Anders Gesund – Psychische Krisen in der Arbeitswelt (eBook)
X, 169 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-17882-6 (ISBN)
Das Buch behandelt das Thema psychische Gesundheit im Betrieb von der Prävention und Früherkennung bis hin zur Rückkehr in den Betrieb nach einer psychischen Krise. Es zeigt Möglichkeiten zu einem umfassenden Return-to-Work Ansatz, der die Bedingungen für eine professionelle Koordination und erfolgreiche Begleitung der zurückehrenden Mitarbeiter beschreibt. Return-to-Work ist mehr als ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM). Return-to-Work (RTW) umfasst die Vernetzung von betrieblichen Schlüsselakteuren, behandelnden Ärzten und Therapeuten und ist integraler Bestandteil der Therapie. Im Mittelpunkt steht dabei das Selbstmanagement der Zurückkehrenden. Der RTW-Prozess wird praxisnah anhand eines Vier-Phasen-Modells der Wiedereingliederung beschrieben.
Ralf Stegmann ist Diplom-Sozialwissenschaftler. Er forscht und arbeitet bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in der Fachgruppe „Evidenzbasierte Arbeitsmedizin und Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Seit 2004 beschäftigt er sich mit den Themen psychische Gesundheit, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Return-to-Work.Ute B. Schröder ist Diplom-Erziehungswissenschaftlerin und forscht seit 2005 freiberuflich in unterschiedlichsten sozialwissenschaftlichen Projekten. Seit 2011 beschäftigt sie sich mit den Themen psychische Krisen, Erkrankung, Prävention und Erhalt der Arbeitsfähigkeit.
Inhaltsverzeichnis 5
Die Autoren 9
Abbildungsverzeichnis 10
Verzeichnis der Interviewpartner 10
1 Einleitung: Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt: Von der Prävention bis zur Wiedereingliederung 11
1.1 Das Besondere des Handbuchs und die Zielgruppen 12
1.2 Stay at Work, Return-to-Work und Betriebliches Eingliederungsmanagement nach einer psychischen Erkrankung: Die Aktualität des Themas 13
1.3 Aktuelle Return-to-Work-Forschung zur Wiedereingliederung psychisch erkrankter Mitarbeiter 14
1.4 Ansatz der Studie F 2319 17
1.5 Zentrale Herausforderungen und Erkenntnisse der Studie F 2319 18
Literatur 20
2 Psychische Gesundheit im Betrieb/Unternehmen 22
2.1 Die aktuelle Situation: Belastungswandel und Herausforderungen für die Gesundheit der Beschäftigten 23
2.1.1 Belastungswandel in der Arbeitswelt 23
2.1.2 Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Arbeitssituation 24
2.2 Fakten zu psychischen Erkrankungen 26
2.3 Vernachlässigung der psychischen Gesundheit im Betrieb 26
2.4 Prävention: Psychosoziale Risiken frühzeitig erkennen und Schutz verstärken 27
2.4.1 Psychosoziale Arbeitsbelastungen erfassen, bewerten und Maßnahmen ableiten 27
2.4.2 Psychische Krisen und Erkrankungen frühzeitig erkennen: Gesundheitscoaching bzw. psychosomatische Sprechstunde im Betrieb 29
2.5 Zentrale Aspekte psychischer Gesundheit im Arbeitsleben: Psychische Gesundheit, Führung, Kohärenz und Resilienz 31
Literatur 33
3 Verstehen und Erkennen: Das Zusammenspiel von psychischer Gesundheit und Erkrankung 35
3.1 Psychische Gesundheit – ein umfassender Ansatz 36
3.2 Psychische Krisen 38
3.3 Psychische Erkrankungen: Burnout, Depressionen und Angsterkrankungen 41
3.3.1 Burnout 42
3.3.2 Depressionen 43
3.3.3 Angsterkrankungen 45
3.3.4 Behandlung 47
Literatur 47
4 Return-to-Work (RTW) und Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) 49
