Religion im Parlament
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-37061-2 (ISBN)
Der gesellschaftliche Umgang mit Homosexualität in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war von christlich-religiösen Begründungs- und Rechtfertigungsmustern geprägt. In der parlamentarischen Auseinandersetzung im Zeitraum 1945–1990 werden weitreichende Paradigmenwechsel sichtbar. Am Anfang stand eine Affirmation der NS-Gesetzgebung, die die Strafbarkeit homosexueller Handlungen zwischen erwachsenen Männern verschärft hatte; am Ende etablierten sich die Forderungen nach juristischer und gesellschaftlicher Gleichstellung. Für den politisch-gesellschaftlichen Umgang mit Homosexualität spielten dabei Verständigungsprozesse über Ausmaß und Inhalt der rechtlichen Regelung ebenso eine Rolle wie Reform- und Liberalisierungsbewegungen innerhalb der christlichen Kirchen.
Religion im Parlament zeigt, dass die parlamentarische Auseinandersetzung über männliche Homosexualität keineswegs einem linearen Emanzipationsnarrativ folgte. Vielmehr konkurrierten alternative Perspektiven, die etwa im britischen Kontext auch noch in den 1980er Jahren reaktiviert wurden. Darüber hinaus zeigt die Arbeit, wie religiöse Bezüge hergestellt wurden, wie sie sich veränderten und welche Varianten und Widersprüche sich ausmachen lassen. Konfessionelle Unterschiede kommen dabei ebenso zu Wort wie regionale Besonderheiten. Anhand dieses Fallbeispiels zeigt die Studie auch, wie um den Platz von Religion vor dem Hintergrund religiöser Transformationsprozesse gerungen wird.
Dr. Katharina Ebner ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Moraltheologischen Seminar der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie im theologisch-ethischen Teilprojekt des DFG-SFB-TR 127 »Biologie der xenogenen Zell- und Organtransplantation« an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Friedrich Wilhelm Graf ist Professor em. für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München und Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Dr. Miloš Havelka ist Professor für Soziologie und Philosophie an der Fakulta humanitních studii der Univerzita Karlova v Praze (Geisteswissenschaftliche Fakultät der Karls-Universität Prag).
Martin Schulze Wessel ist Professor für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Universität München und leitet das Collegium Carolinum.
Erscheinungsdatum | 10.07.2018 |
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Reihe/Serie | Beraten in der Arbeitswelt |
Biblischer Kommentar Altes Testament - Bandausgaben ; Band | |
Hypomnemata ; Band | |
Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft ; Band | Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit ; Band 013 |
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Friedrich Wilhelm Graf, Milos Havelka, Przemysław Matusik, Martin Schulze Wessel |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 237 x 160 mm |
Gewicht | 701 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Debatte • Homosexualität • Parlament • Religion |
ISBN-10 | 3-525-37061-X / 352537061X |
ISBN-13 | 978-3-525-37061-2 / 9783525370612 |
Zustand | Neuware |
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