Karl Spaich sowie jemand für die Mitarbeiterschaft. Ebenso ehrt die Belegschaft der Albert Schwarz Versicherung GmbH ihren verstorbenen Inhaber. Dann sprechen hintereinanderweg Stadtschultheiß a.D. Theodor Klotzbücher für den Aufsichtsrat und den Vorstand der Bad Mergentheim AG, ein Konsulatsbeamter für das norwegische Generalkonsulat in Berlin, Rechtsanwalt Schwab für den Verein für Bad Mergentheim, Geschäftsführer Höllwarth für den Verkehrsverband Württemberg-Hohenzollern, ein Vertreter des Bankiersverbandes und zuletzt Hans Heinrich Ehrler namens der Stadt Bad Mergentheim. Keine Frage: Die Beisetzung von Albert Schwarz ist ein gesellschaftliches Ereignis - was allerdings in dieser Dimension von der Familie eigentlich nicht beabsichtigt war. Den Wünschen des Verstorbenen folgend, sah seine Frau Alice Schwarz eigentlich eine Trauerfeier im Familienkreis vor. Doch ihr Mann Albert stand zu Lebzeiten durch das Bankhaus und seine zahlreichen gesellschaftlichen Ehrenämter im Blickfeld der Stuttgarter Gesellschaft und konnte sich den üblichen gesellschaftlichen Verpflichtungen kaum entziehen. In seinen letzten Lebensjahren war er gesundheitlich stark angeschlagen und zog sich so weit, wie es ging, aus der Öffentlichkeit zurück. Wie aus dem Bericht des Bad Mergentheimer Bürgermeisters Dr. Josef Brönner zu entnehmen ist, hat sich Alice Schwarz "nach reiflichem Drängen bereit erklärt ..., nichts gegen die Beteiligung weiterer Kreise und gegen die Niederlegung von Kränzen mit einigen Worten einzuwenden." Wer war der Mann, dem so viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die letzte Ehre erwiesen und dessen gesellschaftliches Engagement im Nachruf des Schwäbischen Merkurs wie folgt festgehalten wurde? "Früher war er als angesehener Bankfachmann im wirtschaftlichen und künstlerischen Leben unseres Landes und darüber hinaus eifrig und mit Erfolg tätig. Kommerzienrat Schwarz war bekannt als Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Bad Mergentheim-AG. Er hat die heilkräftigen Quellen Mergentheims der leidenden Menschheit vor allem wieder verfügbar gemacht ... Hervorragend beteiligt war Schwarz ... an der Entwicklung und dem Ausbau der Elektrizitätswirtschaft in Württemberg. Im Jahre 1909 gründete er mit anderen Banken und öffentlichen Körperschaften das Kraftwerk Alt-Württemberg und gehörte dessen Vorstand an. 1907 hatte er zusammen mit Kommerzienrat Otto die Deutsche Nyanza-Schifffahrts-Ges. ins Leben gerufen, die auf dem Viktoria-Nyanza-See in Deutsch-Ostafrika fünf, wenn auch kleinere Dampfer für den Fracht- und Personen-verkehr laufen hatte. In den späteren Jahren war er u.a. auch an der Gründung der Luftverkehr-Württemberg-AG und eines Deutsch-Norwegischen Wirtschaftsverbandes beteiligt. Der König hatte ihm seine Verdienste mit der Verleihung des Titels eines Kommerzienrates gelohnt, der König von Norwegen ernannte ihn 1906 zum interim. kgl. norwegischen Konsul. Auch auf künstlerischem und kulturellem Gebiet betätigte sich Komm.-Rat Schwarz, der eine bedeutende Privatsammlung alter Meister sein Eigen nennen durfte, als Förderer und Helfer. 1924 hatte er den in Stuttgart tagenden Bahá'í-Kongress geleitet."

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 170 x 220 mm
Gewicht 759 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Wirtschaft
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Weitere Religionen
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Albertquelle • Bad Mergentheim • Bahai • Bahá'í • Bankhaus Schwarz • Königreich Württemberg • Kurbad Mergentheim • Nyanza-Schifffahrtsgesellschaft • Stuttgart • Stuttgarter Kunstverein
ISBN-10 3-947831-03-X / 394783103X
ISBN-13 978-3-947831-03-6 / 9783947831036
Zustand Neuware
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