4.1 Return-to-Work als multidimensionaler Prozess 51
4.2 Das Betriebliche Eingliederungsmanagement im Return-to-Work-Prozess 53
4.3 Return-to-Work als kontinuierlicher Prozess: Von der Arbeitsunfähigkeit bis zur Rückkehr in den Betrieb 55
4.3.1 Die Versorgungssituation im Falle psychischer Krisen und Erkrankungen 55
4.3.2 Ein idealer RTW-Prozess aus der medizinisch therapeutischen Perspektive 56
4.4 Die Rückkehr in den Betrieb nach einer psychischen Krise bzw. Erkrankung 57
4.4.1 Stigmatisierung als „zweite Erkrankung“ und Folgen einer beschädigten sozialen Identität 58
4.4.2 Die betriebliche Wiedereingliederung aus der Perspektive der RTW-Experten: Vom problemzentrierten zum lösungs- bzw. ressourcenorientierten Ansatz 59
4.4.3 Betriebliche Wiedereingliederung als systemischer Prozess 60
4.4.4 Der persönliche und frühzeitige Kontakt zu dem erkrankten Mitarbeiter als Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Rückkehr in den Betrieb 60
4.4.5 Der richtige Zeitpunkt der Rückkehr als gemeinsame Entscheidungsfindung 62
4.5 Der RTW-Coach als professioneller Begleiter im Return-to-Work-Prozess: Beratung, Mediation, Koordination und Netzwerken 63
Literatur 65
5 Handlungsorientierungen im Return-to-Work-Prozess 67
5.1 Die Prozessorientierung 69
5.1.1 Chancen und Grenzen der Prozessorientierung 71
5.2 Die Klienten- bzw. Personenorientierung 71
5.2.1 Chancen und Grenzen der Klienten- bzw. Personenorientierung 73
5.3 Die systemische Orientierung 73
5.3.1 Individuelles Fallmanagement 74
5.3.2 Team- und Organisationsentwicklung 75
5.3.3 Chancen und Grenzen der systemischen Orientierung 76
6 Schlüsselkomponenten der Wiedereingliederung: Kommunikatives Handeln, Akzeptanz, Individualität der Erkrankungen und Vertrauen 78
6.1 Kommunikatives Handeln im RTW-Prozess: Empathische Grundhaltung und Perspektivenübernahme 80
6.1.1 Kommunikation mit den zurückkehrenden Mitarbeitern aus der Perspektive der RTW-Experten 81
6.1.2 Kommunikation mit den betrieblichen Schlüsselakteuren aus der Perspektive der RTW-Experten 83
6.2 Akzeptanz – Der individuelle, zwischenmenschliche und betriebliche Umgang mit psychischen Erkrankungen 84
6.2.1 Akzeptanz und Umgang mit der psychischen Erkrankung durch die zurückkehrenden Mitarbeiter 84
6.2.2 Akzeptanz und Umgang mit psychischen Erkrankungen im Unternehmen 86
6.3 Die Individualität psychischer Krisen und Erkrankungen anerkennen und verstehen 87
6.3.1 Sich ein „Bild vom Krankheitsbild“ machen als Wegweiser für die Rückkehr in den Betrieb 89
6.4 Vertrauen ist das A und O des Return-to-Work-Prozesses 91
6.4.1 Drei Zentrale Dimensionen des Vertrauens im Return-to-Work-Prozess 91
Literatur 95
7 Das Vier-Phasen-Modell der Wiedereingliederung 96
7.1 Das Vier-Phasen-Modell im Überblick 98
7.2 PHASE 1: Die Phase der Koorientierung: Ein Dreiklang aus Verständnis, Verstehen und Verständigung 101
7.2.1 Überblick 101
7.2.2 VERSTÄNDNIS durch gegenseitige Anerkennung: Anerkennung der inneren Realität des Mitarbeiters und Anerkennung des RTW-Coachs als Lotse 106
7.2.3 VERSTEHEN der Individualität des Einzelfalls: sich ein Bild von den inneren und äußeren Arbeitsumwelten der anstehenden Wiedereingliederung machen 107
7.2.4 VERSTÄNDIGUNG über die Bedingungen der Rückkehr: Wiedereingliederung, Selbstmanagement und Einbeziehung betrieblicher Schlüsselakteure 109
7.3 PHASE 2: Die Phase der Koordination: Ein ergebnisoffener Such- und Verständigungsprozess 115
7.3.1 Überblick 115
7.3.2 Personenbezogene Gefährdungsbeurteilung, Einschätzung der Leistungs- und Einsatzfähigkeit: Präventive Maßnahmen und zeitweise Anpassung der Arbeitsanforderungen 116
7.4 PHASE 3: Die Phase der Kooperation: Die Rückkehr ins Arbeitsteam: Passung individueller, sozialer und betrieblicher Arbeitsumwelten 122
7.4.1 Überblick 122
7.4.2 Die Rückkehr ins Arbeitsteam: Das Zusammenspiel von Vorgesetzten, Kollegen und zurückkehrendem Mitarbeiter 125
7.4.3 Angst trifft auf Verunsicherung: Wiedereingliederung nach einer psychischen Krise ist emotionale Schwerstarbeit 127
7.4.4 Die stufenweise Wiedereingliederung (STWE) und ihre therapeutische Orientierung: Ein individueller Veränderungs- und betrieblicher Gestaltungsprozess durch professionelle Unterstützung 128
7.4.5 Wiedereingliederung als eine Passung individueller, sozialer und betrieblicher Arbeitsumwelten: Kooperation, Feedbackgespräche und Coaching 129
7.4.6 Die individuelle, soziale und betriebliche Arbeitsumwelt 130
7.5 PHASE 4: Die Phase der Koorientierung: Selbstmanagement und Selbstfürsorge nach einer erfolgreichen Wiedereingliederung 132
7.5.1 Sicherstellung der Nachhaltigkeit durch soziale Unterstützung und professionelle Begleitung 133
7.5.2 Selbsthilfegruppen als Rückfallprophylaxe: Beispiel einer Burnout-Gruppe und anschließende Selbstorganisation der Gruppen 134
7.5.3 Ein Beispiel: Burnout-Gruppe der Asklepios Klinik Hamburg Harburg und anschließende Selbstorganisation der Gruppen 134
Literatur 136
8 Erfahrungen aus der Praxis: Perspektiven von zurückkehrenden Mitarbeitern, Führungskräften und RTW-Experten 137
8.1 Perspektiven von zurückkehrenden Mitarbeitern 139
8.1.1 Motivation: gegen Unwissenheit und Vorurteile das eigene Leben leben 139
8.1.2 Bedingungen für den Erfolg: individueller Umgang, Kommunikation, Akzeptanz und Vertrauen 142
8.2 Perspektiven von Führungskräften 145
8.2.1 Psychische Erkrankungen erkennen 146
8.2.2 Unterstützung der erkrankten Mitarbeiter 146
8.2.3 Den einzelnen Mitarbeiter sehen 147
8.2.4 Normalität im Arbeitsalltag 148
8.2.5 Balance zwischen Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung 148
8.2.6 Fazit 149
8.3 Die Perspektiven von RTW-Experten 149
8.3.1 Die Rückkehr an den Arbeitsplatz aus Sicht einer Klinik 149
8.3.2 Erfahrungen im Umgang mit depressiven Episoden in der Arbeitswelt: Arbeit als stabilisierender Faktor 153
8.3.3 Ein Beispiel einer Wiedereingliederung aus der Sicht einer Ärztin 159
8.3.4 Ein Beispiel aus der Sicht einer Psychologin 165
8.3.5 Ein Beispiel aus der Sicht einer Psychologin und Disability Managerin 169
8.3.6 Wiedereingliederung psychisch kranker Beschäftigter in einem metallverarbeitenden Großunternehmen. Ein Erfahrungsbericht aus betriebsärztlicher Sicht 171
Literatur 174
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2017 |
---|---|
Co-Autor | Peter Loos |
Zusatzinfo | X, 169 S. 14 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Arbeits- und Organisationspsychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Betriebliches Eingliederungsmanagement • Betriebliches Gesundheitsmanagement • Betriebliche Wiedereingliederung • Psychische Erkrankungen • Rückkehr in den Betrieb nach einer psychischen Krise • Return to work • Rückkehr in den Betrieb nach einer psychischen Krise |
ISBN-10 | 3-658-17882-5 / 3658178825 |
ISBN-13 | 978-3-658-17882-6 / 9783658178826 |
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